E. G. White - Trinitätslehre S. 76 ff


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Antwort zur Seminararbeit von Michael Dörnbrack

Horst Kautz – Gemeinde Stuttgart

Da die Seminararbeit von Michael Dörnbrack

Die Rolle Ellen Whites bei der Entwicklung der Trinitätslehre in der Adventgemeinde

 

weiter im Text ...

Punkt 7: Wer sind die drei himmlischen Mächte, die für die Menschen wirken?

Ellen White schreibt öfters über die drei himmlischen Mächte, die für den Menschen wirken.

Wer sind nun diese 3 Mächte des Himmels, die mit den Menschen zusammenarbeiten?

Diese 3 Mächte werden u.a. in der Offenbarung genannt.

Offb 3,5 Wer überwindet, der wird mit weißen Kleidern bekleidet werden, und ich werde seinen Namen nicht auslöschen aus dem Buche des Lebens und werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.

Es sind der Vater, der Sohn und die Engel.

In dem Zitat von “Ellen White” steht jedoch etwas ganz anderes:

”Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist, die drei heiligen Würdenträger des Himmels, haben erklärt, dass sie den Menschen stärken werden, um die Mächte der Dunkelheit zu überwinden.”114

114 White, Ellen G., Manuskript 92, 1901; zitiert in: Adventist Bible Commentary, Band 6, S. 1110

Wer hat nun also recht; die Bibel oder “Ellen White”?

Zudem schreibt “sie” zu 1. Kor 2,11 über den Geist Gottes:

“Er muss auch eine göttliche Person sein, sonst könnte er nicht die Geheimnisse ergründen, die in Gottes Gedanken verborgen sind. ”Denn welcher Mensch weiß, was im Menschen ist, als allein der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was in Gott ist, als allein der Geist Gottes.”139

139 White, Ellen G., Manuskript 20, 1906, in: Manuscript Releases, Band 20, S. 68.69, Evangelisation, S. 559

Erstens widerspricht dieses angebliche Ellen White-Zitat ihrer eigenen Aussage, die von Dörnbrack als Eingangszitat verwendet wird:

“Es ist für uns nicht wichtig, genau erklären zu können, was der Heilige Geist ist...Das Wesen des Heiligen Geistes ist ein Geheimnis. Menschen können es nicht erklären, weil Gott es ihnen nicht offenbart hat...Gegenüber Geheimnissen, die für das menschliche Verständnis zu tief sind, ist Schweigen Gold.”7

7 White, Ellen G., Das Wirken der Apostel, S. 53

Zweitens ist es eine absolut falsche Begründung, sonst müßte der menschliche Geist nach dem Wortlaut des Textes auch eine eigene Person sein.

Punkt 8 - Ellen White habe die Trinität nie ausdrücklich abgelehnt

Das letzte Hilfsmittel, zu dem Adventisten greifen, ist die Behauptung, dass Ellen White die Trinität nie ausdrücklich abgelehnt habe.

Fußnote von Rolf Pöhler:

Allerdings lehnte sie die Trinität in ihren Schriften auch nicht ausdrücklich ab. So konnten die STA ein Jahrhundert später zu der Einschätzung kommen, Ellen White habe niemals die antitrinitarische Position gebilligt.

Dieses Argument höre ich in anderer Form auch immer wieder von Gegnern des Sabbats. Diese sagen, wenn der Sabbat so wichtig wäre, müßte doch Jesus zu seiner Zeit dies besonders betont und herausgestellt haben.

Diese Behauptung ist jedoch ein Widerspruch in sich, denn etwas, was allgemein bekannt und akzeptiert ist, muß nicht noch extra erwähnt oder betont werden.

Genauso bei Ellen White. Sie wußte, dass die Trinität von allen Adventisten abgelehnt wurde, und mußte sich daher nicht auch noch dazu äußern.

hierzu nochmals Rolf Pöhler:

“Tatsächlich wurde die Trinitätslehre zwischen 1846 und 1886 generell abgelehnt und mit Nachdruck von praktisch allen adventistischen Autoren als unhaltbar, unbiblisch, vernunftwidrig und dem gesunden Menschenverstand widersprechend, unglaubwürdig und unverständlich, widersprüchlich, absurd, lächerlich, päpstlich, heidnisch oder einfach antichristlich bekämpft.2

Offensichtlich meldete sich keine einzige Stimme zu Wort – Ellen White eingeschlossen, die dieser negativen Einschätzung widersprochen hätte.”

Punkt 9 - Unsere adventistischen Theologen und Ellen White

Offiziell gilt heute immer noch, dass Ellen White den “Geist der Weissagung” nach Offenbarung 12,17 +19,10 hatte.

Es wird aber keiner behaupten, dass jedes Wort von Ellen White göttlicher Natur war, oder dass sie ein sündloses Leben führte. Trotzdem hatte sie wie auch andere Propheten des AT und NT Gesichte direkt von Gott, die man entweder annehmen oder ablehnen kann.

Wer allerdings Ellen White´s Aussagen, die sie durch den Geist der Weissagung gemacht hat, ablehnt, hat kein Recht, sich heute Adventist zu nennen, denn sie bestätigte die fundamentalen Glaubenspunkte unserer Gemeinschaft durch Gesichte. Wenn also diese Gesichte falsch waren, können sie nicht von Gott, sondern nur von seinem Gegenspieler, Satan, kommen. Wer Ellen White ablehnt und sich als Mitglied der Endzeitgemeinde sieht, die in der Bibel Laodizea genannt wird, handelt genau so wie das alttestamentliche Israel bis zur Zeit Jesu, zu denen Jesus sinngemäß in Mt. 23,37 sagt: Ihr tötet die Propheten Gottes und meint dabei auch noch, ihr seid Gottes Volk. Welch ein Irrtum!!!

Wer den Geist der Weissagung ablehnt, lehnt auch den Geist Gottes ab, den heiligen Geist, über den so viel geschrieben, geredet und philosophiert wird!

Eine Frage, die sich nun jeder Adventist stellen muß, ist die Frage, warum unsere Theologen zu anderen Ergebnissen kommen als Ellen White in ihren Gesichten!

Ellen White und die 144.000, eine buchstäbliche oder symbolische Zahl?

Es scheint, dass sich schon jeder, der in der Adventgemeinde Rang und Namen hat, zu dieser Frage geäußert hat. Unsere Theologen kommen überwiegend zu der Ansicht, dass diese Zahl symbolisch sei.

Nun sagt aber Ellen White aufgrund eines Gesichtes, es sei eine buchstäbliche Zahl.

Sie schreibt in (Erfahrungen & Gesichte - Kap 2) Mein erstes Gesicht:

Die lebenden Heiligen, 144.000 an der Zahl ...


Ellen White und die Pluralität Gottes (Elohim – Lasset uns Menschen machen)

Auch hier spekulieren unsere Theologen vielfältig, wie dies zu verstehen sei, ob damit der Majestätsplural des einen Gottes oder die verschiedenen Personen der Gottheit angesprochen sind, die sich beraten haben.

Auch hierzu hat Ellen White ein klares Zeugnis hinterlassen, indem sie sagt, dass dies der Vater und der Sohn waren (s. a. Punkt 3). Sie schreibt in “Erfahrungen und Gesichte – Geistliche Gaben” auf Seite 130 über den Fall Satans: “Doch als Gott zu seinem Sohn sprach: “Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei” (1. M. 1,26), da wurde Satan eifersüchtig auf Jesus.”

Warum also über Majestätsplural spekulieren, wenn wir eindeutige Aussagen durch den Geist der Weissagung haben?

Gerhard Pfandl, Mitglied des Bibelstudien-Instituts bei der Generalkonferenz spekuliert nach Verweisen auf hebräische Grammatik und Wortbedeutungen: “Die beste Erklärung ist, dass es bereits im ersten Kapitel des Schöpfungsberichts einen Hinweis auf eine Mehrzahl von Personen in Gott Selbst gibt.”

Weiter:

“Daher deutet der Plural, wenn er auch nicht die Dreieinigkeit beweist, auf eine Mehrzahl von Wesen im Sprecher hin.”

Siegfried Wittwer schreibt in Fußnote 5:

“Außerdem wird Gott auch Elohim genannt, die Pluralform von El. Weil der Majestätsplural eine Erfindung späterer Zeit ist, kann aus diesem Wort geschlossen werden, dass damit Gott, der Vater, sein Sohn und auch der Geist Gottes gemeint sind (1 Mo 1,26: “Elohim sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei”).”

Ellen White und die Weisheit in Sprüche 8, 22-36

In Sprüche 8 spricht die Weisheit über ihr Entstehen, ihre Teilhabe an der Schöpfung und ihre Zusammenarbeit mit den Menschenkindern.

Sogar Nichtadventisten sind schon auf den Gedanken gekommen, dass diese Aussagen letztendlich nur ganz auf Jesus Christus zutreffen und hier also Jesus Christus unter dem Synonym der Weisheit redet!

Pfandl schreibt dagegen:

”... wurde ich geboren.” Es wird argumentiert, dass sich dieser Abschnitt auf Jesus bezieht und uns zeigt, dass Jesus entweder geboren oder geschaffen wurde.

Antwort:

 (a) Der Textzusammenhang spricht von der Weisheit, nicht von Jesus.

(b)...Diese Abschnitte auf Jesus anzuwenden erfordert eine allegorische Methode der biblischen Auslegung, die zu Folgerungen führt, welche nicht mit anderen Abschnitten in Übereinstimmung gebracht werden können.

(d) Ellen White wendete Sprüche 8 in Predigten zuweilen auf Christus an, aber sie gebrauchte den Text, um Seine ewige Präexistenz zu bekräftigen.”

Wittwer schreibt in Fußnote 3:

“Die manchmal zitierte Aussage in Spr 8,22-30 kann nicht auf die Erschaffung Jesu bezogen werden. Im Text- und Buchzusammenhang geht es um die Weisheit, die von Salomo genauso wie die Klugheit (Spr.8,1,12) und Torheit (Spr 9,13 “Frau Torheit”) als Personen dargestellt werden. Wer diese Texte auf Jesus überträgt, übersieht dabei außerdem, dass hier nicht von einer Erschaffung gesprochen wird, sondern nur vom “geboren werden” (Spr 8, 24.25). Wäre Jesus aber tatsächlich von Gott “geboren” worden, wäre er kein Geschöpf, sondern Sohn Gottes.”

Die Bibel sagt zu diesem Thema:

Eph 3,8 Mir, dem Allergeringsten von allen Heiligen, ist diese Gnade gegeben worden, [unter] den Nationen den unausforschlichen Reichtum des Christus zu verkündigen,

Eph 3,9 und alle zu erleuchten, welches die Verwaltung des Geheimnisses sei, das von den Zeitaltern {O. von Ewigkeit} her verborgen war in Gott, der alle Dinge geschaffen hat;

Eph 3,10 auf daß jetzt den Fürstentümern und den Gewalten in den himmlischen Örtern durch die Versammlung kundgetan werde die gar mannigfaltige Weisheit Gottes,

Eph 3,11 nach dem ewigen Vorsatz, den er gefaßt hat in Christo Jesu, unserem Herrn;

1. Kor 1,21 Denn weil ja in der Weisheit Gottes die Welt durch die Weisheit Gott nicht erkannte, so gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu erretten;

1. Kor 1,29 damit sich vor Gott kein Fleisch rühme.

1. Kor 1,30 Aus ihm aber seid ihr in Christo Jesu, der uns geworden ist Weisheit von Gott {O. von Gott zur Weisheit} und Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung;

Jesus sagt über sich selbst:

Lk 7,34 Der Sohn des Menschen ist gekommen, der da ißt und trinkt, und ihr saget: Siehe, ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund von Zöllnern und Sündern; -

Lk 7,35 und die Weisheit ist gerechtfertigt worden von allen ihren Kindern.

Ekkehardt Müller sagte dazu:

Einige Aussagen über die Weisheit in Sprüche 8 könnten tatsächlich auf Jesus zutreffen und auch im NT wird Jesus die Weisheit genannt, aber die Schreiber stellen nicht wie in anderen Fällen eine Beziehung (Verweis) auf die atl. Stelle her, so dass hier kein Bezug zu sehen ist.

Ellen White schreibt in Patriarchen und Propheten Kap 1, S. 10:

“Der Sohn Gottes sagte unter dem Sinnbild der personifizierten Weisheit über sich selbst: “Der Herr hat mich schon gehabt im Anfang seiner Wege, ehe er etwas schuf, von Anbeginn her. Ich bin eingesetzt von Ewigkeit her … Als er die Grundfesten der Erde legte, da war ich als sein Liebling bei ihm; ich war seine Lust täglich und spielte vor ihm allezeit.” Sprüche 8,22.23.29.30.

Wissen unsere Theologen dies alles nicht, oder können oder wollen sie es nicht wissen?

Kaum vorstellbar, dass nach über 150 Jahren Ellen White-Forschung ihre Aussagen nicht bekannt sein sollten, zumal es noch das Ellen White Estate (www.whiteestate.org) gibt, das den Nachlaß (Handschriften etc.) von Ellen White verwaltet.

Siegfried Wittwer mag für sich noch in Anspruch nehmen können, sich als Leiter des Bibelstudien-Instituts allein auf die Bibel und nicht auf Ellen White berufen zu können, doch dann dürften seine Aussagen nur rein biblisch sein und es bleibt die Frage, warum er auch zu anderen Ergebnissen als Ellen White kommt. Zudem gilt diese selbstauferlegte Zurückhaltung für andere Theologen nicht. Haben sie die Schriften von Ellen White, inspiriert durch den Geist der Weissagung, nicht gelesen oder wollen sie sie nicht wahrhaben?

Warum also?

Warum unsere Theologen Ellen White kaum zitieren, hat einen einfachen Grund. Im ökumenischen Prozeß innerhalb der Kirchengemeinschaft mit den anderen Kirchen wäre es äußerst peinlich, eine Prophetin in den eigenen Reihen zu haben und damit Spott und Hohn auf sich zu ziehen und solchen Sekten gleichgestellt zu werden, wie den Mormonen, Universellem Leben, Jakob Lorber und all den anderen falschen Propheten, die Satan geschickt hat, um das Werk der Propheten Gottes unglaubwürdig zu machen und zu vernichten.

Man muß es einfach so deutlich sagen: “Propheten Gottes sind heute nicht (mehr) gesellschaftsfähig”!

Zudem bringt die neugewonnene Freiheit die Möglichkeit, Schriftstellen neu auszulegen

Nicht umsonst werden alte Bücher von Ellen White ausgesondert (Das Leben Jesu Christi) oder nicht mehr aufgelegt (Erfahrungen & Gesichte), während in der Wüste nach Überresten und Bruchstücken von Schriftrollen alter Propheten gesucht wird!

 

Ellen White und ihre Gesichte

Jetzt hat zwar Ellen White (wie unter Punkt 5 dargestellt) ein außerordentlich umfangreiches Werk hinterlassen (100.000 handschriftliche Manuskriptseiten), doch fast alle wesentlichen Glaubenspunkte sind in dem kleinen Buch “Erfahrungen und Gesichte – Geistliche Gaben” aus der frühen Zeit bis ca.1850 enthalten, in dem, wie der Titel schon sagt, ihre wichtigsten Gesichte aufgezeichnet sind.

Ellen White sagt selbst, dass sie als einfache junge Frau mit geringer Schulbildung die theologische Dimension ihrer Gesichte nicht selbst beurteilen konnte, sondern dies den theologisch gebildeten Brüdern überließ. Weiter sagt sie, dass sie die Gesichte immer erst im Anschluß an Bibelstudien zum jeweiligem Thema erhielt, mit denen Gott bestätigte, was die Adventpioniere durch Schriftstudium unter Gebet herausgefunden hatten. Die Gesichte dienten also nicht dazu, Bibelkenntnis durch Offenbarung zu gewinnen, sondern durch ernsthaftes Studium der Heiligen Schrift sicher geleitet zu werden. Diese Gesichte, die sie anfangs sehr häufig hatte, ließen mit der Zeit immer mehr nach – vergleichbar der Wundertätigkeit der ersten Apostel, die zugunsten der Schriftauslegung in den Hintergrund trat. Gott will nicht, dass die Menschen ohne geistiges Fundament an Wunder glauben, weil er weiß, daß auch Satan Wunder tut, er will sie hinführen zu seinem Wort, das die Scheidung von Lüge und Wahrheit bewirkt.

Wer dieses kleine Buch “Erfahrungen und Gesichte – Geistliche Gaben” studiert, das auch auf der Advent-Verlags-CD-Rom 2005 enthalten ist, und als eines der wenigen Ellen White-Bücher noch den Originalwortlaut hat (verglichen mit der Printausgabe von 1949, die in den USA hergestellt wurde), wird darin köstliche Perlen verborgen finden, die sein biblisches Verständnis verbessern können. Vermutlich ist der Originalwortlaut nur noch deshalb erhalten, weil dieses Buch als Druckausgabe offiziell nicht mehr erhältlich ist. Fast alle neu aufgelegten Bücher von Ellen White wurden durch neue Übersetzungen, Änderungen und Streichungen ver(schlimm)bessert.

 

Die sichtbare Dreiheit Gottes bei der Taufe Jesu

Siegfried Wittwer behauptet zur sichtbaren Dreiteilung Gottes bei Jesu Taufe:

“Der Heilige Geist kann also nicht mit dem Vater oder mit Christus identisch sein.” denn

“Lk 3,22 Der Heilige Geist erscheint in körperlicher Gestalt! Hier findet sich eine deutliche Dreiteilung: Gott, der Vater, spricht vom Himmel, der Heilige Geist kommt herab, und Jesus befindet sich auf der Erde.”

Pfandl argumentiert ähnlich:

Bei der Taufe Jesu begegnen wir den drei Teilen der Gottheit, wie Sie zur selben Zeit handeln:

Und als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser herauf; und siehe, die Himmel wurden ihm geöffnet, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und auf sich kommen. Und siehe, eine Stimme kommt aus den Himmeln, welche spricht: Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen gefunden habe. (Mt 3,16.17)

Der Bericht von der Taufe Jesu ist eine beeindruckende Manifestation der Lehre von der Dreieinigkeit – dort stand Christus in menschlicher Form, sichtbar für alle; der Heilige Geist fuhr auf Ihn herab in der Form einer Taube; und die Stimme des Vaters sprach vom Himmel: ”Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen gefunden habe”.”

“In Johannes 10,30 beansprucht Jesus Seine Gleichheit mit dem Vater, und in Apostelgeschichte 5,3.4 wird der Heilige Geist als Gott identifiziert.”

Pfandl kommt bei seinen Überlegungen zu folgendem Schluss:

“Es ist daher unmöglich, die Szene bei der Taufe Christi auf andere Weise zu erklären, als dadurch, dass es drei gleiche Personen in der Göttlichen Natur oder dem Göttlichen Wesen gibt.”

Dieses Beispiel der sichtbaren Dreiteilung der Gottheit wird immer wieder angeführt, doch was hat es wirklich damit auf sich?

Wenn wir einmal die Taufszene , wie sie Ellen White beschrieben hat, in den verschiedenen Ausgaben des “Leben Jesu” vergleichen, fallen mehrere Dinge auf:

Im aktuellen und längsten Buch heißt es dazu auf S. 92 nur knapp:

“Als Jesus heraufstieg “aus dem Wasser … siehe, da tat sich der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und über sich kommen”. Matthäus 3,14-16.”

Im Leben Jesu” von 1934 wird auf S. 57/58 eine Szene beschrieben, die im heutigen “Leben Jesu” fehlt!?

Dort heißt es zur Taufe:

“Aber der Vater selbst wollte die Bitte seines Sohnes beantworten. Vom Throne Gottes her leuchtete strahlend seine Herrlichkeit. Der Himmel öffnete sich, und eine Lichtgestalt "wie eine Taube" ließ sich auf des Heilandes Haupt herab als ein Sinnbild für ihn, den Sanftmütigen und Demütigen.

Nur wenige aus der gewaltigen Menschenmenge am Jordan sahen außer Johannes die himmlische Erscheinung. Dennoch ruhte der feierliche Ernst der Gegenwart Gottes auf der großen Versammlung. Alle schauten schweigend auf Christus. Seine Gestalt war in Licht gehüllt, wie es stets den Thron Gottes umgibt.

Als die Herrlichkeit Gottes ihn umgab und die Stimme vom Himmel zu hören war, da erkannte Johannes das von Gott verheißene Zeichen. Jetzt war es ihm zur Gewißheit geworden, daß er den Erlöser der Welt getauft hatte. Der Heilige Geist ruhte auf ihm…”

Im Leben Jesu Christi” von 1888 heißt es auf S. 62/63:

“Aber nein; der Vater selbst will die Bitte seines Sohnes beantworten. Das Licht seiner Herrlichkeit kommt unmittelbar von seinem Thron. Die Himmel öffnen sich, und die Strahlen der Herrlichkeit ruhen auf dem Sohn Gottes. Die taubenähnliche Gestalt war sinnbildlich für die Sanftmut und Demut Christi.

Das Volk stand mit Furcht und Staunen gefesselt, die Augen auf Christum gerichtet. Die Gestalt des betenden Erlösers wurde in dem Licht, das ewiglich den Thron Gottes umgibt, gebadet.”

Als die himmlische Herrlichkeit ihn umhüllte und die Stimme von oben seinen göttlichen Charakter verkündigte, erkannte Johannes das Zeichen, welches Gott ihm versprochen hatte und war nun überzeugt, daß der Erlöser der Welt von seinen Händen die Taufe empfangen hatte.”

Also je näher wir der wörtlichen Übersetzung von Ellen White kommen, umso weniger bleibt von einer angeblichen Dreiteilung Gottes bei der Taufe Jesu übrig.

Legt die aktuelle Ausgabe von “Das Leben Jesu” den Gedanken nahe, dass der heilige Geist in Form einer Taube erschien, die jeder sehen konnte, bleiben letztlich doch nur Lichtstrahlen übrig, die die Herrlichkeit Gottes ausdrücken und eine sinnbildliche Taube, die nicht die 3.Person Gottes verkörpert, sondern die Sanftmut und Demut Christi und zudem nur von wenigen gesehen werden konnte.

 

Hat Gott einen Sohn?

Viele werden sich fragen, warum hier ein Fragezeichen?

Sagt doch die Bibel ganz klar: “Als … die Zeit erfüllet ward, sandte Gott seinen Sohn.” Galater 4,4.

Und doch stellt diese Aussage unsere Theologen vor unlösbare Probleme.

Tatsächlich behaupten unsere Theologen, Jesus sei nicht immer Sohn Gottes gewesen, sondern er sei dem Vater in allen Dingen gleich und ebenbürtig gewesen (also nur ein Wortspiel, wer Vater und wer Sohn war - Trinitätslehre), bevor er sich für uns erniedrigte und kreuzigen ließ.

Pfandl philosophiert:

”Du bist Gottes Sohn.” Kann der Titel ”Sohn Gottes” buchstäblich verstanden werden?

und kommt zu folgenden Antworten:

“Dass der Titel ”Sohn Gottes” die Göttlichkeit Jesu hervorhebt wird durch Johannes 10,29-36 offensichtlich.”

“Das Wort ”Sohn” hat in der ursprünglichen Sprache eine breite Palette von Bedeutungen.

Die Bibel schweigt über die Frage, ob dieser Titel die ewige Beziehung zwischen Vater und Sohn beschreibt.”

Wittwer schreibt in Fußnote 2 über das Wort “Eingeborener”:

“2 griech.: monogenés (mónos = allein, einzig; génos = Art) bedeutet “der Einzige seiner Art”. Wird sonst mit “einzig” übersetzt (vgl. Lk 7,12; 8,42; 9,38). Der Begriff “Eingeborene” oder “Einziggeborene” müsste richtigerweise monogennetós (von gennáo = zeugen, gebären, hervorbringen) lauten. Die Theorie, dass Gott-Vater Jesus geboren habe, kann also nicht von diesem Wort abgeleitet werden und hat damit keine Grundlage in der Bibel. – Der Begriff “eingeboren” stammt aus der lateinischen Übersetzung der Bibel durch Hieronymus im 4. Jahrhundert.”

“3 “Wäre Jesus aber tatsächlich von Gott “geboren” worden, wäre er kein Geschöpf, sondern Sohn Gottes.”

Nun spricht die Bibel aber an vielen Stellen tatsächlich vom Sohn Gottes. Sollte damit wirklich etwas anderes gemeint sein als ein tatsächlicher Nachkömmling, der als Sohn und Erbe des Vaters die gleichen Eigenschaften und Wesenszüge besitzt wie der Vater selbst?

Dies würde auch erklären, warum er durch Leiden vollkommen gemacht wurde, wie dies Paulus im Hebräerbrief schreibt und warum er nach seiner Auferstehung erhöht wurde und einen neuen Namen bekam, nämlich den gleichen Namen, den auch der Vater trägt: König aller Könige und Herr aller Herren!

Jesus selbst bezeichnet sich als Sohn Gottes, Satan, der ihn aus dem Himmel kannte, nennt ihn ebenfalls nicht Gott, sondern Gottes Sohn.

Sollten die Augenzeugen und Jesus selbst nicht wissen, wie es sich eigentlich verhält?

Die Bibel warnt ausdrücklich vor der Leugnung der Sohnschaft Jesu:

1. Jo 2,23 Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht; wer den Sohn bekennt, hat auch den Vater.

Satan weiß natürlich auch, dass die Sohnschaft Jesu der entscheidende Punkt des Evangeliums ist. Jesus darf daher alles mögliche sein, Gott selbst oder auch nur Mensch, Engel oder Prophet, aber keinesfalls das, was er wirklich ist, denn sonst ist Satans Spiel schnell durchschaut.

Interessanter Weise leugnet auch der Koran, dass Gott einen Sohn haben könnte.

In Sure 3 Vers 169 heißt es: Gott ist ein Einheitsgott; [zu] erhaben ist er, einen Sohn zu besitzen.”

In Sure 19 Vers 36: Es kommt Gott nicht zu, einen Sohn zu zeugen.”

Michael Walter in einer Predigt über die Göttlichkeit Christi:

KERNGEDANKE: Jesus Christus ist wahrer Gott, selbst-existierend von Ewigkeit zu Ewigkeit. Er ist eins mit Gott, und er ist dem Vater in jeder Hinsicht ebenbürtig.

a. Jesus war nicht immer schon der Sohn Gottes. Vor seiner Menschwerdung war er Gott ebenbürtig:

Jesus selbst gibt hierauf die Antwort, indem er zu seinem Vater sagt:

Joh 17,3 Dies aber ist das ewige Leben, daß sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen.

Ellen White schreibt zu diesem Thema in Erfahrungen & Gesichte – Geistliche Gaben S. 131:

“Manche Engel standen Satan in seiner Empörung wohlwollend gegenüber, andere stritten nachdrücklich für die Ehre und Weisheit Gottes, daß er seinem Sohn solche Autorität gab. Es war ein Streit unter den Engeln.

Satan und die, die mit ihm übereinstimmten, strebten danach, die Herrschaft Gottes zu reformieren. Sie wünschten, in seine unerforschliche Weisheit einzudringen und festzustellen, warum er Jesus so erhaben machte und ihm solch unbegrenzte Macht und Herrschaft verlieh. Sie empörten sich gegen die Autorität des Sohnes.”

Warum musste also Gott seinem Sohn vor der Erschaffung der Erde Macht, Autorität und Herrschaft verleihen, wenn, wie Michael Walter schreibt, der Sohn dem Vater zu dieser Zeit in jeder Hinsicht ebenbürtig war? Wußten die Engel dies nicht? Woher wissen es dann Menschen?

Der obige Text von Ellen White ist aus mehreren Gründen sehr interessant.

Über die Bibel wird von Trinitariern gesagt, dass zwar der Begriff Dreieinigkeit nicht vorkommt, die Lehre der Trinität aber mehr oder weniger deutlich dargestellt wird. Nun behaupten die gleichen Theologen aber, Ellen White habe sich nie gegen die Trinität geäußert, ja sie habe immer schon die Trinität geglaubt, da sie ja – im Gegensatz zu einigen anderen Adventpionieren - aus der Methodistenkirche stamme, die diesen Glauben lehre.

Wenn aber nun an diese und andere Aussagen von Ellen White der gleiche Maßstab angelegt wird, den man an die Bibel anlegt, muß man ehrlicherweise sagen, Ellen White hat zwar nie den Begriff Dreieinigkeit verwendet, aber ihre Aussagen zwischen 1846 und 1890 (z.B. zum Schöpfungs- und Erlösungsplan sowie zum Fall Satans 1888 im Buch “Das Leben Jesu Christi” – da war sie immerhin schon 61 Jahre alt) sind eindeutig antitrinitarisch, denn diese Aussagen lassen sich unmöglich mit der Trinität in Einklang bringen.

Wir sehen also auch hier, wie unterschiedliche Maßstäbe angelegt werden, um eigene Meinungen aufrecht halten zu können.

Jes 52,13 Siehe, mein Knecht wird einsichtig handeln; er wird erhoben und erhöht werden und sehr hoch sein.

Diese Voraussage aus dem AT wurde nach der Himmelfahrt Jesu erfüllt:

Apg 2,33 Nachdem er nun durch die Rechte Gottes erhöht worden ist und die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater empfangen hat, hat er dieses ausgegossen, was ihr sehet und höret.

Wenn die Bibel sagt, dass Jesus nach seiner Auferstehung die besondere Ehre erfuhr, über alle Dinge erhöht zu werden und auf dem Thron des Vaters Platz zu nehmen, dann wäre dies aus trinitarischer Sicht eine Selbstverständlichkeit, keiner Erwähnung wert, denn er nahm ja nur den Platz ein, den er vorher schon als Gott innehatte.

Die Bibel sagt jedoch auch etwas anderes

Hebr 2,10 Denn es geziemte ihm, um deswillen alle Dinge und durch den alle Dinge sind, indem er viele Söhne zur Herrlichkeit brachte, den Urheber ihrer Errettung durch Leiden vollkommen zu machen.

  • Gott, der Vater, machte seinen Sohn durch Leiden vollkommen (sich gleich) und gab ihm damit das Recht neben ihm auf seinem Thron zu sitzen.
  • Joh 3,35 Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben.

    Angeblich hatte der Sohn ja schon alles in seiner Hand!

    Über Mose wird gesagt:

    Hebr 11,26 indem er die Schmach des Christus für größeren Reichtum hielt als die Schätze Ägyptens; denn er schaute auf die Belohnung.

    Über Jesus wird gesagt:

    Hebr 12,2 hinschauend auf Jesum, den Anfänger und Vollender des Glaubens, welcher, der Schande nicht achtend, für die vor ihm liegende Freude das Kreuz erduldete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes.

    Sehen wir hier den Zusammenhang, durch Leiden etwas zu bekommen, was man vorher nicht hatte?


    Jesus – Gott oder Sohn Gottes?

    Wenn Gott einen Sohn hat, dann ist Dieser ein göttlicher Sohn. Er hat dann alle Wesensmerkmale und Eigenschaften Gottes “ererbt”, was ihn über alle geschaffenen Wesen stellt.

    Drei Fragen könnten hier etwas Licht ins Dunkel werfen.

    Wie sah Jesus sich selbst?

    Lk 22,70 Sie sprachen aber alle: Du bist also der Sohn Gottes? Er aber sprach zu ihnen: Ihr saget, daß ich es bin.

    Der Hohepriester sagte zu ihm: “Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, daß du uns sagest, ob du seist Christus, der Sohn Gottes. Jesus sprach zu ihm: Du sagst es.” Matthäus 26,63. 64.

    In seinen Gleichnissen vom Weinberg und den bösen Knechten sowie von der königlichen Hochzeit, schildert Jesus dort, dass er selbst der wahre Gott sei und es keinen Unterschied zwischen ihm und dem Vater gebe?

    Nein, er schildert sich in der Rolle des Gottessohnes, der im Auftrage des Vaters handelt.

    Wie sah Satan Jesus?

    Lk 4,3 Und der Teufel sprach zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich zu diesem Steine, daß er Brot werde.

    Lk 4,9 Und er führte ihn nach Jerusalem und stellte ihn auf die Zinne des Tempels {die Gebäude} und sprach zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so wirf dich von hier hinab;

    Wie sahen die Dämonen – gefallene Engel – Jesus?

    Lk 4,41 Und auch Dämonen fuhren von vielen aus, indem sie schrieen und sprachen: Du bist der Sohn Gottes. Und er bedrohte sie und ließ sie nicht reden, weil sie wußten, daß er der Christus war.

    Lk 8,28 Als er aber Jesum sah, schrie er auf und fiel vor ihm nieder und sprach mit lauter Stimme: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesu, Sohn Gottes, des Höchsten? Ich bitte dich, quäle mich nicht.

    Wie sahen die Menschen ihn?

    Mt 27,43 Er vertraute auf Gott, der rette ihn jetzt, wenn er ihn begehrt; {W. will} denn er sagte: Ich bin Gottes Sohn. -

    War Jesus Gott oder Gottes Sohn, bevor er auf die Erde kam?

    Röm 8,32 Er, der doch seines eigenen Sohnes nicht geschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat: wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken?

    Gal 4,4 als aber die Fülle der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einem Weibe, geboren unter Gesetz,

    Wir müssen uns vergegenwärtigen, dass Satan und die Dämonen Jesus noch aus dem Himmel kannten – sie wussten genau, wer er war, auch wenn er als Mensch vor ihnen stand. Sie sahen in ihm daher nicht den Menschen Jesus, sondern den, der er einst im Himmel gewesen war, nämlich den Sohn Gottes.

    Daneben gibt es noch ein weiteres bedeutendes Argument gegen die absolute Gottheit Jesu:

    In Hebr 1,6 mit Verweis auf Ps. 97,7 befiehlt Gott den Engeln, dass sie seinen Sohn anbeten sollen.

    Wenn der Sohn Gott ist und alle himmlischen Wesen ihn als Gott kennen, braucht es dann noch eines Befehls des einen Gottes, damit der andere Gott angebetet wird???

    Hier endet wohl jegliche Logik einer trinitarischen Beweisführung.


    Jesus hat einen Gott

    Steht so etwas in der Bibel?

    Eph 1,3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern in Christo,

    Eph 1,17 auf daß der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst,

    Kol 1,3 Wir danken dem Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus allezeit, indem für euch beten,

    Hebr 1,9 du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehaßt; darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit Freudenöl über deine Genossen". {Ps. 45,6. 7.}

    1Petr 1,3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns wiedergezeugt hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten,

    Offb 1,6 und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater: Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

    Dass die Überordnung sich nicht nur auf die Vaterschaft bezieht, sondern auch auf die Gottheit, sieht man an dem letzten Text aus der Offenbarung, in dem es heißt: “seinem Gott und Vater”. Es sind also austauschbare Begriffe “dem Gott und Vater” oder “dem Vater und Gott”.

    Außerdem beziehen sich diese Äußerungen nicht auf den Menschen Jesus, sondern auf den auferstandenen und erhöhten Jesus Christus!

    Eine ähnliche Sichtweise liefert Paulus, indem er sagt:

    1. Kor 3,23 ihr aber seid Christi, Christus aber ist Gottes.

    1. Kor 11,3 Ich will aber, daß ihr wisset, daß der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, des Weibes Haupt aber der Mann, des Christus Haupt aber Gott.

    Wenn das Haupt des Christus Gott ist, dann kann Christus selbst natürlicherweise nicht dieser Gott sein.

    1. Kor 15,28 Wenn ihm aber alles unterworfen sein wird, dann wird auch der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat, auf daß Gott alles in allem sei.

    Joh 3,35 Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben.

    Auch dies leugnen Trinitarier, denn nach ihrer Vorstellung hatte der Sohn, da er ja wahrer Gott war, schon immer alles in seiner Hand, ohne Unterschied zum Vater.


    Wer sind die drei Zeugen des Himmels?

    ”Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes wird der Mensch in sein Wassergrab gelegt, mit Christus in der Taufe begraben und aus dem Wasser erhoben, um ein neues Leben in Treue zu Gott zu führen. Die drei großen Mächte im Himmel sind Zeugen, sie sind unsichtbar aber gegenwärtig. ...”

    White, Ellen G., (Manuskript 57, 1900); zitiert im Seventh-Day-Adventist Bible Commentary, S. 1074.

    1. Tim 5,21 Ich bezeuge ernstlich vor Gott und Christo Jesu und den auserwählten Engeln, daß du diese Dinge ohne Vorurteil beobachtest, indem du nichts nach Gunst tust.

    Mk 8,38 Denn wer irgend sich meiner und meiner Worte schämt unter diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Sohn des Menschen schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln.

    Offb 3,5 Wer überwindet, der wird mit weißen Kleidern bekleidet werden, und ich werde seinen Namen nicht auslöschen aus dem Buche des Lebens und werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.

    Offb 14,10 so wird auch er trinken von dem Weine des Grimmes Gottes, der unvermischt in dem Kelche seines Zornes bereitet ist; und er wird mit Feuer und Schwefel gequält werden vor den heiligen Engeln und vor dem Lamme.

    Warum taucht hier nirgends die dritte Person als himmlischer Zeuge auf???


    Wer ist der Ewig-Vater von Jesaja 9,5?

    Eigentlich ist die Sache eindeutig! Dieser Text spricht nur von Jesus, daher muß er damit gemeint sein. Für Trinitarier beweist dieser Text daher eindeutig die Gleichstellung von Vater und Sohn. Für Eilige ist damit das Thema schon erledigt.

    Wenn wir jetzt aber das Buch mit den 27 Glaubenspunkten aufschlagen, lesen wir dort in der Einleitung zu Kapitel 4 über Jesus:

    “Gott, der ewige Sohn wurde Mensch”.

    Nanu, Ewig-Vater und gleichzeitig ewiger Sohn? Wie passt das zusammen? Andererseits ist dies die beste Ausgangslage für Trinitarier, denn so kann Jesus immer die Rolle annehmen, die gerade gebraucht wird. Das wäre dann aber doch etwas zu einfach.

    Bei genauerer Betrachtung stellt man fest, dass zwar fast alle Bibelübersetzungen in Jes. 9,5 mit “Ewig-Vater” übersetzt haben, aber es gibt auch Ausnahmen:

    Den Juden sollte man zugestehen, dass sie ihre Sprache noch immer am besten beherrschen. So übersetzt Naftali Herz Tur-Sinai die Stelle mit “Beute-Vater”, was schon einen ganz anderen Sinn ergibt. Ein Anderer des Hebräischen kundig sagte mir, es gebe mehrere Übersetzungsmöglichkeiten und eine davon wäre in der Tat “Ewig-Vater”. Die wahrscheinlichste Übersetzung würde jedoch lauten: “Vater des Sieges Gewinns” oder “Vater der Beute”, so dass wir zu dem “Beute-Vater” zurückkehren.

    Wie verhält es sich aber im Kontext der Bibel mit dem “Beute-Vater”? Welche Beute soll Jesus gemacht haben?

    Doch auch hier werden wir schnell fündig:

    Wie allgemein bekannt ist, wurden mit Jesus noch viele andere Glaubenszeugen auferweckt, von denen er einige als “Erstlinge” mit in den Himmel genommen hat. Dies wird in der Bibel in Ps. 68,18(19) vorhergesagt und in Eph. 4,8 bestätigt:

    Eph 4,8 Darum sagt er: "Hinaufgestiegen in die Höhe, hat er die Gefangenschaft gefangen geführt und den Menschen Gaben gegeben". {Ps. 68,18}

    Die revidierte Lutherbibel von 1984 gibt diesen Text folgendermaßen wider:

    Eph 4,8 Darum heißt es Psalm 68,19: »Er ist aufgefahren zur Höhe und hat a Gefangene mit sich geführt und hat den Menschen Gaben gegeben.«
    (a) Kol 2,15
    *Luther übersetzte: »und hat das Gefängnis gefangen geführt«.

    Jes 53,12 Darum werde ich ihm die Großen zuteil geben, {Eig. Anteil geben an den Großen} und mit Gewaltigen wird er die Beute teilen: dafür, daß er seine Seele ausgeschüttet hat in den Tod und den Übertretern {O. den (die) Abtrünnigen} beigezählt worden ist; {O. sich beizählen ließ} er aber {O. jedoch, hingegen} hat die Sünde vieler getragen und für die Übertreter {O. den (die) Abtrünnigen} Fürbitte getan.

    Sinngemäß ebenso Jes. 53,12; Sach 13,8.9

    Die Beute Jesu sind also die Menschen, die er dem Tod und seinem Feind Satan durch sein Erlösungsopfer entrissen hat. Wie wunderbar passt dies doch in das biblische Geschehen hinein.

    Joh 17,24 Vater, ich will, daß die, welche du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, {W. Vater, die (nach and. Les.: was) du mir gegeben hast, - ich will, wo ich bin, auch jene bei mir seien} auf daß sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt.


    Die Zweinaturenlehre Christi - Eine Frage der Erlösung:

    Zur Zweinaturenlehre zitiert Rolf Pöhler:

    36 Den orthodoxen Standpunkt, nach dem Christus eine zweifache, göttlich-menschliche Natur besessen hat, unterstützten zumindest einige Adventisten seit den späten 1870er Jahren

    Orthodox, sprich katholisch ... wissen es also die Katholiken doch besser???

    Prof. Lothar Träder sagte auf einem Vortrag 2006 in Stuttgart, als Kirchenhistoriker falle ihm auf, dass die Theologie der Adventgemeinde über die Jahre gesehen immer katholischer wird und auch durch die Festlegung der Glaubenspunkte eine Dogmenbildung eingesetzt habe. Steht uns also eine Kehrtwende bevor, oder ist sie bereits vollzogen, wenn George Knight davon spricht, dass die Adventpioniere heute nicht mehr Mitglied einer Adventgemeinde sein könnten?

    Wenn man heute in Adventgemeinden fragt, welche Rolle Ellen White oder die Heiligtumslehre spielt, so ist nachweislich, dass die Bedeutung in den letzten Jahren und Jahrzehnten ständig abgenommen hat. Wann wird letztendlich der Sabbat fallen?

    “Noch 1888 hielt Uriah Smith daran fest, dass “Christus keine zwei Naturen während seines Aufenthalts auf der Erde hatte” und beschrieb “das Argument der Siebenten-Tags-Adventisten”: Wenn seine Natur in eine menschliche und eine göttliche zerteilt werden könnte und nur der menschliche Teil gestorben wäre, dann hätte es für die Welt nur ein menschliches Opfer gegeben, kein göttliches, wie wir behaupten. ...”

    “Die frühen Siebenten-Tags-Adventisten lehnten die orthodoxe Zweinaturen-Christologie geschlossen ab,32 da sie nach ihrer Ansicht das Sterben Jesu auf ein rein menschliches Opfer reduziere und damit die biblische Lehre von der Versöhnung leugne.”33

    32 Nach der Definition des Konzils von Chalkedon (451) ist Christus wahrer Gott und wahrer Mensch und besitzt damit zwei Naturen, die beide unvermischt und ungetrennt sind. Siehe Leith, Hg., Creeds of the Churches, 35-36. Obwohl diese Auffassung umstritten war, wurde sie zur orthodoxen christlichen Sichtweise.

    38 Ellen White, Das Leben Jesu, 500 (das englische Original wurde 1898 veröffentlicht). Nach Whidden wurde Ellen Whites Verständnis charakterisiert durch “zahlreiche problematische, antitheistische Aussagen, die ihrer Christologie einen zutiefst dialektischen Beigeschmack geben. Dies gilt sowohl für das Verhältnis zwischen seiner vollen Göttlichkeit und Menschlichkeit als auch für die Art und Weise, wie seine menschliche Natur sich zur menschlichen Sündhaftigkeit verhielt” (“The Soteriology of Ellen G. White,” 158).

    “Diese Ansicht wurde später von Ellen White voll und ganz befürwortet. Sie sprach von “dem dualen Charakter der Natur [Jesu]” 38 und bestätigte, dass Christus “eine zweifache Natur hat, zugleich menschlich und göttlich. Er ist beides, Gott und Mensch.”39 Sie schrieb: “Die zwei Naturen sind auf geheimnisvolle Art und Weise in einer Person verschmolzen – dem Menschen Jesus Christus. In ihm wohnte die gesamte Fülle der Gottheit leibhaftig. Als Christus gekreuzigt wurde, war es seine menschliche Natur, die starb. Die Gottheit konnte nicht untergehen und sterben, das wäre unmöglich gewesen.”40

    “Die Zweinaturenchristologie wurde deutlich in den Glaubensüberzeugungen von 1931 zum Ausdruck gebracht und ist bis heute die offizielle adventistische Position geblieben.”41

    41 “Er war zwar göttlicher Natur, nahm aber doch die Natur der Menschenkinder an” (1931, Art. 3). “Ewig wahrer Gott, wurde er auch wahrer Mensch” (1980, Art. 4). Vgl. QOD, 50-65, 647-660; Was Adventisten glauben, 80-83.

    soweit Rolf Pöhler.

    Doch auch hier hat sich in der adventistischen Theologie eine Änderung ergeben:

    Während Ellen White Gott und Mensch in dem Menschen Jesus Christus vereinigt sieht, lehren heutige Theologen das katholische Verständnis vom Getrenntsein des Menschen Jesus (auf der Erde) von dem Gott Jesus (im Himmel).

    So sagte Ekkehardt Müller (Biblical Research Institute der GK) bei einem Trinitätsseminar (5/2006):

    “Als Jesus als hilfloses Kind in der Krippe lag, hat er gleichzeitig als allmächtiger Gott das Universum in Bewegung gehalten.”

    Erstaunlicherweise finden wir diese zumindest merkwürdige Aussage auch auf katholischer Seite wieder:

    Im Jahr 382 n. Chr. veröffentlichte Papst Damasus auf dem Konzil zu Rom eine Sammlung von Lehren, die die Kirche verurteilte. Dort heißt es unter anderem:
     

    “Wer sagt, dass er (der Sohn) zur Zeit,

    da er auf Erden war und im Fleisch wandelte,

    nicht zugleich im Himmel und mit dem Vater war,

    irrt im Glauben.”

    Papst Damasus 382 n. Chr.

    Der Jesuit Edmund J. Fortmann sagt, dass diese Aussagen “vernünftige und solide trinitarische Lehre darstellen.”

    Also nichts Neues unter der Sonne!

    Ellen White schreibt dagegen im “Leben Jesu” auf S.51:

    “Er, dessen Machtwort die Welten trug, beugte sich herab, einem verwundeten Vöglein zu helfen.”

    …und bezieht dieses Machtwort mit großer Wahrscheinlichkeit auf seine vormenschliche Existenz!

    Auf der gleichen Linie wie Ekkehardt Müller liegt die Aussage von Werner Renz (08/2006):

    Jesus habe sich selbst auferweckt, denn es gebe ja den Bibeltext in Joh 10,18:

    Joh 10,18 Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selbst. Ich habe Gewalt, es zu lassen, und habe Gewalt, es wiederzunehmen. Dieses Gebot habe ich von meinem Vater empfangen.

    Auch dies ist keine neue Idee, sondern wurde schon vor über 1500 Jahren vom Kirchenvater Augustinus vertreten und es ist die logische Folge der Trinitätslehre, wonach keiner der drei Gottheiten seine Gottheit ablegen noch sterben kann. Beides wird jedoch in der Bibel von Jesus gesagt.

    Dass daneben in allen anderen Texten eindeutig die Auferweckung durch den Vater geschildert wird, scheint nicht zu interessieren, wenn man auch nur einen einzigen Text hat, der die eigene Theorie zu bestätigen scheint.

    Paulus sagt ausdrücklich:

    Hebr 5,7 Der in den Tagen seines Fleisches, da er sowohl Bitten als Flehen dem, der ihn aus dem Tode zu erretten vermochte, mit starkem Geschrei und Tränen dargebracht hat (und um seiner Frömmigkeit {O. Ehrfurcht, Furcht} willen erhört worden ist),

    Hebr 13,20 Der Gott des Friedens aber, der aus den Toten wiederbrachte unseren Herrn Jesus, den großen Hirten der Schafe…

    Vermochte also Jesus sich selbst aus dem Tode zu erretten oder war er dazu auf die Hilfe seines Vaters angewiesen?

    Auch hier verstoßen unsere Theologen also gegen ihre eigenen Auslegungsrichtlinien, die besagen, dass die Bibel im Kontext ausgelegt werden muß und bei scheinbar widersprüchlichen Texten die Mehrzahl der Texte die Richtung bestimmt.

    Ellen White schreibt in “Das Leben Jesu Christi” (Life of Christ) über die Natur Jesu:

    S. 63 - In Christus waren die göttliche und die menschliche Natur vereinigt

    Es geschah nach dem Willen Gottes, daß Christus die Gestalt und Natur des gefallenen Menschen annahm und so durch Leiden vollkommen gemacht würde.

    S. 127 - Christus kam mit seiner Gottheit - die durch seine menschliche Natur verhüllt war - zur Erde, um den Menschen von seinem verlorenen Zustand zu erretten.

    S. 374 - Priester, Oberste, Pharisäer und Nichtjuden, alle schauten mit Staunen und unwillkürlicher Ehrfurcht auf den Sohn Gottes, der in der Majestät des himmlischen Königs vor ihnen stand, dessen Gottheit unter der menschlichen Natur hervorbrach, und ihn mit einer Würde und Herrlichkeit bekleidete, die er nie zuvor entfaltet hatte.

    S. 423 - Indem Christus die menschliche Natur annahm, war er die Gottheit in Menschengestalt

    S. 537 - Als Jesu seine Augen im Tod auf dem Kreuz schloss, stieg sein Seele nicht sofort gen Himmel, wie einige glauben, oder wie könnte seine Worte wahr sein: ”Ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater?” Die Seele Christi schlief im Grab mit seinem Körper und flog nicht zum Himmel empor, um dort eine gesonderte Existenz zu führen und auf die trauernden Jünger herabzuschauen, wie sie den Körper, dem er entstiegen, einbalsamierten. Alles was das Leben und Verständnis Jesu bedingte, verblieb mit seinem Körper im Grab.

    Zweifelhaft ist lediglich, was Ellen White hier mit dem Begriff “Gottheit” meint.

    Nachdem es in Philipper 2 klar heißt:

    Phil 2,6 welcher, da er in Gestalt Gottes war, es nicht für einen Raub achtete, Gott gleich zu sein,

    Phil 2,7 sondern sich selbst zu nichts machte {W. sich selbst entäußerte oder entleerte} und Knechtsgestalt annahm, indem er in Gleichheit der Menschen geworden ist,

    Phil 2,8 und, in seiner Gestalt {O. Haltung, äußere Erscheinung} wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte, indem er gehorsam ward bis zum Tode, ja, zum Tode am Kreuze.

    kann “Gottheit” nur dahingehend gemeint sein, dass er seinen göttlichen Charakter, sein vollkommenes sündloses Wesen beibehalten hat, als er die Erde betrat. Damit war der göttliche Geist mit dem menschlichen Körper vereint und so wurde der Gottessohn zum Menschensohn.
     

    Jesus predigt den Geistern im Gefängnis

    Ekkehardt Müller sagte mir, dass er bei dem Text zu 1. Petr. 3,19-21, wo Jesus den Geistern im Gefängnis predigte, zu einer neuen Sichtweise gekommen sei. Die alte adventistische Sichtweise, nach der Jesus im Geist durch Noah dessen Zeitgenossen gepredigt habe, sei überholt. Aktuell sei folgende Auslegung:

    "In ihm ist er auch hingegangen und hat gepredigt den Geistern im Gefängnis, die einst ungehorsam waren..." Der gekreuzigte und auferstandene Christus hat den Geistern im Gefängnis gepredigt.

    Wer sind diese ungehorsamen Geister, die auch zur Zeit Noahs lebten?

    Der Ausdruck "Geister" (Plural) kommt 34mal im NT vor. 20mal wird damit auf Dämonen hingewiesen, 3mal auf Engel, 4mal auf Gottes sieben Geister, 5mal auf menschliche Geister und 1mal auf geistliche Gaben.

    Da diese Geister nach V.20 ungehorsam sind, können es nicht Gottes Geister, Engel oder geistliche Gaben sein. Es bleiben nur noch Dämonen oder Menschen. Da aber der Ausdruck fast immer für Dämonen und nur selten für Menschen verwendet wird, können wir annehmen: Die Geister sind Dämonen. Eine interessante Parallele finden wir ebenfalls bei Petrus, in seinem 2.Brief, nämlich 2Pet 2,4+5. In diesem Text ist von den gefallenen Engeln, den Dämonen, ihrem Aufenthaltsort und ebenfalls von Noah und der Rettung durch die Sintflut die Rede …

    Die Geister sind also offensichtlich gefallene Engel.

    …Zu diesen gefallenen Engeln spricht der auferstandene Herr. Jesus steht aus dem Grab auf. Auf seinem Weg in den Himmel ruft er den gefallenen Engeln, den Dämonen zu, was für die Menschen Evangelium, für sie aber Gericht bedeutet: "Ich, Jesus Christus, bin Sieger. Ihr seid besiegt."

    Weiter sagte er mir (08/2006), dass er erstaunt sei, dass die katholische Kirche zu der gleichen Auslegung wie die Adventisten komme.

    Wer da wohl wen beeinflusst hat?

    Wenn wir die Zitate unserer Führung zur Trinität mit den Aussagen der katholischen Kirche vergleichen, dann ist eine zunehmende Angleichung und Übereinstimmung festzustellen. Und diese Übereinstimmung scheint auch auf andere Bereiche überzugreifen. Woran dies wohl liegt?

    In seiner Arbeit “EIN GOTT UND DREI PERSÖNLICHKEITEN – EIN PROBLEM?” kommt Rolf Pöhler zu der Ansicht: Die Trinitätslehre ist ein Problem,

    und zählt 5 Problempunkte dazu auf:

    - Ein epistemologisches Problem

    - Ein linguistisches Problem

    - Ein logisches Problem

    - Ein theologisches Problem

    - Ein missiologisches Problem

    Dabei kommt er dann zu der Schlussfolgerung:

    Und dennoch: Die Trinitätslehre ist unverzichtbar ...

    Trotz aller Schwächen, Ungereimtheiten und Gegenargumente gehört die Lehre vom drei-einen Gott bis heute zum Grundbekenntnis der christlichen Kirche(n)

    und zählt dann wieder 5 Punkte, diesmal angeblich positiver Art, auf:

    -... für den Glauben an Jesus Christus

    -... für das Verständnis vom Heiligen Geist

    -... für das Bekenntnis zum drei-einen Gott

    -... für die Lehre von der Erlösung

    -... für die Anbetung Gottes

    Paulus warnt uns:

    Hebr 13,9 Laßt euch nicht fortreißen durch mancherlei und fremde Lehren; denn es ist gut, daß das Herz durch Gnade befestigt werde, nicht durch Speisen, von welchen keinen Nutzen hatten, die darin wandelten.

    Paulus spricht hier von fremden Lehren und von Speisen, die keinen Nutzen bringen: Auf die obigen 5 Punkte angewandt sollten wir mal den Nutzen hinterfragen, den die Trinitätslehre tatsächlich bringt:

    Hilft uns das Verständnis zweier Mittler bei dem Glauben an Jesus oder dreier göttlicher Personen bei der Anbetung Gottes?

    Hilft uns das Bekenntnis zum dreieinigen Gott, Gott besser zu verstehen oder taucht sie Gott in den Nebel eines undurchdringlichen Mysteriums ein?


    Die satanische Dreieinigkeit

    Unter dem letzten Punkt, der “Anbetung Gottes”, führt Pöhler den Begriff der satanischen Dreieinigkeit an. Wenn es eine satanische Dreieinigkeit gäbe, wäre dies doch ein deutlicher Hinweis auf eine göttliche Dreieinigkeit, da Satan als der große Fälscher und Nachahmer (Affe Gottes) gilt.

    Genauer betrachtet entpuppt sich dies jedoch als großer Bluff, denn es gibt keine satanische Dreieinigkeit, sondern nur eine satanische Dreiheit, die aus dem Drachen, dem Tier und dem falschen Propheten besteht. Niemand wird behaupten, dass der Drache, das Tier und der falsche Prophet gleich groß, gleich mächtig, gleichzeitigen Ursprungs sind, wie es bei einer Dreieinigkeit zwingend erforderlich wäre. So haben mir Ekkehardt Müller und Werner Renz auf Nachfrage bestätigt, dass es keine satanische Dreieinigkeit gibt, auch wenn dieser Begriff gerne verwendet wird, sondern nur eine satanische Dreiheit.

    Dieser satanischen Dreiheit steht die göttliche Dreiheit gegenüber, bestehend aus Gott-Vater, dem Sohn und den Engeln. Damit ist wieder der passende Vergleich zwischen Satan und Gott hergestellt, von Dreieinigkeit keine Spur.


    Die “Gemeinde der Übrigen”

    Die Gemeinde der Übrigen geht mit anderen, ihrer Meinung nach abgefallenen Kirchen, Gemeinschaften oder auch Personen streng ins Gericht. Vieles von dem, was sie sagen, ist gut und wertvoll und basiert auf den Erkenntnissen unserer Pioniere. Auch ihre Kritik an Anderen ist vielerorts berechtigt. Was soll man aber davon halten, dass auch sie die Hauptlehre aller abgefallenen Kirchen, die Trinität, verkündigen?

    Wissen sie nicht, dass der Sonntag der Ehrentag der Heiligen Dreieinigkeit ist und es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis Trinitarier entweder die Trinität oder den Sabbat verwerfen? Beides zusammen verträgt sich nicht. Wie lange soll ein solches “Hinken auf beiden Seiten” noch gut gehen?

    1Kö 18,21 Da trat Elia zu dem ganzen Volke hin und sprach: Wie lange hinket ihr auf beiden Seiten? Wenn Jehova Gott ist, so wandelt ihm nach; wenn aber der Baal, so wandelt ihm nach! Und das Volk antwortete ihm kein Wort.

    Mit der Zeitschrift “Stimme der Übrigen” treten die selbsternannten “Übrigen”, die sich ansonsten auf die Pioniere und Ellen White beziehen und vor dem Sonntagsgesetz warnen, seit Jahren für die Trinität ein und verunglimpfen dabei Antitrinitarier.

    Der Höhepunkt scheint in der Ausgabe 7/2006 erreicht, wo auf der Titelseite unter der schematischen Darstellung der dreieinigen Gottheit der gefälschte Bibeltext von 1.Joh. 5,7 abgedruckt wird, das sogenannte “Comma Joanneum”, das da lautet:

    “Denn drei sind es, die Zeugnis geben [im Himmel: Der Vater, das Wort und der Heilige Geist; und diese drei sind eins. Und drei sind, die Zeugnis geben auf Erden]”

    Dieser Text wurde von fast allen Bibelübersetzern als Fälschung erkannt, aber für die hartnäckigen Verfechter der Trinität scheint er unverzichtbar zu sein. So ist dieser Text in der Ausgabe der “Schlachterbibel 2000” wieder enthalten, obwohl der ursprüngliche Übersetzer Eugen Schlachter, diesen Text verworfen hat. Selbst katholische Bibeln bezeichnen diesen Text als eine spätere Ergänzung, die sich im lateinischen Text verbreitet hat.

    John Mac Arthur, ansonsten ein reger Verfechter der Dreieinigkeit, schreibt in seiner Studienbibel über diesen Text:

    “1. Jo 5,7.8 - Im Himmel: der Vater, das Wort und der Heilige Geist ... drei sind es, die Zeugnis ablegen auf der Erde. Diese Worte beziehen sich direkt auf die Dreieinheit und liefern eine genaue Aussage Die Gesamtheit aller erhaltenen Bibelhandschriften sprechen eher dafür, dass sie nicht im Originalbrief enthalten waren. Sie tauchen in keinem griech. Manuskript vor dem 10 Jhdt n. Chr. auf. Nur acht sehr späte griech. Manuskripte enthalten diese Worte, wobei es sich bei ihnen um eine Übersetzung einer späten Rezension der lateinischen Vulgata zu handeln scheint. Außerdem beinhalten vier der acht Manuskripte die Passage als mögliche andere Lesart, die den Manuskripten als späterer Zusatz in einer Randbemerkung beigefügt wurde. Kein griech. oder lateinischer Kirchenvater zitiert sie, selbst jene nicht, die in Kontroversen über die Dreieinheit verwickelt waren; außer im lateinischen (nicht das alte Latein in seiner frühen Form oder die Vulgata) sind sie in keiner alten Version zu finden. Auch innere biblische Bewiese sprechen gegen ihre Einfügung, da sie die Gedankengänge des Verfassers unterbrechen. Sehr wahrscheinlich wurden die Worte dem Text viel später hinzugefügt. In der Schrift gibt es keinen Vers, der die offensichtliche Realität der Dreieinheit so ausdrücklich angibt, obschon viele Stellen sehr deutlich auf sie schließen lassen. (2Kor 13,13)”

    Offenbar ist die Grundlage zur Trinität in der Bibel doch so dünn, dass man zu solchen Mitteln greifen muss.

    Zudem geben diese “Übrigen”, die von ehemaligen STA-Pastoren (in die Irre) geführt werden, an, die unter dem Pseudonym “The Kings Messenger” (des Königs Bote) im Review & Herald erschienenen Artikel seien Ellen White zuzuschreiben. Es scheint jedoch so, dass “The Kings Messenger” keine Person war und daher auch kein Pseudonym für eine Person, sondern dass es damals eine nichtadventistische Zeitschrift mit Namen “The Kings Messenger” gab, aus dem zeitweise Artikel auch im Review & Herald abgedruckt wurden. Warum sollte auch Ellen White in der gemeindeeigenen Zeitschrift neben ihren unter eigenem Namen erscheinenden Artikeln noch als Pseudonym auftreten?

    Wichtig erscheint die Klärung dieser Frage deshalb, weil sich “The Kings Messenger” auch zur Dreieinigkeit geäußert hat, was man jetzt Ellen White unterschieben will.


    Fälschung war schon immer das Mittel

    der Gegner der Wahrheit:

    Wenn es einen Beweis nicht gibt,

    wird er eben selbst hergestellt.

    Diese Vorgehensweise hat eine lange Tradition, wie wir von der “Konstantinischen Schenkung” wissen, auf deren falscher Grundlage das Papsttum Jahrhunderte seinen Machtanspruch aufgebaut hat.

    Wie werden sich die “Übrigen” entscheiden? Werden sie die Kraft zu einer Wende aufbringen, oder haben sie sich schon so fest in die Idee der Trinität verrannt, dass es kein Zurück mehr gibt?

    Offb 3,15 Ich kenne deine Werke, daß du weder kalt noch warm bist. Ach, daß du kalt oder warm wärest!

    Offb 3,16 Also, weil du lau bist und weder kalt noch warm, so werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.

    Was ist also davon zu halten, wenn Wahrheit mit Lüge vermischt wird? Diese Mischung ist noch um einiges gefährlicher als nur die Unwahrheit, denn sie verführt viele gutgläubige Menschen.

    Ein weiteres Beispiel, wie die Trinität mit der Bibel “bewiesen” wird, ist eine Erklärung von Prediger Nicola Taubert (01/2006) zu der Frage, wo die Trinität in der Bibel erscheint:

    “In Jesaja 6:3 begegnet Jesaja im Heiligtum Gott, der von den Serafim “Herr Zebaoth”, genannt wird, also der Doppel-Name für den Herrn, der im Heiligtum wohnt. Er steht in der Bibel öfter auch als Synonym für (Herr Zebaoth Elohim) z.B. in Amos 3:13.

    Elohim ist die hebräische Pluralform von “Herr” und wird in der Bibel meist mit “Gott” übersetzt. Gott erscheint Jesaja hier also in der Mehrzahl (ebenso wie bei der Schöpfung --- “lasset uns Menschen machen”)!!

    Nun, man braucht nicht lange suchen, um herauszufinden in welcher Pluralform Gott der Herr Jesaja begegnet. Denn bei diesem Ereignis hört er die Serafim rufen “Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth”. Gott ist eben nicht nur heilig, sondern “heilig (Vater), heilig (Sohn), heilig (Heiliger Geist).”

    Über eine solche Bibelauslegung kann ich nur staunen!

    Zunächst wird in diesen Bibeltext ein Wort hineininterpretiert, dass dort gar nicht steht (Elohim) und dann wird auf diesem eingefügten Wort der angebliche Beweis einer Dreieinigkeit aufgebaut. Schon hierbei sieht man, wie dürftig das angebliche Fundament der Trinitätslehre in der Bibel ist.

    Kann aber diese Auslegung einer Prüfung standhalten?

    Die Bibel legt sich ja selbst aus. Finden wir also noch vergleichbare Bibelstellen?

    In der Tat finden wir noch einen Text, in dem die selben Wesen wie in Jes 6,3 nochmals heilig, heilig, heilig rufen:

    Offb 4,8 Und die vier lebendigen Wesen hatten, ein jedes von ihnen für sich, je sechs Flügel; ringsum und inwendig sind sie voller Augen, und sie hören Tag und Nacht nicht auf zu sagen: Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott, Allmächtiger, der da war und der da ist und der da kommt!

    Nach der Auslegung von Br. Taubert müßte dieser Text nun auch lauten:

    Offb 4,8 ... und sie hören Tag und Nacht nicht auf zu sagen: Heilig (Vater), heilig (Sohn), heilig (Heiliger Geist), Herr (Vater), Gott (Sohn), Allmächtiger (Heiliger Geist), der da war (Vater) und der da ist (Sohn) und der da kommt! (Heiliger Geist)

    Ist eine solche Auslegung sinnvoll? Sicherlich nicht!

    Der Höhepunkt einer unbiblischen Theologie ist aber mit folgendem Gottesverständnis erreicht:

    "Ein Erlösungsplan wurde durch einen Bund gelegt von den drei Personen der Gottheit, die die göttlichen Eigenschaften gleichermaßen besitzen. Um Sünde und Rebellion aus dem Universum auslöschen und Frieden und Harmonie wiederherstellen zu können, nahm eines der göttlichen Wesen die Rolle des Vaters an, ein anderes die Rolle des Sohnes. Das dritte Wesen nahm als der Heilige Geist ebenso am Gelingen des Erlösungsplanes teil. Das alles geschah bevor Sünde und Rebellion im Himmel aufkamen."

    (Adventist Review, 31. Oktober 1996, S. 12 – Vorlesung der Gebetswoche)

    Kaum zu glauben, aber dies ist offizielle adventistische Theologie!

    Da ein solches “Rollenspiel” in der Bibel nicht vorkommt, mußte man den Anfang dieses Rollenspiels in die vorbiblische Zeit vor den himmlischen Sündenfall Satans setzen, um es wieder an die biblischen Aussagen von Vater, Sohn und Geist anzupassen.

    Armin Krakolinik

    Krakolinik hat sich mit der ihm eigenen Gründlichkeit auch mit dem Thema Trinität befasst und kommt, wie fast alle Theologen, zu der Feststellung, die Trinität sei biblisch. Bezeichnenderweise trägt seine Ausarbeitung den Titel “Ein Einiger oder Dreieiniger Gott?”.

    Hierzu lassen wir am besten die Bibel selbst sprechen:

    Mk 12,28 Und einer der Schriftgelehrten, der gehört hatte, wie sie sich befragten, trat herzu, und als er wahrnahm, daß er ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welches Gebot ist das erste von allen?

    Mk 12,29 Jesus aber antwortete ihm: Das erste Gebot von allen ist: "Höre, Israel: der Herr, unser Gott, ist ein einiger Herr;

    Mk 12,32 Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Recht, Lehrer, du hast nach der Wahrheit geredet; denn er ist ein einiger Gott, und da ist kein anderer außer ihm;

    Röm 3,30 dieweil es ein einiger Gott ist, der die Beschneidung aus Glauben und die Vorhaut durch den Glauben rechtfertigen wird.

    Ist Gott also einig oder dreieinig? Die Bibel hat die Antwort selbst gegeben!

    Zudem weist sie darauf hin, dass jede Lehre, die etwas anderes als einen einigen Gott verkündet, ein Verstoß gegen das erste Gebot ist!

    Daneben führt Krakolinik ebenso wie viele Andere die satanische Trinität als Gegenbeweis für die Trinität an. Doch auch von einer satanischen Trinität weiß die Bibel nichts zu berichten. Sie existiert nur in der (Wunsch-)Vorstellung mancher Trinitarier.

    Wem glauben wir also mehr, den Aussagen der Bibel oder den Aussagen der Theologen?

    “Sucht in der Bibel nach Wahrheit...Wahrheit braucht eine sorgfältige Prüfung nicht fürchten ... Lasst das Wort Gottes für sich sprechen, die Schrift legt sich selbst aus.

    Die Bibel muss der Maßstab sein für jede Glaubenslehre und für all unser Handeln.”

        E.G. White

         

        Ist Dreieinigkeit Götzendienst?

    Der Begriff ist der Baustein in der Welt des Intellekts, das Vorstellungsbild ist der Baustein in der Welt der Vorstellungen. Gott lebt in der geistigen Welt, jenseits von Begriff und Vorstellung. Baut man ein geistiges Begriffskonstrukt oder ein Vorstellungsbild von Gott, so ist das von der gleichen Qualität wie eine Statue von Gott in der materiellen Welt.

    Wenn wir also anfangen, Gott in irgendeiner Weise anders darzustellen, als es die Bibel tut, machen wir uns einen geistigen Götzen. Dies ist dann wohl die moderne Form des Götzendienstes - es werden nicht mehr Produkte der Hände (Götterstatuen) angebetet, sondern geistige Gebilde unserer Fantasie. Auch damit verstoßen wir gegen das zweite Gebot!

    Wie können sich nur so viele Theologen irren?

    Dalliard erklärt zutreffend, dass dem Teufel das Wunder gelungen ist, mit der Verbindung des Christentums mit dem Heidentum Wasser mit Feuer zu vermischen, was ansonsten unmöglich ist. Aber durch die satanische Täuschung und die Verblendung religiöser Menschen hat es funktioniert. Fast die gesamte Christenheit glaubt (angeblich) an das Erlösungsopfer Christi, während sie dieses Opfer durch die Trinitätslehre wieder verneint. Sie glauben also an etwas, was nach ihrem eigenen Glauben gar nicht möglich ist – und dies ist die größte Täuschung Satans, die er als für den menschlichen Verstand nicht hinterfragbares Geheimnis darstellt.

    Pfandl schreibt am Schluß seiner Ausarbeitung:

    “Obwohl das Geheimnis der Dreieinigkeit vom begrenzten Menschen niemals vollständig verstanden werden kann, ist es doch eine biblische Lehre, die durch den Geist der Weissagung gestützt wird, und von der Gemeinschaft als Teil der 27 Glaubenspunkte akzeptiert wird.”

    Man mag sich fragen, warum ein Theologiestudium immer auch ein Studium der Philosophie beinhaltet. Philosophie (Menschenweisheit), von der Gott sagt:

    1. Kor 3,19 Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott; denn es steht geschrieben: "Der die Weisen erhascht in ihrer List". {Hiob 5,13}

    Wird hier etwa eine andere als die biblische Grundlage gelegt?

    Wie kann sich fast die gesamte Christenheit irren?

    Unter einem religiösen Deckmantel ist es möglich, auch Unmögliches zu glauben. Satan benützt die Gutgläubigkeit religiöser Menschen mit dem Glauben an Wunder, um den Gläubigen seine eigenen Wunder (Mysterien) unterzujubeln.

    Nicht umsonst ergeht der Rat des Paulus an die Beröer, alles wie diese zu prüfen.

    Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass die wenigsten Adventisten die Trinitätslehre auf ihre biblische Grundlage geprüft haben, sondern einer sich auf den anderen verlassen hat. Selbst Prediger geben meistens nur die Theorien weiter, die sie in der Ausbildung gelernt oder von Anderen gehört haben. Es werden darüber Bücher von angeblichen Experten gelesen, anstatt die Bibel selbst zu befragen. Der Geist Gottes braucht keine Experten, sondern kann sich jedem aufrichtigen Gläubigen mitteilen. Daher der eindringliche Rat von Ellen White, sich nicht auf andere, sondern nur auf die Bibel zu verlassen:

    "Gott will ein Volk auf Erden haben, das die heilige Schrift, und nur diese allein, beibehält als Richtschnur aller Lehre und als Grundlage aller Reformen.

    Die Meinungen gelehrter Männer, die Ergebnisse der Wissenschaft, die Glaubenssätze und Beschlüsse von Kirchenversammlungen, zahlreich und uneins wie die Kirchen, die sie vertreten, die Stimme der Mehrheit – weder das eine allein noch sie alle zusammen können als Beweis für oder gegen irgendeinen religiösen Glaubenspunkt betrachtet werden. Ehe wir irgendeine Lehre oder Vorschrift annehmen, sollten wir ein deutliches “So spricht der Herr!” als Beweis dafür verlangen." (GK, S. 596)

    Wie sich doch die Zeiten ändern ...

    Noch 1940 verurteilte J. S. Washburn, ein pensionierter Prediger, die Trinitätslehre als ein “grausames heidnisches Monstrum, ... eine unmöglich absurde Erfindung, ... eine lästerliche Posse, ... eine stümperhafte, absurde, ehrfurchtslose Karikatur”

    (“The Trinity, [1940],” MS; zitiert in Gilbert M. Valentine, The Shaping of Adventism: The Case of W. W. Prescott [Berrien Springs, Mich.: AU Press, 1992], 279-280).

    Paulus warnt uns eindringlich vor der Verführung …

    2. Thes 2,3 Laßt euch von niemand auf irgend eine Weise verführen, denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, daß zuerst der Abfall komme und geoffenbart worden sei der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens,

    2. Thes 2,4 welcher widersteht und sich selbst erhöht über alles, was Gott heißt oder ein Gegenstand der Verehrung ist,  so daß er sich in den Tempel Gottes setzt und sich selbst darstellt, daß er Gott sei.

    Auch wenn man diese Aussage auf römische Kaiser oder auch das Papsttum beziehen kann, die sich zeitweise sogar “Gott” genannt haben, so trifft diese Aussage im eigentlichen Sinne nur auf einen zu, nämlich Satan. Sie ist vergleichbar mit Hesekiel 28,12 ff wo über den König von Tyrus gesprochen wird, der sinnbildlich Satan darstellt.

    Ellen White beschreibt in “Erfahrungen & Gesichte”, S. 45 die Ausgießung des heiligen Geistes, der vom Vater auf den Sohn und von diesem auf die Gläubigen übergeht.

    Dann schildert sie auf S. 46 die Nachahmung Satans, der sich als Gott anbeten läßt:
     

    “Dann schien Satan beim Thron zu sein und zu versuchen, das Werk Gottes zu treiben. Ich sah sie zum Thron aufschauen und beten: “Vater, gib uns deinen Geist.” Satan hauchte dann einen unheiligen Einfluß über sie aus; darin war Licht und viel Macht, aber keine herzliche Liebe, keine Freude und kein Friede. Satans Ziel war es, sie zu täuschen und Gottes Kinder irrezuführen.”

    Wenn wir diese Aussage von Ellen White mit ihrer Aussage zum Fall Satans verknüpfen, wird klar, wer der “Dritte der Gottheit” in Wirklichkeit ist:

    “Satan war einst im Himmel ein geehrter Engel, der nächste nach Christus … Doch als Gott zu seinem Sohn sprach: “Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei” (1. M. 1,26), da wurde Satan eifersüchtig auf Jesus.”

    E & G - Geistliche Gaben S. 130


    Über diese satanische Täuschung schreibt Washburn zur Trinität:

    “Diese abscheuliche Lehre, die von der Papstkirche aus dem Heidentum übernommen wurde, versucht sich heimlich in die dritte Engelsbotschaft einzuschleichen..

    Sie ist der Bibel und den Aussagen des Geistes der Weissagung vollkommen fremd. Nichts dergleichen ist von Gott offenbart worden.

    Für diese abscheuliche heidnische Erfindung ist im ganzen freien Universum unseres heiligen Vaters im Himmel und seines Sohnes kein Platz.” - (JSW MS, “The Trinity”

    Wie kam nun Washburn zu seiner katastrophalen Einschätzung der Trinitätslehre?

    Washburn hatte wohl ebenso erkannt, dass die Trinitätslehre das Erlösungsopfer zunichte macht und zur Anbetung Satans verführt.

    Wir werden uns einmal vor Gott für unseren Glauben verantworten müssen.

    Wenn der in Daniel und Offenbarung auf dem Thron Sitzende fragt, warum wir einen dreieinigen Gott angebetet haben, obwohl selbst sein Sohn bezeugt hat, dass es nur einen einzigen wahren Gott gibt, was werden wir dann antworten?

    Werden wir sagen, obwohl es weder durch die Schrift noch durch Jesus ausdrücklich offenbart wurde, haben wir diese Lehre angenommen, weil es unsere Prediger mit der gesamten Christenheit so verkündigt haben und wir Ihnen geglaubt haben?

    Welche Antwort wird Jesus dann geben?

    Wird er das Vertrauen in die Leiter hoch genug einschätzen, oder wird er auf die Erfahrungen seiner Erdenzeit mit der Leiterschaft verweisen und sagen, ich kenne euch nicht?

    Schon die Juden zur Zeit Jesu hatten ein “(Trinitäts)Problem”:

    “Da stand er nun und warf ihnen vor, dass sie die Wahrheit nicht kannten, obwohl sie doch Abrahams Kinder waren! Sie waren das auserwählte Volk Gottes. Wenn es überhaupt ein Volk gab, das die Wahrheit hatte, dann waren es die Juden. Zu ihrem Entsetzen jedoch stand Jesus da und erklärte ihnen, dass sie die Wahrheit nicht kannten und dass sie in Knechtschaft waren. Diese Aussage erfüllte sie mit Zorn.

    Das war also das Problem, welches die Juden hatten. Sie waren sich so sicher, dass sie die Wahrheit hätten, dass sie kein Bedürfnis nach irgendetwas anderem hatten. Sie waren "reich und hatten genug und brauchten nichts" (siehe Offenbarung 3:17). Das System blendete ihre Augen, und sie konnten deshalb Jesus nicht erkennen. Sie standen vor der Wahl: Jesus, oder das System?

    Sie konnten nicht beiden treu sein, da das System bereits die Stelle Gottes ganz ausfüllte. Um seinen rechtmäßigen Platz einnehmen zu können, musste Jesus zuallererst die Verehrung abbauen, die die Juden ihrem System entgegengebracht hatten. Die Führer der Juden erkannten jedoch, was Jesus vorhatte. Um "ihr System" zu retten, kreuzigten sie Jesus. In ihrem Wahn die Wahrheit zu bewahren, kreuzigten sie die Wahrheit!”

    Ersetzt man das Wort Juden durch das Wort Adventisten und das Wort System durch Trinitätslehre, dann sehen wir, dass sich nicht viel geändert hat - Trinitarier haben Jesus zwar als Retter erkannt, aber wiederum auch nicht, weil sie seinen heiligen Geist verworfen und daraus eine andere Person gemacht haben.

    Ellen White schreibt im Buch “Jesus von Nazareth”, S. 441 über die Priester zur Zeit Jesu:

    Die meisten von ihnen lehnten Jesu Lehren ab, weil sie darin einen Widerspruch zu ihren theologischen Anschauungen sahen.”

    Hinweis: Diese Zusammenfassung wurde nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Trotzdem möchte ich nicht ausschließen, dass einzelne (kleine) Fehler enthalten sind, da Menschen fehlbar sind und mir auch nicht alle Originalquellen zur Verfügung standen. Ich denke aber, dass mögliche Fehler an der Gesamtaussage nichts ändern werden. Der Leser kann sich ja selbst vom Wahrheitsgehalt dieser Angaben überzeugen, insbesondere dadurch, dass er die Bibel mit den Aussagen der Trinitätslehre vergleicht.

    Meine Ausführungen mögen in Teilen oder auch im Ganzen hart klingen, manch einer mag sich empören oder betroffen fühlen. Ich möchte auch keinesfalls jedem Trinitarier Aufrichtigkeit und echten Glauben absprechen, habe ich doch selbst die Trinität Gottes zeitweise für möglich gehalten.

    Trotzdem dürfen wir den Blick nicht davon abwenden, dass Verführung keine Ausrede sein kann, denn Gott hat den Menschen nicht nur seine heilige Schrift gegeben, sondern den Aufrichtigen auch noch seinen heiligen Geist, der in alle Wahrheit führt.

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