Herkunft drei Wellen d. h. Geistes


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~~~ Kann man die Herkunft der so genannten drei Wellen
des „ heiligen Geistes“ identifizieren? ~~~

(Pfingstgemeinden, so gen. Charismatische Bewegung, Powerevangelium, Heilungsbewegung)

 











Zunächst einige Verheißungen

„Wenn aber jener gekommen ist, der Geist der Wahrheit, der wird euch in die ganze Wahrheit einführen; denn er wird nicht von sich aus reden, sondern was er hört, das wird er reden und euch das Zukünftige verkünden.“ (Joh. 16, 13) [alle Bibelstellen nach der Übersetzung von H. Menge]
„Da antwortete ihnen Jesus mit den Worten: „Meine Lehre stammt nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat; wenn jemand dessen Willen tun will, wird inne werden, ob diese Lehre von Gott stammt, oder ob ich von mir selbst aus rede.“ (Joh. 7, 16.17)

Heute hört man sehr oft: “Lehre trennt, Liebe eint!“ Wenn dies Wort dahingehend missbraucht wird, um richtige Lehre aufzuweichen und schlecht zu reden, dann ist damit und daran nur einer interessiert, nämlich der Teufel!

Was sagt die Bibel über die Wichtigkeit der gesunden Lehre?

„Gib auf dich selbst und auf die Lehre acht, halte daran fest; denn wenn du das tust, wirst du sowohl dich selbst als auch deine Hörer zum Heil führen“ (1. Tim 4, 16)

„Ich beschwöre dich vor dem Angesichte Gottes und Christi Jesu, welcher dereinst Lebende und Tote richten wird, und bei seiner Erscheinung und bei seiner Königsherrschaft: Verkündige das Wort, tritt dafür ein, du magst gelegen oder ungelegen kommen, überführe, weise zurecht, ermahne mit allem Aufwand von Langmut und Belehrung! Denn es wird eine Zeit kommen, da wird man die gesunde Lehre unerträglich finden und sich nach eigenem Gelüsten Lehrer über Lehrer beschaffen, weil man nach Ohrenkitzel Verlangen trägt; von der Wahrheit dagegen wird man die Ohren abkehren und sich den Fabeln zuwenden. Du aber bleibe nüchtern in jeder Hinsicht, nimm die Leiden auf dich, richte die Arbeit eines Predigers der Heilsbotschaft aus und versieh deinen Dienst voll und ganz."

Viele in der so gen. Ch. B. (Charismatische Bewegung) spielen die gesunde Lehre herunter. Durch durchaus schön klingende Worte:
„Lehren trennen, Liebe eint" versucht man, sicherlich sehr oft unbewusst, den Gehorsam gegen Gottes Gebote durch „Halleluja rufen", „schöne Gefühle" etc. zu ersetzen.

Gottes Wort sagt:

„Für diese Tatsachen sind wir Zeugen und auch der Heilige Geist, den Gott denen verliehen hat, die ihm gehorsam sind." (Apg. 5, 32) Bewusster Ungehorsam kann nicht den Anspruch auf den Geist Gottes erheben. Der Geist Gottes führt zum Gehorsam. Ohne das Wirken des Heiligen Geistes würde niemand gläubig. Am Ungläubigen fängt der Geist Gottes zu wirken an. Somit wirkt der Heilige Geist auch an Ungläubigen. Doch die Fülle des Heiligen Geistes empfängt niemand, der sich bewusst dem Gehorsam Gott gegenüber entzieht.

Bewusste Gehorsamsverweigerung macht sich schuldig!

„Über die Zeiten der Unwissenheit hat Gott zwar hinweggesehen, jetzt aber lässt er den Menschen ansagen, dass sie überall Buße tun sollen" (Apg. l7, 30).
Wir sollten sehr wohl, zwischen dem System und den einzelnen Gliedern dieses Systems unterscheiden. Auch wenn ich den Katholizismus, als Lehrsystem, aus guten biblischen Gründen ablehne, so darf ich dies nicht bei dem einzelnen Katholiken tun. Ich kenne letzten Endes nur den äußeren Schein, das Herz jedoch, kennt Gott allein.

Es gibt in jeder Kirche und jeder Glaubensrichtung aufrichtige Kinder Gottes. Dies ist die offizielle Stellungnahme der Adventgemeinde. Leider hat es immer wieder Adventisten gegeben, die diese Wahrheit theoretisch wohl akzeptieren, aber im täglichen Umgang leider verleugnen.
„So sehr auch Glaube und Frömmigkeit schwinden, so gibt es in den Kirchen doch noch wahre Nachfolger Christi“ (E.G.White in ‚Der große Kampf‘ (Der große Konflikt), S. 463).

Weil nur Gott seine Kinder in den verschiedenen Kirchen kennt, darf man keine pauschalen Urteile fällen. Jeder, der das ihm offenbarte Licht annimmt und sein Leben danach orientiert, ist ein Kind Gottes.
So gesehen fällt es mir nicht schwer, sie als Kinder Gottes zu betrachten, auch Umgang mit ihnen zu pflegen, ohne jedoch an ihren Gottesdiensten oder Anbetungsformen teil zu nehmen. Es mag gewichtige Gründe geben, wo ich verpflichtet bin oder den Auftrag habe, diese Gottesdienste zu besuchen. Sonst würde ich mich aber fernhalten, weil ich einer Beeinflussung ausgesetzt werde, die mich unter Umständen teuer zu stehen kommen kann. Es gibt jetzt viele Erscheinungen, die zum Nachdenken anregen. Ohne zu leugnen, werden viele und große Wunder getan. Drogenabhängige werden geheilt, Kranke gesund gemacht, scheinbar verkrüppelte Gliedmaßen funktionsfähig gemacht und der Anschein erweckt, als sein dies alles Gottes Werke.

Ist das wirklich so?

„Und das ist kein Wunder, denn der Satan selbst nimmt ja dasAussehen eines Lichtengels an“
(2. Kor. 11, 14).

„Nicht alle, die Herr, Herr zu mir sagen, werden darum schon in das Himmelreich eingehen, sondern nur, wer den Willen meines himmlischen Vaters tut. Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, haben wir nicht kraft deines Namens prophetisch geredet und kraft deines Namens böse Geister ausgetrieben und kraft deines Namens viele Wundertaten vollführt?" Aber dann werde ich ihnen erklären: „Niemals habe ich euch gekannt, hinweg von mir, ihr Täter der Gesetzlosigkeit" (Matth.7, 21 - 23) [Täter der Gesetzlosigkeit = Übertreter des Gesetzes Gottes].

„Der Geist und die Kraft Gottes werden über seine Kinder ausgegossen werden. Zu der Zeit werden sich viele von den Kirchen trennen, in denen die Liebe zur Welt die Stelle der Liebe zu Gott und seinem Wort eingenommen haben. Viele Prediger und Laien werden mit Freuden jene großen Wahrheiten annehmen, die Gott hat verkündigen lassen, um ein Volk auf die Wiederkunft des Herrn vorzubereiten. Der Seelenfeind möchte dies Werk gern verhindern und wird, ehe die Zeit dieser Bewegung anbricht, versuchen es zu verfälschen. In den Kirchen, die er unter seine betrügerische Macht bringen kann, wird er den Anschein erwecken, als würde der besondere Segen Gottes auf sie ausgegossen, weil sich hier, wie man meint, ein tiefes religiöses Erwachen bekundet. Viele Menschen werden jubeln, dass Gott auf wunderbare Weise für sie wirke, während doch diese Bewegung das Wirken eines anderen Geistes ist. In religiösem Gewande wird Satan versuchen, seinen Einfluss über die ganze christliche Welt auszubreiten. (E.G.White in 'Der große Kampf' (Der große Konflikt), S. 463 u. 464)

Man sollte klar zwischen dem Einzelnen und dem System unterscheiden. Es gibt bestimmt auch unter den Heiden Kinder Gottes, die Gott nach bestem Wissen und Gewissen dienen. (Röm. 2, 14 - 16)
In der letzten Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse wird es jedoch nur noch zwei Klassen geben. Der Anlass zu dieser Auseinandersetzung ist:

Gottesgebot gegen Menschengebot.

1. „Hier muss sich das standhafte Ausharren der Heiligen zeigen, die da treu bleiben
   den Geboten Gottes und dem Glauben an Jesus." (Offb. 14, 12)
2. „Wenn jemand das Tier und sein Bild anbetet und das Mahlzeichen an seiner Stirn
   oder seiner Hand annimmt, der wird gleichfalls vom Zornwein Gottes trinken.“

Es gibt keinen Weg der Gott gefällt von denen, die die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus Christus nur verstümmelt auf ihrer Fahne (Panier) tragen. Es gibt nur eine klare Aufforderung Jesu, die zum Verlassen Babylons auffordert (Offb. 18, 1 - 4), eine Aufforderung, die zu denen hinführt, „die da treu bleiben den Geboten Gottes und dem Glauben an Jesus." (Offb. 14, 12)

Die Kennzeichen falscher Erweckung

Der Ausweis, mit dem sich Satan empfiehlt, sind „alle möglichen Machttaten, Zeichen und Wunder der Lüge" (2. Thess. 2, 9).
Weil man die Liebe zur Wahrheit nicht wollte, „sendet ihnen Gott einen starken Irrwahn, damit sie der Lüge Glauben schenken," (2. Thess. 2, 11)

„Männer und Frauen werden aufstehen und behaupten, eine neue Erkenntnis oder Offenbarung zu haben, die darauf abzielt, den Glauben an die Grundwahrheit zu untergraben.“ (E. G. White in Zeugnisse Band 1, S. 93)
„Satan ist ein fleißiger Bibelleser ..." (warum sollten es seine Diener nicht auch sein? Einfügung des Schreibers) „... Satan wird behaupten, Gott zu sein und Wunder aller Art wirken, um, wo es möglich wäre, auch die Auserwählten zu verführen." (E. G. White in Zeug. Band 3 S. 243)

„Gott wird sein Volk aufrütteln; wenn andere Mittel erfolglos bleiben, werden Irrlehren eindringen, die eine Sichtung herbeiführen und so die Spreu vom Weizen trennen" (E. G. White in Zeugnisse Band 2, S. 282).
„Er (Satan) arbeitet durch Prediger, welche ... durch Täuschung veranlasst wurden, einer Lüge zu glauben ... Während sie predigten oder beteten, fielen manche von ihnen hilflos nieder, aber nicht durch die Macht des Heiligen Geistes, sondern durch die Macht Satans ... Manche von denen, die diese Kraft gebrauchten, waren so in Täuschung befangen, dass sie dachten, es sei die Macht Gottes, die er ihnen zur Ausübung übergeben habe.“ (E. G. White in Erfahrungen und Gesichte S. 34)

„Dann blies Jesus den Heiligen Geist über sie aus; in demselben war Licht und Macht, viel Liebe, Freude und Friede ... Satan ... hauchte einen unheiligen Einfluss über sie aus; in demselben war Licht und viel Macht, aber keine süße Liebe, keine Freude und kein Friede" (E. G. White in Erfahrung u. Gesichte S. 46). Glaubt man der Bibel und den Auslegungen, die E. G. White diesen Ereignissen gibt, ergibt sich zwingende Schlussforderung:

- Ehe der Spätregen auf alle wahren Anbeter Gottes fällt, wird Satan durch  
   Verführung die Welt zu einer Scheinbekehrung führen. Diese wird so täuschend
   ähnlich mit einer wahren Bekehrung sein, dass
man glauben könnte, dies alles sei   
   von Gott gewirkt.

Kein Siebenten-Tags-Adventist braucht, sofern er wacht, betet, die Bibel fleißig studiert und beachtet, indem er Jesus in Wort und Tat bekennt, zu fürchten, verführt zu werden.

Die Zungenrede (Glossolalia = wie sie in pfingstlerischen Kreisen gebraucht wird): Eine besondere Gabe des heiligen Geistes?

Gott hat seiner Gemeinde besondere Gaben gegeben, die sie zur Einheit führen soll. „So wird dem einen durch den Geist Weisheitsrede verliehen, einem andern Erkenntnisrede nach Maßgabe desselben Geistes, einem andern Glauben in demselben Geist, einem andern Heilungsgaben in dem einen Geiste, einem andern Verrichtung von Wundertaten, einem andern Weissagung, einem andern Unterscheidung der Geister, einem andern mancherlei Arten von Zungenreden, einem andern die Auslegung der Zungenreden ( = Übersetzung, Hinzuf. des Schreibers). Dies alles wirkt aber ein und derselbe Geist, indem er jedem eine besondere Gabe zuteilt, wie er will" (l. Kor. 12, 8 - 11).

Zur Klarstellung manch irriger Auffassung möchte ich zu bedenken geben, dass es „mancherlei Arten von Zungenreden“ gibt, d. h. frei übersetzt: Es gibt verschiedene Sprachen, für die damalige Zeit mag griechisch, syrisch, ägyptisch etc. interessant gewesen sein‚ heute wären es die verschiedenen Sprachen der jeweiligen zu missionierenden Sprachgruppen, deren Sprache man nicht spricht und die außer ihrer Sprache eine andere nicht verstehen.

„Und eben dieser ist es auch, der die einen zu Aposteln bestellt hat, andere zu Propheten, andere zu Evangelisten, noch andere zu Hirten und Lehrern, um die Heiligen tüchtig zu machen für die Ausübung des Gemeindedienstes, für die Erbauung des Leibes Christi, bis wir endlich allesamt zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zur vollkommenen Mannesreife, zum Vollmaß des Wuchses in der Fülle Christi." (Eph. 4, 11 - 13)

„Und zwar hat Gott in der Gemeinde eingesetzt: erstens die einen zu Aposteln, zweitens andere zu Propheten, drittens noch andere zu Lehrern; sodann Wunderkräfte, sodann Gaben der Heilungen, Hilfeleistungen, Verwaltungsgeschäfte, mancherlei Arten von Zungenreden. Sind etwa alle Gemeindeglieder Apostel? Etwa alle Propheten? Alle Lehrer? Besitzen etwa alle Wunderkräfte? Haben etwa alle Heilungsgaben? Reden alle mit Zungen? Können alle die Zungensprachen auslegen? (1. Kor. 12, 28 - 30)
Moderne Übersetzungen geben das Wort „Zungenreden" mit Fremdsprachen oder unbekannten Sprachen wieder. Ist diese Übersetzung berechtigt?
Sicherlich ist jede Übersetzung, gewiss ohne schlechte Absicht, gewissermaßen auch Auslegung. Auch eine Übersetzung von mir wäre, ohne dass ich es beabsichtigen würde, bedingt durch meine Herkunft, meine Überzeugung und meinen Bildungsstand gewissermaßen auch Auslegung. Wir können jedoch den Sinn durch Vergleichen mit andern Bibeltexten genau festlegen, genau ermitteln.
In Apg. 2, 5 - 13 finden wir eine genaue Beschreibung dieses Ausdruckes „glossolalia". Hier sind es offenbar Fremdsprachen bzw. Dialekte, die in Judäa nicht bekannt waren. Menschen, die diese Sprachen nie erlernt hatten, wurden durch dieses Sprachwunder, mit der Frohen Botschaft bekannt. Von solchen Fremdsprachen ist auch in Apg. 10, 23 - 48 die Rede. Der Apostel bekräftigt diese ausdrücklich in Vers 47, wo er sagt: „die den Heiligen Geist ebenso wie wir empfangen haben." In Apg. 19, 6 wird diese Gabe nochmals erwähnt und in Markus 16, 17 - 18 von Jesus verheißen. In keinem dieser Texte ist man im Unklaren, was die Worte Zungen oder fremde Zungen bedeuten. Es sind einfach unbekannte Fremdsprachen.

Liest man jedoch 1. Kor. 14, 1 - 33, so könnte man den Eindruck gewinnen, als sei hier die Rede von einer Sprache, die niemand außer Gott verstehen könnte. Dazu möchte ich aus guten biblischen Gründen das Folgende zu bedenken geben: Wenn wir in der Bibel eine schwer verständliche Stelle finden, so ist es ratsam andere Bibelstellen, die von Ähnlichem sprechen, zurate zu ziehen und diese werden sicherlich zur Aufhellung der schwer verständlichen Stellen beitragen. Aus allen Stellen, außer 1. Kor. 14, geht klar hervor, dass es sich um unbekannte Fremdsprachen handelt. Warum soll nun plötzlich hier dasselbe Wort nicht dieselbe Bedeutung wie sonst haben? In all diesen Texten wird das Wort „glossa lalein" verwendet.
Die Bibel braucht für ekstatisches Reden das Wort profetaia. Aus diesem Wortstamm kommt unser Wort prophezeien. Das Wort „glossa lalein“ wird allgemein für das sprechen in einer Menschensprache verwendet. Reden im Geist ist nicht anderes, als Reden in einer dem Sprecher unbekannten Menschensprache als Gabe des Geistes Gottes.

Wenn wir bedenken, dass der Korintherbrief etwa 6 - 8 Jahre vor der Apostelgeschichte geschrieben wurde, so darf man doch wohl fragen, wieso hat Lukas, der doch ständig mit Paulus dabei war, also auch vom Brief an die Korinther wusste, in der Apostelgeschichte den Leser nicht aufmerksam gemacht und ihm gesagt: Pass bloß auf, hier handelt es sich um eine andere Art der Zungenrede, als wir sie sonst pflegen? Er spricht aber ohne Kommentar weiter und gebraucht das Wort Zungenrede und meint damit einfach eine unbekannte Fremdsprache.
Dass es sich auch hier im Korintherbrief nur um unbekannte Sprachen der Menschen handelt, ergibt sich aus der folgerichtigen Überlegung: Wenn ich in einer für Anwesende unbekannten Sprache zu ihnen rede, werde ich von den anderen wohl zu recht als überspannt gehalten. Sie würden sagen: „Ihr seid von Sinnen" (1. Kor. 14, 23). Wenn ich aber in einer Sprache, die ich zwar nicht kenne, aber unter dem Einfluss des Geistes Gottes als Gabe sprechen kann, mich an den Ungläubigen wende, rede ich dem Angesprochenen „ins Gewissen" (1. Kor. 14, 23 letzter Teil). „Mithin sind die Zungenreden ein Zeichen nicht für die Gläubigen, sondern für die Ungläubigen." (Vers 22) Die Zungenrede, sprich, das Sprechen in einer fremden Sprache ist notwendig, um einen ungläubigen Menschen mit der Botschaft von der Liebe Gottes zu erreichen. Der in seiner mir unbekannten Sprache, für ihn aber klar verständlichen Worten, Angesprochene kann verstehen, was gesprochen wird. Meine, für mich unbekannte Zungensprache, wird für ihn prophetisches Reden, das ihn so trifft, dass er aufhorcht. „Denn lebendig ist das Wort Gottes und wirkungsfähig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert: Es dringt hindurch, bis es Seele und Geist, Gelenke und Mark scheidet und ist ein Richter über die Regungen und Gedanken des Herzens." (Hebr. 4,12)

In der Gemeinde zu Korinth gab es Glieder, die eine fremde Sprache unter dem Einfluss des Heiligen Geistes sprechen konnten. Dies hat sie erbaut, den anderen aber gegenüber, die diese Sprache nicht verstanden, war dies lieblos. Dies beanstandet der Apostel in deutlichen Worten an anderer Stelle. Ganz klar sagt er: „... so macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr eines Sinnes seid, indem ihr die gleiche Liebe hegt und einmütig dem gleichen Ziel zustrebt und nichts aus Rechthaberei oder eitlem Ehrgeiz tut, sondern in Demut einer den anderen höher als sich selbst erachtet; jeder habe nicht nur seinen eigenen Vorteil im Auge, sondern jeder auch den des anderen" (Phil. 2, 2 - 4). Der Apostel ist nicht für ein Reden in Sprachen verantwortlich, die der Betreffende auf Grund der Zungengabe von Gott erhalten hat, aber die die Zuhörer nicht verstehen, weil sie einer anderen Sprachgruppe angehören. Nur unter der Bedingung, dass es jemanden gibt, der sie auch übersetzen kann, erlaubt er dieselbe. Sonst redet man „dann eben nur in den Wind". (1. Kor. 14, 9) Er wehrt sich auch gegen ein Sprechen in Zungen, wenn sie nur zu meiner Erbauung gereicht, die anderen aber frustriert.

Der von Gott mit einer Sprachgabe Beschenkte mag durch sein Reden selbst erbaut sein; aber diese Haltung ist letztendlich selbstsüchtig, weil der Sprechende sich selbst wichtig macht, also lieblos den andern gegenüber handelt, weil diese ohne Übersetzer von seinem „trefflichen Dankgebet" keinen Segen haben. Auch christliche Gaben sollte man in erster Linie zur Erbauung anderer verwenden und erst dann Zuhause für sich selbst. So „will ich lieber fünf Worte mit meinem Verstande reden (verständlich reden, vom Verfasser hinzugefügt), um andere zu unterweisen, als viele tausend Worte in Zungenrede." – die niemand versteht.
Handle nicht lieblos und habe nur deinen Vorteil, hier deine Erbauung, im Auge, sondern achte auch auf die Belange des anderen. Hierin wird auch jetzt noch in der Gemeinde am meisten gefehlt.
Der Apostel schließt seine Darlegung mit folgenden Worten:

„Liebe Brüder, zeigt euch nicht als Kinder in der Urteilskraft! Nein, in der Bosheit sollt ihr Kinder sein, aber hinsichtlich der Urteilskraft zeigt euch als Erwachsene“ (Vers 20).
Es täte gut sich daran zu erinnern, dass der Apostel Petrus vor den schwer verständlichen Worten des Apostel Paulus warnt, er sagt: „In diesen (Briefen) findet sich allerdings manches schwer Verständliche, das die Unwissenden und Ungefestigten ebenso zu ihrem eigenen Verderben verdrehen, wie sie es auch bei den übrigen Schriften tun." (2. Petr. 3, l6).

Ist die Glossolalia eine Sprache?

Vom modernen Zungenreden steht fest, dass es keine Sprache ist. Kapazitäten auf dem Sprachgebiet haben unzählige Tonbandaufnahmen der Glossolalia untersucht und dabei Folgendes festgestellt: „Es gibt kein Geheimnis, was die Glossolalia angeht. Sie ist immer das Gleiche: Silbenreihen, die aus Lauten zusammengestellt werden, die der Sprecher kennt; sie sind mehr oder weniger genau zusammengesetzt, klingen aber auf Grund des realistischen, sprachähnlichen Rhythmus und der Melodie wie wortähnliche bzw. satzähnliche Einheiten. Glossolalia ist in der Tat in etwa wie Sprache, aber sie kommt nur dadurch zustande, dass der Sprecher (unbewusst) will, dass es wie Sprache sei. Trotz der oberflächlichen Ähnlichkeiten ist Glossolalia grundsätzlich keine Sprache. Alle Sprachproben von Glossolalia, die je untersucht wurden, haben keine Merkmale ergeben, die auch nur andeuten würden, dass sie eine Art von Kommunikationssystem seien." (Prof. Samarin in „Menschen und Engelzungen" 1972 S. 227).

Prof. Samarin hat im Auftrage der USA Regierung in jahrelangen Untersuchungen die Glossolalia (Zungenrede) erforscht und das Ergebnis der amerikanischen Regierung vorgelegt.
Folgende Kapazitäten haben diese Untersuchungen durchgeführt und alle haben dasselbe Ergebnis gebracht:
- Dr. William Samarin, Prof. für Anthropologie und Linguistik, Universität Toronto
- Dr. William Welmers, Prof. für afrikanische Sprachen, Universität Los Angeles.
- Dr. Eugene Nida, amerikanische Bibelgesellschaft

Das moderne Zungenreden kommt außer in der Ch. B. noch in folgenden Bevölkerungsschichten vor: bei Derwischen, den Schamanen; Medizinmännern der heidnischen Religionen; bei den modernen Teufelsanbetern; bei modernen Entspannungsübungen. Es wird auch zum Erlernen an bestimmten Volkshochschulen angeboten. Auch ausgesprochen ungläubige Menschen (aktive Gottesleugner) kennen diese „geistlichen" Übungen.
David Christie-Murray schreibt in seinem Buch „Stimmen von Göttern: In Zungen reden" S. 4:
„Für den normalen Bibelleser ist es ein Schock, wenn er entdeckt, dass die Glossolalia in der menschlichen Kultur von Asien bis Amerika und Sibirien bis nach Afrika etwas Bekanntes und Vertrautes ist."
Charles R. Smith schreibt: „Heutzutage sprechen Schamanen (Zauberdoktoren, Priester und Medizinmänner) in Haiti, Grönland, Mikronesien und Ländern in Afrika, Australien sowie Nord- und Südamerika in Zungen. (Tongues in Biblical Perspektive, S. 20 - 21) Er schreibt weiterhin, dass „Voodoo-Ausübende in Zungen sprechen. Buddhistische und shintoistische Priester hat man gleichfalls in Zungen reden hören. Moslems haben in Zungen gesprochen; und eine Überlieferung aus dem Altertum berichtet, dass sogar Mohamed in Zungen gesprochen hat. Er schildert selbst, dass es ihm nach seinen ekstatischen Erlebnissen schwer gefallen sei, zu einer „logischen und verständlichen Sprache" zurückzukehren." (S. 21)

Diese Beispiele aus verschiedenen Teilen der Welt haben Forscher zu der Schlussfolgerung geführt, dass man „Glossolalia in einer oder anderer Form fast überall antreffen kann" (Christie - Murray, S. 13). Wenn also fest steht, dass die Glossolalia ein Phänomen mit universaler Reichweite ist, die sowohl in nichtchristlichen Religionen, als auch im Christentum vorkommt, stellt sich die Frage: Spricht der Nicht-Christ, der diese Glossolalia praktiziert, die gleichen unverständlichen, unzusammenhängenden Laute wie einer, der zu einer christlichen Gruppe gehört. Ist die Glossolalia der verschiedenen christlichen Gruppierungen eine Art menschlicher Sprache oder etwas anderes? Ausführliche Studien sind von Linguisten durchgeführt worden, wobei man Aufnahmen von Zungenrednern verwendet hat, um Strukturen der modernen Glossolalia zu entdecken, die vielen Aufnahmen von Glossolalie-Rednern (viele, hunderte von Tonbandaufnahmen) haben die Tatsache ergeben, dass die ganze Palette dieser Zungensprachen „keiner normalen menschlichen Sprache angehört." (W.J.Samarin in (Glossolalia as a Vocal Pfenomen S. 113)

All diese Zungenäußerungen, die von verschiedenen Sprechern benutzt wurden, entsprechen keinem Definitionskriterium oder einer Struktur menschlicher Sprache, sie sei tot oder lebendig. Obwohl sie sich wie Sprache anhören, bilden alle diese Äußerungen keine jedwede Form von Kommunikation. Dr. John P. Kildahl hat eine weitreichende Studie mit wissenschaftlicher Strenge im Auftrage der USA Landesanstalt für geistige Gesundheit, durchgeführt. Dabei wurden Tonbandaufzeichnungen so genannter christlicher Ausleger (es handelte sich um christliche Zungenredner) vorgeführt, kein Einziger hat als Auslegung ein und dasselbe gesagt. Es gab die verschiedensten Deutungen, die nur eine Schlussfolgerung zulassen: Die Ausleger richteten sich nicht an der Sprache als Kommunikationsmittel aus, sondern an den von ihnen vorgegebenen Offenbarungen Gottes. Wenn Sprache nicht mehr ein Kommunikationsmittel ist, sondern wie christliche Zungenredner behaupten, ein Modus der Gottesanbetung, stellt sich mir die Frage:
Will Gott eine gedankenlose Anbetung? Ist ein Plappern von unverständlichen Lauten, die niemand versteht, nicht einmal der so genannte Ausleger, nicht ein Hohn. Jesus sagt: „... Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden." (Matth. 6, 7)
Es wird immer wieder zu recht betont, dass Gott keine Marionetten will. Er möchte keine Automaten, sondern er wünscht sich Wesen, die sich bewusst aus freiem Willen für ihn entscheiden. Schon allein aus dieser Sicht ist die vernunftlose Zungenrede abzulehnen. Aus diesem Grunde kann die in 1. Korinther 14 erwähnte Zungenrede nicht die heutige Glossolalia sein. Sie darf auch als vernünftige, aber unbekannte Sprache, nicht im Gottesdienst gebraucht werden.

„Wie soll da einer ... das Amen zu deinem Dankgebet sprechen? Er versteht ja gar nicht, was du sagst." (1 Kor. 14, 16) Persönlich spreche ich französisch (z. B.). In meiner Gemeinde spricht niemand außer meiner Frau diese Sprache. Wenn ich nun plötzlich in der Gemeinde anfangen würde, nur in dieser Sprache zu sprechen, würde ich nicht für überspannt eingestuft werden? Selbst wenn ich die Gabe, in fremden Sprachen, als Geistesgabe sprechen zu können, erhalten hätte, würde der Gebrauch derselben unter Menschen, die diese Gabe nicht sprechen, Befremden erwecken.

Die frühen Adventisten hatten auch mit solchen Zungenrednern zu tun. E. G. White schreibt als Warnung für die Gemeinde folgende Worte: "geistliche Übungen, angeblich auf Gaben gegründet, die der Herr der Gemeinde verordnet hätte, werden von einigen dieser Gläubigen abgehalten. Sie sprechen ein sinnloses Kauderwelsch, dass sie die unbekannte Zunge heißen, die allerdings nicht nur bei den Menschen, sondern auch bei Gott und dem ganzen Himmel unbekannt ist. Solche ‚Gaben' werden von Männern und Frauen hervorgebracht, deren Helfer der große Verführer ist. Fanatismus, religiöse Ekstase, falsche Zungenreden und geräuschvolle Gottesdienste sieht man als von Gott gesetzte Gnadengaben an. Hierin lassen sich manche täuschen. Die Früchte all dieser Erscheinungen sind nicht gut. ‚An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!' (Matth. 7, 16). Fanatismus und großer Aufwand dürfen nicht als besondere Kennzeichen des Glaubens aufgefasst werden." (Zeug. Band 1 S. 145)

Überall, wo sich in unseren Gemeinden Zungenrede ausbreitete, hat sich auch Trennung und Entzweiung eingestellt. Ist dies eine gute Frucht? Warum macht diese Glossolalia aus Katholiken bessere Katholiken, aus Lutheranern bessere Lutheraner, aus Baptisten bessere Baptisten und nur aus Adventisten, Menschen, die grundlegende adventistische Wahrheiten, in Frage stellen und zum Teil auch sogar ablehnen? Merken wir nicht, wer etwas Bestimmtes will?

Die katholischen Charismatiker sind glühende Anhänger der katholischen Lehre, ebenso die Charismatiker der anderen Konfessionen gelten als die echten ihrer Konfession. Charismatiker in der Adventgemeinde sind jedoch die Ersten, die adventistische Basislehren in Frage stellen und auch ablehnen.
Da die Glossolalia auch von jedwedem Menschen durch Lehrgänge erlernt werden kann, ist die pauschale Bezeichnung „Geist von unten“ nicht angebracht. Genau so falsch ist aber auch, die Bezeichnung dieser Gabe als eine ‚besondere Gabe des Geistes Gottes‘.

Ich kann eine Fremdsprache durch Einsatz und Fleiß erlernen. Diese Gabe, dies tun zu können, ist natürlich auch Gabe Gottes, die er jedem Menschen mittelbar gegeben hat! Aber das Sprechen einer Fremdsprache, ohne dass ich sie erlernt habe, ist eine unmittelbare Geistesgabe Gottes. Etwas Menschliches zu vergöttern ist nicht weniger gefährlich als das Umgekehrte. Einen Menschen zum Gott zu machen, etwas Menschliches zu vergöttlichen, ist ein sehr gefährlicher Götzendienst. Durch Kontakte mit solchen Menschen, die diese Zungenrede praktizierten, konnte ich klar erkennen, dass dieselbe beruhigt und ein wunderbares Gefühl in dem Sprechenden hervorruft. Doch man wird derart abhängig, wenn man dieses Sprechen übt, dass sich jedes Mal ein Drang nach mehr einstellt. Man wird, praktiziert man dieses Sprechen lang genug, davon abhängig. Nach geraumer Zeit fühlt man sich unruhig und sehnt sich danach, wie ein Raucher nach der Zigarette. Zugleich aber verliert man die Fähigkeit diese „Gabe“ zu hinterfragen. Man erliegt einer falschen Sicherheit. Da man meint, durch diese Glossolalia die Gabe des Heiligen Geistes zu haben, hinterfragt man kaum die Ansicht derer, die die Glossolalia pflegen.

Ein Ehepaar, das sich nur schwer von diesen Praktiken lossagte und zu der Adventgemeinde fand, hat mir bestätigt, dass sie unter diesem Einfluss die einfachsten biblischen Wahrheiten nicht verstehen konnten. Sie konnten stundenlange Predigten anhören, es war wie ein Rausch wunderbarer Gefühle, doch zu den eigentlichen Aussagen drang ihr Verständnis nicht. Über die Aussage der Predigt konnten sie kaum Auskunft geben. Es mag durchaus bei den verschiedenen Menschen auch verschieden sein. Es ist jedoch zu bedenken, wenn menschlicher Wille und Vernunft ausgeschaltet sind, füllt Satan diese Lücke nach Möglichkeit aus. In dieses Vakuum kann er eindringen und uns beeinflussen. Wenn die Angabe stimmt, dass Gott uns Menschen einen freien Willen und damit auch eine freie Entscheidung zugebilligt hat, dann kann ich den Praktiken, wo mein Wille und Verstand ausgeschaltet wird, nicht zustimmen. Sowohl bei der Hypnose, als auch bei der Zungenrede wird mein eigenes Urteil und Entscheidungsvermögen ausgeschaltet. In diesem Zustande muss es nicht unbedingt zu einer bösen Manipulation von draußen kommen, doch ist mit Sicherheit anzunehmen, dass sich Satan eine solche Gelegenheit kaum entgehen lässt.

Persönlich kann ich der ‚Ch. B.‘, so wie sie sich darstellt, nicht beipflichten und gebe zu bedenken, dass sie aus rein vernünftigen Gründen für einen Protestanten im Allgemeinen und für einen Siebenten-Tags-Adventisten im Besonderen nicht akzeptabel ist. Zwei Begebenheiten möchte ich hier als Untermauerung des oben Gesagten wiedergeben:

In meinem Heimatdorf gab es eine Pfingstgemeinde. Der Vorsteher und ich hatten ein gutes Verhältnis zu einander. Nach meiner Einschätzung war er ein ehrlicher Christ, der Gott nach seinem Verständnis und nach seiner Überzeugung diente. Er hieß Nick und als er verstarb, bin ich mit einem guten Gefühl hinter seinem Sarg gegangen. Zu seinen Lebzeiten haben wir oft zusammen gebetet und geistliche Dinge besprochen. Dabei musste ich feststellen, dass er gewisse Erkenntnisse, die ich hatte, einfach nicht begreifen konnte. Anders als bei anderen Menschen, die wohl begriffen, was Sache war, aber mit erlaubten und unerlaubten Mitteln meine Erkenntnisse bekämpften, hatte ich einfach den Eindruck, dass bei ihm der Groschen nicht gefallen war. Ich bin dankbar, dass keiner von uns eine theologische Prüfung ablegen muss, um bei Gott angenommen zu sein. Auch die größten Theologen würden, so glaube ich, von Gott ein Ungenügend erhalten und müssten mit uns zusammen, wohl die Worte hören, die der Heiland den Emmausjüngern sagte:

„O ihr Gedankenlosen, wie ist doch euer Herz so träge, um an alles zu glauben ..." (Luk. 24, 25)
Dieser Mann vertraute mir und so sprachen wir, auch über Probleme in seiner Gemeinde, die man auch böswillig hätte missbrauchen können. Wenn Menschen nicht dem Standard entsprechen, den Gott fordert, kann man wohl nicht Gott dafür verantwortlich machen. Und wenn Vertreter einer Glaubensgemeinschaft nicht deren geforderten Standard entsprechen, sollte man auch der jeweiligen Gemeinschaft nicht alles in die Schuhe schieben. Dies ist einfach nicht fair und christlich schon gar nicht! Ich konnte ihm dabei manch guten Rat geben, wofür er dankbar war. Auch er konnte mich in manch einer persönlich verquickten Situation beraten.
Eines Tages kam er mit seiner Frau, unruhig und wie mir schien auch freudig erregt und zugleich zweifelnd, zu mir. Er wollte sich Rat zu holen.

„Bruder, Schwester sowieso, (diese Frau galt unter ihnen als Prophetin, sprach in Zungen und war in vielen Dingen Ton angebend) hat unter dem Einfluss des Geistes verkündigt, sie sei schwanger vom Heiligen Geist. Nun sind wir zum Teil verunsichert, aber ablehnen können wir diese Ankündigung doch nicht. Wir würden uns doch der Sünde wider den Heiligen Geist schuldig machen. Lies nur Matthäus 12 Kapitel. (Matth. 12, 22 - 37).
Meine Antwort: „Nick, und ihr habt nicht die Erkenntnis, dass Jesu Wiederkunft nicht auf diese Art stattfindet? Lies doch bitte Matth. 12 nicht nur bis zum Vers 32 sonder bis zu Ende.“
„Ja, wir sind auch ganz und gar unruhig geworden, können uns dies auch nicht erklären, möchten aber auch den Geist Gottes nicht abweisen, es könnte uns sonst schlecht ergehen. Und bedenke Bruder, sie hat den Heiligen Geist. Sie spricht doch in Zungen!“
Persönlich will ich dieser Frau auch nicht unbedingt Böswilligkeit unterstellen, sie war in den Wechseljahren, ihr Mann war tot. Na ja ...? In meinen Argumenten hatte ich nur bedingt Erfolg. Dieser stellte sich erst später ein. Nach 6 Monaten wurde diese Frau in eine Nervenanstalt überwiesen, sie war einfach durchgedreht.
Diese Begebenheit entspricht der vollen Wahrheit und ich habe dies selbst erlebt. Ich kann vor Gott bezeugen, dass sich dies so zugetragen hat.
Diese Begebenheit habe ich auch nicht erzählt, um damit gegen die Zungenrede einen „Beweis“ zu haben. Nein! Damit will ich nur aufzeigen, wie Menschen auf Grund dieser Annahme, diese „Gabe“ sei von Gott, der Fähigkeit gesunder Urteilskraft verlustig gehen.

Nun noch eine Begebenheit. Diese kenne ich nur von einem „Pfingstbruder"; sie ist nicht wie die vorhergehende Begebenheit aus erster Hand. Doch ich weis um diese Tatsache, da auch eine diesbezügliche Zeitungsannonce erschien. Die Annonce habe ich aber nicht persönlich gelesen. Ich gebe diese Begebenheit so wieder, wie sie mir von einem der Ursache gehabt hätte, dieselbe zu verschweigen oder anders darzustellen, erzählt wurde.
In der Stadt D. fand ein Scheidungsprozess statt. Eine etwa 50 Jahre alte Frau wollte sich von ihrem Manne scheiden. Sie gab folgenden Grund an: Der Heilige Geist hat mir kundgetan, mich von meinem Manne zu scheiden und Herrn X zu heiraten. Diese Frau, Glied in einer Pfingstgemeinde, galt als Prophetin. Sowohl ihr Mann als auch der neu Erkorene waren von dieser Botschaft des „Heiligen Geistes" nicht sehr erfreut, zumal der Neue auch noch bedeutend jünger war. Es ist nicht erwiesen, dass zwischen dieser Frau und dem „Auserkorenen" ein Techtelmechtel gewesen sei. Doch wenn der „Heilige Geist" etwas anordnet, wer wagt dagegen anzugehen? Wenn es jemanden betrifft, der, da er ja mit Zungen reden kann, erfüllt ist vom „Heiligen Geist", fügt man sich. Die Betroffenen pflichteten, wenn auch wenig erfreut, bei. Die Richterin, hat die Frau (so wurde mir wörtlich gesagt) hart angefahren: „Du Drecksau, warum mischst du den Heiligen Geist in deine Sauerei mit ein?“

Damit möchte ich diesen Fauxpas nicht gegen die Pfingstgemeinde ausspielen, denn nur zu oft haben sich auch STA nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Es geht mir darum aufzuzeigen, wie leichtgläubig und ohne der reellen Möglichkeit zur Hinterfragung seiner eigenen Position man ist, wenn die Überzeugung, infolge der Glossolalia hätte man auch den heiligen Geist, von einem Besitz ergreift.

Der weitaus größte Teil der ‚Ch. B.‘ befindet sich z. Z. in der katholischen Kirche, sogar Papst Johannes Paul II. soll in Zungen sprechen können (da ich eine genaue Quellenangabe nicht geben kann, soll diese Aussage mit Vorbehalt genossen werden). Nun mache ich beileibe keinem Einzelnen, auch dem Papst keinen persönlichen Vorwurf. Es stimmt mich jedoch recht bedenklich, dass es gerade die Praktiker der ‚Ch. B.‘, durch die Zungenrede ermutigt, in geradezu magischer Weise zur Anbetung der Maria sowie zur Feier der Eucharistie (katholische Abendmahlsfeier) und Wallfahrten treibt, und von den Heiligen, die man anbetet, Hilfe erwartet? Unterstützt der Heilige Geist Götzendienst?

Weil unsere protestantischen Glaubensväter diese Art von Anbetung (Marienkult, etc.) abgelehnt haben, mussten sie auf Scheiterhaufen gehen, haben sie ihr Hab und Gut eingebüßt, wurden ihrer Kinder beraubt, wurden gefoltert, ertränkt; man jagte sie wie Freiwild. Dies alles haben sie auf sich genommen, weil sie erkannten, dass Gott im Geist und in der Wahrheit angebetet sein will (Joh. 4, 24).
Waren diese Gläubigen alle Spinner? Sind manche von uns in ihren theologischen Überlegungen auf Abwege geraten, sodass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen kann? Diesen allen rufe ich laut zu „Quo vadis Adventgemeinde." Soll durch die Zungenrede der Weg frei gemacht werden zu einem Schmelztiegel aller christlicher Lehr- und Irrlehren. Dies kann doch niemand, der auch nur ein klein wenig Kenntnis von unserer prophetischen Botschaft hat, wollen. Oder? Ein Mischmasch von Irrtum und Wahrheit, wo schließlich nicht jeder glauben kann, was er für richtig hält, sondern was die Masse diktiert!

Zwar singt jeder Vogel in diesem Konzert (Offb. 18, l - 3) noch mit eigener Stimme, doch in verschiedener Tonlage dieselbe Melodie, die schließlich Menschengebot anstelle von Gottesgebot einschiebt. Die Antwort auf die Frage nach dem Dirigenten dieses babylonischen Gesanges dürfte nicht schwer fallen.
Philip Potter, ein bekannter Theologe und ehemaliger Generalsekretär des Weltkirchenrates schreibt in der Zeitschrift „Erneuerung in Kirche und Gesellschaft" Heft 7/80 S. 25: „Wir sehen, diese 'Charismatische Bewegung' ist die wahre 'Ökumenische Bewegung'. Die 'Charismatische Bewegung' bringt die Einheit für die Christen. Die 'Charismatische Bewegung' ist ein Band zwischen den Kirchen der Reformation, der 'Römisch-Katholischen Kirche', den konservativen Evangelikalen und Orthodoxen. Die 'Charismatische Bewegung' kann dem Weltrat der Kirchen helfen bei seinem Ziel: Einheit des Volkes Gottes und Einheit aller Menschen auf der Welt. Vielfalt in der Einheit. Das ist das Werk des Heiligen Geistes."

Wie sehr dieser Geist schon wirkt, zeigt die Tatsache, dass die Evangelikalen der USA mit den Katholiken einen gewissen Schulterschluss vollzogen haben. Man hat große Differenzen in Glaubenssachfragen, doch man reicht der katholischen Kirche die Hand und verspricht, sich nicht mehr gegenseitig zu missionieren.
So gesehen war die Reformation eine der größten Katastrophen (geistlicher Abfall/Verwässerung).
Väterlicherseits stammt meine Großmutter noch von jenem Geschlecht, der unter Maria Theresia verbannten evangelischen „Landler" aus dem Salzburgischen. Ein Cousin von mir hat sich der Mühe unterzogen und den Stammbaum zurück verfolgt und den um des Glaubens willen preisgegebenen, stattlichen Hof mit Anwesen im so genannten Landel in Österreich ausfindig gemacht und besucht. Beim Betrachten dieses schönen Anwesens und der wunderschönen Umgebung und im Hinblick auf den „Fehler", den meine Ur-Ur-Urahnen machten, rufe ich aus: „O törichte Einfalt! Man hat euch das verlockende Angebot gemacht, lebt eueren Glauben zu Hause aus, sprecht in der Öffentlichkeit nicht davon, gebt eure Bibel ab und ihr dürft bei euern Kindern und eurem Besitz bleiben.
Wollt ihr eure Kinder verlassen? Wo bleibt eure Liebe zu denselben, wenn ihr lieber auf sie als auf die Bibel verzichtet. Eure Kinder brauchen euch als Eltern. Wird christliche Liebe seine Kinder um eines Buches willen verlassen? Wo bleibt euer Verstand? *)
Nein, ihr habt in eurer fanatischen Haltung auf Hab und Gut verzichtet, habt euch eure Kinder wegnehmen lassen und seid einer ungewissen Zukunft entgegen gezogen. Aber immerhin euch ging es noch besser als jenen, die man ohne viel Auflesen auf dem Scheiterhaufen verbrannte. Doch eure dickköpfige, starre, konservative Haltung hat euch jene Glaubensfreiheit gebracht, die sich letztlich als Irrtum erwies. Oh ihr törichten Selbstmärtyrer, hättet ihr doch die „göttliche" Erkenntnis besessen, das Lehren nur trennen, und nur Liebe eint! Nein, ihr wolltet unbedingt Einheit und Liebe nicht von der Wahrheit trennen. Euch haben einige „erleuchtete" Theologen gefehlt, die es heute scheffelweise gibt. Diese hätten euch sicherlich von eurem subjektivem „Irrtum" heilen können. Euch mache ich nun heute den Vorwurf, ihr habt von eurem protestantischem Geiste auch mir vererbt, und nun stehe ich da und begehe erneut den „Irrtum Luthers" (grundsätzlich: Luther hatte keinen Fehler begannen; der so gen. Irrtum Luthers wurde von der Gegenseite gesehen), der auch, starrköpfig wie ihr, gesagt hat: „Es sei denn, man beweise mir aus der Schrift oder mit hellen Gründen meinen Irrtum, sonst kann ich nicht anders handeln. Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir Amen!" O törichte Einfallt!
Man verzeihe mir, wenn ich meine Trauer, meine Bestürzt- und Betroffenheit nicht in andere Worte kleiden konnte!

Wo bleibt die Vernunft?

Gott gab uns in seiner Weisheit sein Wort. Er hat uns auch klare Anweisungen gegeben, auf was sich ein Mensch, der Jesus nachfolgt, einlässt. Wir können als Siebenten-Tags-Adventisten genau wissen, was auf uns zukommt. Wir können die Zeichen der Zeit anhand der Bibel und den klaren Aussagen des Geistes der Weissagung erkennen. Doch sind heute manche von uns im Begriff, die elementarsten Regeln in der Nachfolge Jesu zu missverstehen. Viele von uns sind bereit, falschen Propheten nachzulaufen, Propheten, die Reichtum, Erfolg und Macht nicht nur versprechen sondern auch scheinbar vermitteln. Diesen falschen Propheten folgt man kritiklos, liest ihre Schriften, verbreitet sie und verunglimpft mit allen Mitteln den Geist der Weissagung als anmaßend und lieblos. Dabei kennt man den Geist der Weissagung ebenso wenig, wie auch die genauen Aussagen der 'Heiligen Schrift'. Man sieht „Mücken", wenn denn welche sein sollten, aber man schluckt doch Kamele. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis man an den dicken Brocken auch erstickt.
Es ist einfach nicht zu fassen! Immer wieder macht der Mensch dieselben Fehler.

„Denn ein zwiefaches Unrecht hat mein Volk begangen; mich, den Born lebendigen Wassers, haben sie verlassen, um sich gegrabene Brunnen anzulegen, löcherige Brunnen, die das Wasser nicht halten.
(Jer. 2, 13)

Wenn man den Voraussagen, die E. G. White unter dem Einfluss des Heiligen Geistes gemacht hat, glauben würde und deren Ratschläge auch befolgt hätte, heute würden wir einen solchen Zuwachs an Gliedern in Deutschland haben, wie dies in anderen Ländern der Welt Tatsache ist. Man beschreitet Wege, die viele Auslagen machen und gewinnt mit denselben Glieder, die dann anschließend die Gemeinde verlassen! Wo bleibt die Vernunft? (siehe Feiergemeinden in die USA). Sicherlich ist manch Gutes dabei, auch für uns als Adventgemeinde. Doch bleibt der Akzent einfach bei dem sozialen Angebot bestehen (den Broten der Speisung der 5000) und man vernachlässigt die geistliche Komponente, wird man wohl Menschen in die Gemeinde bekommen, aber wahre bekehrte Menschen wären nur die Ausnahme, welche die Regel nur allzu sehr bestätigen würden (Joh. 6, 26 sowie das ganze 6. Kapitel überhaupt).

Der Aussage von Papst Johannes Paul II.‚ dass sich bei manchen der Religionsunterricht in Soziallehre umgewandelt hätte, kann man nur beipflichten. Wir dürfen nicht traurig darüber sein, wenn nur wenige Menschen die Adventbotschaft annehmen. Als der Heiland anfing nach dem Stillen des Hungers, geistliches Brot auszuteilen, verließen ihn die Massen. Auch bei den Jüngern tauchten Fragen auf. Jesus ging das Risiko ein, auch die Wenigen zu verlieren, denn er stellte auch Petrus die Frage: "Wollt ihr auch weggehen?" (Joh. 6, 67) Menschen um jeden Preis in die Gemeinde zu bringen, ist nicht Jesu Willen.**)

Es bleibt bei allem Überlegen nur eine Alternative: Entweder E. G. White war von Gott inspiriert und diese Propheten sind dann auf Grund ihrer Aussage blinde Blindenleiter, oder sie ist eine falsche Prophetin und dann sollten wir uns nicht scheuen, dies auch beim richtigen Namen zu nennen und daraus die nötige Konsequenz ziehen.

Was glauben diese Propheten?

Hier geht es nun nicht so sehr um die subjektiven Eindrücke, die einzelne Menschen haben. Diese oft skurrilen Ansichten sind menschlich verständlich und es gab da oft eine mehr oder weniger große Vielfalt. Hier geht es um jenes Glaubensgut, das diese Propheten als Botschaft, die sie von „Gott“ erhalten haben, präsentieren. Sind diese Botschaften biblisch fundiert? Sind diese Botschaften Irrlehre?
Rick Joyner, einer der größten unter den modernen Propheten schreibt in seinem Buch, „Die Engel, die Ernte und das Ende der Welt“ Projektion J, Wiesbaden 1993 S. 23:

„Wir leben nun in der großartigsten Zeit der ganzen Menschheitsgeschichte. Wir, die wir davon geträumt haben, eines Tages einmal mit Petrus, Johannes und Paulus reden zu können, werden überrascht sein, wenn wir sehen, wie sie alle darauf gewartet haben, endlich mit uns reden zu können!“

E. G. White warnt vor dem Irrglauben, dass Tote uns Menschen erscheinen könnten. „Wie könnten Seelen, die an ein bewusstes Fortleben des Menschen nach dem Tode glauben, dass verwerfen, was verklärte Geister ihnen als göttliches Licht mitteilen? Hier ist ein als heilig betrachtetes Mittel, durch das Satan auf das Erreichen seiner Absichten hinwirkt ... Die angeblichen Besucher aus der Geisterwelt äußern zuweilen Warnungen und Mahnungen zur Vorsicht, die sich als richtig erweisen. Haben sie das Vertrauen gewonnen, bringen sie Lehren vor, die den Glauben an die 'Heilige Schrift' geradezu untergraben" (‚Der große Kampf' (Der große Konflikt) - S. 553 u. 554).  – Wenn böse Dämonen als Apostel erscheinen und sagen, wie man ihre Aussagen in der Bibel verstehen soll, gibt es bestimmt kein Halten mehr. Wenn sie dabei einige Grundsätze der Bibel hochhalten, weniger beliebte als unbedeutend hinstellen, wird man ihnen umso mehr glauben, da sie ein Leben der „Heiligung" verlangen. Wenn dabei das Sabbatgebot weniger gut wegkommt, wen stört das noch?
Auf Seite 132 des o. g. Buches schreibt Rick Joyner etwas sehr Interessantes. Er spricht hier von der letzten Ernte und sagt:

„In den Anfangsstadien der Ernte werden eine große Anzahl von Zeugen Jehovas, Mormonen, Adventisten und Mitglieder anderer Sekten, deren Lehre vermischt ist, gerettet. Die meisten von ihnen werden durch Liebe gewonnen nicht durch Wahrheit“. Seit wann sind Liebe und Wahrheit zweierlei?
Auf Seite 28 desselben Buches wird gesagt: "Wunder, die sogar die Aufsehen erregendsten Dinge der Bibel noch übertreffen, werden bewirken, dass ganze Nationen sich zu Jesus bekehren. Staatsmänner von einigen der mächtigsten kommunistischen Länder werden öffentlich ihren Glauben an Jesus bekennen ... das Erscheinen von Engeln wird so alltäglich sein, dass die Leute dies nicht mehr als ein bedeutsames Ereignis ansehen. Bei Versammlungen der Apostel und Ältesten wird der Herr selbst erscheinen und die Richtung weisen". Sowohl die Bibel als auch der Geist der Weissagung warnen vor dieser Irrlehre! „Wenn jemand zu euch sagt: „Seht, hier ist Christus!" Oder: „Dort ist er!" - So glaubet es nicht! Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten und werden große Zeichen und Wunder verrichten, um womöglich auch die Auserwählten irrezuführen. Seht, ich habe es euch vorhergesagt.

Wenn man zu euch sagt: Seht, er ist in der Wüste! So geht nicht hinaus; und: Seht, er ist in den Gemächern dieses oder jenes Hauses! So glaubt es nicht! Denn wie der Blitz vom Osten ausgeht und bis zum Westen leuchtet, so wird es auch mit der Wiederkunft des Menschensohnes sein. Wo das Aas liegt, sammeln sich die Geier." (Matth. 24, 23 – 28)

Als krönende Tat in dem großen Drama der Täuschung wird sich Satan als Christus ausgeben. Die Kirche hat lange Zeit bekannt, auf die Ankunft des Heilandes, das Ziel ihrer Hoffnung zu warten. Nun wird der große Betrüger den Anschein erwecken, dass Christus gekommen sei. In verschiedenen Teilen der Erde wird sich Satan als ein majestätisches Wesen von verwirrendem Glanz offenbaren, das der von Johannes in der Offenbarung gegebenen Beschreibung des Sohnes Gottes gleicht. Die Herrlichkeit, die ihn umgibt, ist unübertroffen von allem, was sterbliche Augen je gesehen haben. Es ertönt der Jubelruf: Christus ist gekommen! Christus ist gekommen! Das Volk wirft sich anbetend vor ihm nieder, während er seine Hände erhebt und es segnet, wie Christus seine Jünger segnete, als er auf der Erde lebte. Seine Stimme ist weich und gedämpft, voller Wohlklang. In mildem, bemitleidendem Ton bringt er einige derselben gnadenreichen himmlischen Wahrheiten vor, die der Heiland einst aussprach; er heilt die Gebrechen des Volkes, behauptet dann in seinem angemaßten Charakter Christi, dass er den Sabbat in den Sonntag verändert habe und gebietet allen, den Tag auf dem sein Segen ruhe, zu heiligen. Er erklärt, dass alle, die bei der Feier des siebenten Tages bleiben, seinen Namen lästern, da sie sich weigern, auf seine Engel zu hören, die er mit Licht und Wahrheit zu ihnen sandte. Das ist die starke, beinahe überwältigende Täuschung (E. G. White - ‚Der große Kampf' (Der große Konflikt) S. 624 u. 625).

Man vergleiche bitte, die Aussage der Bibel und den Geist der Weissagung mit den Prophezeiungen dieser falschen Propheten. Wir sind alle gewarnt worden, keiner hat eine Entschuldigung!
Keiner braucht beunruhigt zu sein. Das prophetische Wort ist fester und sicherer als eigenes Sehen und Hören (2. Petr. l, 19).

Man beachte Folgendes: Adventisten werden nicht auf Grund von biblischen Beweisen, sondern durch Liebe gewonnen. Leider ist der Begriff Liebe bei den Menschen ein dehnbarer Begriff. Bei Gott jedoch ist es die Umsetzung der 'Zehn Gebote' in ihrer ganzen Dimension der Bergpredigt; unlösbar mit dem Worte Gottes der Wahrheit verbunden, inklusive dem Sabbatgebot. Satan unterlässt nichts, um die Sabbatwahrheit zu minimieren. Sein Ziel ist, den Sabbat ganz abzuschaffen. Wenn Satan und seine Dämonen sich als Engel Gottes, als Apostel und sogar als Jesus selbst ausgeben und man diesen Geistern glaubt, sind die Folgen unabsehbar. Werden diese Weisungen geschickt mit einer gehörigen Portion biblischer Glaubenswahrheiten vermischt angeboten, werden Leichtgläubige verführt und die Folgen sind katastrophal.

„Der in der Wüste der Versuchung vor Christus im Glanz der himmlischen Seraphim erscheinen konnte, kommt zu den Menschen in einer außerordentlich anziehenden Weise als ein Engel des Lichts. Er wendet sich an den Verstand, indem er wichtige Themen vorbringt: Er entzückt die Einbildungskraft durch hinreißende Darstellungen und erwirbt sich die Zuneigung durch beredte Schilderung der Liebe und Menschenfreundlichkeit." (E. G. White - ‚Der große Kampf‘(Der große Konflikt, S. 556)
Die Versuchung wird deshalb so groß sein, weil genug biblische Wahrheit angeboten wird. Beachtet man den verkrusteten Zustand manch unserer Gemeindeglieder, ich schließe mich nicht aus (Laodicea), so ist die ideale Grundlage für die Verführung geradezu geschaffen. Das, was wir so sehr in unserem Leben und unserer Verkündigung vermissen, nämlich aktive Anteilnahme und Mitgefühl, wird Satan und seine Helfershelfer anbieten. Der verhängnisvolle Irrtum, mit genügend viel biblischer Wahrheit vermengt, wird Satan als eine mächtige Waffe einsetzen.

In Frankreich hatten wir eine belgische Schäferhündin. Sie erkrankte an der für Hunde so gefährlichen Hundestaupe. Der Tierarzt verschrieb Antibiotika. Es war unmöglich die Hündin dazu bringen, die Pillen auch zu schlucken. Ich verbarg die Pillen in ein genügend großes Häppchen Fleisch und siehe, die Sache klappte anstandslos. Auch Gift hätte sie, in der entsprechenden Verpackung angeboten, genommen. Lassen wir uns nicht einwickeln von Verführungen, sondern prüfen die angebotenen „Wahrheiten" genau. Wenn du jedoch die angebotenen „Wahrheiten" hinterfragst, wirst du sofort herausfinden, dass dies dem Feind und seinen Helfershelfern nicht gefällt. Wenn du Manifestationen, die dem Geiste Gottes zugeschrieben werden, prüfen willst, wird man dir sofort mit dem Hinweis auf Matth. 12, 22 – 32 bange machen wollen. Macht man auf die Folgen aufmerksam, die der Besuch von charismatischen Gottesdiensten und das Lesen solcher Bücher haben kann, wird einem sofort mit l. Thess. 5, 21 geantwortet. „Prüfet alles, behaltet das Gute." Man vergisst jedoch auch Vers 23 zu lesen; dort heißt es „Meidet das Böse in jeder Gestalt!" Wenn menschliche Wünsche beim Prüfen Pate stehen, ist das Ergebnis vorprogrammiert. Gott lässt sich prüfen, wenn man nicht weiß, wo es lang geht. Er hat jedoch etwas dagegen, wenn man nach seinem Worte weiß, wie man sich verhalten soll, aber eine Lösung nach der Art Bileams sucht. Bitte vergleiche Apg. 17, 10 – 12 mit 4. Mose 22 und 31, 8. Auch hier gilt das Wort Jesu, das zu Beginn unserer Betrachtung als Leitwort mitgegeben wurde: „Wenn jemand dessen Willen tun will, wird inne werden, ob diese Lehre von Gott stammt, oder ob ich von mir selbst aus rede!" (Joh. 7, 17)

Auf einen wichtigen Hinweis will ich aufmerksam machen. Schon über hundert Jahre sind es her, als eine Frau vom Geiste Gottes erleuchtet folgende Prophezeiung machte:
„Durch zwei große Irrtümer,

- DIE Unsterblichkeit der Seele und
- die Heiligkeit des Sonntags,


wird Satan das Volk unter seine Täuschung bringen. Während jene den Grund für den Spiritismus legt, schafft dieser ein Band der Übereinstimmung mit Rom. Die Protestanten der Vereinigten Staaten werden die Ersten sein, die ihre Hände über den Abgrund ausstrecken, um die Hand des Spiritismus zu erfassen; sie werden über die Kluft hinüberreichen zum Handschlag mit der römischen Macht und unter dem Einfluss dieser dreifachen Verbindung wird jenes Land den Fußstapfen Roms folgen und die Gewissensrechte mit Füßen treten." (E. G. White – ‚Der große Kampf' (Der große Konflikt) S. 589)***)
Diese dreifache Verbindung wird auch in Qffb. 16, 14 erwähnt. Es wäre ein Verhängnis unter dem Ausdruck Spiritismus, nur die Äußerungen des groben dämonischen Unfugs zu verstehen. Hier ist die Rede von der meisterhaften Verführung durch Religion in anziehendem, verfälschtem Gewand. Wie weit man dem Spiritismus in religiösem Gewand begegnet, sei hier aufgezeigt.

Arnold Bittlinger, der Mann, der über Schweden die Zungenrede in die evangelischen Kreise hineintrug, sagte vor noch nicht allzu langer Zeit in einem Vortrag (1989) zum Thema Propheten: Einige unserer Propheten entdeckten ihre prophetische Gabe unter dem Einfluss indischer Gurus. Andere Erfahrungen haben ihre Entsprechungen in anderen religiösen Traditionen. Zum Beispiel: „Beten im Geist ist wie Yoga. Unser Hauptanliegen ist zu unseren eigenen keltischen und alle manischen Traditionen zurückzugehen und sie wieder zu beleben, um sie in unseren christlichen Glauben integrieren zu können." Gott warnt immer wieder vor Gottesdiensten außerhalb des israelitischen vorgeschriebenen Ritus, auch das neue Testament gibt klare Ratschläge. Umsonst? (Offb. 2, 14; 1. Kor. 10, 15 – 22)

Auch Yonggi Cho gibt ähnliche Äußerungen von sich, wenn er meint, dass Jesus seine Heiligungen in der Art vollbracht hätte, wie es auch jetzt noch bei der Samuraisekte der Schokakakei geschähe.
In dieser Szene gibt es tatsächlich manche Wunder. Auch Heilungen, wie sie in Uppsala vorkommen, sind natürlich frappierend und da nachprüfbar, können sie nicht einfach als Scharlatanerie von der Hand gewiesen werden. Noch einen Führer in dieser Szene möchte ich hier anführen und kurz hinterfragen. Es ist Dr. Wolfhard Margies aus Berlin. Es gibt gewiss noch eine ganze Menge von solchen Propheten, wie Paul Cain, Mike Bickle, Kenneth Hagin etc., doch hier seien nur die oben erwähnten kurz zu behandeln. Dr. Margies verbreitet das Anliegen von Kenneth Hagin, nämlich die so genannte Identifikationslehre. Diese gotteslästerliche Lehre besagt, dass Christus die Versöhnung nicht am Kreuz sondern in der Hölle vollbrachte. Dort habe er die Natur Satans angenommen, damit wir die Natur Gottes bekommen könnten. Dort sei er drei Tage von den Dämonen gequält worden. Schließlich habe er Satan ein Opfer gebracht, um uns loszukaufen. Dort hätte er in der Hölle seine Wiedergeburt erfahren. Jeder Kommentar erübrigt sich! In seinen Schriften „Eine vollkommene Erlösung", „Über den Umgang mit einem besiegten Feind" und „Erkennen, Glauben bekennen" wird darüber berichtet.
Hier wird christliches Glaubensgut vermischt mit geschickt verpackter Gotteslästerung angeboten. Für Menschen, die nicht genau prüfen, geht alles glatt ein. Die Wirkung ist leider meist tödlich.
Es ist traurig, dass Adventisten dem Teufel so leicht auf den Leim gehen.

Wer trägt die Schuld?

Man würde es sich leicht machen, suchte man die Schuld nur bei jenen, die Fragen stellen und leider nur oft wenig klare Antworten kriegen. Wenn Prediger, Vorsteher und einflussreiche Glieder in verantwortungsvollen Positionen selbst an Tagungen und Seminaren teilnehmen, die von solchen blinden Blindenleitern geleitet werden, was kann man von einfachen Gliedern dann noch erwarten?

In dem Buch „Erfahrungen und Gesichte“ Seite 117 spricht sich die Autorin E. G. White sehr klar dagegen aus, solche Versammlungen zu besuchen, es sei denn, es läge dringende Notwendigkeit vor. Persönlich musste ich manchmal an solchen Versammlungen teilnehmen. Nie war es nur Neugierde und nie tat ich es, ohne das während dieser Versammlungen für mich gebetet wurde.
Suchende Seelen fanden auf das Sehnen ihres Herzens oftmals Unverständnis, Ratlosigkeit und oft, Gott sei es geklagt, nur Spott und herablassende Ablehnung. Wenn Geschwister, es waren oft nicht die Schlechtesten, dann gerade dort Antwort suchen, wo sie nur eine Scheinwahrheit vorgesetzt bekamen, trifft uns als Glieder und auch die Leitung des Werkes dieselbe Schuld. Wir werden alle, Glieder und Leitung, eins vor Gott Rechenschaft ablegen müssen, es sei denn, wir bekehren uns, indem wir recht schaffende Frucht der Buße erbringen. Ohne einen klaren Ton über das, was Recht oder Unrecht ist, vonseiten der Leitung gibt es nur Orientierungslosigkeit, die zur Zersetzung einzelner Gemeinden beiträgt.
In diesem Punkt haben wir alle versagt! Hier trifft das Wort des Propheten Jeremia zu:

„Sogar der Storch oben am Himmel kennt seine bestimmten Zeiten, auch die Turteltaube, die Schwalbe und der Kranich halten Zeiten ihrer Wiederkehr ein; aber mein Volk weiß nichts von den Rechtsordnungen des Herrn!“ (Jer. 8, 7)

Jawohl! Es ist wahr! Aus Mangel an Erkenntnis geht ein Volk verloren!

Sollte es auch mit uns als Adventvolk so sein? Gott sei uns allen gnädig! Kehren wir doch alle zu jener tiefen, gottgewollten Frömmigkeit unserer Gründungsväter zurück. Einer Frömmigkeit, die sich der eigenen Beschränktheit bewusst bereit ist, sich vom Worte Gottes unter Leitung des Heiligen Geistes belehren zu lassen und in liebendem Gehorsam Gottes Geboten und dem Glauben Jesu zu folgen.
Lassen wir doch für unsere Geschwister, die diesbezüglich Probleme und Fragen im persönlichen Umgang haben, Geduld, Liebe und verständnisvolles Hinhören aufbringen. Es geht um existenzielle Fragen und Antworten, hierin darf es keinen Kompromiss geben! Aber es hat noch niemandem geschadet, mit allen einen christlichen Umgang zu pflegen!
Persönlich stehe ich nun zwischen zwei Fronten; und beide setzten mir arg zu:

- Die einen, die zwischen Form und Inhalt kaum unterscheiden. Die allein schon deshalb, weil sie richtig glauben, meinen, damit einen Anspruch auf die Erlösung zu haben; die vergessen, dass rechtmäßiger Glaube, ohne Verinnerlichung des eigentlichen Glaubensinhaltes, der bestgepflasterte Weg zum Verderben ist.

- Die anderen meinen, auch adventistische Inhalte bedürften der Veränderung, damit die Gemeinde einen geistlichen Aufbruch erleben könnte. Sie beschuldigen die Ersteren an der kraftlosen Verkündigung in unseren Gemeinden Schuld zu sein und suchen das Heil durch Preisgabe unveräußerlichen Glaubensgutes in der Hinwendung, wie ich überzeugt bin, zum Teil okkulten Praktiken.

So bin ich nun versucht, wie Elia zu meinen, allein da zu stehen und auszurufen zu müssen: „Es ist genug! Nimm nunmehr, Herr, mein Leben hin, denn ich bin nicht besser als meine Väter!“ (1. Kön. 19, 4)
Doch auch wir haben einen weiten Weg vor uns. Auch an uns ergeht der Ruf Gottes wie damals an Elia: „Stehe auf, iss! Sonst ist der Weg für dich zu weit ... Doch ich will in Israel siebentausend (Männer) übrig lassen, alle, deren Knie sich vor dem Baal nicht gebeugt haben ..." (1. Kön. 19, 7 und 18).
Das letzte Wort spricht Gott! Die herrlichste Zeit für die Adventbewegung steht unmittelbar bevor!

Schell, F. in Norddeutschland, 01.01.1995


*) Einigen wenigen gelang es, auf abenteuerlicherweise ihre Kinder dem Zugriff der Verfolger zu entziehen.

**) Siehe auch die neuerliche Abspaltung von Ron Gladen (August 2004).
Man hat das Ziel, Menschen in die Gemeinde zu bringen; und weil es keine Massen sind und die Adventbotschaft einfach unpopulär ist, wird das Unbequeme der Adventbotschaft einfach beiseite geschoben. Gott bewahre uns davor, Menschen um jeden Preis in die Gemeinde zu bringen und in der Gemeinde behalten zu wollen. Die unbequeme Wahrheit wird viele davon abhalten, in die Gemeinde zu kommen. Doch wir können nicht nur das Evangelium nach Wunsch bringen, sondern sind geradezu jetzt aufgefordert, auch das Gericht Gottes zu bezeugen.

Ich war einmal als Zeuge vor Gericht und da wurde ich unter Androhung von Strafe belehrt, die Wahrheit sagen zu müssen und nicht zu lügen. Als Lüge würde auch das Verschweigen von bekannten Tatsachen betrachtet werden. Wir können die uns von Gott aufgetragene Botschaft nicht verstümmelt weiter geben. Was für die Offenbarung gilt, gilt auch für das ganze Wort Gottes und besonders das Evangelium:

"Ich (Johannes) bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand zu ihnen etwas hinzufügt, so wird Gott auf ihn die Plagen legen, von denen in diesem Buche geschrieben steht; und wenn jemand von den Worten dieses Buches der Weissagung etwas wegnimmt, so wird Gott ihm seinen Anteil am Baume des Lebens und an seiner heiligen Stadt wegnehmen, von denen in diesem Buche geschrieben steht." (Offb. 22, 18 – 19)

***) Siehe die Übereinkunft zwischen katholischen Vertretern und Vertreter verschiedener  protestantischer Kreise „sich nicht mehr gegenseitig zu missionieren“ vom 29. März 1997 in den USA.

 

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