Errettung des Volkes Gottes


- Der große Kampf -

Pacific Press Oakland, Review and Herald, Battle Creek, Mich. 1884

Kapitel XXXV

Errettung des Volkes Gottes

Wenn die vorbestimmte Zeit des Erlasses gegen das Volk Gottes gekommen ist, werden sich die Bewohner der Erde vereinigen, um die Störer ihres Friedens zu vernichten. In einer Nacht beabsichtigen sie, den entscheidenden Schlag auszuführen, der für immer die Stimme des Mahners zum Schweigen bringen soll. Die Wartenden in ihren einsamen Zufluchten flehen immer noch um göttlichen Schutz. In allen Himmelsrichtungen bereiten sich Scharen von bewaffneten Männern, gedrängt durch böse Engel, für das Werk des Todes vor. Mit triumphierenden Rufen, mit höhnischem Gelächter und Verwünschungen machen sie sich daran, über ihre Beute herzufallen.

Doch seht, eine dichte Dunkelheit, tiefer als die Finsternis der Nacht, fällt über die Erde. Dann spannt sich ein Regenbogen über den Himmel, scheinend mit Herrlichkeit vom Thron Gottes, und es hat den Anschein, als ob es jede betende Gemeinschaft umgibt. Die wütenden Massen bleiben plötzlich stehen. Ihre spöttischen Rufe verhallen. Die Ziele ihres mörderischen Zorns sind vergessen. Mit furchtsamen Vorahnungen starren sie auf das Symbol von Gottes Bund und wünschen sich, von deren übermächtiger Helligkeit geschützt zu werden.

Vom Volk Gottes wird eine Stimme vernommen, klar und melodiös: “Blickt auf!” und ihre Augen gen Himmel erhebend, sehen sie den Bogen des Versprechens. (452) Die schwarzen, zornigen Wolken, welche das Firmament bedeckt hatten, sind hinfort und wie Stefan blicken sie standfest in den Himmel und sehen die Herrlichkeit Gottes und des Menschensohn, sitzend auf seinem Thron. In seiner göttlichen Erscheinung erkennen sie die Male seiner Demütigung. Von seinen Lippen hören sie sein Verlangen, seinem Vater und den heiligen Engeln vorgebracht: “Ich will, dass die, welche du mir gegeben hast, mit mir sind, wo auch ich bin.” Und wieder wird eine Stimme vernommen, wohl tönend und triumphierend: “Sie kommen, sie kommen, heilig, unschuldig und unbefleckt! Sie haben die Worte meiner Geduld gehalten und sie sollen unter den Engeln wandeln!” und die bleichen, zitternden Lippen jener, die am Glauben festgehalten haben, stoßen einen Ruf des Sieges aus.

Es ist Mitternacht, wenn Gott seine Macht zur Rettung seines Volkes manifestiert. Die Sonne kommt hervor und scheint mit aller Kraft. Erschreckende Zeichen und Wunder geschehen in schneller Folge. Die Bösen erblicken mit Schrecken und Verwunderung diese Szenerie, während die Gerechten mit feierlicher Freude die Zeichen ihrer Errettung wahrnehmen. Alles scheint dem natürlichen Weg der Dinge zu entgleisen. Die Ströme hören auf zu fließen. Dunkle, schwere Wolken kommen hervor und prallen aufeinander. Inmitten dieses erzürnten Himmel gibt es eine klare, lichte Stelle von unbeschreiblicher Herrlichkeit, aus welcher die Stimme Gottes mit dem Klang vieler Wasser spricht: “Es ist vollbracht!”

Diese Stimme erschüttert den Himmel und die Erde. Es gibt ein mächtiges Erdbeben. Das Firmament scheint sich zu öffnen und zu schließen. Die Herrlichkeit des Throns Gottes scheint hindurch zu leuchten. Die Berge erzittern wie Schilf im Wind und zerbrochene Felsen verstreuen sich nach allen Seiten. Es gibt ein Gebrüll wie von einem herannahendem Sturm. (453) Das Meer peitscht mit Zorn. Es wird Kreischen von einem Wirbelsturm vernommen werden, wie die Stimme von Dämonen bei einer Mission der Zerstörung. Die ganze Erde hebt sich und schwillt an wie die Wellen des Meeres. Ihre Oberfläche bricht auf. Die Grundfesten scheinen nachzugeben. Ganze Gebirgsketten versinken. Bewohnte Inseln verschwinden mitsamt ihrer lebenden Fracht. Die Häfen, welche in ihrer Bosheit wie Sodom geworden sind, werden von den zornigen Wassern verschluckt. Große Hagelkörner, jede so groß “wie Zentnerstiicke” Offenbarung 16; 21, vollbringen ihr Werk der Zerstörung. Die stolzesten Städte der Welt werden dem Erdboden gleichgemacht. Die teuren Paläste, für welche die großen Männer der Welt ihren Reichtum verschwendet hatten, um sich selbst zu verherrlichen, zerbrechen vor deren Augen zu Ruinen. Gefängnismauern brechen entzwei und Gottes Volk, das für seinen Glauben in Fesseln gehalten wurde, wird befreit.

Gräber werden geöffnet “ und viele, die unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die anderen zu ewiger Schmach und Schande.” Daniel 12; 2. Alle, die im Glauben unter der Botschaft des dritten Engels gestorben sind, kommen aus deren Gruft verherrlicht hervor, um Gottes Bündnis des Friedens anzugehören, den er mit jenen geschlossen hatte, die sein Gesetz hielten. “Auch jene, welche ihn stachen,” die Christus verspotteten und seinen Todeskampf verhöhnten, die gewalttätigsten Gegner seiner Wahrheit und seines Volkes, alle werden sie auferstehen, um ihn in seiner Herrlichkeit zu erblicken und die Ehre zu sehen, welche den Getreuen und Gehorsamen gegeben wird.

Dicke Wolken verhüllen immer noch den Himmel; doch die Sonne bricht hin und wieder durch, aufscheinend wie das rächende Auge Jehovas. (454) Es entspringen dem Himmel ungestüme Blitze, die Erde mit einer Flammendecke umschließend. Unter dem schrecklichen Gebrüll des Donners verkünden Stimmen, geheimnisvoll und furchtbar, das Schicksal der Übeltäter. Die ausgesprochenen Worte werden nicht von allen begriffen werden, doch sie werden sehr deutlich von den falschen Hütern verstanden. Jene, welche noch kurz zuvor so rücksichtslos, so prahlerisch und herausfordernd waren, so jubelnd in ihrem Greuel gegen das die Gebote einhaltende Volk Gottes waren, sind nun überwältigt von Bestürzung und erzittern in Angst. Ihr Wehklagen kann über dem Schall der Elemente gehört werden. Dämonen erkennen die Göttlichkeit Christi und erzittern vor seiner Macht, während die Menschen um Gnade flehen und in würdeloser Furcht kriechen.

Die Propheten der Vergangenheit sagten, als sie in ihren heiligen Visionen den Tag Gottes sahen: “Blast die Posaune in Zion, ruft laut auf meinem heiligen Berge! Erzittert; alle Bewohner des Landes! Denn der Tag des Herrn kommt und ist nahe!” “Denn der Herr wird seinen Donner vor seinem Heer erschallen lassen; denn sein Heer ist sehr groß und mächtig und wird seinen Befehl ausrichten. Ja, der Tag des Herrn ist groß und voller Schrecken, wer kann ihn ertragen?” Joel 2; 1. 11. “Heulet, denn der Tag des Herrn ist nah, er kommt wie eine Verwüstung vom Allmächtigen!” Jesaja 13; 6. “Gehe in die Felsen und verbirg dich in der Erde vor dem Schrecken des Herrn und vor seiner herrlichen Majestät! Denn alle hoffärtigen Augen werden erniedrigt werden, und, die stolze Männer sind, werden sich beugen müssen, der Herr aber wird allein hoch sein an jenem Tag. Denn der Tag des Herrn Zebaoth wird kommen über alles Hoffärtige und Hohe und über alles Erhabene, dass es erniedrigt werde.” Jesaja 2; 10 - 12. (455) “An jenem Tag wird jedermann wegwerfen seine silbernen und goldenen Götzen, die er sich hatte machen lassen, um sie anzubeten, zu den Maulwürfen und Fledermäusen, damit er sich verkriechen kann in die Felsspalte und Steinklüfte vor dem Schrecken des Herrn und vor seiner herrlichen Majestät, wenn er sich aufmachen wird, zu schrecken die Erde.” Jesaja 2; 20. 21.

Durch einen Riss in den Wolken erstrahlt ein Stern in vierfacher Helligkeit aus der Dunkelheit. Es spricht den Getreuen Hoffnung und Freude zu, jedoch Strenge und Zorn für die Übertreter des Gesetzes Gottes. Jene, die alles für Christus aufgeopfert haben, sind nun sicher, versteckt im Pavillon des Herrn. Sie wurden geprüft und vor der Welt und den Verächtern der Wahrheit bewiesen sie ihre Treue zu Ihm, der für sie gestorben war. Eine herrliche Veränderung ist über jene gekommen, die im Angesicht des Todes an ihrer Unversehrtheit festgehalten haben. Sie wurden auf einmal von der dunklen und schrecklichen Tyrannei der Menschen, verwandelt in Dämonen, errettet. Ihre Gesichter, gerade noch bleich, ängstlich verhärmt, glühen nun mit Staunen, Glauben und Liebe. Ihr Stimmen erheben sich zu einem triumphierenden Gesang: “ Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben. Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge und die Berge mitten ins Meer sinken, wenngleich das Meer wütet und wollte und von seinem Ungestüm die Berge einfielen.” Psalm 46; 2 - 4.

Während diese Worte des heiligen Vertrauens zu Gott emporsteigen, weichen die Wolken zurück und der Sternen übersäte Himmel kann gesehen werden, unaussprechlich herrlich im Unterschied zu dem schwarzen und wütendem Firmament zu beiden Seiten.(456) Die Herrlichkeit des Himmel erstrahlt von den leicht geöffneten Toren. Dann erscheint gegen den Himmel eine Hand, welche zwei zusammengeklappte Steintafeln hält. Die Hand öffnet die beiden Tafeln und es offenbaren sich wie mit Feuer eingebrannt, die Gebote des Dekalogs. Die Worte sind so sichtbar, dass jeder sie lesen kann. Die Erinnerung wird geweckt, die Finsternis des Aberglaubens und der Ketzerei ist aus allen Gedanken hinweggefegt und Gottes zehn Worte, knapp, begreiflich und autoritativ werden allen Bewohnern der Erde vor Augen geführt. Wundervolle Gesetze! Wundervolles Geschehen!

Es ist unmöglich, den Schrecken und die Verzweiflung jener zu beschreiben, die Gottes heilige Gebote mit den Füssen getreten haben. Der Herr gab ihnen das Gesetz; sie hätten ihren Charakter damit vergleichen und ihre Fehler erkennen mögen, als noch Gelegenheit für Reue und Reformierung war. Aber um sich die Gunst der Welt zu sichern, legten sie diese Vorschriften zur Seite und lehrten andere, sie zu übertreten. Sie versuchten Gottes Volk zu zwingen, seinen Sabbat zu entweihen. Nun werden sie nach dem Gesetz verurteilt, welches sie verachtet hatten. Mit fürchterlicher Klarheit erkennen sie, dass sie ohne Rechtfertigung sind. Sie haben gewählt, wen sie dienen und verehren wollten. “Ihr werdet am Ende doch sehen, was für ein Unterschied ist zwischen dem Gerechten und dem Gottlosen, zwischen dem, der Gott dient und dem, der ihm nicht dient.” Maleachi 3; 18.

Die Feinde des Gesetzes Gottes, vom Prediger bis zum Geringsten unter ihnen, haben nun ein neues Vorstellungsvermögen von Wahrheit und Pflicht. Zu spät sehen sie, dass der Sabbat des vierten Gebots ein Siegel des lebendigen Gottes ist. Zu spät erkennen sie die wahre Natur ihres unechten Sabbats und das sandige Fundament, auf welchem sie gebaut haben. (457) Sie erkennen, dass sie gegen Gott gekämpft haben. Religiöse Lehrer führten die Seelen zur Verdammnis, während sie vorgaben, sie zu den Toren des Paradieses zu leiten. Bis zum Tag der letzten Abrechnung wird man nicht wissen, wie groß die Verantwortung der Männer in den heiligen Ämtern sein wird und wie schrecklich das Ergebnis ihrer Untreue ist. Nur in der Ewigkeit können wir den Verlust einer einzigen Seele richtig abschätzen. Fürchterlich wird das Schicksal desjenigen sein, zu dem Gott sagen wird: “Hinfort mit dir, du böser Knecht!”

Die Stimme Gottes kann aus dem Himmel gehört werden, die den Tag und die Stunde verkündet, in dem Jesus kommen wird und das ewige Bündnis mit seinem Volk mit sich bringt. Wie das Dröhnen des lautesten Donners rollt seine Stimme über die Erde. Das Israel Gottes steht lauschend, mit ihren Augen nach oben gerichtet. Ihre Angesichter sind von seiner Herrlichkeit erleuchtet und strahlen wie das Antlitz von Moses, als er vom Sinai herabstieg. Die Gottlosen können nicht auf sie schauen. Wenn der Segen über jene verkündet wird, die Gott geehrt hatten, indem sie den Sabbat hielten, erhebt sich ein mächtiger Ruf des Triumphes.

Bald darauf erscheint im Osten eine kleine schwarze Wolke, ungefähr die Hälfte der Größe einer Männerhand. Es ist die Wolke die den Erlöser umgibt und welche in der Ferne anscheinend von Dunkelheit umgeben ist. Gottes Volk weiß. dass dies das Zeichen des Menschensohns ist. Mit feierlicher Stille blicken sie darauf, während es sich der Erde nähert, immer heller und herrlicher wird bis es zu einer großen weißen Wolke wird, deren Basis eine Glorie bildet, wie ein alles verzehrendes Feuer und über ihr, der Regebogen des Bundes. Jesus reitet voran wie ein mächtiger Eroberer und die Armeen des Himmels folgen ihm nach. (458) Mit Gesängen des Triumphes begleitet ihn ein gewaltiges Gefolge von heiligen Engeln auf seinem Weg. Das Firmament scheint erfüllt zu sein von leuchtenden Wesen, Zehntausendmal Zehntausend und Tausend über Tausend. Keine Feder kann dies zeichnen, noch kann ein menschlicher Verstand die Herrlichkeit dieses Anblicks erfassen. Während sich diese lebendige Wolke immer noch nähert, kann Jesus deutlich gesehen werden. Er trägt keine Dornenkrone, sondern eine Krone der Herrlichkeit ruht auf seinem heiligen Haupt. Sein Antlitz strahlt wie die Mittagssonne. Auf seinem Gewand und auf seinen Lenden steht geschrieben:
“König der Könige und Herrscher aller Herrscher.”

Vor ihm erbleicht jedes Angesicht und auf jene, die Gott verworfen hat, fällt die Finsternis der Verzweiflung. Die Gerechten rufen mit Zittern: “Wer kann bestehen?” Die Gesänge der Engel verstummen und eine Zeitlang herrscht eine schreckliche Stille. Dann wird die Stimme Jesu gehört, welche sagt: “Meine Gnade ist für euch genügend.” Die Gesichter der Gerechten leuchten auf und Freude erfüllt jedes Herz. Die Engel schlagen eine Note höher an und singen wieder, während sie sich immer noch der Erde nähern.

Der König der Könige schwebt auf der Wolke herab, umhüllt in flammendem Feuer. Die Erde erzittert vor ihm, die Himmel rollen sich wie Schriftrollen zusammen und jeder Berg und jede Insel wird von ihrer Stelle bewegt. Der Psalmist sagt: “Unser Gott kommt und schweiget nicht. Fressendes Feuer geht vor ihm her und um ihn her ein mächtiges Wetter. Er ruft Himmel und Erde zu, dass er sein Volk wolle: Versammelt mir meine Heiligen, die den Bund mit mir schlossen beim Opfer.” Und die Himmel werden seine Gerechtigkeit verkünden; denn Gott selbst ist Richter.” Psalm 50; 3 - 6. (459)

“Und die Könige der Erde und die Großen und die Obersten und die Reichen und die Gewaltigen und alle Knechte und alle Freien verbargen sich in den Klüften und Felsen an den Bergen und sprachen zu den Bergen und Felsen: Fallet über uns und verberget uns vor dem Angesicht des, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! Denn es ist gekommen der große Tag seines Zorns, und wer kann bestehen?”
Offenbarung 6; 15 -17.

Die spöttischen Scherze haben aufgehört. Lügnerische Lippen sind zum Schweigen gebracht worden. Das Aufeinanderschlagen von Waffen, die Tumulte der Schlacht, “der mit Gedröhn einhergeht, und jeder Mantel, in Blut geschleift” Jesaia 9; 4., alles wird zum Schweigen gebracht. Nichts kann jetzt gehört werden außer den Stimmen des Gebets und dem Klang des Weinens und Wehklagen. Der Ruf bricht aus jenen Lippen hervor, die gerade noch gespottet hatten: “Der große Tag seines Zorns ist gekommen, wer kann bestehen?” Die Üblen beten, dass die Felsen der Berge sie lieber bedecken mögen, denn dass sie dem Angesicht desjenigen begegnen, den sie verachtet und abgelehnt hatten.

Diejenigen, die Gott in seiner Demütigung verspottet hatten, sind auch in dieser Schar. Mit fesselnder Macht kommen ihnen die Worte des Leidenden in Erinnerung, als er von den Hohepriester beschwört, ihnen feierlich verkündete: “Von nun an wird‘s geschehen, dass ihr sehen werdet des Menschen Sohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen in den Wolken des Himmels.” Matthäus 26; 64. Nun sehen sie Christus in seiner Herrlichkeit und sie werden ihn noch zur Rechten der Kraft sehen müssen.

Die Stimme, welche die Ohren der Toten durchdringt, wird von ihnen erkannt werden. (460) Wie oft hat dieser schwermütige, zärtliche Ton sie zur Reue aufgerufen. Wie oft konnten sie in dem Flehen eines Freundes, eines Bruders und eines Erlösers vernommen werden? Für die Verweigerer seiner Gnade könnte keine andere Stimme derart voll von Verdammnis und so beladen mit Anschuldigung sein wie jene, welche so lange gefleht hatte: “Kehret um, kehret um; warum wollt ihr des Verderbens sein?” Oh, wäre es für sie doch die Stimme eines Fremden! Jesus spricht: “Wenn ich aber rufe und ihr euch weigert, wenn ich meine Hand ausstrecke und niemand darauf achtet, wenn ihr fahren lasst all meinen Rat und meine Zurechtweisung nicht wollt.” Sprüche 1; 24. 25. Diese Stimme weckt Erinnerungen, die sie lieber ausgelöscht hätten; - Warnungen verworfen, Einladungen verweigert und Privilegien als gering erachtet.

Jene, welche seinen Anspruch der Sohn Gottes zu sein verhöhnten, sind nun sprachlos. Hier ist der überhebliche Herodes, der seinen königlichen Titel verspottete und seinen höhnischen Soldaten befahl, ihn zum König zu krönen. Hier sind auch jene Männer, die mit ihren respektlosen Händen die purpurne Robe auf seinen Körper legten, auf seinem heiligen Haupt die dornige Krone aufsetzten, in seinen kraftlosen Händen das lächerliche Zepter legten und sich vor ihm in blasphemischen Spott verbeugt hatten. Jene Männer, die den Fürsten des Lebens schlugen und bespuckten, wenden sich nun von seinem durchdringenden Blick ab und versuchen, vor der übermächtigen Herrlichkeit seiner Präsenz zu fliehen. Jene, welche die Nägel durch seine Hände und Füße getrieben, der Soldat, der ihn in die Seite stach, sie alle erkennen diese Male mit Angst und Reue.

Mit erschreckender Klarheit erinnern sich die Priester und Führer der Geschehnisse von Golgatha. (461) Mit erschüttender Angst erinnern sie sich, wie sie ihre Köpfe wiegend in satanischem Jubel erklärten: “Andern hat er geholfen und kann sich selber nicht helfen. ist er der König Israels, so steige er nun vom Kreuz. Dann wollen wir an ihn glauben. Er hat Gott vertraut; der erlöse ihn nun, hat er Lust an ihn;” Matthäus 27; 42 - 43.

Lebhaft erinnern sie sich des Erlösers Gleichnis von den Weingärtnern, die sich weigerten, die Früchte des Weinbergs ihrem Herrn zu übergeben, seinen Dienern Gewalt antäten und seinen Sohn töteten. Sie erinnern sich auch an das Urteil, dass sie selbst ausgesprochen hatten: Der Herr des Weinbergs wird aufs schrecklichste diese ungetreuen Männer vernichten. In der Sünde und der Bestrafung dieser Männer erkennen die Priester und die Ältesten ihren eigenen eingeschlagenen Weg und ihr eigenes gerechtfertigtes Schicksal. Und nun erhebt sich der Schrei der Todesangst. Lauter denn der Ruf: “Kreuziget ihn! Kreuziget ihn!” welcher durch die Strassen von Jerusalem klang, schwillt das verängstigte, verzweifelte Klagen:
“Er ist der Sohn Gottes! Er ist der wahre Messias!” Sie versuchen, vor dem Angesicht des Königs der Könige zu entfliehen. In den tiefen Spalten der Erde, aufgerissen durch die tosenden Elemente, versuchen sie vergeblich, sich zu verstecken.

Im Leben aller, die sich der Wahrheit verweigern, gibt es Momente, wenn das Gewissen erwacht, wenn einem die Erinnerung die gequälte Ansammlung eines Lebens voll der Heuchelei präsentiert und die Seele von vergeblicher Reue zermürbt wird. Doch was bedeuten diese im Vergleich mit der Reue jenes Tages “wenn über euch kommt wie ein Sturm, was ihr fürchtet und euer Unglück wie ein kleines Licht.” Sprüche 1;27. Diejenigen, welche Christus und sein getreues Volk vernichten wollten, bezeugen nun die Herrlichkeit, welche auf ihnen ruht. Inmitten ihrer Furcht hören sie die Stimmen der Heiligen, die in freudiger Erwartung verkünden: “Siehe, dass ist unser Gott, auf den wir hoffen!” Jesaja 25; 9. (462)

Inmitten des Aufbäumens der Erde, dem Leuchten der Blitze und dem Brüllen des Donners ruft die Stimme des Sohnes Gottes die schlafenden Heiligen hervor. Er blickt auf die Gräber der Gerechten, dann seine Hände zum Himmel erhebend ruft er: ‚~Erwachet, erwachet, erwachet, ihr die ihr ruht in der Erde, erhebet euch!” Im gesamten Erdenkreis werden die Toten diese Stimme hören, und jene, welche sie hören, werden leben. Die gesamte Erde wird vom Schritt dieser übermächtigen Armee aus jeder Nation, jeder Rasse, jeder Sprache und jedes Volkes erbeben. Aus dem Gefängnis des Todes kommen sie hervor, gekleidet mit unsterblicher Herrlichkeit und rufen: “Oh Tod, wo ist dein Stachel? Oh Grab, wo ist dein Sieg?” Und die lebenden Gerechten und die erwachten Heiligen vereinigen ihre Stimmen in einem langen, glücklichen Ruf des Sieges.

Alle kommen aus ihren Gräbern in derselben Form hervor wie sie auch in ihre Gruft gefahren sind. Adam, der in der Menge der Auferstandenen steht, ist von erhabener Größe und majestätischem Äußeren, im Erscheinungsbild nur etwas geringfügiger denn der Sohn Gottes. Er steht in einem bemerkenswerten Kontrast zu den Menschen späterer Generationen; diesbezüglich wird die große Degeneration der menschlichen Rasse aufgezeigt. Doch alle erheben sich aus ihrem letzten tiefen Schlummer mit der Frische und der Lebendigkeit der ewigen Jugend. Am Anfang war der Mensch geschaffen als ein Ebenbild Gottes; nicht nur in der Art des Charakters sondern auch in Form und Erscheinungsbild. Die Sünde verunstaltete und zerstörte beinahe dieses göttliche Ebenbild; doch Christus ist gekommen, um das wieder herzustellen, was verloren gegangen ist. Er wird unsere ekligen Körper verwandeln und wieder nach seinem herrlichen Körper formen. Die sterbliche, verderbte Hülle ohne jede Ansehnlichkeit, einst von Sünde verunreinigt, wird makellos, schön und unsterblich. (463) Jeder Makel und jede Unförmigkeit wird im Grab zurückgelassen. Die Erlösten sind nun das Ebenbild ihres Herrn. Oh welch wundervolle Wiederherstellung! Lang darüber gesprochen, lange dafür gehofft, mit eifriger Erwartung darüber nachgesinnt, aber niemals vollkommen verstanden.

Die lebenden Gerechten sind in einem einzigen Moment verwandelt, in einem Augenblick. Mit der Stimme Gottes wurden sie verherrlicht; nun werden sie unsterblich gemacht und werden mit den auferweckten Heiligen erhoben, um ihren Herrn in der Luft zu begegnen. Freunde, lange durch den Tod getrennt, sind nun wieder vereint, um sich niemals wieder zu trennen. Kleine Kinder werden von heiligen Engeln in die Arme ihrer Mütter gelegt und mit Gesängen der Freude steigen sie zusammen zur Stadt Gottes auf.

Auf jeder Seite des wolkengleiche Streitwagens sind Flügel und unter ihnen befinden sich lebendige Räder; und während der Streitwagen nach oben rollt, rufen die Räder: “Heilig!”, und die Flügel, während sie sich bewegen, rufen: “Heilig!”, und das Gefolge der Engel ruft: “Heilig, heilig, heilig, Herr Gott Allmächtiger!” Und das Volk Gottes ruft: “Hallelujah!” während sich der Streitwagen in Richtung des neuen Jerusalems bewegt.

Bevor die Stadt betreten wird, versammeln sich die Heiligen in der Formation eines Quadrats mit Jesus in der Mitte. An Größe übertrifft er sowohl die Heiligen als auch die Engel. Seine majestätische Form und sein liebliches Angesicht können von allen in diesem Quadrat gesehen werden. Auf den Köpfen der Überwinder platziert der Erlöser mit seiner eigenen rechten Hand die Krone der Herrlichkeit. Für jeden Heiligen gibt es eine Krone, die seinen neuen Namen trägt und die Inschrift: “Geheiligt dem Herrn!” In jede Hand werden die Siegespalme und die glänzende Harfe gegeben. Die führenden Engel schlagen den Ton an und jede Stimme erhebt sich in dankbarer Lobpreisung, jede Hand streicht über die Saiten der Harfe mit geübtem Griff, die süße Musik in vollem melodiösem Klang erweckend. (464)

Vor der erlösten Menge ist die heilige Stadt. Jesus öffnet die perlenbesetzten Tore weit und das Volk, welches die Wahrheit gehalten hat, tritt ein. Dort erblicken sie das Paradies Gottes, das Heim Adams in seiner Unschuld. Dann sagt die Stimme, welche volltöniger ist als jede Musik, die an eines Sterblichen Ohr gelangt ist: “Euer Kampf ist beendet!” Das Antlitz des Erlösers strahlt vor unaussprechlicher Liebe, während er die Erlösten zur Freude ihres Herrn willkommen heißt.

Plötzlich ertönt durch die Luft ein frohlockender Ruf der Verehrung. Die zwei Adams sind daran, sich zu treffen. Der Sohn Gottes steht mit ausgebreiteten Armen, um den Vater unserer Rasse zu empfangen; - das Wesen, welches er erschaffen hatte, der sich gegen seinen Schöpfer versündigt hatte und für dessen Sünde die Male der Kreuzigung auf dem Körper des Erlösers sind. Als Adam nun die Zeichen der Nägel erkennt, fällt er nicht an die Brust seines Herrn sondern wirft sich demütig zu seinen Füssen und ruft: “Würdig, würdig ist das Lamm, das geschlachtet worden ist!” Zärtlich hebt der Erlöser ihn wieder zu seinen Füssen und richtet seine Aufmerksamkeit auf das Heim von Eden, von welchem er so lange vertrieben worden war.

Nach der Vertreibung aus dem Garten Eden war das Leben Adams erfüllt mit Leid. Jedes sterbende Blatt, jedes Tier seiner Opfergaben, jeder Makel auf dem schönen Angesicht der Natur, jeder Fleck auf der Reinheit des Menschen war eine Erinnerung an seine Sünde. Schrecklich war das Leid seiner Reue, als er erkennen musste, wie die Schändlichkeit überhand nahm und er als Antwort auf seine Ermahnungen den Vorwürfen begegnen musste, dass er selbst der Verursacher der Sünde sei. Mit geduldiger Demut ertrug er beinahe tausend Jahre die Strafe für seine Übertretung. (465) Gläubig bereute er seine Sünden und vertraute auf die Verdienste des versprochenen Erlösers und verstarb in der Hoffnung auf die Wiederauferstehung. Der Sohn Gottes erlöste den Menschen von seinem Versagen und seinem Fall und nun, durch das Werk der Versöhnung, ist Adam wieder eingesetzt in seinem ersten Reich.

Getragen von der Freude, erblickt er die Bäume die einst sein Entzücken gewesen sind, - jene Bäume, von denen er einst die Früchte gepflückt hatte, als er noch in der Makellosigkeit von Unschuld und Heiligkeit frohlockte. Er sieht die Reben, welche er einst selbst gehegt hatte, jene Blumen welche er einst geliebt hatte, zu umsorgen. Seine Gedanken erfassen die Wirklichkeit dieses Anblicks; er begreift, dass dies wirklich Eden ist, wiederhergestellt weitaus schöner denn damals, als er aus ihr verbannt worden war. Der Erlöser führt ihn zum Baum des Lebens, pflückt die herrliche Frucht und bietet sie ihm zum Verzehr an. Er schaut um sich und erblickt eine große Anzahl seiner Familie errettet im Paradies Gottes stehend. Dann legt er seine Krone zu den Füssen des Erlösers hin und sich an seine Brust werfend, umarmt er ihn. Er berührt die goldene Harfe und die Hallen des Himmels werfen das Echo des triumphierenden Gesangs zurück: “Würdig, würdig, würdig ist das Lamm, das geschlachtet worden ist und wieder lebt!” Die Familie Adams nimmt das Lied auf, werfen ihre Kronen zu den Füssen des Erlösers und beugen sich vor ihm in Verehrung.

Diese Wiedervereinigung wird von den Engeln bezeugt, die beim Fall Adams geweint hatten und jauchzten, als Jesus nach seiner Wiederauferstehung gen Himmel stieg und das Grab für alle öffnete, welche an seinen Namen glaubten. Nun sehen sie das Werk der Erlösung vollbracht und sie vereinen ihre Stimmen zum Gesang der Lobpreisung. (466)

Des Erlösers Auserwählte wurden in der Schule der Prüfungen unterrichtet und diszipliniert. Sie gingen auf schmalen Pfaden auf der Erde, sie wurden im Feuerofen der Trübsal gereinigt. Um Jesu willen ertrugen sie Feindschaft, Hass und Schmähung. Sie folgten ihm in schmerzhaften Kämpfen; sie ertrugen Selbstverleugnung und erfuhren bittere Enttäuschungen. Durch ihre eigenen schmerzhaften Erfahrungen erkannten sie das Böse der Sünde, ihre Macht, ihre Schuld und ihr Weh; und sie blicken auf sie mit Abscheu. Das Gefühl für das unsagbare Opfer für deren Heilung demütigt sie in ihren eigenen Augen und erfüllt ihre Herzen mit Dankbarkeit und Lob, dass jene, die nie gefallen sind, niemals zu schätzen wissen werden. Sie lieben sehr, weil ihnen viel vergeben worden ist. Weil sie der Leiden Christi teilhaftig geworden sind, sind sie auch würdig, an seiner Herrlichkeit teil zu haben.

Die Erben Gottes kamen aus den Dachstuben, aus Löchern, aus Kerkern, von den Schafotten, Bergen, Wüsten, den Höhlen der Erde und des Meeres hervor. Doch sie sind nicht mehr länger schwach, geplagt, verstreut und unterdrückt. Von nun an werden sie für immer mit dem Herrn sein. Sie stehen vor dem Thron, gekleidet mit reicheren Roben als die Ehrwürdigsten auf Erden je getragen haben. Sie sind mit Diademen gekrönt, glorreicher denn jene, die den Häuptern der Monarchen auf Erden aufgelegt worden ist. Die Tage des Schmerzes und des Klagens sind für immer vorbei. Der König der Herrlichkeit hat die Tränen von den Gesichtern hinweggewischt, jeder Grund für Trauer ist hinweg genommen worden. Inmitten der wehenden Palmenzweige ergießt sich ein Lied des Lobs, klar, süß und harmonisch; jede Stimme nimmt dieses Lied auf, bis die Hymne durch die Hallen des Himmels anschwillt: (467) “Das Heil ist bei dem, der auf dem Thron sitzt, unserem Gott und dem Lamm!” Und alle Bewohner des Himmels antworten entsprechend der Schrift: ‚Amen, Lob und Ehre und Weisheit und Dank und Preis und Kraft und Stärke sei unserem Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.” Offenbarung 7; 10. 12.

Das Thema der Erlösung hat gerade begonnen, verstanden zu werden. Mit unserem eingeschränkten Begriffsvermögen bedenken wir sicherlich die Schande und die Herrlichkeit, das Leben und den Tod, das Gericht und die Gnade welche sich alle im Kreuz vereinigen. Doch auch mit der größten Anstrengung unseres mentalen Vermögens ist es uns doch versagt, die vollständige Bedeutung dessen zu erfassen. Die Länge und die Breite, die Höhe und die Tiefe der erlösenden Liebe können gerade noch schwach wahrgenommen werden. Der Plan der Erlösung wird nicht vollständig verstanden werden, sogar wenn die Erkauften es sehen, wie sie sehen werden und es wissen, wie sie wissen werden. Denn durch ewige Zeiten hindurch werden sich ständig neue Wahrheiten dem verwunderten und entzückten Gemüt offenbaren. Obwohl die Trauer, der Schmerz und die Versuchungen der Erde beendet sind und die Ursache genommen worden ist, wird das Volk Gottes immer eine deutliche Erkenntnis des Wissen haben, was ihre Erlösung gekostet hatte.

Das Kreuz Christi wird die Lehre und das Lied der Erlösten bis in alle Ewigkeit sein. In Christus verherrlicht werden sie Christus gekreuzigt erblicken. Es wird niemals vergessen werden, dass Er, der den Mächten der Natur befehlen konnte, der durch ein Wort die mächtigen Engel herbeirufen konnte, um seinen Willen auszuüben und Rache an seinen Feinden nehmen lassen konnte, - der Geliebte von Gott, die Majestät des Himmels, - sich der Schmach, den Qualen und dem Tod unterwarf, auf dass die Sünder erlöst werden mögen. Dass der Schöpfer der Welten, der Gebieter aller Schicksale, seine Herrlichkeit ablegte und sich wegen der Liebe zum Menschen erniedrigte, wird für immer das Staunen und die Liebe des gesamten Universums erregen. (468) Wenn die Völker der Erretteten auf ihren Erlöser blicken und die ewige Herrlichkeit des Vaters von seinem Angesicht strahlen sehen; wenn sie seinen Thron schauen, der von Ewigkeit zu Ewigkeit ist, wissend dass sein Königreich niemals enden wird, brechen sie in einen verzückenden Lied auf: “Würdig, würdig ist das Lamm, dass geschlachtet worden ist und dass uns durch sein eigenes kostbares Blut zu Gott errettet hat!”

Das Mysterium des Kreuzes erklärt alle anderen Geheimnisse. In dem Licht, dass von Golgatha erstrahlt, erscheinen uns die Eigenschaften Gottes, welche uns mit Furcht und Schrecken erfüllt hatten, wunderschön und anziehend. Gnade, Zärtlichkeit und elterliche Liebe können vereinigt mit Heiligkeit, Gerechtigkeit und Macht gesehen werden. Während wir die Majestät seines Thrones erblicken, erhöht und erhaben, sehen wir seinen Charakter in seiner erhabenen Manifestation und begreifen wie niemals zuvor, die Bedeutung dieser liebevollen Bezeichnung: Unser Vater.

Es wird erkannt werden, dass Er, der unendlich in seiner Weisheit ist, keinen anderen Plan für unsere Erlösung ersinnen konnte, denn die Aufopferung seines Sohnes. Der Lohn für dieses Opfer ist die Freude, die Erde mit erlösten Wesen zu bevölkern, heilig, glücklich und unsterblich. Das Ergebnis des Kampfes des Erlösers mit den Mächten der Finsternis ist die Freude an den Erlösten, letztendlich für alle Ewigkeiten zur Herrlichkeit Gottes. Und solcherart ist der Wert der Seele, dass der Vater zufrieden mit dem bezahlten Preis ist; und Christus selbst die Früchte seines Opfers erblickend, ist zufrieden. (469)


 

BuiltWithNOF


~ Design am Venere/Sabbath 20./21.09.2002 ~ Stand Sabbath, 09.11.2013 ~