Der treue Zeuge Gottes - Teil 1


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“Das Zeugnis des treuen Zeugen”

Eine Warnungsbotschaft ausschließlich gerichtet an Siebenten-Tags-Adventisten!


”Und dem Engel der Gemeinde in Laodizea schreibe: Das sagt, der Amen heißt, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes:
Ich kenne deine Werke, daß du weder kalt noch warm bist. Ach, daß du kalt oder warm wärest!
Weil du aber lau bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.
Du sprichst Ich bin reich und habe genug und brauche nichts! und weißt nicht, daß du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß.
Ich rate dir, daß du Gold von mir kaufst, das im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und weiße Kleider, damit du sie anziehst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde, und Augensalbe, deine Augen zu salben, damit du sehen mögest.
Welche ich lieb habe, die weise ich zurecht und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße!
Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.
Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und mich gesetzt habe mit meinem Vater auf seinen Thron.
Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!”
Offenbarung 3,14-22


Vorwort

Liebe Leser,

diese Botschaft richtet sich ausschließlich an Siebenten-Tags-Adventisten!

Es handelt sich hierbei um inspirierte Zeugnisse, die uns ermahnen und uns aus unserem Schlummer reißen wollen, bevor es für uns für Zeit und Ewigkeit zu spät ist. Aber ebenso wie Menschen ungehalten reagieren können, wenn sie entschieden aus ihrem Schlummer geweckt werden, so wird auch das Zeugnis des treuen Zeugen bei vielen Widerstand hervorrufen.
Ellen G. White schreibt:
”Ich schaute im Geist, daß die Sichtung durch das rückhaltlose Zeugnis bewirkt wurde, das der treue Zeuge denen zu Laodizea gab. Dieses Zeugnis wird seine Wirkung auf das Herz des Empfängers nicht verfehlen und veranlassen, das geforderte Maß anzuerkennen und die volle Wahrheit auszustrahlen. Einige werden dieses aufrichtige Zeugnis nicht ertragen und sich deshalb dagegen erheben. Diese Erhebung ist die Ursache der Sichtung unter Gottes Volk” Sch I S. 54

Da wir davon ausgehen, daß diejenigen, die diese Zeugnisse des Geistes Gottes zurückweisen, behaupten werden, in dieser Schrift sei jedes Zeugnis völlig aus dem Zusammenhang gerissen worden, fordern wir den Leser von vornherein auf, die Texte nachzuschlagen und zu prüfen, ”ob das Gesagte auch zutrifft” (Apg. 17,11)

Diese Zeugnisse sind eine Liebeserklärung Gottes an seine bekenntliche Gemeinde. Der treue Zeuge sagt ”Welche ich liebhabe, die weise ich zurecht und züchtige ich.” (Offb. 3,19) Daran bitten wir den Leser im Gebet immer zu denken.

Die Herausgeber


Die Bibeltexte wurden entweder der rev. Elberfelder- oder der rev. Luther-Übersetzung entnommen. Die Abkürzungen der Bücher von E. G. White wurden wie folgt verwendet:

AB I   - Ausgewählte Botschaften I (Edelstein-Verlag)
AB II  - Ausgewählte Botschaften II (Advent-Verlag)
BE   - Bewußt Essen (Edelstein-Verlag)
BK   - Bibelkommentar (EG White-Förderkreis)
ChS  - Christian Service
DE   - Diener des Evangeliums
E    – Erziehung
EG   - Erfahrungen und Gesichte
EHH  - Mit dem Evangelium von Haus zu Haus
Ev   – Evangelisation
GCDB - General Conference Daily Bulletin
GIN  - Gleichnisse aus der Natur (Edelstein-Verlag)
GO   - Gedanken über das Buch Offenbarung (Edelstein - Verlag)
GK   - Der Große Kampf
Gko  - Der Große Konflikt (Edelstein - Verlag)
GW 15  - Gospel Workers 1915
LDE  - Last Day Events
LJ   - Das Leben Jesu
MM   - Medical Ministry
MR   – Manuscripts
NL, 1-2  - Note Book Leaflets VoL 1-2
PK   - Propheten und Könige
PP   - Patriarchen und Propheten
RH   - Review and Herald
RJ   - Ruf an die Jugend
Sch I-III  - Schatzkammer der Zeugnisse I-III
SG, 1-4 
- Spiritual Gifts 1-4
SM,1-3 - Selected Messages 1-3
SpM  - Spalding and Magan Collection
ST   – Signs of the Times
T, 1-9 - Testimonies for the Church 1-9
TDG  - This Day with God
TSB  - Testimonies on Sexual Behavior, Adultery and Divorce
UL   - Upward Look
VSS  - The Voice in Speech and Song
WA   - Das Wirken der Apostel
YI   - Youth Instructor
ZP   - Zeugnisse für Prediger (Edelstein - Verlag)
1888   - 1888 Materials

Der Kursivdruck einiger Passagen wurde vom Verfasser gewählt, um besonders wichtige Aussagen hervorzuheben. Weitere Abkürzungen:

dt.   
- deutsche Ausgabe
d. Verf.   - der Verfasser (= Herausgeber)
EGW    - Ellen Gould White
engl.  - englische Ausgabe
s.a.   - siehe auch


Unsere Pflicht

Wozu hat Gott uns eigentlich als Adventisten berufen? Es gibt doch schon so viele christliche Gruppen?

Ellen G. White (EGW): ”Christus hat von seinem Volk gesagt: ‘Ihr seid das Licht der Welt‘ Wir sind das vom Herrn bestimmte Volk, die Wahrheiten himmlischen Ursprungs zu verkündigen. Das feierlichste, heiligste Werk, das jemals Sterblichen aufgetragen wurde, ist die Verkündigung der ersten, zweiten und dritten Engelsbotschaft an unsere Welt.” BE 45
”Ihnen [den Siebenten-Tags-Adventisten] wurde ein Werk von feierlichster Wichtigkeit gegeben - die Verkündigung der ersten, zweiten und dritten Engelsbotschaft. Es gibt kein Werk von größerer Wichtigkeit. Sie dürfen nichts anderem erlauben, ihre Aufmerksamkeit gefangenzunehmen.” 9T 19
(vgl. LDE 45/46; s.a. Sch III 246)

Ist die Drei-Engelsbotschaft wirklich so wichtig?

EGW: ”Drei Stufen wurden mir gezeigt - die erste, zweite und dritte Engelsbotschaft. Mein begleitender Engel sagte: ‘Wehe dem, der auch nur das geringste an diesen Botschaften ändert Das richtige Verständnis dieser Botschaften ist lebenswichtig. Das Schicksal von Seelen hängt von der Art und Weise ab, wie sie angenommen werden.‘ ... Ich sah, daß wie die Juden Christus kreuzigten, die Namenskirchen diese drei Botschaften gekreuzigt hatten ... Diese Botschaften wurden mir als ein Anker für Gottes Volk dargestellt. Jene, die sie verstehen und annehmen, werden bewahrt, daß sie nicht von den vielen Täuschungen Satans hinweggerissen werden.” EG 251.253.248 (alte Auflage)

Aber viele verstehen die Dreifache-Engelsbotschaft doch gar nicht. Wir sollten lieber vorsichtiger anfangen. Außerdem ist unser Einfluss größer, wenn wir nicht gleich so deutliche Botschaften an die Menschen richten. So könnten wir größeren Erfolg haben.

EGW: ”Die Menschen werden jedes Mittel anwenden, um den Unterschied zwischen den Siebenten-Tags-Adventisten und den Beobachtern des ersten Wochentages weniger hervorstechend zu machen. Mir wurde eine Gesellschaft unter dem Namen Siebenten-Tags-Adventisten vorgestellt, die den Rat gab, das Banner, das uns zu einem besonderen Volk macht, nicht so deutlich zu zeigen; sie behauptete, dies sei nicht die beste Methode, um unseren Anstalten Erfolg zu gewährleisten. Aber es ist nicht an der Zeit, unser Banner
einzuziehen oder sich des Glaubens zu schämen... Niemals sollte jemand auch nur für einen Augenblick den Eindruck haben, daß es vorteilhafter für ihn sei, seinen Glauben und dessen Lehren vor den ungläubigen Menschen der Welt zu verstecken aus Furcht, er könnte weniger hochgeschätzt werden, wenn seine Grundsätze bekannt würden.‘ Sch II 379
”Satan hat sich einen Zustand der Dinge ausgedacht, durch den die Verkündigung der dritten Engelsbotschaft rundherum aufgehalten werden soll. Wir müssen uns hüten vor seinen Plänen und Methoden. Wir dürfen die Wahrheit nicht abschwächen oder die Botschaft für diese Zeit dämpfen. Die dritte Engelsbotschaft muß gestärkt und gefestigt werden. Das 18. Kapitel der Offenbarung enthüllt die Wichtigkeit der Darstellung der Wahrheit, nicht in begrenzten Ausdrücken, sondern mit Mut und Kraft... Es wurde bei der Verkündigung der dritten Engelsbotschaft zu viel um die Sache herumgeredet. Die Botschaft wurde nicht so klar und entschieden dargelegt, wie es hätte sein sollen.‘ Evangelism 230 (Ev 222)
”Niemand kann sich entschuldigen indem er sagt ‘Ich will mit diesen besonderen Botschaften nichts länger zu tun haben. Ich will Christus predigen.‘ Niemand kann Christus predigen und die Wahrheit wie sie in Jesus ist präsentieren, es sei denn er predigt die Wahrheiten, die zur gegenwärtigen Zeit vor die Leute kommen müssen. Jetzt geschehen diese derartig wichtigen Entwicklungen.” VSS 325/326
”Unsere Botschaft ist eine Botschaft auf Leben und Tod. Wir müssen diese Botschaft genauso darstellen wie sie ist - in Gottes großer Macht Dann wird der Herr ihr Wirkung verleihen. Wir müssen sie in all ihrer durchschlagenden Kraft darstellen..” VSS 329

Aber den Papst als Antichristen und den Sonntag als Malzeichen des Tieres zu brandmarken, ist doch äußerst brisant. Könnten wir nicht angesehener sein und Frieden mit den anderen Kirchen halten, wenn wir diese Punkte nicht so sehr an die Öffentlichkeit bringen?

EGW: ”Gott will, daß der Prüfstein der Wahrheit an die Öffentlichkeit gebracht wird, um selbst durch die über ihn hereinbrechende Schmähung zum Gegenstand der Untersuchung und Erörterung zu werden. Das Denken der Menschen muß in Bewegung gebracht werden. Jede Streitfrage, jeder Vorwurf und jede Verleumdung wird ein Mittel in Gottes Hand sein, zum Forschen anzuspornen und Gemüter wachzurütteln, die sonst schlummern würden.” Sch II 135
”Trennt den Sabbat von den Botschaften, und er verliert seine Kraft, ist er aber mit der Botschaft des dritten Engels verbunden, begleitet ihn eine Kraft, die Ungläubige und Untreue überzeugt und sie machtvoll dahin bringt, im Herrn zu leben, zu wachsen und zu gedeihen.” 1T 337; s.a. GO 143

Kann ich denn so einfach die Botschaft verkündigen? Ich muss mich doch erst mit den leitenden Brüdern absprechen.

EGW:
‘Im Geist der Zusammenarbeit soll jeder bereit sein, sich beraten zu lassen. Aber niemand soll das Gefühl haben, man müsse bei jedem Schritt erst irgendeinen der leitenden Brüder fragen, ob man dies oder jenes tun dürfe. Sucht eure Führung nicht bei Menschen, sondern bei dem Gott Israels.” Sch II 145 (vgl. LJ 125)
”Die große Gefahr unseres Volkes war immer, sich auf Menschen zu verlassen und Fleisch zu ihrem Arm zu machen. Die nicht die Gewohnheit hatten, die Schrift für sich selbst zu erforschen oder den Beweis zu erwägen, setzen Vertrauen in die leitenden Männer und nehmen die Entscheidungen an, die sie treffen ... ZP 88
In der Nacht öffnete der Engel des Herrn die Gefängnistüren und sagte zu den Jüngern: ‘Gehet hin und tretet auf und redet im Tempel zum Volk alle Worte des Lebens.‘ Dieser Befehl stand in offenem Widerspruch zu der Anweisung der jüdischen Oberen. Aber erwiderten die Apostel etwa: ‘Das können wir nicht tun, erst müssen wir die Obersten befragen und ihre Erlaubnis einholen‘? Nein! Gott hatte gesagt: ‘Gehet!‘, und sie gehorchten.” WA 81 (vgl. ZP 58)

Muss nicht der Prediger irgendwie die Missionsarbeit der Gemeinde kontrollieren? Ich brauche doch mindestens seine Zustimmung.

EGW: ”Gott hat keine königliche Macht in unseren Reihen eingesetzt, um diesen oder jenen Zweig des Werkes zu kontrollieren. Das Werk wurde in starkem Maße, durch Anstrengungen, es in jeder Richtung zu kontrollieren, behindert.... Laß mich dir sagen, wenn dein Herz für das Werk Gottes schlägt und du Glauben an Gott hast, dann bist du nicht von der Zustimmung irgendeines Predigers oder von irgendwelchen Leuten abhängig.” 1888 1746
Gal 1,15.16:
”Als es aber Gott wohlgefiel.., daß er seinen Sohn offenbarte in mir, damit ich ihn durchs Evangelium verkündigen sollte unter den Heiden, da besprach ich mich nicht erst mit Fleisch und Blut ...”

Aber wenn leitende Brüder oder andere Gemeindeglieder Bedenken gegen irgendeine Form der Evangeliumsarbeit äußern und bestimmte Brüder diese Arbeit kritisieren und nicht unterstützen, hat das doch sicher seinen Grund. Oder meinst du, dass irgendjemand in unserer Gemeinde die Mission hemmen möchte?

EGW: ‘Wir haben weit mehr von innen als von außen zu befürchten. Kraft und Erfolg werden viel stärker von der Gemeinde selbst gehemmt als von der Welt.” AB I 124
”Ich bin über die vielen Schwierigkeiten bestürzt, die gemacht werden, um Männer von der Evangeliumsarbeit abzuhalten und damit das Werk Gottes zu hemmen ...” EHH 27
”Jene, die gedrängt wurden, ein klares, bestimmtes Zeugnis in der Furcht Gottes zu tragen, um das Falsche zu tadeln, mit ihrer ganzen Energie Gottes Volk aufzubauen und es in wichtigen Punkten der gegenwärtigen Wahrheit sicher zu machen, haben zu oft Kritik erhalten anstelle von Sympathie und Hilfe.” 1T 321


Unser Zustand

Der Zustand der Gemeinde ist gut. Dadurch, dass wir uns der Welt um uns herum mehr zugewandt haben, sind wir nicht mehr so als Sekte verschrieen. Das vergrößert unseren Einfluss.

EGW: ”Israel begehrte es ungeduldig den Heiden gleichzutun. Und dieses Verlangen, sieh weltlichen Sitten und Gewohnheiten anzupassen, besteht noch immer bei dem vorgeblichen Volke. ... Auch Christen möchten oft die Gepflogenheiten derjenigen mitmachen, die den Gott dieser Welt anbeten. Viele betonen dann nachdrücklich, sie könnten auf Gottfeme einen viel stärkeren Einfluß ausüben, wenn sie sich ihnen anpaßten. Aber wer solche Wege geht, trennt sich von der Quelle seiner Kraft. Wer der Welt Freund werden will, ist Gottes Feind.” PP 591
Jak4,4:
”Ihr Ehebrecherinnen, wißt ihr nicht, daß die Freundschaft der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer nun ein Freund der Welt sein will, erweist sich als Feind Gottes.
1. Joh 2,15.
”Liebt nicht die Welt noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt liebt, ist die Liebe des Vaters nicht in ihm.”

Ist hier vielleicht die Ursache für die Lauheit und den Gliederschwund in unserer Gemeinde zu suchen?

EGW:
”Der Wechsel in ihrem geistlichen Zustand geschah allmählich und fast unmerklich. Als sie [die Gemeinde; d. Verf.] begann, das Lob und die Freundschaft der Welt zu suchen, wurde ihr Glaube geschwächt, ihr Eifer träge und ihre feurige Hingabe durch toten Formalismus ersetzt. Jeder Schritt auf die Welt zu, war ein Schritt von Gott weg. Als Stolz und Weltliebe genährt wurden, hat sie der Geist Christi verlassen. So sind Wetteifer, Meinungsverschiedenheit und Streit eingedrungen, um die Gemeinde zu zerstreuen und zu schwächen.” 5T 240/1

Wenn die Gemeinde wirklich so verweltlicht ist, dann würden das doch mehrere merken und davor warnen!?

EGW: ”Die Gemeinde hat eine Warnung nach der anderen erhalten. Die Pflichten und Gefahren des Volkes Gottes sind deutlich gezeigt worden. Aber die Welt hat sich für sie als zu stark erwiesen. Bräuche, Gewohnheiten und Moden, die die Seele von Gott ablenken, haben trotz aller Warnungen und Einladungen des Heiligen Geistes seit Jahren an Boden gewonnen, bis ihnen schließlich ihre eigenen Wege in ihren eigenen Augen als richtig erschienen und die Stimme des Geistes kaum noch gehört wurde.” 5T 103

Kann es denn wirklich sein, dass die Gemeinde so allmählich verweltlicht, dass sie ihren wahren Zustand gar nicht mehr erkennt?

EGW: ”Mir wurde der Zustand des bekenntlichen Volkes Gottes gezeigt.
Viele von ihnen befanden sich in großer Finsternis, und doch schienen sie ihren wahren Zustand nicht zu erkennen. Die Empfindsamkeit geistiger und ewiger Dinge schien bei einer großen Anzahl vernebelt, während sie für weltliche Interessen sehr wach erschienen. Viele hegten Götzen in ihrem Herzen und taten Unrecht, was sie von Gott trennte und zu Werkzeugen der Finsternis machte. Ich sah nur wenige, die im Lichte standen und den geistlichen Scharfblick hatten, um diese Stolpersteine zu entdecken und sie aus dem Weg zu räumen.” 2T 439

Wenn die Gemeinde derartig von der Welt durchdrungen ist, droht ihr dann nicht ein ähnliches Schicksal wie damals den Juden?

EGW: ”Mir wurde gezeigt, daß der Geist der Welt die Gemeinde schnell durchdringt. Ihr folgt den gleichen Pfad wie das alte Israel. Es besteht das gleiche Abfallen von eurer heiligen Berufung als Gottes abgesondertes eigenes Volk. Ihr habt Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis. Eure Eintracht mit den Ungläubigen hat das Mißfallen des Herrn hervorgerufen. Ihr erkennt nicht, was zu eurem Frieden dient und bald ist es vor euren Augen verborgen [vgl. Lk 19,42; der Verf.]. Eure Ablehnung, dem Licht zu folgen, wird euch in eine weitaus ungnädigere Stellung bringen als die Juden, über die Christus ein Wehe aussprach.” 5T 75/76; s.a. Sch I 492
”Israel lehnte es ab, in dem gegebenen Licht zu wandeln, sündigte durch Unglauben und wies Gottes Botschaften zurück. Möge er verhüten, daß die Geschichte der Kinder Israels bezüglich ihres Abweichens von Gott die Erfahrung des Volkes wird, das an die Wahrheit für diese Zeit glaubt. Wenn sie sich wie die Kinder Israels angesichts der Warnungen und Ermahnungen verhalten, wird in diesen letzten Tagen dasselbe folgen, was auch den Kindern Israels widerfuhr.” RH 21.10.1890

Dann hinken wir also auch auf beiden Seiten?

EGW:
”Hinkt ihr nicht auf beiden Seiten? Vernachlässigt ihr nicht das Licht zu beachten, das Gott euch gab? Gebt darauf acht, sonst wird in jedem von euch ein böses Herz des Unglaubens und Abweichens vom lebendigen Gott sein. Ihr kennt nicht die Zeit eurer Heimsuchung. Die große Sünde der Juden war die gegenwärtigen Gelegenheiten zu vernachlässigen oder zu mißachten. Wenn Jesus den Zustand der bekenntlichen Nachfolger heute betrachtet, sieht er niederträchtigen Undank, hohlen Formalismus, heuchlerische Unaufrichtigkeit, pharisäischen Stolz und Abfall.” 5T 72

Was soll denn die Verweltlichung in der Gemeinde bewirkt haben?

EGW: ”Anpassung an die Welt hat die Warnungsbotschaft gedampft und zurückgehalten ...“ Sch II 145
”Der Verstand vieler ist so verfinstert und verwirrt durch weltliche Gebräuche, weltliche Handlungsweisen und weltliche Einflüsse, daß alle Kraft1 zwischen Licht und Finsternis und Wahrheit und Irrtum zu unterscheiden, zerstört zu sein scheint.” 5T 62

... und wozu kann diese Verweltlichung führen?

EGW: ”Jene, die Verbindung mit der Welt pflegen, werden von der Welt geprägt und bereiten sich auf das Malzeichen des Tieres vor ...” Sch II 60

Das heißt ja, dass solche Adventisten abfallen werden!?

EGW: ”Die Zeit, in der jeder Mensch geprüft werden wird, ist nicht mehr fern. Dann wird man uns das Halten des falschen Sabbats aufnötigen wollen. Der Streit um Gottes- und Menschengebote wird entbrennen. Alle jene, die Schritt für Schritt den Forderungen der Welt nachgegeben und sich weltlichen Sitten angepaßt haben, werden sich dann eher den Obrigkeiten unterwerfen, als sich dem Hohn, dem Schimpf und der angedrohten Einkerkerung oder gar dem Tode auszusetzen.” PK 132/133
”Die zur Welt hinneigen, die mit den Trunkenen essen und trinken, werden sicher mit den Ungerechten vernichtet.” Sch II 56

Wie viele Glieder sind eigentlich bekehrt?

EGW: ”Es ist ein ernstes Zeugnis, das ich der Gemeinde gebe, daß nicht einer von zwanzig, deren Namen in den Gemeindelisten verzeichnet sind, bereit ist, unter sein vergangenes Leben auf Erden einen Schlußstrich zu ziehen. Sie wären wahrlich ohne Gott und ohne Hoffnung in der Welt wie der gewöhnliche Sünder.” ChS 41
”In den Gemeindebüchern auf Erden stehen viele Namen, die nicht im Buch des Lebens zu finden sind. Mir wurde gezeigt, daß es nicht einen unter zwanzig Jugendlichen gibt, der weiß, was Erfahrungsglaube ist.” RJ 244
”Ich bin in großer Sorge, weil das Volk Gottes vorgibt, die wichtige, ernste Wahrheit zu glauben, während ich weiß, daß viele von ihnen durch die Wahrheit weder bekehrt noch geheiligt sind. Menschen vermögen die gesamte Wahrheit zu hören und anzuerkennen und wissen dennoch nichts von der Macht der Gottseligkeit. ..“ Sch I 79
‘Nur wenige Adventisten sind von ganzem Herzen Gott ergeben. Es gibt nur einige wenige, die, wie Sterne in einer stürmischen Nacht, hier und da durch die Wolken schimmern. Viele, die selbstzufrieden den Wahrheiten des Wortes Gottes zuhören, sind geistig tot, während sie bekennen zu leben. Über Jahre kommen und gehen sie in unsere Versammlungen, aber sie machen den Eindruck als ob sie sich immer weniger dem Wert der geoffenbarten Wahrheiten bewußt werden. Sie hungern und dürsten nicht nach Gerechtigkeit. Sie haben kein Geschmack für geistliche und göttliche Dinge. Sie stimmen der Wahrheit zu, aber sie sind nicht durch sie geheiligt. Weder Gottes Wort noch die Zeugnisse seines Geistes hinterlassen irgendeinen bleibenden Eindruck. Genau dem Licht, den Vorrechten und Gelegenheiten, die sie auf die leichte Schulter genommen haben, entsprechend, wird ihre Verdammung sein. Viele, die anderen die Wahrheit predigen, nähren selber Sünden. Das Flehen des Geistes Gottes wie göttliche Melodie, die Verheißungen seines Wortes, so reich in Hülle und Fülle, die Warnungen gegen Götzendienst und Ungehorsam - alle sind machtlos, um ein von der Welt verhärtetes Herz zu schmelzen. Viele in unserem Volk sind lau. Sie nehmen die Stellung Meros‘ ein, weder für noch gegen, weder kalt noch heiß. Sie hören die Worte Christi, aber tun sie nicht. Wenn sie in diesem Zustand bleiben, wird er sie mit Abscheu zurückweisen. Viele von denen, die großes Licht, gute Gelegenheiten und jeden geistlichen Vorteil hatten, loben Christus und die Welt in einem Atemzug. Sie beugen sich vor Gott und Mammon. Sie feiern mit den Kindern der Welt und doch beanspruchen sie mit den Kindern Gottes gesegnet zu werden. Sie möchten Christus als ihren Heiland, aber wollen weder das Kreuz tragen noch sein Joch auf sich nehmen. Möge der Herr Gnade mit euch haben, denn wenn ihr diesen Weg weitergeht, kann euch nur Böses vorhergesagt werden.” 5T 76/77

Laodizea

Wenn das alles wirklich so dramatisch ist, dann würden wir doch unseren Zustand erkennen!?

Offb 3, 14-17: ”Und dem Engel der Gemeinde in Laodizea schreibe: Das sagt, der Amen heißt, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes: Ich kenne deine Werke, daß du weder kalt noch warm bist. Ach, daß du kalt oder warm wärest! Weil du aber lau bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde. Du sprichst Ich bin reich und habe genug und brauche nichts! und weißt nicht, daß du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß.”

Ist denn die Laodizea-Botschaft auf uns Adventisten anzuwenden?

EGW:
”Mir wurde gezeigt, daß das Zeugnis an Laodizea den Zustand des Volkes Gottes zur jetzigen Zeit kennzeichnet” 1T 186 (s.a. Sch I 296)

Und wie können wir diese Botschaft auf uns anwenden?

EGW:
”Das Volk Gottes wird in der Botschaft an die Laodizeer im Zustand fleischlicher Sicherheit gezeigt. Es lebt selbstzufrieden dahin und glaubt, sich in einem Zustand höherer geistlicher Erkenntnis zu befinden. ‘Du sprichst:
Ich bin reich und habe gar satt und bedarf nichts! und weißt nicht, daß du bist elend und jämmerlich, arm, blind und bloß.‘ Welch größere Täuschung könnte über der Menschen Sinn kommen, als anzunehmen, sie stünden recht und stehen in Wahrheit völlig falsch! Die Botschaft des treuen Zeugen findet das Volk Gottes in einer argen Täuschung, die so vollkommen ist, daß sie der Gemeinde gar nicht bewußt wird. Sie wissen nicht, wie beklagenswert ihr Zustand in den Augen Gottes ist. Während die Angesprochenen sich selbst schmeicheln und glauben, ein geistliches Leben zu führen, zerschlägt die Botschaft des treuen Zeugen ihre Selbstsicherheit, indem sie ihren wahren Zustand, ihre geistliche Blindheit, ihre Armut und Jämmerlichkeit bloßlegt. Dieses harte und ernste Zeugnis entspricht den Tatsachen; denn es ist der treue Zeuge, der hier spricht, und sein Zeugnis bleibt wahr.” 3T 252/253 (Sch I 297)

Das trifft gewiss für bestimmte Gemeindeglieder zu, aber doch nicht für mich. Warum werden denn solche Warnungen ausgesprochen? Warum bezichtigen uns die Zeugnisse ständig der Abtrünnigkeit und schwerer Sünden? Wir lieben doch die Wahrheit.

EGW.
”In meinem letzten Gesicht schaute ich, daß selbst mit dieser entschiedenen Botschaft des treuen Zeugen Gott seine Absicht nicht erreicht hat. Das Volk schläft in seinen Sünden ruhig weiter. Nach wie vor glaubt es, reiche Erkenntnis zu besitzen und nichts zu bedürfen. Viele Gläubige fragen:
Warum werden all diese Warnungen ausgesprochen? Weshalb bezichtigen uns die Zeugnisse ständig der Abtrünnigkeit und schwerer Sünden? Wir lieben die Wahrheit Es geht uns gut, und wir brauchen diese Mahnungen und Verweise nicht. Doch diese murrenden Menschen sollen in ihr Herz blicken und ihr Leben mit den erprobten Lehren der Bibel vergleichen; sie sollen sich vor Gott demütigen, sie sollen ihre Finsternis durch die Gnade Gottes erleuchten lassen, dann werden Schuppen von ihren Augen fallen, und sie werden ihre wirkliche geistliche Armut und Erbärmlichkeit erkennen.” Sch I 298/9
”Ich würde euch gerne erfreuen, wenn ich könnte. Ich würde gerne eure guten Eigenschaften, Absichten und Taten loben, aber Gott zeigte mir diese nicht Er zeigte mir die Hindernisse, die euch im Weg stehen, um den vortrefflichen, erhabenen Charakter echter Frömmigkeit zu erreichen. Diesen Charakter braucht ihr, um den himmlischen Frieden und die unvergängliche Herrlichkeit nicht einzubüßen, die Gott euch zugedacht hat.” Sch I 390

Ist Gott denn nicht trotz allem unter uns?

EGW: ”Die Gemeinde [der Siebenten-Tags-Adventisten; der Verf.] befindet sich im Laodizea-Zustand. Die Gegenwart Gottes ist nicht in ihrer Mitte.” 1NL 99
Offb 3,20a:
‘Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an ...
EGW:
”Wie das alte Israel hat die Gemeinde Gott entehrt, durch Abfallen vom gegebenen Licht, Verleugnung ihrer Pflichten und Mißbrauch ihrer hohen und erhabenen Vorrechte, auserwählt und heilig im Charakter zu sein. Ihre Glieder haben den Bund, nur für Gott allein zu leben, gebrochen. Sie sind den Selbstsüchtigen und Weltliebenden nachgefolgt Stolz, Vergnügungsliebe und Sünde wurden im Herzen genährt - aber Christus hat sie verlassen. Sein Geist wurde aus der Gemeinde ausgelöscht. Satan wirkt mit bekenntlichen Christen Seite an Seite. Aber sie sind so bar an geistlichem Unterscheidungsvermögen, daß sie ihn nicht wahrnehmen.” 2T 441/2

Wozu werden wir denn aufgefordert?

Offb 3,18.19:
”Ich rate dir, daß du Gold von mir kaufst, das im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und weiße Kleider, damit du sie anziehst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde, und Augensalbe, deine Augen zu salben, damit du sehen mögest. Welche ich lieb habe, die weise ich zurecht und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße!”

Was passiert, wenn wir nicht Buße tun?

Offb. 3,16: ”Weil du aber lau bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.”
Jer 15,7: ”Ich worfelte sie mit der Worfschaufel in den Städten des Landes, und mein Volk, das sich nicht bekehren wollte von seinem Wandel, machte ich kinderlos und brachte es um.”


Untreue Wächter

Aber müssten uns nicht die Wächter warnen und Alarm blasen?

EGW: ”Männer, die an verantwortlicher Stellung, am Herzen des Werkes stehen, sind eingeschlafen. Satan hat sie gelähmt damit seine Pläne und Anschläge nicht durchschaut würden, während er aktiv ist, um Schlingen zu legen, zu täuschen und zu zerstören. Einige, die die Stellung des Wächters besetzen, um das Volk vor der Gefahr zu warnen, haben ihre Aufgabe aufgegeben und lehnen sich entspannt zurück. Sie sind untreue Wächter. Sie bleiben inaktiv, während ihr gerissener Feind in das Lager eindringt und erfolgreich an ihrer Seite wirkt, um das einzureißen, von dem Gott befahl es aufzubauen. Sie sehen, daß Satan die Unerfahrenen und die, die es nicht erwarten, täuscht. Dennoch nehmen sie alles ruhig hin, als ob sie kein besonderes Interesse hätten und sie die Dinge gar nicht betreffen. Sie wittern keine besondere Gefahr und sehen keinen Grund Alarm zu schlagen. Es scheint ihnen, als ob alles gut ginge. Sie sehen keine Notwendigkeit die Treuen durch Trompetentöne der Warnung aufzuwecken.” 2T 439/40 (vgl. Sch I 491)

Es gibt doch kaum einen Prediger, der in diesem Sinne die Gemeinde warnt. Es können doch nicht alle falsch liegen.

EGW: ”Wer weiß, ob Gott euch nicht den Täuschungen, die ihr liebt, überlassen wird? Wer weiß, ob die Prediger, die gläubig, fest und treu sind, die letzten sein werden, die das Evangelium des Friedens unseren undankbaren Gemeinden anbieten werden? Es mag sein, daß die Zerstörer schon bereits unter Satans Leitung sich üben und nur auf den Weggang von einigen Standartenträgern mehr warten, um ihre Plätze einzunehmen und mit der Stimme des falschen Propheten zu rufen: ‘Friede, Friede‘, wo doch der Herr nichts von Frieden gesagt hat. Ich weine selten, doch nun sind meine Augen mit Tränen gefüllt. Sie fallen auf mein Papier, während ich schreibe. Es mag sein, daß bald alles Weissagen unter uns zu Ende sein wird und die Stimme, die die Menge aufgeweckt hat, nicht länger ihren fleischlichen Schlummer stören wird. Wenn Gott sein fremdes Werk auf dieser Erde ausrichten wird, wenn heilige Hände die Lade nicht länger tragen, wird ein Wehe über dem Volk sein. Oh, wenn du erkannt hättest in diesen deinen Tagen, was zu deinem Frieden dient! Oh, möge unser Volk wie Ninive Buße tun und mit aller Kraft und von ganzem Herzen glauben, damit Gott seinen grimmigen Zorn von ihm abwende ... Was kann ich sagen, um unser Volk aufzuwecken? Ich sage euch:
Nicht wenige Prediger, die vor dem Volk stehen, um die Schrift zu erklären sind verunreinigt. Ihre Herzen sind verderbt, ihre Hände unrein. Viele von ihnen rufen: ‘Friede, Friede‘, und die Arbeiter der Bosheit sind nicht alarmiert.” 5T 77/78

Ist es wirklich so schlimm? Was tut Gott, wenn es gar keine treuen Prediger mehr gibt?

EGW: ”Ich weiß, daß viele bei weitem zu gut von der gegenwärtigen Zeit denken. Diese leicht-liebenden Seelen werden mit verschlungen in dem allgemeinen Ruin. Und dennoch verzweifeln wir nicht. Wir waren immer geneigt zu glauben, daß in dem Fall, es gäbe keine treuen Prediger, es auch keine treuen Christen geben kann. Aber dies ist nicht der Fall. Wo die Hirten nicht treu sind hat Gott verheißen, daß er selbst die Verantwortung seiner Herde übernehmen wird. Gott hat niemals die Herde völlig abhängig von menschlichen Instrumenten gemacht. Aber die Tage der Reinigung der Gemeinde eilen zusehend herbei. Gott wird ein reines und treues Volk haben. In der großen Sichtung, die bald stattfinden wird, sollten wir uns von dem Beispiel Israels warnen lassen. Die Zeichen offenbaren, daß die Zeit nahe ist, in der der Herr zeigen wird, daß die Worfel in seiner Hand ist und er seinen Grund und Boden gründlich reinigen wird.” 5T 80

Das heißt doch aber, dass wir uns in einem großen Abfall befinden. Hat die Bibel so etwas vorhergesagt?

1. Tim 4,1: ‘Der Geist aber sagt deutlich, daß in den letzten Zeiten einige von dem Glauben abfallen werden und verführerischen Geistern und teuflischen Lehren anhängen.‘
EGW: ”Mir wurde gezeigt, daß das Zeugnis an Laodizea den Zustand des Volkes Gottes zur jetzigen Zeit kennzeichnet... Es ist dazu bestimmt, das Volk aufzurütteln, damit es seinen Abfall [oder Rückfall; der Verf.] erkennt und zu ernster Buße geführt wird. Dann wird ihnen die Gegenwart Jesu zuteil und sie sind für den lauten Ruf des dritten Engels bereit.” 1T 186

Aber die überwiegende Mehrheit unserer Gemeinde ist doch zufrieden mit unserem Zustand. Ist das berechtigt oder ist das die blinde Zufriedenheit Laodizeas?

EGW: ‘Es nützt nichts, wenn wir uns selbst täuschen. Die Dinge liegen weit von dem entfernt, was der äußere Anschein verspricht. Von einer gewissen Entfernung betrachtet mag schön erscheinen, was bei näherem Hinsehen voller Verderbtheit erfunden wird. Der vorherrschende Geist unserer Zeit ist ein Geist des Unglaubens und des Abfalls - ein Geist vorgeblicher Erleuchtung wegen einer Kenntnis der Wahrheit, doch in Wirklichkeit ist es blindeste Anmaßung. Es herrscht ein Geist der Opposition gegen das klare Wort Gottes und gegen die Zeugnisse seines Geistes. Es herrscht ein Geist götzendienerischer Erhebung von reiner menschlicher Vernunft über die offenbarte Weisheit Gottes ... Ich weiß, daß viele bei weitem zu gut von der gegenwärtigen Zeit denken. Diese leicht-liebenden Seelen werden mit verschlungen in dem allgemeinen Ruin.” 5T 79/80


Der Geist der Weissagung

Wogegen richtet sich Satans Zorn in seinem
Kampf gegen die Gemeinde der Übrigen?

Offb. 12,17: ”Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, zu kämpfen gegen die Übrigen von ihrem Geschlecht, die Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu.”

Den Zorn gegen die Gebote Gottes
verstehen wir, aber was ist das Zeugnis Jesu?

Offb. 19,10b: Das Zeugnis Jesu aber ist der Geist des Prophetenworts.” (Konkordante NT)

Was sagt E. G. White darüber?

EGW: ”Die letzte Täuschung, die sich Satan überhaupt vornimmt, wird darin bestehen, daß das Zeugnis des Geistes Gottes wirkungslos werden soll.” AB 147
”Eines ist sicher: Die Siebenten-Tags-Adventisten, die ihre Stellung unter dem Banner Satans einnehmen, werden zuerst ihren Glauben in die Warnungen und Zurechtweisungen aufgeben, die in den Zeugnissen des Geistes Gottes enthalten sind.” 3SM 84

Warum hört man den Geist der Weissagung, das Zeugnis Jesu, so selten in der Gemeinde?

EGW: ”Es wird ein Haß gegen die Zeugnisse entflammen, der satanisch ist. Satans Anstrengungen werden dahin gehen, den Glauben der Gemeinden an die Zeugnisse ins Wanken zu bringen. Das geschieht aus folgendem Grund:
Satan kann seine Täuschungen nicht so eindeutig vollbringen und die Seelen nicht in seine Irrtümer führen, wenn die Warnungen und Zurechtweisungen des Geistes Gottes beobachtet werden.” AB 147/48

Unsere leitenden Brüder stimmen aber häufig mehr oder weniger nicht mit der Botin des Herrn überein. Führt das nicht dazu, dass auch viele Geschwister Zweifel haben?

EGW: ”Einige, von denen man glaubt, daß Herz und Seele Gott geweiht seien, arbeiten ihm und seinem Werk entgegen. Andere setzen Vertrauen in sie... Durch einen teilweise zum Ausdruck gebrachten Gedanken säen sie Zweifel und Unglauben gegenüber der Wahrheit. Es sind solche, die nicht mit den Zeugnissen übereinstimmen, weil Männer in hohen Vertrauensstellungen gesagt haben, daß auch sie nicht damit im Einklang seien; denn die Zeugnisse stimmen nicht mit ihren Ansichten überein, sondern rügen jede Spur von Selbstsucht.” ZP 250

Gott spricht doch durch die Zeugnisse zu uns, um uns zu belehren. Warum herrscht aber diese geistliche Blindheit?

EGW: ”Die wichtigste Ursache für diesen Zustand geistlicher Blindheit, in dem sich Gottes Volk befindet, besteht - wie mir gezeigt wurde - darin, daß es keine Belehrung annimmt. Viele haben die ihnen gegebenen Warnungen und Ermahnungen verschmäht. Der treue Zeuge verurteilt das laue Verhalten des Volkes Gottes, das Satan große Macht über die Kinder Gottes in dieser Zeit des Wartens und Wachens gibt.” Sch I 299
Spr. 29,18: ”Wenn keine Vision da ist, verwildert ein Volk, aber wohl ihm, wenn es das Gesetz beachtet.”
2. Chr. 20,20.
”Glaubet an den HERRN, euren Gott, so werdet ihr sicher sein, und glaubet seinen Propheten, so wird es euch gelingen.”

Hat nicht Gott schon damals zu seinem Volk geredet, und es hat nicht auf ihn gehört?

Jer. 7,25-28: ”Ja, von dem Tage an, da ich eure Väter aus Ägyptenland führte, bis auf (Besen Tag habe ich immer wieder zu euch gesandt alle meine Knechte, die Propheten. Aber sie wollen mich nicht hören noch ihre Ohren mir zukehren, sondern sind halsstarrig und treiben es ärger als ihre Väter. Und wenn du schon ihnen dies alles sagst, so werden sie doch nicht auf dich hören; rufst du sie, so werden sie dir nicht antworten. Darum sprich zu ihnen: Dies ist das Volk, das auf die Stimme des HERRN, seines Gottes, nicht hören noch sich bessern will. Die Wahrheit ist dahin und ausgerottet aus ihrem Munde.‘
Jer. 6,10. ”Ach, mit wem soll ich noch reden, und wem soll ich Zeugnis geben? Daß doch jemand hören wollte! Aber ihr Ohr ist unbeschnitten; sie können‘s nicht hören. Siehe, sie halten des HERRN Wort für Spott und wollen es nicht haben.”

Was wird mit unserer Gemeinde geschehen, wenn wir die Erkenntnis verwerfen, die er uns durch seine Botin gibt?

Hos. 4,6: ”Mein Volk kommt um aus Mangel an Erkenntnis. Weil du die Erkenntnis verworfen hast, so verwerfe ich dich, daß du mir nicht mehr als Priester dienst.”

Wenn wir in diesem Zustand, in dem wir durch das inspirierte Wort beschrieben werden, ausgespien werden sollen, warum lässt dann alles so lange auf sich warten?

EGW: ”Mir wurde gezeigt, daß der Unglaube in die Zeugnisse stetig anstieg, während das Volk von Gott abtrünnig wurde. Dies betrifft alle Reihen, im ganzen Feld. Aber wenige wissen, was unsere Gemeinden erfahren müssen. Ich sah, daß wir gegenwärtig unter göttlicher Geduld stehen. Aber niemand kann sagen, wie lang dies andauern wird. Keiner weiß wie groß die Gnade ist, die uns erwiesen wurde.”
5T 76
2. Petr. 3,9. ”Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, daß jemand verloren werde, sondern daß jedermann zur Buße finde.”


Die Pflicht der Leiter

Welche Pflicht haben unsere Leiter?

Hes. 33, 1-7: ”Und des HERRN Wort geschah zu mir: Du Menschenkind, rede zu den Söhnen deines Volks und sprich zu ihnen: Wenn ich das Schwert über ein Land bringe und das Volk d s Landes nimmt einen Mann aus seiner Mitte und macht ihn zu seinem Wächter, und er sieht das Schwert kommen über das Land und bläst die Posaune und warnt das Volk - wer nun den Hall der Posaune hört und will sich nicht warnen lassen, und das Schwert kommt und nimmt ihn weg, dessen Blut wird auf seinen Kopf kommen. Denn er hat den Hall der Posaune gehört und sich dennoch nicht warnen lassen; darum wird sein Blut auf ihn kommen. Wer sich aber warnen läßt, der wird sein Leben davonbringen Wenn aber der Wächter das Schwert kommen sieht und nicht die Posaune bläst und sein Volk nicht warnt, und das Schwert kommt und nimmt einen von ihnen weg, so wird der wohl um seiner Sünde willen weggenommen; aber sein Blut will ich von der Hand des Wächters fordern. Und nun, Menschenkind, ich habe dich zum Wächter gesetzt über das Haus Israel. Wenn du etwas aus meinem Munde hörst, sollst du sie in meinem Namen warnen.
Mal. 2,7:
”Denn des Priesters Lippen sollen die Lehre bewähren, daß man aus seinem Munde Weisung suche; denn er ist ein Bote des HERRN Zebaoth.”

Wie groß ist denn ihre Verantwortung und welches Vorbild haben sie?

EGW:
‘In dieser furchtbaren Zeit, unmittelbar vor dem zweiten Kommen Christi, werden Gottes treue Verkündiger ein noch schärferes Zeugnis zu bringen haben, als das des Johannes des Täufers. Ein verantwortungsvolles, wichtiges Werk liegt vor ihnen. Jene, die sanfte Dinge verkünden, wird Gott nicht als seine Hirten anerkennen. Ein schreckliches Wehe ist über ihnen.‘ 1T 321
”Möge jeder Prediger die heiligkeit seiner Arbeit erkennen, und den Mut eines Elia zehwn. Als göttlich ernannte Botschafter, sind die Prediger in einer Position riesiger Verantwortung. Sie müssen tadeln, zurechtweisen, ermahnen mit aller Geduld. An Christi statt müssen sie als Haushalter der Geheimnisse des Himmels arbeiten, die Gehorsamen ermutigen und die Ungehorsamen warnen...” RH 11.9.1913 (s.a. PK 99; vgl. Sch I 490)

Elia und Johannes der Täufer waren aber bei der damaligen Leitung nicht besonders beliebt. Müssen auch heute noch ähnlich deutliche, schneidende Worte gesprochen werden?

Jes. 58.1 :
”Rufe aus voller Kehle, halte nicht zurück! Erhebe deine Stimme wie ein Horn und verkünde meinem Volk sein Vergehen und dem Haus Jakob seine Sünden.”
EGW: ”Hier ist ein Volk, das selhstgetäuscht, selbstgerecht und selbstgefällig ist. Und der Prediger ist aufgefordert aus voller Kehle zu rufen und ihnen ihre Übertretungen zu zeigen. In allen Zeitaltern wurde diese Arbeit für Gottes Volk getan und ist jetzt nötigem denn je.” 5T 299
”Die Prediger sollten keine Bedenken haben die Wahrheit zu predigen wie sie in Gottes Wort gefunden wird. Laß die Wahrheit schneidend sein.‘ 2SG 284

Das erinnert alles an Hesekiel, der als Wächter über das Haus Israel gestellt war.

Hes. 3,17-21: ‘Du Menschenkind, ich habe dich zum Wächter gesetzt über das Haus Israel. Du wirst aus meinem Munde das Wort hören und sollst sie in meinem Namen warnen. Wenn ich dem Gottlosen sage: Du mußt des Todes sterben! und du warnst ihn nicht und sagst es ihm nicht, um den Gottlosen von seinem gottlosen Wege zu warnen, damit er am Leben bleibe, - so wird der Gottlose um seiner Sünde willen sterben, aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. Wenn du aber den Gottlosen warnst und er sich nicht bekehrt von seinem gottlosen Wesen und Wege, so wird er um seiner Sünde willen sterben, aber du hast dein Leben errettet. Und wenn sich ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit abwendet und Unrecht tut, so werde ich ihn zu Fall bringen, und er muß sterben. Denn weil du ihn nicht gewarnt hast, wird er um seiner Sünde willen sterben müssen, und seine Gerechtigkeit, die er getan hat, wird nicht angesehen werden: aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. Wenn du aber den Gerechten warnst, daß er nicht sündigen soll, und er sündigt auch nicht, so wird er am Leben bleiben; denn er hat sich warnen lassen, und du hast dein Leben errettet.”

Aber es hat doch auch etwas Gutes, wenn nicht so viel gewarnt und getadelt wird. Auf diese Weise würden doch viel mehr Glieder in die Gemeinde kommen.

EGW‘: ”Der Beitritt von Gliedern, die im Herzen nicht erneuert sind und deren Leben keine Änderung erfahren hat, ist eine Quelle der Schwächung für die Gemeinde. Diese Tatsache wird oft übersehen. Einige Prediger und Gemeinden sind so begierig darauf ein Ansteigen ihrer Mitgliederzahl sicherzustellen, daß sie kein treues Zeugnis gegen unchristliche Gewohnheiten und Praktiken vorbringen. ... Es wird sehr wenig Selbstverleugnung und Selbstaufopferung gefordert, um eine Form der Gottseligkeit anzunehmen, und den eigenen Namen im Gemeindebuch stehen zu haben. Folglich schließen sich viele der Gemeinde an, ohne vorher mit Christus verbunden zu sein. Darüber freut sich Satan. Solche Bekehrte sind seine effektivsten Mitarbeiter. Sie dienen für andere Seelen als Köder. Sie sind falsche Lichter und locken die, die nicht auf der Hut sind, in die ewige Verdammnis. Es ist vergeblich, daß Menschen danach trachten den christlichen Pfad breit und angenehm für Weltliche zu machen. Gott hat den rauhen, engen Weg nicht geebnet noch verbreitert. Wenn wir zum Leben eingehen wollen, müssen wir demselben Pfad folgen, den Jesus und seine Jünger beschritten - den Pfad der Demütigung, Selbstverleugnung und Aufopferung.” ST 12.1883

Was ist, wenn die Prediger unserem Zustand gegenüber gleichgültig bleiben und uns nicht ermahnen und zurechtweisen?

EGW: ”Wenn Unrecht unter Gottes Volk auftaucht und wenn die Diener Gottes fortfahren demgegenüber gleichgültig zu bleiben, erhalten und rechtfertigen sie im grunde den Sünder und sind genauso schuldig und ziehen sich genauso sicher das Mißfallen Gottes zu. Sie werden verantwortlich gemacht für die Sünden der Schuldigen. Im Gesicht wurde ich auf viele Fälle aufmerksam gemacht, bei denen seine Diener sich das Mißfallen Gottes zugezogen haben, indem sie es vernachlässigten bezüglich des Unrechtes und der unter ihnen existierenden Sünde zu handeln.” 5T 676
Hes. 33,6-9.
”Wenn aber der Wächter das Schwert kommen sieht und nicht die Posaune bläst und sein Volk nicht warnt, und das Schwert kommt und nimmt einen von ihnen weg, so wird der wohl um seiner Sünde willen weggenommen; aber sein Blut will ich von der Hand des Wächters fordern. Und nun, du Menschenkind, ich habe dich zum Wächter gesetzt über das Haus Israel. Wenn du etwas aus meinem Munde hörst, sollst du sie in meinem Namen warnen. Wenn ich nun zu dem Gottlosen sage: Du Gottloser mußt des Todes sterben! und du sagst ihm das nicht, um den Gottlosen vor seinem Wege zu warnen, so wird er, der Gottlose, um seiner Sünde willen sterben, aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. Warnst du aber den Gottlosen vor seinem Wege, daß er von ihm umkehre, und er will von seinem Wege nicht umkehren, so wird er um seiner Sünde willen sterben, aber du hast dein Leben errettet.”

Heißt das, dass wir für die Sünden anderer verantwortlich gemacht werden können?

EGW: ”Wenn die Leiter der Gemeinde es vernachlässigen, mit Aufmerksamkeit die Sünden ausfindig zu machen, die das Mißfallen Gottes über die Gemeinde bringen, werden sie für diese Sünden verantwortlich sein.” 3T 269
”Diejenigen, die zu wenig Mut haben, das Böse zu tadeln, oder die durch Gleichgültigkeit oder Mangel an Interesse keine ernstliche Anstrengung machen, die Familie oder die Gemeinde Gottes zu reinigen, werden für das Böse, das aus der Vernachlässigung ihrer Pflicht hervorgehen kann, verantwortlich gemacht. Wir sind ebenso verantwortlich für Böses, das wir durch Ausübung der elterlichen oder geistlichen Autorität hätten aufhalten können, als wenn wir die Tat selbst begangen hätten.” PP 578 (dt. 560)

Das würde doch bedeuten, dass auch die Predigten viel deutlicher sein müssten. Man hört aber fast ausschließlich sanfte Predigten, die einem das Gefühl geben, wir seien auf dem richtigen Weg und dass keine Gefahr bestehe.

EGW: ”Die sanften Predigten, die so oft gepredigt werden, hinterlassen keinen bleibenden Eindruck. Die Trompete gibt keinen deutlichen Ton. Die Menschen werden nicht ins Herz getroffen mit den klaren, scharfen Wahrheiten des Wortes Gottes.” RH 11.9.1913 (vgl. PK 98)
”ES existieren Sünden in der Gemeinde, die Gott haßt. Aber sie werden kaum angeschnitten aus Angst sich Feinde zu machen. In der Gemeinde ist Widerstand gegen das klare Zeugnis aufgekommen ... Mir wurde gezeigt, warum die Prediger nicht mehr Erfolg haben: Sie haben Angst Gefühle zu verletzen und nicht höflich zu sein. So erniedrigen sie das Niveau der Wahrheit und verbergen, wenn möglich, die Besonderheit unseres Glaubens. Ich sah, daß Gott solche nicht mit Erfolg krönen kann. Die Wahrheit muß klar gebracht und die Notwendigkeit einer Entscheidung dringend ans Herz gelegt werden. So wie die falschen Hirten ‘Friede‘ rufen und sanfte Dinge verkündigen, so müssen die Diener Gottes aus voller Kehle rufen und nicht zurückhalten und die Folgen Gott überlassen.” 2SG 283-285
”So wird ‘Friede und Sicherheit‘ zum Schlagwort jener Leute, die ihre Stimme nicht wie eine Posaune erschallen lassen wollen, um dem Volk Gottes seine Übertretungen und dem Hause Jakobs seine Sünden zu zeigen. Diese stummen Hunde, die nicht bellen wollen, bekommen die gerechte Vergeltung eines beleidigten Gottes zu fühlen ...” Sch II 55
Jes. 56,10.
”Alle ihre Wächter sind blind, sie wissen alle nichts. Stumme Hunde sind sie, die nicht bellen können, sie liegen und jappen und schlafen gerne.
Jer. 6,13-15:
”Denn sie gieren alle, klein und groß, nach unrechtem Gewinn, und Propheten und Priester gehen alle mit Lüge um und heilen den Schaden meines Volks nur obenhin, indem sie sagen: ‘Friede! Friede!‘, und ist doch nicht Friede. Sie werden mit Schande dastehen, weil sie solche Greuel getrieben haben; aber sie wollen sich nicht schämen und wissen nichts von Scham. Darum sollen sie fallen unter den Fallenden, und wenn ich sie heimsuchen werde, sollen sie stürzen, spricht der HERR.”
Jer. 23,17.20: ”Sie sagen denen, die des HERRN Wort verachten: Es wird euch wohlgehen -‚ und allen, die nach ihrem verstockten Herzen wandeln, sagen sie: Es wird kein Unheil über euch kommen. ... Und des HERRN Zorn wird nicht ablassen, bis er tue und ausrichte, was er im Sinn hat; zur letzten Zeit werdet ihr es klar erkennen.”
EGW:
”Prediger, die den Menschen gefällig sind und ‘Friede! Friede!‘ (Jer. 6,14; 8,11) rufen, obwohl Gott nichts von Frieden gesagt hat, sollten ihre Herzen vor Gott demütigen und ihn wegen ihrer Unaufrichtigkeit und ihrem Mangel an sittlichem Mut um Vergebung bitten. Sie schwächen die ihnen anvertraute Botschaft nicht etwa aus Liebe zu ihrem Nächsten ab, sondern aus Nachsicht gegen sich selbst und aus Liebe zur Bequemlichkeit. Wahre Liebe will zuerst Gott ehren und Menschen retten. Wer diese Liebe besitzt, wird nicht der Wahrheit ausweichen, um sich vor den unangenehmen Folgen ehrlicher Worte zu bewahren. Wenn Menschen gefährdet sind, werden Gottes Diener niemals auf sich selbst Rücksicht nehmen, sondern sagen, was ihnen aufgetragen ist, und sich weigern, das Böse zu entschuldigen oder zu beschönigen.” PK 99


Falsche Hirten

D.h. ja, dass solche Prediger mit sanften Predigten falsche Hirten sind.

EGW: ”In dieser furchtbaren Zeit, unmittelbar vor dem zweiten Kommen Christi, werden Gottes treue Verkündiger ein noch schärferes Zeugnis zu bringen haben als das des Johannes des Täufers. Ein verantwortungsvolles, wichtiges Werk liegt vor ihnen. Jene, die sanfte Dinge verkünden, wird Gott nicht als seine Hirten anerkennen. Ein schreckliches Wehe ist über ihnen.” 1T 321
”So wie die falschen Hirten ‘Friede‘ rufen und sanfte Dinge verkünden, so müssen die Diener Gottes aus voller Kehle rufen und nicht zurückhalten und die Folgen Gott überlassen.” 2SG 285
Jer. 14,13.14:
”Da sprach ich: Ach, Herr HERR! Siehe, die Propheten sagen ihnen: Ihr werdet das Schwert nicht sehen und keine Hungersnot bei euch haben, sondern ich will euch beständigen Frieden geben an diesem Ort. Aber der HERR sprach zu mir: Diese Propheten weissagen Lüge in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt und ihnen nichts befohlen und nicht zu ihnen geredet. Sie predigen euch falsche Offenbarungen, nichtige Wahrsagung und ihres Herzens Trug.”
Jer. 50,6:
”Denn mein Volk ist wie eine verlorene Herde. Ihre Hirten haben sie verführt und auf den Bergen in die Irre gehen lassen, daß sie über Berge und Hügel gehen mußten und ihren Ruheplatz vergaßen.”

Lässt Gott das wirklich zu, dass die leitenden Brüder zu Verführern werden?

Jes. 9,15: ”Denn die Leiter dieses Volkes sind Verführer, und die sich leiten lassen, sind verloren.”
Jes. 3,12:
”..Mein Volk, deine Führer verführen dich und verwirren den Weg, den du gehen sollst!”
Jer. 23,1-3. ”Weh euch Hirten, die ihr die Herde meiner Weide umkommen laßt und zerstreut! spricht der HERR. Darum spricht der HERR, der Gott Israels, von den Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt meine Herde zerstreut und verstoßen und nicht nach ihr gesehen. Siehe, ich will euch heimsuchen um eures bösen Tuns willen, spricht der HERR. Und ich will die Übriggebliebenen meiner Herde sammeln ...”

Was schrieb Ellen G. White über den Zustand unserer Prediger?

EGW: ”Ich sage euch, daß nicht wenige Prediger, die vor den Menschen stehen, um ihnen die Schrift zu erklären, verunreinigt sind. Ihre Herzen sind verdorben, ihre Hände sind unsauber.” 5T 78
”Viele von denen, die jetzt die Wahrheit predigen, waren niemals bekehrt.‘ 1888 505
”Ein schreckliches Wehe gilt denen, die die Wahrheit predigen, aber durch sie nicht geheiligt werden... Nicht alle, die die Wahrheit predigen, werden durch diese gerettet werden. Der Engel sagte: ‘Reinigt euch, die ihr des Herrn Geräte tragt!‘ (Jes. 52,11)” Sch I 79
Mi. 3,15:
”Und ich sprach: Hört doch, ihr Häupter Jakobs und ihr Anführer des Hauses Israel! Ist es nicht an euch, das Recht zu kennen ... So spricht der HERR über die Propheten*, die mein Volk irreführen: Wenn sie etwas zu beißen haben, rufen sie: Frieden! Wer ihnen aber nichts ins Maul gibt, gegen den heiligen sie einen Krieg.”

* "Die Bezeichnung ‘Prophet‘ wurde auch denen verliehen, die, obwohl nicht so unmittelbar vom Geist getrieben, doch von Gott berufen waren, die Leute über das Tun und Handeln Gottes zu unterrichten." Erziehung S.40


Warum sind denn die Prediger bei den Gemeindegliedern so beliebt?

EGW: ”Eine große Mehrheit der Männer und Frauen, die die Wahrheit zu kennen bekennen, bevorzugen sanfte Botschaften. Sie wünschen es nicht, daß ihre Sünden und Fehler ihnen vor Augen geführt werden. Sie verlangen nach entgegenkommenden Predigern, die kein Schuldbewußtsein erwecken, indem sie die Wahrheit sagen. Sie erwählen sich Menschen, die ihnen schmeicheln und im Gegenzug schmeicheln sie dem Prediger, der solch einen ‘guten‘ Geist zeigte, während sie den treuen Diener Gottes schmähen ...” TDG 55
Jer. 5,31: ”Entsetzliches und Abscheuliches ist im Land geschehen: die Propheten weissagen falsch, und die Priester herrschen auf eigene Faust, und mein Volk liebt es so. Was werdet ihr aber am Ende von all dem tun?”
Jes. 30,9.10:
”Denn sie sind ein ungehorsames Volk und verlogene Söhne, die nicht hören wollen die Weisung des HERRN, sondern sagen zu den Sehern: Ihr sollt nicht sehen!‘ und zu den Schauern: ‘Was wahr ist, sollt ihr uns nicht schauen! Redet zu uns, was angenehm ist; schauet, was das Herz begehrt!”‘

Sicher, es ist nicht angenehm, wenn man immer auf seine Sünden aufmerksam gemacht wird. Es wäre doch wirklich besser, wenn wir mehr von der Liebe Christi reden würden. Etwas liberaler wäre doch nicht verkehrt und niemand würde dadurch verärgert!?

EGW:
”Bruder E. empfiehlt mir, daß es dem Volk viel mehr gefallen würde, wenn ich weniger von der Pflicht, sondern mehr von der Liebe Jesu sprechen würde. Ich aber möchte so sprechen, wie der Geist des Herrn mich beeindruckt. Der Herr weiß am besten, was dies Volk braucht.” 3SM 64
‘Diese frömmelnde Religion, die das Sündigen leicht macht und die ständig auf die Liebe Gottes zum Sünder Nachdruck legt, ermutigt den Sünder zu glauben, daß Gott ihn retten wird, während er weiterhin sündigt. Dies ist der Weg, den viele gehen, die bekennen, der gegenwärtigen Wahrheit zu glauben... Es erfordert eine Anspannung für jeden Nerv, für Geist und Muskeln, um die Welt und ihre Gewohnheiten, Praktiken und Moden zu verlassen.” 3SM 155

Dann ist ja der von Gott gesandte Mahner immer der Unbeliebte, während der Prediger, der beschwichtigt und die Liebe .Jesu, Barmherzigkeit und Gnade betont, beim Volk beliebt ist.

EGW:
”Viele loben den Prediger, der auf der Gnade, Barmherzigkeit und Liebe Jesu verweilt, der es nicht so genau nimmt, andere an Pflichten zu erinnern, der nicht vor der Gefahr der Heuchelei warnt oder die Schrecken des Zornes Gottes vorführt.” TDG 55
”Im Gesicht wurde ich auf viele Fälle aufmerksam gemacht, bei denen seine Diener sich das Mißfallen Gottes zugezogen haben, indem sie es vernachlässigten, bezüglich des Unrechtes und der unter ihnen existierenden Sünde zu handeln. Jene, die dieses Unrecht entschuldigten, sind vom Volk als sehr liebenswürdig in ihrer Art angesehen worden, einfach nur, weil sie es vermieden haben, eine klare biblische Pflicht zu erfüllen. Die Aufgabe war ihr-en Gefühlen nicht angenehm, deswegen sind sie ihr ausgewichen.” 5T 676 (vgl. Sch I 304)
”Viele bekenntliche Christen sehen die Menschen, die Falschheiten weder tadeln noch verdammen, als Menschen wahrer Frömmigkeit und als wahrhaftige Christen an. Gleichzeitig glauben sie, daß es jenen, die kühn das Recht verteidigen und ihre Rechtschaffenheit nicht ungeheiligten Einflüssen aussetzen, an Frömmigkeit und christlichen Geist mangelt. Jene, die die Ehre Gottes verteidigen und die Reinheit der Wahrheit aufrechterhalten - koste es was es wolle - werden vielerlei Prüfungen ausgesetzt sein, so wie unser Heiland in der Wüste den Versuchungen, während andere ihrem Temperament nachgeben und nicht den Mut haben, Falsches zu mißbilligen, sondern still bleiben, wenn ihr Einfluß dazu benötigt wird, um gegen jeglichen Druck in der Verteidigung des Rechtes zu stehen. Sie mögen sich viel Herzeleid ersparen und viel Verwirrung entgehen, aber sie verlieren ebenso eine reiche Belohnung. wenn nicht sogar ihre eigene Seele. Solche, die sich in Übereinstimmung mit Gott befinden und die durch Glauben an ihn Kraft empfangen, um Unrecht zu widerstehen und das Recht zu verteidigen, haben immer ernste Auseinandersetzungen und stehen häufig fast ganz allein.‘ 3T 302

Es heißt: ”Jene, die sanfte Dinge verkünden, wird Gott nicht als seine Hirten anerkennen. Ein schreckliches Wehe ist über ihnen:” (1T 321)
Was ist denn mit solchen, die diese ”Hirten” unterstützen?


EGW. ”Ein schreckliches Wehe gilt denen, die die Wahrheit predigen, aber durch sie nicht geheiligt werden. Es gilt auch denen, die bereit sind, den Ungeheiligten aufzunehmen und zu unterhalten, wenn er ihnen in Wort und Lehre dient ...” Sch I 79
”So wie ein Wehe über die ausgesprochen ist, die die Wahrheit predigen, aber im Herzen und in ihrem Leben ungeheiligt sind, so sind Wehe über denen, die die Ungeheiligten in der Stellung aufnehmen und erhalten, der sie nicht gewachsen sind.” 2T 552


Gott wird andere berufen

Wenn aber kaum ein Prediger seiner hohen Berufung entspricht, wer soll dann diese Aufgabe erfüllen?

EGW: ”Die Tage, in denen es große Bestürzung und Verwirrung geben wird, eilen schnell herbei. Satan, gekleidet in einem Engelsgewand, wird, wenn es möglich wäre, sogar die Auserwählten verführen. Es wird viele Götter und Herren geben. Jeder Wind der Lehre wird wehen. Jene, die die oberste Ehrerbietung der fälschlich sogenannten Erkenntnis [vgL 1. Tim 6,20; d.Verf.] gewidmet haben, werden dann keine leitende Funktion mehr haben. Jene, die dem Verstand, dem Geist oder der Begabung vertraut haben, werden dann nicht an vorderster Front stehen. Sie hielten mit dem Licht nicht Schritt. Solchen, die sich selbst als untreu erwiesen haben, wird die Herde nicht anvertraut werden. In dem letzten feierlichen Werk werden wenige große Männer eingesetzt sein. Sie sind selbstzufrieden, unabhängig von Gott, so daß er sie nicht gebrauchen kann. Der Herr hat treue Diener, die er durch die Sichtung und Prüfungszeit ans Licht bringen wird. Es gibt kostbare Seelen, die jetzt noch verborgen sind, die aber ihre Kniee nicht vor Baal gebeugt haben.... So manchen Stern, den wir wegen seines Glanzes bewunderten, wird in der Dunkelheit verlöschen. Ganze Wolken von Spreu werden vom Winde fortgetragen werden, sogar von solchen Plätzen, an denen wir den Boden bedeckt sehen mit reichem Weizen. Von allen, die die Ornamente des Heiligtums angenommen haben, aber nicht mit der Gerechtigkeit Christi bekleidet sind, wird die Schande ihrer eigenen Blöße offenbar. Wenn die hinderlichen, fruchtlosen Bäume abgehauen werden, wenn Massen falscher Brüder von den wahren unterschieden werden, werden die Verborgenen dem Blick offenbar und reihen sich mit Hosianna-Rufen unter das Banner Christi ein.” 5T 80/81
”In der Stunde der größten Gefahr wird der Gott Elias menschliche Werkzeuge erwecken, um eine Botschaft zu tragen, die nicht zum Schweigen gebracht werden kann... Die Stimme eines ernsthaften Tadels wird gehört werden. Mutig werden von Gott berufene Menschen die Vereinigung der Gemeinde mit der Welt öffentlich rügen.” PK engl. 187 (dt. 132)
”Wenn Gott seinen Geist über Menschen ausgießt, werden sie arbeiten. Sie werden das Wort des Herrn verkündigen; sie weiden ihre Stimme gleich einer Posaune erleben. Die Wahrheit wird in ihren Händen weder verringert noch an Kraft verlieren. Sie werden dem Volke sein Übertreten verkündigen und dem Haus Jakob seine Sünden.” ZP 355

Dann sind also auch die einfachen Glieder aufgefordert, um diesen Mut zu beten, um ein deutliches Wort an die Gemeinde zu richten?

EGW: ”Gott braucht Männer wie Elia, Nathan und Johannes den Täufer, die seine Botschaft treu ausrichten, unbekümmert um die Folgen, Männer die kühn die Wahrheit aussprechen, und sollte es auch alles kosten, was sie haben. PK 100

”Gott ruft nach Menschen mit entschiedenem Glauben. Er hat keinen Nutzen von Menschen, die in einem Notfall halbherzig sind. Er möchte Menschen, die ihre Hand auf das falsche Werk legen und sagen: ‘Dies ist nicht in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes.”‘ 2SM 153 (AB II 153)

”Heute besteht die Notwendigkeit einer Stimme von strenger Zurechtweisung, denn schmerzliche Sünden haben das Volk von Gott getrennt. Unglaube ist schnell zur Mode geworden. ‘Wir wollen nicht, daß dieser Mann über uns herrsche‘, ist die Rede von Tausenden. Die sanften Predigten, die so oft gepredigt werden, hinterlassen keinen bleibenden Eindruck. Die Trompete gibt keinen deutlichen Ton. Die Menschen werden nicht ins Herz getroffen mit den klaren, scharfen Wahrheiten des Wortes Gottes. Es gibt viele bekenntliche Christen, die, wenn sie ihre wahren Gefühle ausdrücken sollten, sagen würden: ‘Wo ist die Notwendigkeit einer so deutlichen Sprache? ... So argumentieren Männer, die eigentlich als treue Wächter über Gottes Gesetz stehen sollten, bis Taktieren die Stelle von Treue eingenommen hat und die Sünde ungetadelt erlaubt wird. Wann wird die Stimme der treuen Zurechtweisung noch einmal in der Gemeinde gehört werden?” RH 11.9.1913 (s.a. PK 98/99)

”Das durchdringende Zeugnis des Geistes Gottes wird jene von Israel absondern, die immer mit den Mitteln auf Kriegsfuß standen, die Gott verordnete, um Verderbtheiten aus der Gemeinde herauszuhalten. Unrecht muß Unrecht genannt werden. Schwere Sünden müssen bei ihrem rechten Namen genannt werden. Jeder aus Gottes Volk sollte näher zu ihm kommen ... Dann würden sie Sünde im wahren Licht sehen und erkennen, wie beleidigend sie aus der Sicht Gottes ist. Das schaffe, genaue Zeugnis muß in der Gemeinde lebendig sein, oder der Fluch Gottes wird auf seinem Volk genauso sicher ruhen, wie er auf dem alten Israel wegen ihrer Sünden ruhte.” 5T 676

”Meine Botschaft an euch lautet: Hört der Verdrehung der Wahrheit nie mehr zu, ohne daß ihr dagegen protestiert ...” AB I 198

”Wir brauchen jetzt Menschen ‚die fest und furchtlos den ganzen Ratschluß Gottes verkünden. Menschen, die nicht schlafen wie andere, sondern Wache halten und nüchtern sind ...“ 5T 160

Hes. 3,11:
”Und mache dich auf, geh hin zu den Weggeführten, zu den Söhnen deines Volkes, rede zu ihnen und sage zu ihnen: ‘So spricht der Herr, HERR!‘ Sie mögen hören oder es lassen.”

EGW: ”Solange Gott eine Gemeinde hat, wird es solche geben, die aus voller Kehle rufen und nicht zurückhalten, die seine Instrumente sein werden, um Selbstsucht und Sünden zu tadeln. Sie werden es nicht versäumen, den ganzen Ratschluß Gottes zu verkünden, egal ob die Menschen es hören oder lassen ...” 2SG 284

”Wollt ihr Gott nicht in tiefster Demut suchen, um die Botschaft an Laodizea klar und entschieden geben zu können? Wo sind Gottes Wächter, die die Gefahr sehen und die Warnung geben? Ihr dürft sicher sein, daß unter Eingebung des Heiligen Geistes Botschaften von menschlichen Lippen kommen werden. ‘Rufe getrost, schone nicht ... verkündige meinem Volk ihr Ubertreten und dem Haus Jakob seine Sünden ...“ ZP 254/255

”Johannes der Täufer begegnete der Sünde mit offenem Tadel, sowohl bei Menschen niedriger Herkunft als auch bei den höheren Klassen. Er erklärte die Wahrheit vor Königen und Adeligen, ob sie ihm zuhörten oder seine Botschaft verwarfen. Er sprach persönlich und zielgerichtet. Er tadelte die Pharisäer aus dem Hohen Rat, weil ihre Religion nur aus Formen bestand ... Er sprach mit Herodes im Hinblick auf seine Vermählung mit Herodias und sagte ihm: ‘Es ist nicht recht, daß du sie hast ... Genau solch ein Werk und solch eine Botschaft wie die des Johannes des Täufers wird in diesen letzten Tagen getragen werden ... Die Botschaft, die wir tragen, muß ebenso direkt sein wie die Botschaft des Johannes.” 2 SM 149-151 (AB II 149/150)

”Viele von denen, die bekennen, der Wahrheit zu glauben, würden sagen, wenn sie ihre wirklichen Empfindungen ausdrücken sollten, aus welchem Grund müssen wir so deutlich reden? Sie könnten ebenso fragen, warum Johannes der Täufer zu den Pharisäern sagen mußte: ‘Ihr Schlangenbrut, wer hat euch gesagt, daß ihr dem bevorstehenden Gericht Gottes entgeht?‘ Warum mußte er den Zorn der Herodias herausfordern, indem er Herodes sagte, daß es ungeset.zlich für ihn sei, mit seines Bruders Ehefrau zusammenzuleben? Er verlor sein Leben durch seine klare Rede.” GW 15 149 (DE 131/2)

Gibt es aber nicht ernste Beter, die liebevoll und freundlich sind und wirklich Interesse an der Sache Gottes haben, deren Wesensart aber solch ein mahnendes Wort nicht zulässt?

EGW: ”Eli war gütig, liebevoll und freundlich und hatte ein wirkliches Interesse am Dienst und dem Wohlergehen der Sache Gottes. Er war ein Mann des kraftvollen Gebets. Niemals hatte er sich gegen Gottes Wort aufgelehnt, aber ihm fehlte die Festigkeit des Charakters, um Sünde zu tadeln und das Rechtsurteil gegen Sünder zu vollstrecken, so daß Gott sich nicht auf ihn verlassen konnte, Israel rein zu halten. Trotz seines Glaubens brachte er nicht den Mut und die Kraft auf, zur rechten Zeit und am rechten Ort ‘nein‘ zu sagen. Sünde ist Sünde und Gerechtigkeit ist Gerechtigkeit Der Warnungston der Posaune muß erklingen. Wir leben in einem furchtbaren, gottlosen Zeitalter. Die Anbetung Gottes wird verdorben werden, es sei denn, es gibt an jedem Dienstposten äußerst wachsame Menschen.” 4T 517

Um welche Charaktereigenschaften sollen wir denn beten?

EGW: ”Gott kennt den Charakter. Er ist bekannt mit der Gemütsart der Menschen, die er erwählt hat. Er weiß, daß nur ernste, standhafte, fest entschlossene, stark empfindende Menschen dieses Werk in seiner lebensbedeutsarnen Wichtigkeit erkennen werden. Nur sie werden eine solche Festigkeit und Entschlossenheit in ihre Zeugnisse legen, daß sie einen Durchbruch in Satans Schranken zuwege bringen.” ZP 356

Aber wenn ich solche Warnungen gegen meine Gemeinde ausspreche, denken alle, ich habe den Verstand verloren, und nehmen mich nicht ernst, weil sie ja glauben, es sei alles in Ordnung mit der Gemeinde.

EGW: ”Im Altertum, als Elia mit einer Botschaft Gottes zum Volk gesandt wurde, haben sie die Warnung nicht ernst genommen. Sie betrachteten ihn als zu streng. Sie dachten sogar, er müsse seinen Verstand verloren haben, weil er sie, das auserwählte Volk Gottes, öffentlich als Sünder anprangerte und ihre Übeltaten als so schlimm hinstellte, daß das Gericht Gottes über sie kommen würde. Satan und seine Engel sind immer gegen jene gerüstet gewesen, die die Warnungsbotschaft verkünden und die Sünde tadeln. Die Ungeweihten werden sich mit dem Feind der Seelen vereinigen, damit sie das Werk der treuen Diener Gottes so schwer wie nur möglich machen können.” 3T 261

Aber wenn ich etwas sage, wird das niemanden beeindrucken, weil meine Stimme nicht viel Gewicht hat in der Gemeinde.

EGW: ”Wenn eine Ansicht über die Schrift vorgetragen wird, fragen viele nicht: Ist es Wahrheit und im Einklang mit Gottes Wort? sondern: Wer vertritt diese Meinung? Und wenn der Verteidiger der betreffenden Ansicht nicht nach ihrem Geschmack ist, verwerfen sie dieselbe. Sie sind mit ihren eigenen Anschauungen so vollauf zufrieden, daß sie die Beweise der Schrift nicht mit dem Wunsch, zu lernen, untersuchen wollen. Sie weigern sich, Interesse zu zeigen, denn ihr Vorurteil hindert sie daran. Der Herr wirkt oftmals, wo wir es am wenigsten erwarten. Er versetzt uns in Erstaunen, indem er seine Macht durch Werkzeuge seiner Wahl offenbart und an Männern vorübergeht, von denen wir das Licht erwarteten. Gott wünscht, daß wir die Wahrheit um ihrer selbst willen annehmen, eben weil es die Wahrheit ist.” ZP 87/88


Widerstand

Dann wird also den treuen Männern Ablehnung und Widerstand entgegengesetzt werden?

EGW: ”In der Gemeinde ist Widerstand gegen das klare Zeugnis aufgekommen. Einige werden es nicht ertragen. Sie möchten, daß sanft zu ihnen gesprochen wird. Und wenn die Falschheiten einzelner berührt werden, beschweren sie sich wegen der Schärfe und stellen sich auf die Seite der Falschliegenden. Wie Ahab, der sich bei Elia erkundigte: ‘Bist du es, der Israel verwirrt?‘ sind sie bereit, mit Mißtrauen und Zweifel auf jene zu blicken, die das klare Zeugnis verkündigten. Und wie Ahab übersehen sie die Falschheiten, die Zurechtweisung und Tadel notwendig machten. Wenn die Gemeinde von Gott abweicht, verachten sie das klare Zeugnis und beschweren sich über die Schärfe und Härte. Es ist ein trauriger Beweis über den lauen Zustand der Gemeinde ... Ich sah, daß einige gegen das klare Zeugnis sich erheben würden. Es paßt ihrem natürlichen Empfinden nicht. Sie würden es lieber haben, wenn sanfte Dinge zu ihnen gesprochen würden und ‘Friede, Friede‘ verkündigt würde. Ich sah die Gemeinde in einem gefährlicheren Zustand als sie jemals gewesen ist. Nur wenige haben in der Religion eine Erfahrung. Die Sichtung muß bald stattfinden, um die Gemeinde zu reinigen ...” 2SG 283/284

”Dieser Geist der Auflehnung gegen einen Tadel, der zur Verfolgung und Einkerkerung Jeremias führte, lebt auch heute. Viele weigern sich, wiederholte Warnungen zu beachten, und lauschen lieber falschen Lehrern, weil diese ihrer Eitelkeit schmeicheln, falsches Tun aber übersehen. In Zeiten des Unglücks werden solche Menschen keine sichere Zuflucht haben, und Gott wird ihnen nicht helfen. Seine Diener sollten den Versuchungen und Leiden, die infolge von Vorwürfen, Geringschätzung und Verdrehung ihrer Worte über sie kommen würden, mutig und geduldig begegnen und weiterhin treulich das Werk tun, das Gott ihnen aufgetragen hat. Dabei sollten sie immer daran denken, daß auch die Propheten vor alters, sowie der Erlöser der Welt und seine Apostel Schmähung und Verfolgung um des Wortes willen erduldet haben.” PK 306

Matt. 5,10-12:
”Glückselig die um Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihrer ist das Reich der Himmel. Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und alles Böse lügnerisch gegen euch reden werden um meinetwillen. Freut euch und frohlockt, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren.”

Hes. 3,6.7: ”Nicht zu vielen Völkern mit dunkler Sprache und schwieriger Rede, deren Worte du nicht verstehst. Würde ich dich zu diesen senden, sie würden auf dich hören. Aber das Haus Israel wird nicht auf dich hören wollen, denn sie wollen nicht auf mich hören. Denn das ganze Haus Israel hat eine harte Stirn und ein verstocktes Herz.”

Jer. 35,14.15: ”...
Und ich habe zu euch geredet, früh mich aufmachend und redend; aber ihr habt nicht auf mich gehört. Und ich habe alle meine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, früh mich aufmachend und sendend, und gesprochen: Kehrt doch um ... Aber ihr habt euer Ohr nicht geneigt und nicht auf mich gehört.” (vgl. Jer. 7,13.25.26)

... und auch Ablehnung.

EGW: ”Niemand sollte sich über die Diener Gottes beklagen, die mit einer vom Himmel gesandten Botschaft zu ihm gekommen sind. Sucht nicht länger Fehler an ihnen und sagt nicht: ‘Sie sind zu streng, sie reden zu deutlich.‘ Sie mögen deutlich reden, aber ist es nicht notwendig? Gott wird die Ohren der Hörer klingend machen, wenn sie nicht auf seine Stimme oder Botschaft hören wollen. Er wird jenen Strafe androhen, die dem Wort Gottes widerstehen.” ZP 354
”Es gibt keinen stärkeren Beweis für Satans verführerischen Einfluß, als daß viele der Selbsttäuschung erliegen, sie stünden im Dienste Gottes. Als sich Korah, Dathan und Abiram gegen Mose empörten, meinten sie, nur gegen einen Menschen anzugehen, und glaubten wirklich, Gott einen Dienst zu erweisen. Aber indem sie den von ihm Erwählten verwarfen, lehnten sie Christus ab, sie schmähten den Geist Gottes. Dasgleiche taten zur Zeit Jesu die jüdischen Schriftgelehrten und Ältesten. Sie gaben vor, für Gottes Ehre zu eifern, und kreuzigten seinen Sohn. Derselbe Geist lebt auch heute noch in denen, die im Gegensatz zum Willen Gottes eigene Wege gehen.” PP 618

”Diese [Trompetentöne der Warnung] werden durch das klare Zeugnis vorgetragen werden, um dem Volk seine Vergehen und dem Haus Israel seine Sünden zu verkünden. Diese Zurechtweisungen und Warnungen stören die Ruhe dieser schläfrigen Wächter, die die Gemächlichkeit lieben. Darüber sind sie nicht erfreut. Sie sagen im Herzen oder sogar mit Worten: ‘Das ist alles unangebracht. Es ist zu ernst, zu hart. Diese Männer sind unnötigerweise beunruhigt und aufgebracht und wollen uns nur unsere Ruhe stören. Genug mit euch! Denn die ganze Gemeinde, sie alle sind heilig. (4. Mose 16,3) Sie wollen bloß nicht, daß wir Bequemlichkeit, Friede und Fröhlichkeit haben. Diesen unvernünftigen Wächtern, denen man nur schwer etwas recht machen kann, wird man nur durch aktive Arbeit, Plackerei und unaufhörliche Wachsamkeit gefallen. Warum prophezeien sie nicht sanfte Dinge und rufen:
‘Friede, Friede‘? Dann würde alles so reibungslos von stauen gehen.‘
Dies sind die wahren Gefühle vieler von uns. Satan jubelt über seinen Erfolg, den Verstand von so vielen zu beherrschen, die sich Christen nennen. Er hat sie getäuscht, ihr Empfindungsvermögen betäubt und sein höllisches Banner genau in ihrer Mitte eingepflanzt. Und sie sind so völlig getäuscht, daß sie nicht einmal wissen, daß er es ist. Obwohl das Volk keine Schnitzbilder aufgerichtet hat, ist ihre Sünde in den Augen Gottes nicht geringer. Sie beten Mammon an. Sie lieben weltlichen Gewinn. Einige werden jedes Opfer des Gewissens bringen, um ihr Ziel zu erlangen. Gottes bekenntliches Volk ist selbstsüchtig und kümmert sich nur um sich. Sie lieben die Dinge dieser Welt und pflegen Gemeinschaft mit den Werken der Finsternis. Sie haben Gefallen an der Ungerechtigkeit. Sie haben weder Liebe für Gott noch für ihren Nächsten. Sie sind Götzendiener und in Gottes Augen schlimmer, bei weitem schlimmer, als die Heiden und Götzendiener, die keine Kenntnis haben.” 2T 440/441

Wenn diese Botschaft der Warnung an Laodizea von Gott kommt, wer wird dann eigentlich bei ihrer Zurückweisung abgelehnt?

EGW: ”Wer aber treue Diener Gottes ablehnt, verachtet nicht nur sie, sondern den Meister, der sie gesandt hat. Es sind Gottes Worte, seine Ermahnungen und Ratschläge, die in den Wind geschlagen werden, man verwirft seine Autorität.” PP 589
Luk. 10,16:
”Wer euch hört, hört mich; und wer euch verwirft, verwirft mich; wer aber mich verwirft, verwirft den, der mich gesandt hat.” (s.a. Jh. 13,20; 1. Thess. 4,8)
EGW:
”Ich habe keine sanfte Botschaft für diejenigen, die so lange falsche Wegweiser waren und den verkehrten Weg gewiesen haben. Wenn ihr die von Gott gewählten Boten verwerft, verwerft ihr Christum.” ZP 80

Sollen wir solche entschiedene tadelnde Stellung einnehmen, auch wenn wir die einzigen sind und alle gegen uns haben?

EGW: ”Viele bekenntliche Christen sehen die Menschen, die Falschheiten weder tadeln noch verdammen, als Menschen wahrer Frömmigkeit und als wahrhaftige Christen an. Gleichzeitig glauben sie, daß es jenen, die kühn das Recht verteidigen und ihre Rechtschaffenheit nicht ungeheiligten Einflüssen aussetzen, an Frömmigkeit und christlichem Geist mangelt. Jene, die die Ehre Gottes verteidigen und die Reinheit der Wahrheit aufrechterhalten - koste es, was es wolle -‚ werden vielerlei Prüfungen ausgesetzt sein, so wie unser Heiland in der Wüste den Versuchungen. Während andere ihrem Temperament nachgeben und nicht den Mut haben, Falsches zu mißbilligen, sondern still bleiben, wenn ihr Einfluß dazu benötigt wird, um gegen jeglichen Druck in der Verteidigung des Rechtes zu stehen. Sie mögen sich viel Herzeleid ersparen und viel Verwirrung entgehen, aber sie verlieren ebenso eine reiche Belohnung, wenn nicht sogar ihre eigene Seele. Solche, die sich in Übereinstimmung mit Gott befinden und die durch Glauben an ihn Kraft empfangen, um Unrecht zu widerstehen und das Recht zu verteidigen, haben immer ernste Auseinandersetzungen und stehen häufig fast ganz allein.” 3T 302

Die Auseinandersetzung, die sich hier anbahnt, ist mir zu brisant. Ich werde wohl ersteinmal neutral bleiben und abwarten.

EGW: ”Wenn Gott eine Sünde mehr als andere verabscheut, an der sein Volk schuldig ist, dann ist es die des Nichtstuns in einem Notfall. Gleichgültigkeit und Neutralität in einer religiösen Krise wird von Gott als schweres Verbrechen betrachtet und ist gleich der übelsten Art Feindschaft gegen Gott.” 3T 281
”Soll der Rat Christi keinen Effekt auf die Gemeinde haben? Warum hinkt ihr, die ihr die Wahrheit kennt, auf beiden Seiten? ‘Wenn der HERR der wahre Gott ist, dann folgt ihm nach; wenn aber Baal, dann folgt ihm nach!‘ Christi Nachfolger haben kein Recht auf dem Boden der Neutralität stehen zu bleiben. Es besteht mehr Hoffnung für einen offenen Feind als für jemanden, der neutral bleibt.” RH 25.2.1902


Die Sichtung


Was wird mit Laodizea geschehen?

Offlh 3,16: ”Also, weil du lau bist und weder heiß noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.”

EGW: ”In der Waage des Heiligtums muß die Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten gewogen werden. Sie wird nach den Privilegien und Vorteilen, die sie genoß, gerichtet werden. Wenn ihre geistliche Erfahrung nicht mit den Vorteilen in Übereinklang steht, die Christus ihr durch unendliche Kosten schenkte, wenn die zuteil gewordenen Segnungen sie nicht dazu befähigte, die Arbeit zu tun, die ihr anvertraut wurde - dann wird über sie das Urteil gesprochen: ‘zu leicht befunden!‘. Nach dem Licht, das ihr zuteil wurde, den Gelegenheiten, die ihr gegeben wurden, wird sie gerichtet werden.” 8T 247 (s.a. 5T 83)
Matt. 8,11.12:
”Ich sage euch aber, daß viele von Osten und Westen kommen und mit Abraham und Isaak und Jakob zu Tisch liegen werden in dem Reich der Himmel, aber die Söhne des Reiches werden hinausgeworfen werden in die äußere Finsternis: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein.”

Wir als Adventisten haben eine hohe Berufung. Was ist, wenn wir dieser Berufung nicht gerecht werden?

EGW: ”Von denen, die sich des Lichtes rühmen und doch versagen, darin zu wandeln, sagt Christus: ‘Doch ich sage euch: Es wird Tyrus und Sidon erträglicher gehen beim Jüngsten Gericht als euch. Und du, Kapernaum (Siebenten-Tags-Adventisten, die großes Licht hatten), die du bist erhoben bis an den Himmel (im Hinblick auf die Vorteile), du wirst bis in die Hölle hinuntergestoßen werden. Denn so zu Sodom die Taten geschehen wären, die bei dir geschehen sind, sie stünde noch heutigentags.”‘ [Worte in Klammern von EGW] RH 1.8.1893
Matt. 11,24:
”Doch ich sage euch: Dem Sodomer Land wird es erträglicher ergehen am Tag des Gerichts als dir.”

Dies bezog sich doch ursprünglich auf das Volk Israel. Kann man daraus schließen, dass sich die Geschichte dieses Volkes bei uns Adventisten wiederholt?

EGW: ”Die Versuchungen der Kinder Israel und ihre Haltung kurz vor dem ersten Kommen Christi wurden mir immer wieder vor Augen geführt, um die Lage des Volkes Gottes und seine Erfahrung vor dem zweiten Kommen Christi zu veranschaulichen.” RH 18.2.1890 (s.a. AB I 404)
”Satan kämpft darum, die Geschichte (Israels) in unseren Tagen zu wiederholen.” PP 689 (eng!.)
”Die Sünde des alten Israel bestand in der Mißachtung des ausdrücklichen Willens Gottes und darin, daß sie ihren eigenen Weg gingen, getrieben von ihren eigenen ungeheiligten Herzen. Das neutestamentliche Israel folgt schnell ihren Fußstapfen, und das Mißfallen des Herrn ruht sicher auf ihnen.” 5T 93
”Zwischen der Entwicklung der Adventbewegung und der Geschichte der Kinder Israels besteht große Ähnlichkeit.” Sch I 413
”Satans Schlingen sind für uns ebenso ausgelegt, wie sie für die Kinder Israels unmittelbar vor ihrem Eingang in das Land Kanaan ausgelegt waren. Wir wiederholen die Geschichte dieses Volkes.” 5T 160

Aber sind wir wirklich so schlimm, wie das Volk Israel, das in der Wüste so schnell vergaß, was Gott für sie getan hat?

EGW: ”Ich sah, daß viele, die bekennen an die Wahrheit der letzten Tage zu glauben, befremdet sind über das Murren der Kinder Israels auf ihrer Wanderschaft Sie fassen es nicht, daß sie, nach all dem wunderbaren Handeln Gottes, so undankbar sind und vergessen, was Gott für sie getan hat. Der Engel sagte: ‘Ihr habt schlimmer als sie gehandelt”‘ SG Vol 4B 15 (vgl. Hes. 16,51.52)
1. Kor. 10,11:
”Dies widerfuhr ihnen (Israel) als ein Vorbild. Es ist aber uns zur Warnung geschrieben, auf die das Ende der Zeiten gekommen ist.”
EGW: ”Der Schrei des Herzens vieler ist gewesen: ‘Wir wollen nicht, daß dieser über uns herrsche.‘ Baal, Baal ist die Wahl. Die Religion vieler unter uns wird die Religion des abgefallenen Israels sein, weil sie ihren eigenen Weg lieben und den Weg des Herrn verlassen.” ZP 404 (vgl. GIN 215-219)

Macht es unser Zustand, der uns von Gott durch den Geist der Weissagung gezeigt wird, nicht nötig, dass Gott diese Gemeinde reinigt?

EGW: ”Er will seine Gemeinde so reinigen, wie Christus während seines Wirkens auf Erden den Tempel reinigte.” WA 522/523
1. Petr. 4,17:
”Es ist nämlich Zeit, daß das Gericht am Hause Gottes anfange. Wenn aber zuerst bei uns, was wird das Ende derer sein, die der Frohbotschaft Gottes ungehorsam sind?”
Hes. 9,6b: “... Fanget aber an an meinem Heiligtum ...”
EGW:
”Wir erkennen, daß die Gemeinde - des Herrn Heiligtum - die erste sein wird, die den Zorn Gottes zu spüren bekommt ...“ Sch II 55
Jer. 25,29:
”Denn siehe, bei der Stadt, über der mein Name ausgerufen ist, beginne ich Unheil zu wirken, und ihr, solltet ihr etwa ungestraft bleiben? Ihr werdet nicht ungestraft bleiben, denn ein Schwert rufe ich (herbei) über alle Bewohner der Erde, spricht der Herr der Heerscharen.”

Leben wir schon in der Zeit der Sichtung?

EGW: ”Ich sah, daß wir jetzt in der Zeit der Sichtung leben. Satan wirkt mit all seiner Macht, um der Hand Christi Seelen zu entringen ...” 1T 429
”Gott sichtet jetzt sein Volk. Er prüft dessen Absichten und Beweggründe. Viele Menschen werden Spreu sein, kein Weizen - wertlos.” 4T 51
”Wir stehen jetzt in der Sichtungszeit, der Zeit, in der alles erschüttert wird, was erschüttert werden kann. Der Herr wird die, die seine Wahrheit kennen, nicht entschuldigen, wenn sie nicht in Wort und Taten seinen Geboten gehorchen.” 6T 331
”Spaltungen werden in die Gemeinde kommen, zwei Parteien werden sich entwickeln. Der Weizen und das Unkraut wachsen zusammen für die Ernte heran.” 2SM 114
Jer. 6,29.30:
”Versengt vom Feuer ist der Blasebalg, das Blei ist zu Ende. Vergebens hat man geschmolzen und geschmolzen: die Bösen sind nicht ausgeschieden worden. Verworfenes Silber nennt man sie; denn der Herr hat sie verworfen.”

Wodurch wird die Sichtung erfolgen?

EGW:
”Ich fragte nach der Bedeutung der großen Sichtung, die ich gesehen hatte. Ich schaute im Geist, daß sie durch das rückhaltlose Zeugnis bewirkt wurde, das der treue Zeuge denen zu Laodizea gab. Dieses Zeugnis wird seine Wirkung auf das Herz des Empfängers nicht verfehlen und veranlassen, das geforderte Maß anzuerkennen und die volle Wahrheit auszustrahlen. Einige werden dieses aufrichtige Zeugnis nicht ertragen und sich deshalb dagegen erheben. Diese Erhebung ist die Ursache der Sichtung unter Gottes Volk.” Sch I 54
”Das durchdringende Zeugnis des Geistes Gottes wird jene von Israel trennen, die schon immer im Kampf mit den Mitteln standen, die von Gott eingesetzt sind, um Verderbnis von der Gemeinde fernzuhalten. Unrecht muß Unrecht genannt werden. Schwerwiegende Sünden müssen bei ihrem wahren Namen genannt werden.” 5T 676

Derartige Botschaften an die Gemeinde werden sicher Unfrieden in die Gemeinden bringen.

EGW: ”Höchst ergreifende Botschaften werden von Männern, die Gott dazu bestimmt hat, verkündigt werden - Botschaften, die geeignet sind, das Volk zu warnen und aufzurütteln. Wenn einige sich durch solche Warnung gekränkt fühlen und das Licht und die Beweise verwerfen werden, so können wir erkennen, daß wir in der Tat die prüfende Botschaft für diese Zeit verkündigen.” DE 313
Jer. 20, 8.10:
”Denn sooft ich rede, muß ich schreien, ‘Gewalttat‘ und ‘Zerstörung‘ rufen: denn das Wort des Herrn ist mir zur Verhöhnung und zur Verspottung geworden den ganzen Tag ... Denn ich habe das Gerede von vielen gehört: Schrecken ringsum! Zeigt ihn an! Wir wollen ihn anzeigen! Alle meine Freunde lauern auf meinen Fall: Vielleicht läßt er sich verleiten, so daß wir ihn überwältigen und unsere Rache an ihm nehmen können.”


Das Sonntagsgesetz

Wann wird die Sichtung ihre Wirkung in der Gemeinde zeigen?


EGW: ”Die Zeit ist nicht weit entfernt, in der die Prüfung an jede Seele herantritt. Das Malzeichen des Tieres wird uns aufgezwungen werden. Jene, die Schritt für Schritt den weltlichen Forderungen nachgeben und sich weltlichen Gewohnheiten angepaßt haben, wird es nicht schwer fallen, den Zwängen nachzugeben, anstatt sich selbst Spott, Hohn, der Gefängnisandrohung oder gar dem Tod auszusetzen. Der Streit besteht zwischen den Geboten Gottes und den Geboten von Menschen. In dieser Zeit wird das Gold von der Schlacke in der Gemeinde getrennt. Wahre Gottesfurcht wird klar von der scheinbaren unterschieden werden, die doch nur Glitzerschmuck und Kitsch ist... Wenn die hinderlichen, fruchtlosen Bäume abgehauen werden, wenn Massen falscher Brüder von den wahren unterschieden werden, werden die verborgenen dein Blick offenbar und reihen sich mit Hosianna-Rufen unter das Banner Christi ein.” 5T 81


Verfolgung aus den eigenen Reihen

Wird sich dann nicht die Verfolgung aus den eigenen Reihen erheben?

EGW: ”Wenn der Sturm herannaht, werden viele, die sich zur dritten Engelsbotschaft bekannt haben, aber nicht durch den Gehorsam gegen die Wahrheit geheiligt worden sind, ihren Standpunkt aufgeben und sich zu den Reihen der Gegner schlagen. Indem sie sich mit der Welt vereinigen und an ihrem Geist teilhaben, kommen sie dahin, die Dinge in nahezu dem gleichen Licht zu betrachten, wie die Welt, und wenn die Prüfung an sie herantritt, wählen sie die leichte, allseits beliebte Seite. Talentvolle Männer von ansprechendem Benehmen, die sich einst der Wahrheit erfreuten, setzen ihre Kräfte ein, um Seelen zu täuschen und irrezuleiten und werden die bittersten Feinde ihrer ehemaligen Brüder. Wenn jene, die den Sabbat halten, vor Gericht gestellt werden, um sich um ihres Glaubens willen zu verantworten, sind diese Abtrünnigen die wirksamsten Werkzeuge Satans, sie zu verleumnden und anzuklagen und durch falsche Berichte und Einflüsterungen die Herrscher gegen sie aufzuhetzen.” GKo 570 (GK 609)

D.h., dass es Adventisten gibt, die heute noch den Sabbat halten, ihn dann aber aufgeben werden und obendrein noch ihre ehemaligen Geschwister verraten werden?!

EGW: ‘Ich sah, daß die bekenntliche Kirche und die bekenntlichen Adventisten uns, wie Judas, den Katholiken verraten würden, um deren Einfluß gegen die Wahrheit zu erlangen. Die Heiligen werden dann ein unbedeutendes Volk sein, das den Katholiken wenig bekannt ist. Aber die Kirchen und Namensadventisten, die von unserem Glauben und Gewohnheiten wissen, werden die Heiligen verraten (denn sie haßten uns wegen des Sabbats, weil sie ihn nicht widerlegen konnten) und sie den Katholiken als solche anzeigen, die die Einrichtungen des Volkes mißachten; d.h., daß sie den Sabbat halten und den Sonntag mißachten.” SpM 1
”Diejenigen, die in der Beobachtung des Sabbats sorglos sind, werden einen großen Verlust erleiden. Der Herr trägt mit seinem bekenntlichen Volk in diesen letzten Tagen einen Kampf aus. In diesem Kampf werden Männer in verantwortlichen Stellungen eine Haltung an den Tag legen, die im genauen Gegensatz zu der von Nehemia steht. Sie werden nicht nur selbst den Sabbat ignorieren und ablehnen, sondern werden versuchen, ihn auch von anderen femzuhalten, indem sie ihn unter den Müll von Brauch und Tradition vergraben. In Kirchen und großen Versammlungen im Freien werden Prediger dem Volk die Notwendigkeit, den ersten Tag zu halten, aufdrängen. Es gibt Katastrophen zu Wasser und zu Lande, und diese Unglücke werden zunehmen, eine Katastrophe wird der anderen folgen, und auf die kleine Gruppe bewußter Sabbathalter wird man mit dem Finger zeigen, als seien sie diejenigen, die den Zorn Gottes durch ihre Mißachtung des Sonntags über die Welt bringen. Satan treibt diesen Irrtum voran, damit er die Welt gefangennehmen kann.” RH 18.3.1884
Anpassung an die Welt hat die Warnungsbotschaft gedämpft und zurückgehalten, dann wird die Botschaft unter grimmigsten Widerstand der Feinde des Glaubens verbreitet werden. In der Zeit wird die Klasse der unbelehrbar Oberflächlichen, deren Einfluß den Fortgang des Werkes ständig verlangsamt hat, den Glauben aufgeben und sich auf die Seite der geschworenen Feinde Christi stellen, zu denen sie seit langem innerlich gehörten. Diese Abtrünnigen werden dann in bitterster Feindschaft alles in ihrer Macht stehende tun, ihre früheren Brüder zu unterdrücken und zu verleumnden und Unwillen gegen sie hervorzurufen. Dieser Tag steht unmittelbar vor uns.” Sch II 145/146
”Wenn die Versuchungen um uns zunehmen, wird man Trennung und Einigkeit in unseren Reihen sehen. Manche, die jetzt bereit sind, die Kriegswaffen zu ergreifen, werden in Zeiten wirklicher Gefahr offenbaren, daß sie nicht auf den festen Felsen gebaut haben; sie werden der Versuchung nachgeben. Diejenigen, die großes Licht und wertvolle Vorteile hatten, sich aber nicht weiterentwickelten, werden sich unter dem einen oder anderen Vorwand von uns trennen.” 6T 400
”Der Apostel Paulus warnt uns, daß etliche vom Glauben abfallen und anhangen den verführerischen Geistern und Lehren böser Geister‘. Damit müssen wir rechnen. Unsere größten Schwierigkeiten werden von denen herkommen, die einmal selbst die Wahrheit verkündigt haben, die sich dann aber der Welt zugewandt haben und die Wahrheit in Haß und Spott mit Füßen treten.” Ev 566
”Solche, die man als würdig und gerecht ansah, werden sich als Rädelsführer beim Abfall und als Beispiele in der Gleichgültigkeit und dem Mißbrauch göttlicher Gnade erweisen.” Sch II 56


Deine Führer sind Verführer

Werden dann noch viele Brüder, die heute in leitender Funktion sich befinden, an vorderster Front stehen?


EGW:
”Die Tage, in denen es große Bestürzung und Verwirrung geben wird, eilen schnell herbei. Satan, gekleidet in einem Engelsgewand, wird, wenn es möglich wäre, sogar die Auserwählten verführen. Es wird viele Götter und Herren geben. Jeder Wind der Lehre wird wehen. Jene, die die oberste Ehrerbietung der fälschlich sogenannten Erkenntnis [vgl. 1. Tim 6,20; d.Verf.] gewidmet haben, werden dann keine leitende Funktion mehr haben. Jene, die dem Verstand, dem Geist oder der Begabung vertraut haben, werden dann nicht an vorderster Front stehen. Sie hielten mit dem Licht nicht Schritt. Solchen, die sich selbst als untreu erwiesen haben, wird die Herde nicht anvertraut werden. In dem letzten feierlichen Werk werden wenige große Männer eingesetzt sein. Sie sind selbstzufrieden, unabhängig von Gott, so daß er sie nicht gebrauchen kann. Der Herr hat treue Diener, die er durch die Sichtung und Prüfungszeit ans Licht bringen wird. Es gibt kostbare Seelen, die jetzt noch verborgen sind, die aber ihre Knie nicht vor Baal gebeugt haben ...
So manchen Stern, den wir wegen seines Glanzes bewunderten, wird in der Dunkelheit verlöschen. Ganze Wolken von Spreu werden vom Winde fort-getragen werden, sogar von solchen Plätzen, an denen wir den Boden bedeckt sehen mit reichem Weizen. Von allen, die die Ornamente des Heiligtums angenommen haben, aber nicht mit der Gerechtigkeit Christi bekleidet sind, wird die Schande ihrer eigenen Blöße offenbar. Wenn die hinderlichen, fruchtlosen Bäume abgehauen werden, wenn Massen falscher Brüder von den wahren unterschieden werden, werden die verborgenen dem Blick offenbar und reihen sich mit Hosianna-Rufen unter das Banner Christi ein.” 5T 80/81

Viele werden an unseren Rednerpulten stehen mit der Fackel falscher Prophezeiungen in ihren Händen, entzündet an der höllischen Fackel Satans. Werden Zweifel und Unglauben gehegt, dann werden die treuen Prediger vom Volk entfernt worden sein, das soviel zu wissen glaubt. ‘Wenn doch auch du‘, sagte Christus, ‘erkenntest zu dieser deiner Zeit, was zu deinem Frieden dient! Aber nun ist‘s vor deinen Augen verborgen.”‘ ZP 353
Jer. 2,8.
”Die Priester sagten nicht: Wo ist der Herr? Und die das Gesetz handhabten, kannten mich nicht, und die Hirten haben mit mir gebrochen. Die Propheten weissagten im Namen des Baal und sind denen nachgelaufen, die nichts nützen.”
Jer. 10,21.
”Denn die Hirten sind dumm geworden und haben den Herrn nicht gesucht Darum haben sie nicht verständig gehandelt und ihre ganze Herde hat sich zerstreut”

Müssen wir dann nicht große Angst haben, dass uns viele unserer heutigen Leiter in die Irre führen?

Jes. 3,12. ”Mein Volk, deine Führer sind Verführer, und den Weg, den du gehen sollst, verwirren sie.”
Jes. 9,15:
”Denn die Leiter dieses Volkes sind Verführer, und die sich leiten lassen, sind verloren.”
Matth. 15,14: ”Laßt sie! Sie sind blinde Leiter der Blinden. Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen.”
Jer. 50,6:
”Mein Volk war eine verlorengehende Schafherde: Ihre Hirten leiteten sie irre auf verführerische Berge.
EGW: ”Nur mit Widerstreben zieht der Herr seine Gegenwart von denen zurück, die mit großer Erkenntnis gesegnet waren und die im Dienste an anderen die Macht des Wortes verspürten. Einst seine treuen Diener und mit seiner Gegenwart und Führung begnadet, wandten sie sich von ihm ab und führten andere in den Irrtum und sind deshalb der göttlichen Ungnade verfallen.” Sch II 56
”Menschen von begrenzter Urteilsfähigkeit sehen nicht immer, daß sie sich unweigerlich gefährden, wenn sie diejenigen zum Vorbild nehmen, die ihnen so oft die Schätze des göttlichen Wortes aufgeschlossen haben.... Wie hoch immer ein Prediger in der Gnade Gottes gestanden haben mag, so wird er in Finsternis und satanischen Betrug fallen und anderen denselben Weg weisen, wenn er das ihm von Gott gegebene Licht vernachlässigt.” Sch II 58

... etc. ...

 

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