Der treue Zeuge Gottes - Teil 2



Wenige, die nicht abfallen

Dann stehen wir ja ebenso wie die Jünger Jesu vor der Frage: ”Herr, wer kann da gerettet werden?” (Matth. 19,25; Lk. 13,23)

EGW: “... In der letzten Vision, die mir gegeben wurde, sah ich die erschreckende Tatsache, daß nur ein kleiner Teil derer, die jetzt die Wahrheit bekennen, durch sie geheiligt und gerettet wird ...” 1T 608
”Ich bezeugte vor ihnen, daß - nach dem, was mir gezeigt wurde - nur eine kleine Zahl von denen, die jetzt bekennen, die Wahrheit zu glauben, letztlich gerettet würde - nicht weil sie nicht errettet werden könnten, sondern weil sie nicht in der von Gott beschriebenen Weise errettet werden wollten ...” 2T 445
Lk. 13,23.24.
”Es sprach aber jemand zu ihm: Herr, sind es wenige, die errettet werden? Er aber sprach zu ihnen: Ringt danach, durch die enge Pforte einzugehen; denn viele, sage ich euch, werden einzugehen suchen und werden es nicht vermögen.”
Jes. 10,21.22:
”Ein Überrest wird umkehren, ein Überrest Jakobs, zu dem starken Gott. Denn wenn auch dein Volk, Israel, wie der Sand des Meeres wäre: nur ein Überrest davon wird umkehren ...”
Jer. 3,14: ”Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder! spricht der Herr. Denn ich bin euer Herr. Und ich werde euch nehmen, einen aus einer Stadt und zwei aus einem Geschlecht, und euch nach Zion bringen.

Viele werden abfallen ...

EGW: ”In der Verteidigung der Wahrheit und Gerechtigkeit zu stehen, wenn die Mehrheit uns verläßt, die Kämpfe des Herrn auszufechten, wenn es wenige Helden geben wird: Das wird unsere Prüfung sein.” 5T 136
”Laßt euch nicht verführen. Etliche werden vom Glauben abtreten und den verführerischen Geistern und Lehren der Teufel anhangen. Wir stehen jetzt am Alpha dieser Gefahr. Das Omega wird ein erschreckendes Ausmaß haben.” 1SM 197 (AB II 99)
”Ich sah im Gesicht, wie sich zwei Heere in schrecklichem Kampfe befanden. Das eine Heer folgte Fahnen, die Abzeichen der Welt trugen, das andere folgte dem blutbefleckten Banner des Fürsten Immanuel. Fahne um Fahne sank in den Staub, als eine Schar nach der anderen vom Heer des Herrn sich dem Feind anschloß und ein Stamm nach dem anderen aus den Reihen des Feindes sich mit dem Volke Gottes verband, das die Gebote hält...” Sch III 191

Spricht Gott nicht auch in der Bibel immer von ”den Übrigen” und dem ”Rest”?

Jer. 6,9. ‘So spricht der Herr der Heerscharen: Wie am Weinstock wird man gründliche Nachlese halten am Überrest Israels ...”
Jer. 44,28:
”Doch dem Schwert Entkommene werden aus dem Land Ägypten in das Land Juda zurückkehren, ein geringes Häuflein. Und der ganze Überrest von Juda, die, die ins Land Ägypten gekommen sind, um sich dort als Fremde aufzuhalten, werden erkennen, welches Wort sich bestätigen wird, meines oder ihres.‘ (s.a. Jer. 44,14; 23,3; Mi. 2,12)

Werden sich diese Übrigen nicht durch völligen Gehorsam gegenüber allen Geboten und dem Zeugnis Jesu, dem Geist der Weissagung (Offb. 19,10) auszeichnen?

Offb. 12,17: ”Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, Krieg zu fuhren mit den übrigen ihrer Nachkommenschaft, welche die Gebote Gottes halten und das Zeugnis Jesu haben.”


Ein zerschlagener Geist

Wodurch werden sich diese Übrigen noch auszeichnen?

EGW: ”Wenn die Gefahr und Entmutigung der Gemeinde am größten sind, wird die kleine Schar, die im Lichte steht, um der Greuel willen, die im Lande geschehen, seufzen und weinen. Aber ganz besonders werden sich ihre Gebete für die Gemeinde erheben, weil deren Glieder nach der Weise der Welt leben. Wenn sein Zorn im Gericht offenbar wird, werden sich diese demütigen und frommen Nachfolger Christi von den übrigen in der Welt durch ihre Seelenangst unterscheiden, die sich in Klagen und Weinen, Tadeln und Warnungen zeigt. ... Ihre frommen Seien werden durch die heillosen Taten und Reden der Gottlosen Tag und Nacht gequält. Sie sind dem reißenden Strom der Ungerechtigkeit gegenüber mach dos, und das verursacht ihnen Kummer und Besorgnis. Sie trauern vor Gott, weil sie sehen müssen, daß der Glaube gerade auch in den Heimen derjenigen verachtet wird, die großes Licht erhalten haben ... Alle, die weder über ihren eigenen geistlichen Niedergang betrübt sind, noch über die Sünden anderer trauern, werden das Siegel Gottes nicht erhalten.” Sch II 53-54
Hes.
9,4. ”Gehe durch die Stadt Jerusalem und zeichne mit einem Zeichen an die Stirn die Leute, so da seufzen und jammern über alle Greuel, so darin geschehen.”
EGW: “... Das Siegel Gottes wird nur solchen auf die Stirn gedrückt werden, die wegen der Greuel, die im Lande geschehen, weinen und flehen ...” Sch II 56
”... ihre Gebete für die Gemeinde steigen auf, weil ihre Glieder nach der Weise der Welt leben.... In der Zeit, wenn Gottes Zorn in Gerichten offenbar wird, werden sich diese demütigen und frommen Nachfolger Christi von den anderen unterscheiden durch ihre Seelenangst, die ihren Ausdruck in Klagen und Weinen, Tadeln und Warnen findet, während andere versuchen, einen Mantel über die vorhandenen Übel auszubreiten und die überall vorhersehende große Bosheit zu entschuldigen. Diejenigen, die Eifer für Gottes Ehre und Liebe zu Menschen besitzen, werden nicht Ruhe bewahren, um die Gunst anderer zu erlangen.‘ 5T 210 (Sch II 54)
Jes. 66,2b:
”Aber auf den will ich blicken: auf den Elenden und den, der zerschlagenen Geistes ist und der da zittert vor meinem Wort.”
Jes. 57,15:
”Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der in Ewigkeit wohnt und dessen Name der Heilige ist: In der Höhe und im Heiligen wohne ich und bei dem, der zerschlagenen und gebeugten Geistes ist, um zu beleben den Geist der Gebeugten und zu beleben das Herz der Zerschlagenen.”
Jer. 13,17: ”Wenn ihr aber nicht hört, wird meine Seele im Verborgenen weinen wegen eures Hochmuts. Und bitter weinen wird mein Auge und von Tränen fließen, weil die Herde des HERRN gefangen weggeführt wird.”
Offb. 3,19.20a.22:
”Ich überführe und züchtige alle, die ich liebe. Sei nun eifrig und tu Buße! Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an ... Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt!”


Gottes wahre Gemeinde

Ist es möglich, dass unsere Gemeindeorganisation als Volk Gottes verworfen wird?

EGW:
”Es besteht die Gefahr, daß Gottes Volk, das die Gebote hält, wie die Juden, in der Waage des himmlischen Heiligtums gewogen und zu leicht befunden wird.” YI 14.10.1897
”Laßt eine Gemeinde stolz und überheblich werden, so daß sie sich nicht mehr von Gott abhängig weiß, seine Macht nicht erhöht und diese Gemeinde wird sicher vom Herrn verlassen, um bis auf den Boden geworfen zu werden.” 8T 127

Wie die Juden? Es besteht die Gefahr, dass wir wie die Juden verworfen werden? Das kann doch gar nicht sein!

EGW: ”Die Versuchungen der Kinder Israel und ihre Haltung kurz vor dem ersten Kommen Christi wurden mir immer wieder vor Augen geführt, um die Lage des Volkes Gottes und seine Erfahrung vor dem zweiten Kommen Christi zu veranschaulichen.” RH 18.2.1890; AB I 404
”Zwischen der Entwicklung der Adventbewegung und der Geschichte der Kinder Israels besteht große Ähnlichkeit.” Sch I 413
”... Wir wiederholen die Geschichte dieses Volkes.” 5T 160

1. Kor. 10,11:
“Dies widerfuhr ihnen als ein Vorbild. Es ist aber geschrieben uns zur Warnung, auf die das Ende der Zeiten gekommen ist.” (vgl. Römer 15,4)

Aber war es denn nicht richtig, daß die Juden sich damals darauf verließen Gottes Volk zu sein?

Jer. 7,2-5: ”Höret des HERRN Wort, ihr alle von Juda, die ihr zu diesen Toren eingeht, den HERRN anzubeten! So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Bessert euer Leben und euer Tun, so will ich bei euch wohnen an diesem Ort. Verlaßt euch nicht auf Lügenworte, wenn sie sagen: Hier ist des HERRN Tempel, hier ist des HERRN Tempel, hier ist des HERRN Tempel! Sondern bessert euer Leben und euer Tun, daß ihr recht handelt einer gegen den anderen ...

”Lügenworte” heißt wohl, dass wir uns nicht sicher wähnen sollen gerettet zu sein, nur weil wir Sabbat für Sabbat in unsere örtliche Gemeinde gehen. Aber wir sind doch Siebenten-Tags-Adventisten. Wir sind die letzte Gemeinde. Nur wenn wir daran festhalten, werden wir nicht abgehauen und ins Feuer geworfen.

Matth. 3,7-12: “...
Ihr Schlangenbrut, wer hat denn euch gewiß gemacht, daß ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet? Seht zu, bringt rechtschaffene Frucht der Buße! Denkt nur nicht, daß ihr bei euch sagen könntet: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken. Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt. Darum: jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt wird abgehauen und ins Feuer geworfen. ... Er hat seine Worfschaufel in der Hand; er wird seine Tenne fegen und seinen Weizen in die Scheune sammeln; aber die Spreu wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer.”

Aber die Juden damals waren ja auch trotz allem Gottes Volk.

EGW: ‘Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt‘, sagt der Prophet. ‘Darum, welcher Baum nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.‘ Der Wert eines Baumes wird nicht nach seinem Namen bestimmt, sondern nach seinen Früchten. Wenn die Früchte nichts wert sind, dann kann der Name den Baum nicht davor bewahren, umgehauen zu werden. Johannes erklärte den Juden, daß ihr Ansehen vor Gott durch ihren Charakter und ihr Leben bestimmt würde. Ein Bekenntnis allein war wertlos. Wenn ihr Leben und ihr Charakter nicht mit Gottes Gesetz übereinstimmte, dann waren sie nicht sein Volk.‘ LJ 90
Hos 1,9:
”Und er sprach: Nenne ihn Lo-Ammi (d.h. Nicht mein Volk), denn ihr seid nicht mein Volk, so will ich auch nicht der eure sein.”

Die Juden haben nicht die Früchte gezeigt, die sie als Gottes Volk hätten bringen müssen. Inwiefern mangelt es denn uns an den geforderten Früchten?

EGW:
”In welchem Zustand befindet sich die Gemeinde in diesen Tagen des Gerichts? Werden ihre Glieder den Ansprüchen Gottes geehrt? Erfüllen sie den Auftrag, der Welt seinen Charakter vorzuleben? Weisen sie ihre Mitmenschen mit allem Nachdruck auf die letzte gnadenvolle Warnungsbotschaft hin? ... Lähmung, Starre hat das Volk ergriffen und hindert es, das Gebot der Stunde zu erkennen. ... Sind sie also weniger schuldig als damals die Gemeinde der lsraeliten‘? ... Der Herr fragt. ‘Und ich sollte das an ihnen nicht heimsuchen?‘(Jeremia 5,9) Weil die Kinder Israel seine Pläne nicht ausführten, wandte sich Gott von ihnen ah und dehnte seinen Aufruf auf andere Völker aus. Wird er sie nicht gleichfalls verwerfen, falls auch sie sich als untreu erweisen?” GIN 216/217
”Ein schlagendes Beispiel (der Vernachlässigung des göttlichen Lichtes) bietet uns die Geschichte der Juden zur Zeit Christi. ... Die nämliche Ursache hat auch dieselbe Wirkung: Wer absichtlich sein Pflichtgefühl unterdrückt, weil es seinen Neigungen entgegen ist, wird schließlich das Vermögen verlieren, zwischen Wahrheit und Irrtum zu unterscheiden; der Verstand wird verfinstert, das Gewissen verhärtet, das Herz verstockt und die Seele von Gott getrennt. Wo die Botschaft der göttlichen Wahrheit geringgeschätzt und verachtet wird, da wird die Gemeinde in Finsternis gehüllt; der Glaube und die Liebe erkalten, und Entfremdung und Spaltung treten ein. Gemeindeglieder vereinigen ihre Bestrebungen und Kräfte zu weltlichen Unternehmungen, und Sünder werden in ihrer Unbußfertigkeit verhärtet.” GKo 352

Die dreifache Engelsbotschaft - das Zeichen der Gemeinde

Also kennzeichnet die wahre Gemeinde zum einen persönliche Charakterheiligung (s. Kapitel ”Früchte”) und zum anderen die Verkündigung der ”letzten gnadenvollen Warnungsbotschaft”. Bestätigt das E. G. White noch an anderer Stelle?

EGW: ”Diese Wahrheiten, wie sie Offenbarung 14 im Zusammenhang mit dem ”ewigen Evangelium‘ vorführt, werden die Gemeinde Christi zur Zeit seines Erscheinens kennzeichnen. Denn als die Folge der dreifachen Botschaft heißt es: ‘Hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesurn.‘ Und diese Botschaft ist die letzte, welche vor der Wiederkunft des Herrn verkündigt werden soll. GKo 426
Die Zeit ist knapp. Die erste, zweite und dritte Engelsbotschaft sind die Botschaften, die der Welt gegeben werden müssen. Wir hören nicht buchstäblich die Summe dieser Engel, sondern diese Engel aus der Offenbarung repräsentieren ein Volk, das auf der Erde sein wird, und diese Botschaften verkündigt.” 1888 926
Offb. 14,6-12:
‘Und ich sah einen anderen Engel fliegen mitten durch den Himmel, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, allen Nationen und Stämmen und Sprachen und Völkern. Und er sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichtes ist gekommen! Und betet den an, der gemacht hat Himmel und Erde, das Meer und die Wasserquellen! Und ein zweiter Engel folgte, der sprach: Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die große Stadt; denn sie hat mit dem Zorneswein ihrer Hurerei getränkt alle Völker. Und ein dritter Engel folgte ihnen und sprach mit großer Stimme: Wenn jemand das Tier anbetet und sein Bild und nimmt das Zeichen an seine Stirn oder an seine Hand, der wird von dem Wein des Zornes Gottes trinken, der unvermischt eingeschenkt ist in den Kelch seines Zorns, und er wird gequält werden mit Feuer und Schwefel vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm. Und der Rauch von ihrer Qual wird aufsteigen von Ewigkeit zu Ewigkeit; und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier anbeten und sein Bild, und wer das Zeichen seines Namens annimmt. Hier ist Geduld der Heiligen! Hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben Jesu!”

Aber wir können doch die dreifache Engelsbotschaft heute gar nicht mehr so vorrangig verkündigen. Wir treten ja anderen Kirchen auf die Füße. Ich glaube, Gott will, dass wir die Verkündigung der dreifachen Engelsbotschaft heutzutage etwas zurücknehmen.

EGW: ”Wann wird die Gemeinde das ihr aufgetragene Werk tun? Sie wird als ein Engel des Lichts dargestellt; der durch den Himmel fliegt und der Welt das ewige Evangelium verkündet. Dies stellt die Schnelligkeit und Geradheit dar, mit der die Gemeinde ihr Werk verfolgt...” MM 131

Schnelligkeit und Geradheit? Ich dachte immer Raucherentwöhnungskurse und Anti-Stress-Seminare sind genug Mission!?

EGW: ”Satan hat sich einen Zustand der Dinge ausgedacht; durch den die Verkündigung der dritten Engelsbotschaft rundherum aufgehalten werden soll. Wir müssen uns hüten vor seinen Plänen und Methoden. Wir dürfen die Wahrheit nicht abschwächen oder die Botschaft für diese Zeit dämpfen. Die dritte Engelsbotschaft muß gestärkt und gefestigt werden. Das 18. Kapitel der Offenbarung enthüllt die Wichtigkeit der Darstellung der Wahrheit; nicht in begrenzten Ausdrücken, sondern mit Mut und Kraft... Es wurde bei der Verkündigung der dritten Engelsbotschaft zu viel um die Sache herumgeredet. Die Botschaft wurde nicht so klar und entschieden dargelegt, wie es hätte sein sollen.” Evangelism 230 (Ev 222)

Ich höre in meiner Gemeinde immer: ‘Wir dürfen die Leute nicht so verprellen, indem wir die dreifache Engelsbotschaft so direkt verkünden. Die Missionsgruppen, die die Botschaft beispielsweise auf Traktaten weitflächig verbreiten, schaden dem Ansehen unserer Gemeinschaft nur.‘ Aber nach diesem Zeugnis (s.o.) sind unsere heutigen Missionsmethoden ‘Pläne und Methoden Satans, die die Botschaft für diese Zeit abschwächen und dämpfen‘. Sind wir denn noch Gottes Volk, wenn wir bezüglich diesem Merkmal seiner wahren Gemeinde, stetig rückwärtsgehen?

EGW. ”Der dritte Engel, der mitten durch den Himmel fliegt und die Gebote Gottes und das Zeugnis Jesu verkündigt; stellt unser Werk dar. Während der Engel weiterfliegt; verliert die Botschaft nichts von ihrer Kraft; denn Johannes sieht; daß sie an Kraft und Stärke zunimmt, bis die ganze Erde mit ihrer Herrlichkeit erleuchtet ist. Der Weg des Volkes, das die Gottes Gebote hält; ist vorwärts gerichtet, immer nur vorwärts. Sch II 150

Und was ist, wenn wir an diesem Werk nicht teilhaben?

EGW: ”An allen, die es riskieren ihren eigenen Weg zu gehen und den Engeln nicht folgen, die mit einer Botschaft vom Himmel gesandt sind, um die ganze Erde mit seiner Herrlichkeit zu erfüllen, wird vorübergegangen werden. Das Werk wird auch ohne sie vorangehen und zum Sieg schreiten -aber an seinem Triumph werden sie keinen Anteil haben.” RH 23.12.1890; vgl. LJ 90


Die Geschichte wiederholt sich

Die Juden wurden ihrem Auftrag nicht gerecht und wurden verworfen. Wir haben bisher immer geglaubt, dass das der letzten Gemeinde nicht passieren kann.

EGW: ”Der Herr Jesus wird immer ein auserwähltes Volk haben, das ihm dient. Als das jüdische Volk Christus, den Prinz des Lebens, verwarf, nahm er das Reich Gottes von ihnen und gab es den Heiden. Gott wird auch in Zukunft mit jedem Zweig seines Werkes fortfahren, nach diesem Grundsatz zu verfahren. Wenn eine Gemeinde Untreue im Werk des Herrn offenbart; was immer auch ihre Stellung sein mag, wie hoch und heilig auch ihre Berufung ist, kann Gott nicht mehr länger mit ihnen wirken. Andere werden auserwählt, um wichtige Verantwortungen zu tragen. Aber wenn diese wiederum ihr Leben nicht von jeder falschen Handlung reinigen, wenn sie nicht reine und heilige Grundsätze um sich herum aufrichten, wird der Herr sie schrecklich heimsuchen und demütigen. Und wenn sie nicht Buße tun, wird er sie von ihrer Stätte stoßen und sie der Schande preisgeben...” UL 131

Aber die Juden haben Christus verworfen. Da ist es ja klar, dass sie verworfen wurden. Jesus macht das in dem Gleichnis von den Weingärtnern, die die gesandten Knechte und schließlich sogar den gesandten Sohn töteten, deutlich. Damit können wir uns doch nicht als Siebenten-Tags-Adventisten vergleichen.

EGW: ”Das Weinberggleichnis gilt nicht allein für das Volk der Juden, sondern soll auch uns etwas lehren. ... Sind in unserer Zeit nicht dieselben Einflüsse am Wirken? Folgen von den Weingärtnern des Herrn heute nicht viele den Fußspuren der israelitischen Glaubensführer? ... Die Worte Gottes an das alte Volk Israel sollten auch der jetzigen Gemeinde und ihren Leitern zur ernsten Warnung dienen ... Was die Sünde Israels anrichtete, ist uns klar; doch wird die Gemeinde unserer Tage es sich zur Warnung dienen lassen?” GIN 211/218/219
Römer 11,21:
”Hat Gott die natürlichen Zweige nicht verschont, wird er dich doch wohl auch nicht verschonen.”
Matth. 21,43: ”Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk gegeben werden, das seine Früchte bringt.”

Aber was ist mit unseren Krankenhäusern, Lehranstalten, Gemeinde-häusern und unseren prachtvollen Gottesdiensten? Sind sie nicht ein Ausdruck dafür, dass wir Gottes wahre Gemeinde sind?

EGW: ”Die Leiter Israels waren stolz auf ihren herrlichen Tempel und auf die eindrucksvollen Riten ihres Gottesdienstes; doch Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Liebe zu Gott fehlten ihnen. Tempelglanz und prunkvolle Gottesdienste konnten sie vor Gott nicht angenehm machen; denn was beim Herrn allein Wert hat, das brachten sie ihm nicht dar: das Opfer eines demütigen und zerschlagenen Geistes. Wenn die lebensspendenden Grundsätze des Gottesreiches in Vergessenheit geraten, dann wuchern von jeher aufwendige Zeremonien. Sobald der Aufbau des Charakters vernachlässigt wird, es der Seele an Schmuck mangelt und die schlichte Frömmigkeit verlorengeht, dann fordern Stolz und Geltungssucht prunkvolle Gotteshäuser, glanzvolle Gottesdienste und imposante Kulthandlungen. Das alles aber ehrt unseren Gott nicht, er nimmt eine ‘moderne” Religion aus Zeremonien, Scheinglaube und äußerlichem Gepränge nicht an. An solchen Veranstaltungen nehmen Himmelsboten nicht teil.
Die wahre Gemeinde dagegen
ist in Gottes Augen etwas überaus Kostbares, nicht wegen äußerlicher Vorzüge, sondern wegen der aufrichtigen Frömmigkeit, die sie von der Welt unterscheidet. Er schätzt sie desto mehr, je schneller ihre Glieder in der Erkenntnis Christi und an geistlicher Erfahrung zunehmen. Christus wartet dringend darauf, aus seinem Weinberg die Früchte der Heiligkeit und Selbstlosigkeit, der Liebe und Güte einzubringen.” GIN 211/212

Wir sind doch die Organisation, die Gott gegründet hat. Daher haben doch auch die leitenden Brüder kirchliche Autorität.

Joh. 8,39: ”... Wenn ihr Abrahams Kinder wärt, so tätet ihr Abrahams Werke.”
EGW: ”Für die Abstammung von Abraham entschieden weder Namen noch Stammbaum,sondern die Wesensgleichheit. Genauso beruht die apostolische Nachfolge nicht auf der Weitergabe kirchlicher Autorität, sondern auf der geistlichen Verwandtschaft. Ein Leben, das im Geiste der Apostel geführt wird, der Glaube und die Lehre, die sie verkündeten, sind der echte Beweis für die apostolische Nachfolge. Nur dadurch werden Menschen zu Nachfolgern der ersten Lehrer des Evangeliums.” LJ 462/463

Bei uns waren Glieder in der Gemeinde, die haben immer den Abfall beim Namen genannt, bis sie eines Tages ausgeschlossen wurden. Daraufhin haben sie sich in ihren Heimen zur Sabbatversammlung getroffen. Das soll ja heutzutage unter Adventisten weltweit geschehen. Ich habe mich immer gefragt: Wenn ihre Namen aus den Gemeindebüchern gestrichen werden, sie aber weiter zu den alten Grundsätzen unseres Glaubens stehen, gehören sie dann noch zur Gemeinde Gottes? Oder anders gefragt: Wer ist die Gemeinde? Die große etablierte Gemeinde, auch wenn sie das Banner sinken lässt, oder die Übrigen, der Rest vom Rest, der das Banner hochhält? Haben wir Beispiele aus der Vergangenheit, die diese Frage beantworten?

Der Abfall der ersten Jahrhunderte:

EGW: ”Nach langem und schwerem Kampfe entschlossen sich die wenigen Getreuen, jede Gemeinschaft mit der abtrünnigen Kirche aufzuheben, falls diese sich beharrlich weigere, dem Irrtum und dem Götzendienst zu entsagen. Sie erkannten, daß Trennung eine unbedingte Notwendigkeit war, wenn sie selbst dem Worte Gottes gehorchen wollten. Sie wagten weder Irrtümer zu dulden, die für ihre eigenen Seelen gefährlich waren, noch ein Vorbild zu lassen, das den Glauben ihrer Kinder und Kindeskinder gefährden würde. Um Frieden und Einheit zu wahren, standen sie bereit, irgendwelche mit ihrer Gottestreue vereinbarte Zugeständnisse zu machen; sie fühlten aber, daß selbst der Friede unter Aufopferung ihrer Grundsätze zu teuer erkauft sei. Konnte Einigkeit nur dadurch gesichert werden, daß Wahrheit und Rechtschaffenheit aufs Spiel gesetzt würden, dann mochte lieber Spaltung, ja selbst Krieg kommen. GKo 42/43*

Der Abfall unter den Waldensern:

EGW: “Jahrhundertelang hielten die Gemeinden in Piemont ihre Unabhängigkeit aufrecht, aber schließlich kam die Zeit, da Rom auf ihre Unterwerfung bestand. Nach erfolglosen Kämpfen gegen dessen Tyrannei anerkannten die Leiter dieser Gemeinden widerstrebend die Oberherrschaft der Macht, der sich die ganze Welt zu beugen schien. Eine Anzahl jedoch weigerte sich, der Autorität des Papstes oder der Prälaten nachzugehen und war entschlossen Gott ihre Treue zu halten und die Reinheit und Einfachheit ihres Glaubens zu bewahren. Eine Trennung fand statt ... Doch ihr Glaube war nicht ein neu angenommener; ihre religiöse Überzeugung war ein Erbgut ihrer Väter. Sie kämpften für den Glauben der apostolischen Gemeinde, ”der einmal den Heiligen übergeben worden ist.” (Judas 3) Die Gemeinden in der Wüste, und nicht die stolze Priesterherrschaft auf dem Thron der großen Welthauptstadt, war die wahre Gemeinde Christi, der Wächter der Schätze der Wahrheit, die Gott seinem Volk anvertraut hatte, um sie der Welt zu übermitteln .“ GKo 61 *

Der Abfall unter den Böhmen:

EGW: ”Während ihre früheren Brüder einen Vertrag mit Rom eingingen und dessen Irrtümer annahmen, bildeten diejenigen, welche zu dem alten Glauben hielten, unter dem Namen ‘Vereinte Brüder” eine getrennte Gemeinde. Dieser Schritt zog ihnen die Verwünschung aller Klassen zu. Doch blieb ihre Festigkeit unerschüttert.” GKo 110*

Luther und Rom:

EGW: ”Es geschah jedoch nicht ohne einen schrecklichen inneren Kampf, daß sich Luther zu einer schließlichen Trennung von Rom entschloß. Ungefähr um diese Zeit schrieb er: ‘Ich empfinde täglich bei mir, wie gar schwer es ist, langwährige Gewissen, und mit menschlichen Satzungen gefangen, abzulegen. 0 wie mit viel großer Mühe und Arbeit, auch durch gegründete heilige Schrift, habe ich mein eigen Gewissen kaum können rechtfertigen, daß ich allein wider den Papst habe dürfen auftreten, ihn für den Antichrist halten ... Wie oft hat mein Herz gezappelt, mich gestraft, und mir vorgeworfen ihr einig stärkstes Argument. Du bist allein klug? Sollten die anderen alle irren, und so eine lange Zeit geirrt haben? Wie, wenn du irrest und so viele Leute in den Irrtum verführest, welche alle ewiglich verdammt würden? Bis so lang, daß mich Christus mit seinem einigen gewissen Wort befestigt und bestätigt hat, daß mein Herz nicht mehr zappelt.‘‘ GKo 132*

Die Protestanten:

EGW: ”Die Römlinge haben darauf beharrt, die Protestanten der Ketzerei und der eigenwilligen Trennung von der wahren Kirche (Gemeinde) zu beschuldigen. Aber diese Anklagen lassen sich eher auf sie selber anwenden. Sie sind diejenigen, welche das Banner Christi niederlegten und von dem Glauben abwichen, ‘der einmal den Heiligen übergeben worden ist.‘ (Judas 3)” GKo 48*

Die Adventbewegung 1844:

EGW: ”Da Millers Werk zum Aufbau der Gemeinden gereichte, so wurde es eine Zeitlang günstig angesehen. Doch als Prediger und religiöse Leiter sich gegen die Adventlehre entschieden und alle Erörterung des Gegenstandes zu unterdrücken wünschten, traten sie nicht nur von der Kanzel aus dagegen auf, sondern gestatteten ihren Mitgliedern auch nicht das Vorrecht, Predigten über das zweite Kommen zu besuchen oder auch nur ihre Hoffnung in den Erbauungsstunden der Gemeinde auszusprechen. So befanden sich die Gläubigen in einer sehr schwierigen Lage. Sie liebten ihre Gemeinden und wollten sich ungern von ihnen trennen; doch als sie sahen, daß das Zeugnis des Wortes Gottes unterdrückt und ihnen das Recht, in den Weissagungen zu forschen, versagt wurde, erkannten sie, daß die Treue gegen Gott ihnen verbiete, sich zu fügen. Die das Zeugnis des Wortes Gottes verwarfen, konnten sie nicht als die Gemeinde Christi, als ‘Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit‘ [1. Tim. 3,15], ansehen, und daher fühlten sie sich gerechtfertigt, sich von ihren früheren Verbindungen zu trennen.‘ GKo 350*

Am Ende:

EGW: ”Indem diese Gemeinden weiter und weiter von der Wahrheit abweichen und sich immer enger mit der Welt verbinden, wird sich der Unterschied zwischen beiden Klassen erweitern und schließlich zu einer Trennung führen. Die Zeit wird kommen, da die, welche Gott über alles lieben, nicht länger in Verbindung bleiben können mit denen, die ‘mehr lieben Wollust denn Gott, die da haben den Schein eines gottseligen Wesens, aber seine Kraft verleugnen.‘(2. Tim 2,12)” GKo 363*
1. Kor. 11,19.
”Denn es müssen ja Spaltungen unter euch sein, damit die Rechtschaffenen unter euch offenbar werden.”
Joh. 16,12: ”Das habe ich zu euch geredet, damit ihr nicht abfallt. Sie werden euch aus der Synagoge ausstoßen. Es kommt aber die Zeit, daß, wer euch tötet, meinen wird, er tue Gott einen Dienst damit.”

EGW schreibt im Vorwort zu ‘Der große Konflikt‘ (Der große Kampf) über das Anliegen dieses Buches: “In diesen Berichten können wir ein Bild des uns bevorstehenden Kampfes erblicken. ... Es ist nicht so sehr der Zweck dieses Buches, neue Wahrheiten über die Kämpfe früherer Zeiten zu bringen, als Tatsachen und Grundsätze hervorzuheben, welche einen Einfluss auf kommende Ereignisse haben.” GKo 14/15

Also ist Gottes wahre Gemeinde buchstäblich ein Volk von Übrigen. So war es ja tatsächlich auch zu Jesu Zeiten.

EGW: ”Das Licht und Leben der Menschen wurde in den Tagen Christi von den religiösen Würdenträgern verworfen. Genau dies wiederholte sich in jeder nachfolgenden Generation. Christus mußte sich gewissermaßen immer wieder aus Judäa zurückziehen. Als die Reformatoren das Wort Gottes predigten, hatten sie nicht im Sinn, sich von der bestehenden Kirche zu trennen. Aber die geistlichen Führer duldeten das Licht nicht. Dadurch wurden die Lichtträger gezwungen, sich nach Menschen umzusehen, die sich nach der Wahrheit sehnten. In unseren Tagen werden nur wenige, die sich als Nachfolger der Reformatoren bekennen, von deren Geist getrieben. Nur wenige lauschen der Stimme Gottes und sind bereit, die Wahrheit anzunehmen, wie auch immer sie ihnen dargeboten werden mag. Oftmals werden Menschen, die wirklich den Fußtapfen der Reformatoren folgen, gezwungen, sich von den Kirchen, an denen sie sehr hängen, zu trennen, um die klare Lehre des Wortes Gottes verkündigen zu können. Und häufig werden nach Licht suchende Menschen durch dieselbe Lehre genötigt, die Kirche ihrer Väter aus Gehorsam gegenüber Gott zu verlassen.” LJ 216

Man sieht ja aus der Geschichte, dass die Organisation, die Gott seiner Gemeinde als Gerüst gegeben hat, immer übrig blieb, obwohl Gott sich zu einer kleinen Schar als seine Gemeinde bekannt hat, die zwar organisiert war, aber auf keine großen Kirchen o. ä. Einrichtungen zurückgreifen konnte. Wie definiert denn der Geist der Weissagung ‘Gemeinde‘?

EGW: ”Gott hat eine Gemeinde. Es ist weder die große Kathedrale, noch sind es die vom Staat anerkannten Einrichtungen oder die verschiedenen Vereinigungen. Es ist vielmehr das Volk, das Gott liebt und seine Gebote hält ... Wo Christus unter einigen Demütigen weilt, ist Christi Gemeinde. Denn das Einzige, was eine Gemeinde zu einer Gemeinde macht, ist die Gegenwart des Hohen und Heiligen, der die Ewigkeit bewohnt.” UL 315 s.a. 1 Mose 28,16.17; BK 500

Mein Name steht zwar in der Gemeindeliste, aber bin ich deshalb ein wirkliches Gemeindeglied?

EGW: ”Viele, deren Namen jetzt in den Gemeindelisten erscheinen, sind nicht Gottes Kinder. In den himmlischen Büchern steht über sie geschrieben: ‘Du bist in der Waage gewogen und für zu leicht befunden.” GCDB 2.3.1897 (vgl. Sch I 405 und Sch II 266)


Babylon

Ist unsere STA-Organisation davor geschützt ein Teil der babylonischen Familie zu werden, auch wenn wir gegen alle Warnungen geistliche Hurerei betreiben und Mitglied in ökumenischen Organisationen werden?

EGW: ”Wir stehen in der Gefahr eine Schwester des gefallenen Babylons zu werden, indem wir es zulassen, daß unsere Gemeinden verderben und mit jedem unreinen Geist angefüllt werden als ein Gefängnis jedes unreinen und gehaßten Vogels. Werden wir rein sein, wenn wir nicht entschiedene Schritte unternehmen, um das bestehende Übel zu heilen?” TSB 188

Wodurch zeichnet sich denn Babylon aus?

EGW: ”Der Ausdruck Babylon ist von Babel abgeleitet und bedeutet Verwirrung. Er wird in der Heiligen Schrift angewandt, um die verschiedenen Formen falscher oder abgefallener Religion zu bezeichnen. In Offenbarung 17 wird Babylon als ein Weib dargestellt, ein Bild, dessen sich die Bibel als Symbol einer Gemeinde bedient, und zwar versinnbildet ein tugendhaftes Weib eine reine Gemeinde und ein gefallenes Weib eine abtrünnige Kirche. Inder Bibel wird der heilige und bleibende Charakter des zwischen Christo und seiner Gemeinde bestehenden Verhältnisses durch den Ehebund dargestellt. Der Herr hat seine Gemeinde durch einen feierlichen Bund mit sich vereint, seinerseits durch die Verheißung, ihr Gott zu sein, und ihrerseits durch die Verpflichtung, ihm und ihm allein angehören zu wollen ... Die Untreue der Gemeinde gegen Christum, indem sie ihr Vertrauen und ihre Liebe von dem Herrn abwandte und die Weltliebe von ihrer Seele Besitz nehmen ließ, wird mit dem Bruch des Ehegelübtes verglichen ... [vgl. Hes. 16,25-30.44; 23,1-4.11.14ff; d.Verf.] Im Neuen Testament werden ganz ähnliche Worte an bekenntliche Christen gerichtet, welche die Freundschaft der Welt vor der Gunst Gottes suchen. Der Apostel Jakobus sagt: ‘Ihr Ehebrecherinnen, wisset ihr nicht, daß der Welt Freundschaft Gottes Feindschaft ist? Wer der Welt Freund sein will, der wird Gottes Feind sein.‘ (Jak. 4,4)

Babylon wird ebenfalls der Sünde der gesetzwidrigen Verbindung mit den ‘Königen auf Erden‘ angeklagt. Durch das Abweichen vom Herrn und die Verbindung mit den Heiden wurde die jüdische Gemeinde zu einer Hure; und Rom, das auf gleiche Weise verderbt ward, indem es die Unterstützung der weltlichen Mächte suchte, empfängt das nämliche Urteil.

Babylon wird die ‘Mutter der Hurerei‘ genannt. Unter den Töchtern müssen Kirchen versinnbildet sein, welche ihre Lehren und Überlieferungen festhalten und ihrem Beispiel folgen, indem sie die Wahrheit und das Wohlwollen Gottes darangeben, um eine gesetzwidrige Verbindung mit der Welt zu schließen. Die Botschaft von Offenbarung 14, welche den Fall Babylons verkündigt, muß auf religiöse Gemeinschaften Anwendung haben, die einst rein waren, aber verderbt geworden sind. Da diese Botschaft der Warnung vor dem Gericht folgt, so muß sie in den letzten Tagen verkündigt werden, und kann deshalb nicht allein auf die römische Kirche Bezug haben, denn diese war schon seit vielen Jahrhunderten in einem gefallenen Zustand ... zur Zeit ihres Autkommens nahmen diese Gemeinschaften eine edle Stellung Gott und seiner Wahrheit gegenüber ein, und Gottes Segen war mit ihnen. Aber diese Gemeinschaften fielen durch die gleichen Gelüste, welche Israel zum Fluch und zum Verderben gereichten - das Verlangen, den Sitten der Gottlosen nachzuahmen und ihre Freundschaft zu erwerben. ‘Du verließest dich auf deine Schöne, und weil du so gerühmt warst, triebst du Hurerei.‘ (Hes. 16,14.15)

Viele der protestantischen Kirchen folgen Roms Beispiel der ungesetzlichen Verbindung mit ‘den Königen der Erde‘ - die Staatskirchen durch ihre Beziehung zu den weltlichen Regierungen und andere Gemeinschaften dadurch, daß sie die Gunst der Welt suchen. Der Ausdruck Babylon (Verwirrung) mag mit Recht auf diese Gemeinschaften angewandt werden, da alle bekennen, ihre Lehren der Bibel zu entnehmen, und doch in fast unzählige Sekten zersplittert sind mit weit voneinander abweichenden Glaubensbekenntnissen und Theorien ...

Was war der Ursprung des großen Abfalls? Wie ist die Kirche zuerst von der Einfachheit des Evangeliums abgewichen? - Indem sie sich den Gebräuchen des Heidentums anpasste, um den Heiden die Annahme des Christentums zu erleichtern. Der Apostel Paulus erklärt schon in seinen Tagen: ‘Es regt sich bereits das Geheimnis der Bosheit‘ (2. Thess. 2,7) Während die Apostel lebten, erhielt sich die Gemeinde verhältnismäßig rein. Doch ‘gegen das Ende das zweiten Jahrhunderts nahmen die meisten Gemeinden eine andere Gestalt an; die frühere Einfachheit verschwand, und unmerklich, als die alten Jünger dem Grabe anheim fielen, kamen ihre Kinder und Neubekehrte ... und gestalteten die Sache neu.‘ (Robinson, Kirchl. Forschungen, 6. Kap., 17. Abschnitt) Um Anhänger zu gewinnen, nahm man es mit dem erhabenen Richtmaß des christlichen Glaubens weniger genau, und infolgedessen brachte ‘eine heidnische Flut, welche in die Kirche hineinströmte, ihre Gewohnheiten, Gebräuche und Götzen mit sich.‘ (Gavazzi, Vorträge, S. 278)

Wiederholt sich aber nicht derselbe Vorgang in beinahe jeder Kirche, die sich protestantisch nennt?
Mit dem Dahinscheiden ihrer Gründer, die von dem wahren Geist der Reform beseelt waren, treten ihre Nachkommen in den Vordergrund und gestalten die Sache neu. Während die Kinder der Reformatoren sich urteilslos zu den Glaubenssätzen ihrer Väter halten und sich weigern, eine Wahrheit anzunehmen, die über den Gesichtskreis der Reformatoren hinausgeht, weichen sie von ihrem Beispiel der Demut, der Selbstverleugnung und der Weltentsagung weit ab. So ‘verschwindet die erste Einfalt.‘ Eine weltliche Flut ‘mit ihren Gewohnheiten, Gebräuchen und Götzen‘ überschwemmt die Gemeinde (Kirche).

Ach, wie sehr wird jene Freundschaft der Welt, welche ‘Feindschaft wider Gott‘ ist, jetzt unter den bekenntlichen Nachfolgern Christi gehegt! ... Die Kirchgänger kleiden sich kostbar und nach der Mode. Man zahlt einem reichbegabten Prediger ein hohes Gehalt, um das Volk zu unterhalten und anzuziehen. Seine Predigten dürfen die volkstümlichen Sünden nicht rügen, sondern müssen dem feinen Ohr weich und gefällig klingen. Auf diese Weise werden vornehme Sünder in die Gemeindebücher eingetragen und vornehme Sünden unter dem Vorwand der Gottseligkeit verdeckt.

Abfall, Abfall, Abfall!
steht vorn an jeder Kirche geschrieben, und wüßten sie es und könnten sie es fühlen, so wäre noch Hoffnung da; doch ach! sie rufen: ‘Wir sind reich und haben gar satt und bedürfen nichts.‘
Die zweite Engelsbotschaft von Offenbarung 14 wurde zum erstenmal im Sommer 1844 gepredigt und hatte damals eine besondere Anwendung auf die Kirchen in den Vereinigten Staaten, wo die Warnung des Gerichtes am weitesten verkündigt und am allgemeinsten verworfen worden war, und wo der Verfall in den Kirchen am schnellsten um sich gegriffen haue. Aber die Botschaft des zweiten Engels erreichte ihre vollständige Erfüllung nicht im Jahre 1844. Damals erlitten die Kirchen, weil sie sich weigerten, das Licht der Adventbotschaft anzunehmen, einen sittlichen Fall, der jedoch nicht vollständig war. Da sie fortgefahren haben, die besonderen Wahrheiten für diese Zeit zu verwerfen, sind sie immer tiefer gefallen; jedoch läßt sich noch nicht sagen:
‘Babylon ist
gefallen; ... denn sie hat mit dem Wein ihrer Hurerei getränkt alle Heiden.‘ Sie hat noch nicht alle Heiden oder Völker dahingebracht, dies zu tun. Der Geist der Verweltlichung und der Gleichgültigkeit gegen die prüfenden Wahrheiten für unsere Zeit besteht und hat in den Kirchen des protestantischen Glaubens in allen Ländern der Christenheit Boden gewonnen; und diese Kirchen schließt die feierliche und schreckliche Beschuldigung des zweiten Engels mit ein. Aber das Werk des Abfalls hat seinen Höhepunkt noch nicht erreicht.

... Nicht ehe dieser Zustand erreicht und die Vereinigung der Kirche mit der Welt über die ganze Christenheit hin völlig hergestellt sein wird, wird der Fall Babylons vollständig sein. Die Veränderung schreitet voran, und die vollkommene Erfüllung von Offb. 14,8 ist noch zukünftig.‘ GKo 354 - 363 (Vgl. die Sünden Babylons mit den Sünden Laodizeas in EG 216-219; 113-114; 100-107; 266-268)


Satans Angriff auf die Gemeinde

Wir müssen doch auf die Männer, die Verantwortung zu tragen haben, hören. Gott leitet doch durch sie seine Gemeinde?!

EGW: ”Es wurde mir vorgeführt, daß es ein Fehler ist, anzunehmen, daß die Männer, die in Battle Creek [damaliges Zentrum der Adventisten; d.Verf.] Verantwortlichkeiten zu tragen haben, mit größerer Weisheit ausgestattet seien, als gewöhnliche Männer. Diejenigen, die so denken, und annehmen, daß diese Männer göttlich erleuchtet seien, verlassen sich auf ihr menschliches Urteil und nehmen ihren Rat als Stimme Gottes an. Aber darin besteht keine Sicherheit. Wenn diese Männer sich nicht völlig Gott geweiht haben, wird Satan durch sie wirken, eine solche Erkenntnis mitzuteilen, die weder zum gegenwärtigen noch zum ewigen Wohle derer dient, die auf sie hören.” ZP 323

Kann Satan sich der Führerschaft der Gemeinde bemächtigen? Das ist doch absurd! Das lässt doch Gott niemals zu!


EGW: ”Mir wurde der Zustand des bekenntlichen Volkes Gottes gezeigt. Viele von ihnen befanden sich in großer Finsternis, und doch schienen sie ihren wahren Zustand nicht zu ... Satan jubelt über seinen Erfolg, den Verstand von so vielen zu beherrschen, die sich Christen nennen. Er hat sie getäuscht, ihr Empfindungsvermögen betäubt und sein höllisches Banner genau in ihrer Mitte eingepflanzt Und sie sind so völlig getäuscht, daß sie nicht einmal wissen, daß er es ist.” 2T 439/440
”Wie das alte Israel hat die Gemeinde Gott, durch Abfallen vom gegebenen Licht, Verleugnung ihrer Pflichten und Mißbrauch ihrer hohen und erhabenen Vorrechte, auserwählt und heilig im Charakter zu sein, entehrt. Ihre Glieder haben den Bund, nur für Gott allein zu leben, gebrochen. Sie sind den Selbstsüchtigen und Weltliebenden nachgefolgt Stolz, Vergnügungsliebe und Sünde wurden im Herzen genährt - aber Christus hat sie verlassen. Sein Geist wurde aus der Gemeinde ausgelöscht Satan wirkt mit bekenntlichen Christen Seite an Seite. Aber sie sind so bar an geistlichen Unterscheidungsvermögen, daß sie ihn nicht wahrnehmen.” (2.10.1868) 2T 441/442

Was? Ich dachte wir können uns darauf verlassen, dass Gott durch die leitenden Brüder wirkt!? Kann es wirklich möglich sein, dass Satan durch sie wirkt? Gab es so etwas schon zu E. G. White‘s Zeiten?

EGW: ”Wir leben inmitten der Gefahren der letzten Tage. Satan übernimmt die Kontrolle über jedes Gemüt, das nicht entschlossen unter der Leitung des Heiligen Geistes steht. Einige haben Haß gegen die Männer gehegt, die Gott beauftragt hat, der Welt eine besondere Botschaft zu bringen. Sie begannen dieses satanische Werk in Minneapolis. ... Sie öffneten ihre Herzen dem Feinde Gottes und der Menschen. Doch haben diese Männer Vertrauensstellungen inne und haben das Werk nach ihrem Ebenbild gestaltet, soweit es ihnen möglich war ...” ZP 65
“... solange diese unchristlichen Seelen eine Vertrauensstellung bekleiden, ist Gottes Werk in Gefahr. Sie stehen in Gefahr, sich so eng mit dem finsteren Leiter aller Empörung zu verbinden, daß sie niemals Licht sehen werden. Je länger man sie in ihrer Stellung läßt, desto geringer ist ihre Aussicht, Christum anzunehmen, oder eine Erkenntnis des wahren Gottes zu erlangen. ... Unter dem Einfluß ihres Leiters werden sie immer entschlossener, Christo entgegenzuwirken.” ZP 245

Also können die leitenden Brüder gar nicht beschließen und planen wie sie es für richtig halten. Wenn ihr Tun nicht mit Gottes Willen übereinstimmt, wirkt Satan durch sie.

EGW: ”Gott kann Männern, die ihre Stellung als genügend Entschuldigung betrachten, sich von biblischen Grundsätzen abwenden und sich auf ihr eigenes begrenztes Urteil verlassen, keine Weisheit geben. Sie denken, daß eine Anstellung im Werke Gottes für sie ein Freibrief ist, zu reden, Beschlüsse zu fassen und Pläne und Methoden zu ersinnen, die nicht mit Gottes Willen übereinstimmen. ... Es ist dem Menschen überlassen, zu beweisen, ob er in eigener Kraft arbeiten will, was gleichbedeutend ist, daß Satan durch ihn wirkt, oder ob er sich vom Geist Gottes leiten lassen will.” ZP 248; vgl. LJ 411

[aus Australien] “Ach, daß ich doch die freudige Nachricht erhalten könnte, daß der Wille und Geist der bekenntlichen Leiter in Battle Creek sich freigemacht hat von den Lehren und der Knechtschaft Satans, dessen Gefangene sie seit langem gewesen sind. Dann wäre ich bereit den Ozean zu durchkreuzen, um eure Angesichter noch einmal zu sehen. Aber es liegt mir nicht viel daran, euch mit geschwächtem Wahrnehmungsvermögen und verdunkeltem Geist zu sehen, weil ihr die Finsternis dem Licht vorgezogen habt.” ZP 341

Hat Satan denn ein besonderes Interesse durch die Prediger zu wirken?

EGW: ”... wenn Sünde sich in ihnen [den Predigern; d.Verf.] offenbart, sollte sie um ihres hohen Amtes wegen nicht weniger abstößig erscheinen. Gerade ihr Amt macht die Sünde umso größer; denn indem sie die Sünde begehen, machen sie sich zu Sündendienern, zu Werkzeugen Satans, durch die er mit Erfolg die Sünde verewigen kann. Alle sollten daran denken, daß Satans Anstrengungen sich besonders gegen das Predigtamt richten.” ZP 348/349


Herrschen über Gottes Volk

Was ist Satans Absicht in bezug auf die Gemeinde?

EGW: ”Satans Methoden dienen dem einen Ziel - Menschen zu Sklaven anderer Menschen zu machen.” ZP 311/312*
”Sein Ziel ist, die Religionsfreiheit einzuschränken und in der religiösen Welt eine bestimmte Art von Sklaventum aufzurichten. Werden Organisationen und Anstalten nicht der Macht Gottes unterstellt, so werden sie unter Satans Anleitung dahin wirken, Menschen unter die Herrschaft von Menschen zu bringen.” ZP 316*

Und wie wirkt sich das unter uns aus?

EGW: ”Die angemaßte Gewalt, die sich entwickelt hat, als würde eine Position aus Männern Götter machen, flößt mir Furcht ein und sollte Furcht erwecken. Sie ist ein Fluch, ganz gleich, wo und durch wen sie ausgeübt wird. Dieses Herrschen über des Herrn Eigentum wird einen solchen Abscheu vor menschlicher Befehlsgewalt hervorrufen, daß Widersetzlichkeit die Folge sein wird ... Zeitalter um Zeitalter hat Jesus seiner Gemeinde Güter anvertraut. Zur Zeit der ersten Ankunft Christi auf Erden übten die Männer, die den Sanhedrin bildeten, ihre Autorität aus, indem sie die Menschen nach ihrem Willen beherrschten. So wurden die Seelen, um deretwillen er sein Leben hingab, um sie aus Satans Knechtschaft zu befreien, in anderer Form wiederum der satanischen Knechtschaft unterworfen.” ZP 312*
[zur Erinnerung:] ”Die Versuchungen der Kinder Israel und ihre Haltung kurz vor dem ersten Kommen Christi wurden mir immer wieder vor Augen geführt, um die Lage des Volkes Gottes und seine Erfahrung vor dem zweiten Kommen Christi zu veranschaulichen.” RH 182.1890; AB 1404

Sicherlich versucht Satan Hierarchien aufzubauen, um mit diesem System wenige Menschen über viele herrschen zu lassen. Das sehen wir ja im Papsttum. Aber Satans Methoden werden doch nicht unter den Siebenten-Tags-Adventisten praktiziert?!

EGW: ”Seine Methoden werden selbst unter Siebenten-Tags-Adventisten praktiziert, die sich zu fortschrittlicher Wahrheit bekennen.” ZP 316*

Soll das heißen, dass unsere Leiter in Gottes Augen herrschsüchtig sind und das Werk nach ihren Vorstellungen kontrollieren wollen?

EGW: ”Der herrschsüchtige Geist hat sich bis zu den Vorstehern unserer Vereinigungen ausgedehnt.” ZP 313*

Das wäre ja wie beim Abfall der christlichen Gemeinde zum Papsttum ...

EGW: ”Wenn Männer, die vorgeben Gott zu dienen, seinen väterlichen Charakter ignorieren und Ehre und Gerechtigkeit in ihrem Umgang mit ihren Mitmenschen außer acht lassen, frohlockt Satan, denn er hat seine Eigenschaften auf sie übertragen. Sie folgen der Fährte des Romanismus.” ZP 313*

*  Wir empfehlen dem Leser nochmals die Texte in ihrem Zusammenhang zu prüfen und den gesamten Artikel ab S. 310 in Zeugnisse für Prediger zu lesen. Hierbei handelt es sich nicht um allgemeine Aussagen. EGW bezieht sich hierbei auf die Gemeinschaft der STA.


Hier wird also eine Organisationsstruktur kritisiert, in der das ganze Werk von oben nach unten kontrolliert wird. Aber Schwester White sagte doch auch, die Generalkonferenz ist ”die höchste Autorität, die Gott auf Erden hat.” (3T 492; 1875) Also müssen wir ihren Beschlüssen auch gehorchen.

EGW: ”Wer kann sich jetzt sicher fühlen, wenn er auf die Stimme der Generalkonferenz hört?... Viel Stolz, Hochmut und ein Geist des Regieren-Wollens ist offenbar geworden. ... Menschen nehmen die Stelle Gottes ein, indem sie danach trachten, über ihre Mitmenschen Autorität auszuüben.” 1888 S. 1568/1558/1559 [An GK-Präsident O. A. Olsen]
”Laßt jene in Amerika, die die Stimme der Generalkonferenz für die Stimme Gottes halten, mit Gott eins werden, bevor sie ihre Meinung äußern.” MR Vol 13 291
”Daß diese Männer an einem heiligen Ort stehen, als Stimme Gottes an das Volk, wie wir es einst von der Generalkonferenz glaubten, das ist vorbei.” 1888 1745

Darf denn niemand der leitenden Brüder das missionarische Wirken einzelner kontrollieren?

EGW: ”Erzieht Menschen niemals dazu, auf Menschen zu schauen und zu vertrauen; denn der Menschen Weisheit genügt nicht, eine Entscheidung bezüglich ihres Rechts, für den Herrn zu arbeiten, zu treffen. Wenn Gott jemanden ein Werk auferlegt, können Menschen dies nicht ablehnen. Gott darf nicht durch menschliches Dazwischentreten gehindert werden, seine Pläne auszuführen; aber dies ist wieder und wieder geschehen. Wenn die Gemeinde auf Erden einen Tempel darstellen soll, dann muß sie nach dem himmlischen Bauplan errichtet werden und nicht nach einem Plan, den menschlicher Geist ersonnen hat. Die Erfindungen von Menschen handeln oftmals der Ausführung von Gottes Plänen entgegen. Die goldene Meßrute ist nicht den Händen irgendeines sterblichen Menschen oder irgendeiner Gruppe von Männern anvertraut, was ihre Stellung auch sein mag, sondern sie befindet sich in der Hand des himmlischen Architekten. Wenn Menschen sich nicht in Gottes Plan einmischen, sondern es ihm überlassen, an Gemütern und Charakteren zu arbeiten, wie es seinem Plan entspricht, wird ein Werk vollbracht werden, das den härtesten Prüfungen standhält.” ZP 178/179

Zieht eure Hand zurück und versucht nicht, das Werk fest im Griff zu behalten. Ihr seid nicht die einzigen Männer, die Gott benutzt. Gebt dem Herrn Raum, die Gaben zu benutzen, die er Menschen anvertraut hat, damit sein Werk zunehmen kann ... Steht nicht dem Fortschritt des Werkes im Wege, sondern laßt den Herrn wirken, durch wen er will ... Wie schmerzt es mich sehen zu müssen, daß Vereinigungsvorsteher sich selbst jene auswählen, mit denen sie das Werk im Feld gestalten wollen! Sie wählen solche aus, die sich in nichts von ihnen unterscheiden, sondern wie Maschinen funktionieren. Kein Vorsteher hat das geringste Recht, so zu handeln.” ZP 260/261

“...wenn Männer in irgendeinem Zweig des Werkes Gottes versuchen, die Gemüter und Talente der menschlichen Werkzeuge des Herrn unter ihre Kontrolle zu bringen, so haben sie sich eine Gerichtsbarkeit über ihre Mitmenschen angemaßt, die nicht ohne Ungerechtigkeit und Bosheit bleiben wird. Der Herr hat keinen Menschen als Richter gesetzt, er kann weder als Feder noch als Stimme von Gottes Werkleuten betrachtet werden.” ZP 252

”[Paulus] war sich darüber klar, daß die Gemeinde niemals der Herrschaft menschlicher Macht unterworfen werden sollte ... Der Fortschritt des Evangeliums sollte weder durch Vorurteile noch durch die Willkür einzelner - ganz gleich, welche Stellung sie innerhalb der Gemeinde einnehmen - behindert werden.” WA 198

”Aber der Heilige Geist wird von Zeit zu Zeit durch Werkzeuge seiner Wahl die Wahrheit offenbaren, und kein Mann, sei er Priester oder Herrscher, hat das Recht, zu sagen: Du darfst deine Ansichten nicht bekanntmachen, weil ich nicht daran glaube.” ZP 57

Heißt das, dass Leiter im Werk Gottes nicht nach eigenem Ermessen frei schalten und walten können?

EGW: ”Es hat sich eine fremde Sache in unseren Gemeinden eingeschlichen. Männer, denen verantwortliche Stellungen anvertraut worden sind, um ihren Mitarbeitern weise Helfer zu sein, haben gemeint, sie seien als Könige und Herrscher über die Gemeinde gesetzt worden, sodaß sie zu einem Bruder sagen können: ‘Tue dies‘ und zu einem anderen ‘Tue das‘ und zu einem dritten: ‘Siehe zu, daß du die Arbeit so und so verrichtest.‘ Es gibt Platze, wo man den Arbeitern sagte, daß ihre Bezahlung von der Vereinigung eingestellt würde, falls sie den Anweisungen dieser verantwortlichen Männer nicht folgen.” ZP 412

1. Petr. 5,2-5.
”Weidet die Herde Gottes, die euch anbefohlen ist. Achtet auf sie. Nicht gezwungen, sondern freiwillig, wie es Gott gefällt, nicht um schändlichen Gewinns willen, sondern von Herzensgrund; nicht als Herren über die Gemeinde, sondern als Vorbilder der Herde. So werdet ihr, wenn erscheinen wird der Erzhirte, die unvergängliche Krone der Herrlichkeit empfangen.”

EGW:
”Der Herr hat keines seiner menschlichen Werkzeuge unter die Diktatur und Kontrolle solcher gestellt, die selbst nur irrende Sterbliche sind. Er hat niemand die Macht übertragen, zu sagen: ‘Tue dies; und das darfst du nicht tun ...‘ Niemand ist imstande, die Pflicht eines anderen zu beurteilen. Der Mensch ist Gott verantwortlich; und wenn sterbliche, irrende Männer es in ihre Hände nehmen, über ihre Mitmenschen zu gebieten, als hätte der Herr sie bevollmächtigt, zu erhöhen oder zu erniedrigen, so ist der ganze Himmel mit Unwillen erfüllt. Es sind fürwahr fremde Grundregeln, die von menschlichen Richtern aufgestellt werden, um die Gemüter und Arbeiten von Männern beherrschen zu können, als ob diese sterblichen Männer Götter seien ... Wenn Organisationen und Einrichtungen nicht von Gottes Macht gehalten werden, wird Satan durch sie wirken, um Menschen unter menschliche Herrschaft zu bringen.” ZP 426

”Es wurde mir gezeigt, daß sich die Torheiten Israels in den Tagen von Samuel unter dem heutigen Volk Gottes wiederholen werden, wenn nicht größere Demut, weniger Selbstvertrauen und mehr Vertrauen in den Herrn, den Gott Israels, den Herrscher des Volkes, geübt wird.” ZP 400

1. Sam 8,4-7.19.20:
”Da versammelten sich alle Ältesten von Israel und kamen zu Samuel nach Rama. Und sie sagten zu ihm: Siehe, du bist alt geworden, und deine Söhne wandeln nicht in deinen Wegen. Nun setze doch einen König über uns, damit er über uns Richter sei! Und Samuel betete zum HERRN. Der HERR aber sprach zu Samuel: Höre auf die Stimme des Volkes in allem, was sie dir sagen! Denn nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie verworfen, daß ich nicht König über sie sein soll ... Aber das Volk weigerte sich, auf die Stimme Samuels zu hören. Und sie sagten: Nein, sondern ein König soll über uns sein, damit auch wir sind wie alle Nationen ...”

1. Sam. 12,17b: ”Und ihr sollt erkennen und sehen, daß das Böse, das ihr darin begangen habt, euch einen König zu erbitten, groß ist in den Augen des HERRN.”
Matth. 23,8.
”Ihr aber seid alle Brüder.”
Matth. 11,12: ”Aber von den Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt wird dem Reich der Himmel Gewalt angetan, und Gewalttuende reißen es an sich.”
Luk. 22 ‚25.26:
”Die Könige herrschen über ihre Völker, und ihre Machthaber lassen sich Wohltäter nennen. Ihr aber nicht so! Sondern der Größte unter euch soll sein wie der Jüngste, und der Leiter wie der Dienende.”

Was soll denn mit jemanden geschehen, der seinen Willen zur beherrschenden Macht erhebt?

EGW: ”Der herrschsüchtige Geist hat sich bis zu den Vorstehern unserer Vereinigungen ausgedehnt. Wenn ein Mann sich seiner Macht bewußt zeigt und über seine Brüder zu herrschen versucht in dem Gedanken, daß er die Autorität habe, seinen Willen zur beherrschenden Macht zu erheben, dann besteht der einzig sichere Kurs darin, ihn zu entfernen, ehe größerer Schaden angerichtet wird und er seine eigene Seele und die Seelen anderer gefährdet.” ZP 313
”Werden wir es je begreifen,daß die Gewissen von Menschen nicht unserer Befehlsgewalt unterstehen? Wenn eure gewählten Ausschüsse ein solches Werk venichten, wie es seit Jahren in Battle Creek vor sich geht, dann entlaßt sie.” ZP 253/254


Selbstunterhaltende Missionsgruppen

Aber das Missionswerk muss doch kontrolliert werden. Wir können doch nicht überall so kleine Missionsgruppen gründen.

EGW: ”Die Gründung kleiner Gruppen als Grundlage christlicher Tätigkeit ist mir von dem gezeigt worden, der nicht irren kann. Ist die Gemeinde größer, dann können die Glieder kleine Gruppen bilden und sich sowohl für Gemeindeglieder als auch für Ungläubige einsetzen. Befinden sich nur zwei oder drei an einem Ort, dann können sie sich zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammenschließen.” Sch III 71

Gut, aber ein Missionar muss doch von der Gemeinschaft angestellt sein. Es darf doch keine unabhängig wirkenden Missionare geben?

EGW: ”Selbstunterhaltende Missionare sind oft sehr erfolgreich. Ihr am Anfang kleines und geringes Werk nimmt zu, wenn sie unter der Leitung des Geistes Gottes vorangehen. Zwei oder mehr können gemeinsam eine Evangeliumsarbeit aufnehmen. Möglicherweise geben ihnen die leitenden Männer des Werkes keine besondere Ermutigung hinsichtlich einer finanziellen Unterstützung; dessen ungeachtet sollen sie vorangehen, beten, singen, lehren und ihres Glaubens leben.” Sch III 72

Aber solche selbstunterhaltenden Missionsgruppen bringen Blätter heraus, die von den leitenden Brüdern heftig kritisiert werden. Sie sagen, diese Form der Missionsarbeit ist einfach nicht die richtige Methode.

EGW: ”Als der Geist des Herrn auf mir ruhte, schien ich in einer von euren Beratungen zugegen zu sein. Einer von euch erhob sich; seine Haltung war entschieden und ernst, als er ein Blatt vor euch emporhielt. Ich konnte deutlich die Überschrift des Blattes lesen; es war der ‘American Sentinel‘. Das Blatt und der Inhalt der darin veröffentlichten Artikel wurden dann kritisiert. Etliche aus eurer Versammlung wiesen auf gewisse Stellen hin und erklärten, daß dieses herausgenommen und jenes verändert werden müsse. Harte Worte der Kritik wurden über die Methoden des Blattes geäußert. Es offenbarte sich ein sehr unchristlicher Geist. Die Stimmen klangen entschlossen und trotzig. Mein Begleiter gab mir Worte der Warnung und des Tadels für diejenigen, die an diesen Verhandlungen teilnahmen und wenig Zurückhaltung offenbarten, ihre Anklagen und ihre Verdammung kundzutun.” ZP 405

”Männer können genau wie Pharisäer werden - hellwach, den größten Lehrer, den die Welt je kannte, zu verdammen ... Es gibt heute Personen, die genau das gleiche tun. In ihren Ratsversammlungen wagen sie, das Werk Gottes zu richten. Sie haben sich darin geübt, etwas zu tun, was der Herr nie von ihnen gefordert hat. Es wäre weit besser für sie, ihre Herzen vor Gott zu demütigen und ihre Hand von der Bundeslade Gottes zurückzuhalten, damit der Zorn Gottes nicht gegen sie entbrenne. So wahr Gott durch mich gesprochen hat, ich bezeuge hiermit, daß sie durch Kritik und unvernünftiges Urteil ein Werk unternommen haben, von dem ich weiß, daß es nicht recht ist. Sie sind nur sterbliche Menschen, selbst umnebelt, und denken, andere befänden sich im Irrtum. Aber diese Männer, die sich anmaßen, andere zu richten, sollten ein wenig nachdenken und sich sagen: Angenommen, die Darlegung anderer stimmen nicht mit unseren Ansichten überein - dürfen wir sie deswegen als Irrtum verdammen? Dürfen wir, die wir keine Inspiration beanspruchen konnen, die Verantwortung auf uns nehmen, Halt zu gebieten und zu sagen: ‘Dies darf nicht gedruckt werden?‘ ZP 253

Dann kämpfen die leitenden Brüder ja gegen Gott, nur weil sie das Wirken Gottes auf eine andere Art und Weise erwarten. Wie soll das erst werden, wenn der Spätregen fällt?

EGW: ”In den Gemeinden wird es eine wunderbare Offenbarung der Macht Gottes geben. Aber sie wird nicht auf jene kommen, die sich weder vor Gott gedemütigt haben, noch die Herzenstür durch Sündenbekenntnis und Buße geöffnet haben. In der Offenbarung dieser Macht, die die Erde mit der Herrlichkeit des Herrn erleuchtet [vgl. Offb. 18,1; der Verf.], werden sie in ihrer Blindheit nur etwas sehen, das sie für gefährlich halten, etwas, das ihre Ängste erweckt Daher werden sie zu sehen, diesem zu widerstehen. Weil Gott nicht gemäß ihrer Ideen und Erwartungen handelt, werden sie sich dem Werk entgegenstellen. Sie werden fragen: ‘Warum sollten wir nicht den Geist Gottes erkennen, wo wir doch seit so vielen Jahren im Werk stehen?‘ - Weil sie die Warnungen und das Flehen der Botschaft Gottes nicht erwiderten, sondern beharrlich sagten: ‘Ich bin reich und habe genug und brauche nichts ...”‘ RH 23.12.1890

”Werden jene, die ... helfen könnten, nicht zur Erkenntnis ihrer Pflicht erweckt, so werden sie Gottes Werk auch nicht erkennen, wenn der laute Ruf des dritten Engels ertönt. Wenn das Licht scheint, das die Erde erleuchten soll, dann werden sie, anstatt dem Herrn zu Hilfe zu kommen, das Werk nach ihren kurzsichtigen Ansichten zu binden versuchen. Ich sage euch, daß der Herr in diesem letzten Werk auf eine Art und Weise wirken wird, die sich sehr von der gewöhnlichen Ordnung der Dinge und menschlichem Planen unterscheidet. Es wird solche unter uns geben, die immer danach trachten, Gottes Werk zu beherrschen. Sie werden selbst dann noch diktieren wollen, was unternommen werden soll, wenn das Werk unter Leitung des Engels vorangeht, der sich in der Botschaft, die der Welt erteilt werden soll, mit dem dritten Engel verbindet Gott wird Wege und Mittel benutzen, die erkennen lassen, daß er die Zügel selbst in die Hand genommen hat. Die Arbeiter werden über die Einfachheit der von ihm benutzten Mittel, um sein Werk der Gerechtigkeit durchzuführen und zum Abschluß zu bringen, erstaunt sein.” ZP 257/258

Ich habe auch schon gehört, dass derartige Laienmissionsarbeiter als Fanatiker und Extremisten abgestempelt werden ...

EGW: ”Ich möchte diejenigen warnen, die seit Jahren dem Licht widerstanden und einen Geist des Widerspruchs gehegt haben. Wie lange wollt ihr die Boten von Gottes Gerechtigkeit hassen und verachten? Gott hat ihnen diese Botschaft aufgetragen. Sie tragen das Wort des Herrn. Es ist Erlösung für euch vorhanden, aber nur durch die Verdienste Jesu Christi. Die Gnade des Heiligen Geistes wurde euch wieder und wieder angeboten. Licht und Macht aus der Höhe haben sich in reichem Maße in eurer Mitte bekundet. Hier war der Beweis, daß alle sehen konnten, wen der Herr als seine Diener anerkennt. Aber da sind jene, die den Männern und der Botschaft, die sie verkündeten, Verachtung entgegenbrachten. Sie haben sie Fanatiker, Extremisten und Schwärmer genannt Ich prophezeie euch: Wenn ihr nicht rasch eure Herzen vor Gott demütigt und eure Sünden, deren viele sind, bekennt, werdet ihr zu spät erkennen, daß ihr gegen Gott gekämpft habt. Der Heilige Geist wird euch davon überzeugen, daß diese Männer, gegen die ihr gesprochen habt, ein Wahrzeichen für die Welt und Zeugen für Gott waren; aber diese Überzeugung wird euch nicht mehr zu Reformation und Vergebung verhelfen. Dann würdet ihr die ganze Welt darum geben, könntet ihr nur die Vergangenheit zurückrufen und ebensolche eifrigen Männer sein, vom Geiste Gottes bewegt, eure Stimme in feierlicher Warnung an die Welt zu erheben und, gleich ihnen, fest wie ein Fels zu den Grundsätzen zu stehen. Dem Herrn ist bekannt, wie ihr die Dinge verdreht habt. Geht noch ein wenig weiter in der Verwerfung des Lichts wie bisher, und ihr seid verloren. ‘Wer unrein ist, und sich nicht reinigt, des Seele soll ausgerottet werden aus seinem Volk.‘ (4. Mose 19,20)” ZP 79/80 [An den GK-Präsidenten OA. Olsen

”Wir befinden uns jetzt in großer Gefahr. Unsere einzige Sicherheit besteht darin, in den Fußtapfen Christi zu wandeln und sein Joch zu tragen. Trübselige Zeiten stehen vor uns. In vielen Fällen werden Freunde sich von uns abwenden. Menschen werden ohne Grund zu unseren Feinden werden. Die Beweggründe des Gottesvolkes werden falsch ausgelegt werden; und das nicht nur von der Welt, sondern auch von den eigenen Brüdern. Die Diener des Herrn werden in schwere Situationen kommen. Man wird aus einer Mücke einen Elefanten machen, damit Menschen sich gerechtfertigt fühlen, einen selbstsüchtigen, ungerechten Kurs einzuschlagen. Das Werk, das Menschen treu ausgeführt haben, wird in Verruf gebracht und unterbewertet werden, weil sichtbarer Wohlstand ihre Anstrengungen nichtbegleitet. Durch falsche Darstellungen werden diese Menschen in Gewänder der Unehre gehüllt, weil sich Umstände, die außerhalb ihrer Kontrolle liegen, in ihre Arbeit verwickelt haben. Sie werden als Menschen dargestellt, denen man nicht vertrauen kann; und das von Gliedern der Gemeinde! Gottes Diener müssen sich mit der Gesinnung Christi bewaffnen. Sie dürfen nicht erwarten, daß sie von Beleidigungen und falschen Beurteilungen verschont werden. Sie werden als Schwärmer und Fanatiker bezeichnet werden. Aber sie sollen sich nicht entmutigen lassen. Gottes Hände sind am Steuer der Vorhersehung und führen sein Werk zur Verherrlichung seines Namens.” Spalding & Magan 370*

*  Magan ist Gründer einer selbstunterhaltenden adventistischen Schule, die, obwohl heftig kritisiert, von E. G. White ausdrücklich unterstützt wurde.


Wirkt denn der heilige Geist auch durch solche Laiengruppen, die noch nicht einmal eine theologische Ausbildung haben?

EGW. “Wenn die Zeit kommt, da [die dritte Engelsbotschaft] mit größter Kraft erteilt werden soll, wird der Herr durch geringe Werkzeuge wirken, indem er die Gemüter derer leitet, welche sich ihm zum Dienst weihen. Die Arbeiter werden viel mehr durch die Salbung seines Geistes als durch die Ausbildung wissenschaftlicher Schulen befähigt werden ... Die Sünden Babylons werden offenbar; die furchtbaren Folgen des Einschärfens der kirchlichen Gebräuche durch den Staat, die Anmaßungen des Spiritismus‘, der heimliche aber rasche Fortschritt der päpstlichen Macht, alles wird entlarvt werden.” GKo 568

Diese Laiengruppen machen zwar Missionsarbeit, aber ihre Methoden sind doch wirklich nicht gut. Ob das wirklich den Erfolg bringt?

EGW: ”Während einige mit Eifer an der Arbeit waren und unnachgiebige Energie an den Tag gelegt haben, waren andere nur Zuschauer und stets bereit, kritische Bemerkungen betreffs der Arbeitsmethoden und Erfolge zu machen. Dies sind sie bereit zu tun. Sie haben aber nie ihren Geist angestrengt, irgendwelche Pläne zu ersinnen, wie kostbare Seelen für Christum gerettet werden könnten. Sie stehen bereit, Fehler bei jenen zu entdecken, die etwas unternehmen.” ZP 176


Früchte

Was müssen wir denn tun, wenn wir zu der Gemeinde gehören wollen, die auch errettet wird?

Matthäus 3,8:
”Seht zu, bringt rechtschaffene Frucht der Buße!”

Worüber soll ich denn Buße tun. Ich bin doch schon getauft und halte doch den Sabbat?! Und Schlechtes tue ich auch nicht.

EGW: ”Viele sind hinsichtlich ihrer wahren Lage vor Gott getäuscht. Sie schätzen sich glücklich wegen der bösen Handlungen, die sie nicht begehen, und vergessen die guten und edlen Taten, die Gott von ihnen verlangt, die sie jedoch unterlassen haben. Es genügt nicht, daß sie Bäume im Garten Gottes sind. Sie müssen seinen Erwartungen entsprechen und Frucht tragen. Er macht sie verantwortlich für all das Gute, das sie durch seine sie stärkende Gnade hätten verrichten können, und nicht getan haben.” GKo 563/564

Also genügt unser bloßes Bekenntnis gar nichts, wenn wir nicht auch Früchte bringen.

EGW: ”An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Der Wert und die Art der Bäume wird nicht nach dem Bekenntnis, sondern nach ihrer Frucht beurteilt Viele haben nur eine Form der Gottseligkeit. Ihre Namen sind in den Gemeindebüchern verzeichnet, aber ihre Aufzeichnungen im Himmel sind befleckt. Der aufzeichnende Engel hat getreu ihre Taten niedergeschrieben. Indem Buch der Aufzeichnungen hält der aufzeichnende Engel treu jede selbstsüchtige Handlung, jedes falsche Wort, jede unerfüllte Pflicht und jede geheime Sünde, die listig verborgen wurde, fest
Sehr viele, die bekennen ein Diener Christi zu sein, gehören in Wirklichkeit gar nicht zu ihm. Sie täuschen ihre Seelen zu ihrer eigenen Verdammnis. Während sie bekennen, Diener Christi zu sein, leben sie nicht gehorsam seinen Willen aus. ... Viele bekennen zwar Diener Christi zu sein, gehorchen aber einem anderen Herrn und arbeiten täglich gegen den Herrn, dem sie nach ihrem Bekenntnis dienen.” 2T 442; s.a. Sch I 492

Früchte hin, Früchte her. Es ist ja nicht so, als ob wir gar keine Früchte bringen. Was erwartet Gott von uns eigentlich? Wir können schließlich nicht vollkommen sein.

Matt 5,48: ”Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist”
EGW:
”Gott wünscht, daß seine Kinder die Vollkommenheit erlangen” GIN 225

Das würde ja bedeuten, dass wir jede Sünde ablegen müssen?!

EGW: ”Alle unsere Sünden müssen abgelegt werden. Jede besonders gehegte Leidenschaft, die uns am geistlichen Fortschritt hindert, muß aufgegeben werden. Das rechte Auge oder die rechte Hand müssen geopfert werden, wenn sie zur Sünde verleiten.” RJ 33

Wieso? Man geht doch nicht gleich verloren wegen irgendeiner Kleinigkeit?!

EGW: ”Das Kind Gottes muß die Sünde ausfindig machen, die es immer noch hegt und pflegt, und muß Gott erlauben, sie aus seinem Herzen zu entfernen. Der Gläubige muß diese eine Sünde überwinden; denn sie ist in Gottes Augen keine Kleinigkeit.” RJ 56
”Ein Fehler, den wir hingehen ließen, anstatt ihn zu überwinden, macht den Menschen unvollkommen und verschließt ihm den Eingang zur heiligen Stadt Wer in den Himmel eingehen will, muß einen Charakter entwickelt haben, der ohne Flecken und Runzeln oder irgendwelche Fehler ist. Nichts Unreines kann dort eingehen. An den Erlösten wird kein Fehler zu finden sein.” RJ 90/91

Aber Charaktervervollkommnung zu erreichen ist doch nicht leicht ...

EGW: ”Nie hat Christus zugesichert, daß Charaktervollkommenheit leicht zu erreichen sei. Ein edles, ausgewogenes Wesen wird nicht angeboren und fällt einem auch nicht von selbst zu. Vielmehr erlangt man es in persönlicher Anstrengung durch die Verdienste und die Gnale Christi. Gott verleiht die Fähigkeiten, die Geistesgaben, und wir formen den Charakter, und zwar in einem harten, unrnxhgiebigen Kampf mit dem Ich. Viele Schlahten gegen die ererbten Neigungen sind zu schlagen. Bei strengster Selbstkritik dürfen wir es nicht zulassen, daß ein einziger ungünstiger Charakterzug bestehen bleibt.” GIN 234

Sollen wir das ohne Gottes Hilfe schaffen?

EGW: ”Himmlische Wesen wollen dem hilfreich zur Seite stehen, der gläubig entschlossen eine solche Charaktervollkommenhejt anstrebt, die zu vollkommenen Handeln führt. Jedem, der diese Aufgabe ausführt, versichert Christus: Ich bin zu deiner Rechten, um dir beizustehen. Durch das Zusammenwirken mit dem Willen Gottes wird der Wille des Menschen allmächtig. Was immer Gott befiehlt, ist durch seine Macht auch ausführbar; denn alle Aufträge Gottes sind zugleich Befähigungen.” GIN 235i236

Ich habe es aber schon so oft versucht - Ich kann meine Fehler nicht überwinden!

EGW: ”Niemand sage: Ich kann meine Fehler und Schwächen nicht ablegen. Wenn du zu diesem Ergebnis kommst, wirst du das ewige Leben sicher nicht ererben; denn dein Nichtkönnen liegt allein an deinem Willen. Willst du nicht, dann kannst du auch nicht überwinden. Die eigentliche Schwierigkeit entsteht nämlich aus der Verderbnis eines ungeheiligten Herzens und aus der fehlenden Entschlossenheit, sich Gott ganz zu unterstellen.... Denk daran, daß du nie ein höheres Ziel erreichen wirst, als du dir setzt.” GIN 234/235; vgl. Phil. 2‚12-15

Das ist doch übertrieben. Wer von den Dienern Gottes ist denn vollkommen?

EGW: ”Menschen, die sich von ganzem Herzen um die Ausführung seiner Pläne mühen, erwählt er nicht etwa, weil sie bereits vollkommen wären, sondern weil sie durch die Verbindung zu ihm die Vollkommenheit erlangen können.” GiN 233

Ich glaube Gott nimmt mich auch so in den Himmel.

EGW: ”Gott nimmt nur die an, die fest entschlossen sind, ein hohes Ziel zu erreichen. Jedes menschliche Werkzeug verpflichtet er, sein Bestes zu tun; außerdem verlangt er sittliche Vollkommenheit von ihnen. Nie dürfen wir den Maßstab der Gerechtigkeit herabsetzen, um ihn unseren angeborenen oder anerzogenen Sündenneigungen anzupassen. Es muß uns klar sein:
Charakterunvollkommenheit ist Sünde. Gott als absolut vollkommenes Wesen vereinigt alle wahrhaft guten Charaktereigenschaften in sich; und jeder, der Christus als persönlichen Heiland annimmt, hat das Vorrecht, ebenfalls diese Charaktereigenschaften zu besitzen. Wer Mitarbeiter Gottes sein will, muß nazh Vervollkommnung jedes Körperorgans und jeder geistigen Anlage streben.” GIN 233/234
”Wenn wir in das Reich Gottes eintreten wollen, kann es nur mit vollkommenem Charakter, ohne Flecken und Runzeln oder andere Fehler, möglich sein.” RJ 64/65

Bisher habe ich gelernt, dass wir uns zwar bemühen sollen, aber dennoch bis zum Ende Sünder bleiben werden. Erst wenn Christus wiederkommt, werden wir nicht mehr sündigen.

EGW: ”Wir bereiten uns darauf vor, dem Herrn zu begegnen, der in Begleitung heiliger Engel in den Wolken des Himmels erscheinen wird, um den Gläubigen und Gerechten Unsterblichkeit zu verleihen; nicht aber, um sie erst noch von ihren Sünden zu reinigen, ihre charakterlichen Mängel zu beseitigen oder sie von ihrer menschlich-schwachen Neigung und Veranlagung zu heilen. Wenn dieses Werk überhaupt für uns geschieht, dann wird es vor seinem Kommen abgeschlossen sein. Wer heilig ist, wird fernerhin heilig sein ‚wenn der Herr erscheint. Nur wer Leib und Seele in Sauberkeit, Heiligkeit und Ehre bewahrt hat, wird dann die letzte Vollendung zur Unsterblichkeit empfangen. Wer aber böse, ungeheiligt und unrein ist, wird es auch fernerhin bleiben. Nichts wird dann mehr geschehen, um ihre Mängel zu beseitigen und ihnen ein Gott wohlgefälliges Wesen zu verleihen. Dann werden sie nicht von ihren Sünden und Verderbtheiten geläutert werden. Dies alles geschieht während der Gnadenzeit. Jetzt ist die Zeit, da dieses Werk an uns vollzogen wird.” Sch I 164/165
”Denke nicht, daß Gott zur Rettung derer, die mit der Sünde liebäugeln und Unrecht tun, Wunder wirken wird; keine übernatürliche Macht wird sich in ihrem Leben wirksam erzeigen und sie vom Ich fort auf eine höhere Ebene bringen, wo es leicht und bequem ist, wo ohne besondere Mühe, ohne Kampf und Selbstverleugnung gelebt werden kann; alle, die auf Satans Boden mit dem Bösen tändeln, werden mit den Übeltätern umkommen. Sie werden unerwartet und ohne Rettung vernichtet.” RJ 97/98

Wie kann es denn sein, dass ich immer gelehrt wurde, wir bleiben Sünder bis zur Wiederkunft Christi?

EGW: ”Durch Schwächen des Charakters sucht Satan sich des ganzen Gemütes zu bemächtigen, und er weiß, daß falls diese Fehler genährt werden, es ihm gelingen wird. Darum sucht er beständig, die Nachfolger Christi mit seiner verderblichen Vorspiegelung zu täuschen, daß es ihnen unmöglich sei, zu überwinden. ... Es erachte daher niemand seine Fehler als unheilbar. Gott wird Glauben und Gnade verleihen, sie zu überwinden.” GKo 459

Wenn Gott will, dass wir vollkommen sind, dann soll die Gemeinde wohl auch vollkommen sein?!

Eph. 5,25-27. ”Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben, um sie zu heiligen. Er hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, damit er sie vor sich stelle als eine Gemeinde, die herrlich sei und keinen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern heilig und untadelig sei.”

Folgt daraus nicht, dass wir als einzelne nicht zur Gemeinde gezählt werden können, wenn wir uns nicht von jeder Sünde lossagen?

Lk. 14,33. ”So auch jeder unter euch, der sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht mein Jünger sein.”
EGW:
”Das Fleisch, samt seinen Neigungen und Lüsten, muß gekreuzigt werden. Wir können nicht zur einen Hälfte dem Herrn und zur anderen Hälfte der Welt gehören. Wir sind nicht Gottes Volk, solange wir es nicht völlig sind. Alles, was uns beschwert, jede Sünde, die uns umstrickt, muß beiseite gelegt werden.” 5T 83
Offb. 3,19.20a.22:
”Ich überführe und züchtige alle, die ich liebe. Sei nun eifrig und tu Buße! Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an ... Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt!”

AMEN!
 


”Und dem Engel der Gemeinde in Laodizea schreibe: Das sagt, der Amen heißt, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes:

Ich kenne deine Werke, daß du weder kalt noch warm bist. Ach daß du kalt oder warm wärest!
Weil du aber lau bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.
Du sprichst:
Ich bin reich und habe genug und brauche nichts! und weißt nicht,
daß du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß.
Ich rate dir, daß du Gold von mir kaufst, das im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest,
und weiße Kleider, damit du sie anziehst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde,
und Augensalbe, deine Augen zu salben, damit du sehen mögest.
Welche ich lieb habe, die weise ich zurecht und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße!
Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun,
zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.
Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich
überwunden habe und mich gesetzt habe mit meinem Vater auf seinen Thron.
Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!”

Offenbarung 3,14-22



”Das Volk Gottes wird in der Botschaft an die Laodizeer im Zustand fleischlicher Sicherheit gezeigt. Es lebt selbstzufrieden dahin und glaubt, sich in einem Zustand höherer geistlicher Erkenntnis zu befinden. Du sprichst: Ich bin reich und habe gar satt und bedarf nichts! und weißt nicht, daß du bist elend und jämmerlich, arm, blind und bloß.‘ Welch größere Täuschung könnte über der Menschen Sinn kommen, als anzunehmen, sie stünden recht und stehen in Wahrheit völlig falsch! Die Botschaft des treuen Zeugen findet das Volk Gottes in einer argen Täuschung, die so vollkommen ist, daß sie der Gemeinde gar nicht bewußt wird. Sie wissen nicht, wie beklagenswert ihr Zustand in den Augen Gottes ist. Während die Angesprochenen sich selbst schmeicheln und glauben, ein geistliches Leben zu führen, zerschlägt die Botschaft des treuen Zeugen ihre Selbstsicherheit, indem sie ihren wahren Zustand, ihre geistliche Blindheit, ihre Armut und Jämmerlichkeit bloßlegt. Dieses harte und ernste Zeugnis entspricht den Tatsachen; denn es ist der treue Zeuge, der hier spricht, und sein Zeugnis bleibt wahr.” 3T 252/253

 

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