Fragen an Loughborough


THE REVIEW AND HERALD.

BATTLE CREEK, MICH., THIRD-DAY, NOV. 5, 1861.

FRAGEN AN BRD. LOUGHBOROUGH.

 

Brd. White: Ich möchte gerne, daß du die folgenden Fragen Brd. Loughborough zur Erklärung gibst oder sendest.
W.W.Giles
Toledo, Ohio.

Frage 1: Was für einen ernsten Einwand gibt es gegen die Lehre der Trinität?


Antwort: Es gibt viele Einwände, die wir nahe legen könnten, aber wegen unseres begrenzten Raumes werden wir sie auf die drei folgenden reduzieren:

1. Es ist mit dem gewöhnlichen Verstand unvereinbar.
2. Es ist mit der Schrift unvereinbar.
3. Ihr Ursprung ist heidnisch und erdichtet.

Diese Positionen werden wir kurz in ihrer Ordnung bemerken. Und

1. Es ist nicht sehr vereinbar mit dem gewöhnlichen Verstand, davon zu sprechen, daß drei eins sind und eins drei. Oder wie einige es ausdrücken, Gott den “Dreieinigen Gott” zu nennen, oder den “dreieinen Gott.” Wenn Vater, Sohn und Heiliger Geist alle Gott sind, würden es drei Götter sein; denn drei mal eins ist nicht eins, sondern drei. In gewisser Hinsicht sind sie eins, aber nicht eine Person, wie von Trinitariern behauptet wird.

2. Es ist mit der Schrift nicht vereinbar. Fast jeder Teil des Neuen Testamentes, den wir öffnen könnten, welcher Gelegenheit hat vom Vater und dem Sohn zu sprechen, stellt sie als zwei verschiedene Personen dar. Das 17. Kapitel von Johannes alleine ist ausreichend, um die Lehre der Trinität zu widerlegen. Christus spricht in diesem einen Kapitel über 40 mal von seinem Vater als eine Person, die verschieden von der seinen ist. Sein Vater war im Himmel und er auf der Erde. Der Vater hatte ihn gesandt. Ihm die gegeben, die glaubten. Dann sollte er zum Vater gehen. Und in diesem Zeugnis zeigt er uns, worin die Einheit des Vaters und des Sohnes besteht. Es ist genauso wie die Einheit der Glieder der Gemeinde Christi. ‘Auf daß sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir; daß auch sie in uns seien, auf daß die Welt glaube, du habest mich gesandt. Und ich habe ihnen gegeben die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, daß sie eins seien, gleichwie wir eins sind.‘ Eines Herzens und eines Sinnes. Einer Absicht im ganzen Plan, der für die Erlösung des Menschen ersonnen war. Lies das 17. Kapitel von Johannes und schau, ob es die Lehre der Trinität nicht gänzlich umwirft.

Um diese Lehre zu glauben, wenn wir die Schrift lesen, müssen wir glauben, daß Gott sich selbst in die Welt gesandt hat, gestorben ist, um die Welt mit sich selbst zu versöhnen, sich selbst von den Toten auferweckte, zu sich selbst in den Himmel aufstieg, vor sich selbst im Himmel bittet, um die Welt mit sich selbst zu versöhnen, und der einzige Vermittler ist zwischen dem Menschen und sich selbst. Es wird nicht gehen, die menschliche Natur Christi (gemäß den Trinitariern) als Vermittler an die Stelle zu setzen; denn Clarke sagt: ‘Menschliches Blut kann Gott nicht mehr besänftigen als Schweineblut.‘ Kommentar zu 2. Samuel 21,10. Wir müssen auch glauben, daß Gott im Garten zu sicht selbst betete, wenn es möglich wäre, den Kelch an sich selbst vorbeigehen zu lassen, und hunderte andere solche Absurditäten.

Lies die folgende Texte sorgfältig und vergleiche sie mit der Idee, daß Christus der Allmächtige, der Allgegenwärtige, der Höchste ist und der einzig aus sich selbst bestehende Gott: Joh. 14,28; 17,3; 3,16; 5,19.26; 11,15; 20,19; 8,38; 6,38; Mk. 13,32; Lk. 6,12; 22,69; 24,29; Mt. 3,17; 21,46; Gal. 3,20; 1. Joh. 2,1; Offb. 5,7; Apg. 17,31. Siehe auch Mt. 11,25.27; Lk. 1,32;22,42; Joh. 3,35.36; 5,19.21.22.23.25.26; 6,40; 8,35.36; 14,13; 1. Kor. 15,28 usw.

Das Wort Trinität erscheint nirgends in der Schrift. Der Haupttext, der das lehren soll, steht in 1. Johannes 1:7, welcher ein Einschub ist. Clarke sagt: ‘Von einhundertdreizehn Manuskripten fehlt der Text in einhundertzwölf. Er erscheint in keinem Manuskript vor dem zehnten Jahrhundert Und das erste Mal, wo der Text im Griechischen erscheint, ist es eine griechische Übersetzung der Handlungen des Konzils zu Lateran, was 1215 A.D. gehalten wurde.” - Kommentar zu Johannes 1 und Anmerkungen am Ende des Kapitels.

3. Ihr Ursprung ist heidnisch und erdichtet. Anstatt uns auf die Schrift hinzuweisen, um die Trinität zu beweisen, werden wir mit der Behauptung auf den Dreizack der Perser hingewiesen, daß ”sie dadurch ersonnen, die Idee einer Trinität zu lehren und wenn sie die Lehre der Trinität hatten, müßten sie jene durch Tradition vom Volk Gottes empfangen heben.” Aber dies wird alles vermutet, denn es ist sicher, daß die jüdische Gemeinde keine solche Lehre hielt.

Herr Summerbell sagt:
“Ein Freund von mir, der in einer Synagoge in New York war, bat den Rabbi um eine Erklärung des Wortes ‘elohim‘. Ein trinitarischer Geistlicher, der dabei stand, antwortete: ‘Nun, daß bezieht sich auf die drei Personen in der Trinität,‘ als ein Jude vortrat und sagte, daß er dieses Wort nicht nennen dürfte, oder sie müßten ihn zwingen, das Haus zu verlassen; denn es war nicht erlaubt, den Namen eines fremden Gottes in der Synagoge zu nennen.”1
Milman sagt, daß die Idee vom Dreizack erdichtet ist.2

Diese Lehre der Trinität wurde ungefähr zur gleichen Zeit in die Kirche hineingebracht mit der Bilderanbetung und dem Halten des Tages der Sonne, und ist aber nur eine neugeformte persische Lehre. Es nahm ungefähr dreihundert Jahre von ihrer Einführung in Anspruch, um die Lehre zu dem zu machen, was sie heute ist. Sie wurde um 325 A.D. begonnen und wurde nicht vor 681 vollendet. Siehe Milman‘s Gibbon‘s Rome, Band 4, S. 422. In Spanien wurde sie 589 angenommen, in England 596 und in Afrika 534. - Gib. Band 4, S. 114, 345; Milner, Band 1, S. 519.

J. N. Loughborough.

1 Diskussion zwischen Summerbell und Flood über die Trinität, S. 38
2 History of Christianity, Buch 3, Kap. 9, S. 34

 

 

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