Jeremia Kap. 1 - 8


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JEREMIA Kapitel 1 bis 8 (einschließlich) -- > Ganze Seite: Luther 1912 <

Kapitel 1

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Jer 1,1  Dies sind die Reden Jeremia's, des Sohnes Hilkias, aus den Priestern zu Anathoth im Lande Benjamin,

Jer 1,2   zu welchem geschah das Wort JAHWEH’s zur Zeit Josias, des Sohnes Amons, des Königs in Juda, im dreizehnten Jahr seines Königreichs,
2. Kön 21,24

Jer 1,3   und hernach zur Zeit des Königs in Juda, Jojakims, des Sohnes Josias, bis ans Ende des elften Jahres Zedekias, des Sohnes Josias, des Königs in Juda, bis auf die Gefangenschaft Jerusalems im fünften Monat.
2. Kön 23,34; 24,17; 25,2.8

Jer 1,4   Und JAHWEH’s Wort geschah zu mir und sprach:
KJV + EL = Then the word of YAHWEH came unto me, saying,

Jer 1,5   Ich kannte dich, ehe denn ich dich im Mutterleibe bereitete, und sonderte dich aus, ehe denn du von der Mutter geboren wurdest, und stellte dich zum Propheten unter die Völker.
KJV + EL = Before I formed you in the belly I knew you; and before you came forth out of the womb I sanctified you, and I ordained you a prophet to the nations.
Jes 49,1; Gal 1,15

Jer 1,6   Ich aber sprach: ACH JAHWEH, MEIN GOTT, ich tauge nicht, zu predigen; denn ich bin zu jung.
KJV + EL = Then said I, Ah, YAHWEH, MY GOD! behold, I cannot speak: for I am a child.
2. Mose 3,11; Jes 6,5-8

Jer 1,7   JAHWEH sprach aber zu mir: Sage nicht: "Ich bin zu jung"; sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen, was ich dich heiße.
KJV + EL = But theYAHWEH said unto me, Say not, I am a child: for thou shall go to all that I shall send you, and whatsoever I command you you shall speak.

Jer 1,8   Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin bei dir und will dich erretten, spricht JAHWEH.
KJV + EL = Be not afraid of their faces: for I am with you to deliver you, says YAHWEH.

Jer 1,9   Und JAHWEH reckte seine Hand aus und rührte meinen Mund an und sprach zu mir: Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund.
KJV + EL = Then YAHWEH put forth his hand, and touched my mouth. And YAHWEH said unto me, Behold, I have put my words in your mouth.
5. Mose 18,18

Jer 1,10   Siehe, ich setze dich heute dieses Tages über Völker und Königreiche, daß du ausreißen, zerbrechen, verstören und verderben sollst und bauen und pflanzen.
Kap 18,7-10

Jer 1,11   Und es geschah JAHWEH’s Wort zu mir und sprach: Jeremia, was siehst du? Ich sprach: Ich sehe einen erwachenden Zweig.

Jer 1,12   Und JAHWEH sprach zu mir: Du hast recht gesehen; denn ich will wachen über mein Wort, daß ich's tue.
Kap 31,28

Jer 1,13   Und es geschah JAHWEH’s Wort zum andernmal zu mir und sprach: Was siehst du? Ich sprach: Ich sehe einen heißsiedenden Topf von Mitternacht her.

Jer 1,14   Und JAHWEH sprach zu mir: Von Mitternacht wird das Unglück ausbrechen über alle, die im Lande wohnen.

Jer 1,15   Denn siehe, ich will rufen alle Fürsten in den Königreichen gegen Mitternacht, spricht JAHWEH, daß sie kommen sollen und ihre Stühle setzen vor die Tore zu Jerusalem und rings um die Mauern her und vor alle Städte Juda's.

Jer 1,16   Und ich will das Recht lassen über sie gehen um all ihrer Bosheit willen, daß sie mich verlassen und räuchern andern Göttern und beten an ihrer Hände Werk.

Jer 1,17   So begürte nun deine Lenden und mache dich auf und predige ihnen alles, was ich dich heiße. Erschrick nicht vor ihnen, auf daß ich dich nicht erschrecke vor ihnen;

Jer 1,18   denn ich will dich heute zur festen Stadt, zur eisernen Säule, zur ehernen Mauer machen im ganzen Lande, wider die Könige Juda's, wider ihre Fürsten, wider ihre Priester, wider das Volk im Lande,
Kap 15,20; Hes 3,8.9

Jer 1,19   daß, wenn sie gleich wider dich streiten, sie dennoch nicht sollen wider dich siegen; denn ich bin bei dir, spricht JAHWEH, daß ich dich errette.

Kapitel 2

Das untreue Gottesvolk.

Jer 2,1  Und JAHWEH’s Wort geschah zu mir und sprach:

Jer 2,2   Gehe hin und predige öffentlich zu Jerusalem und sprich: So spricht JAHWEH: Ich gedenke, da du eine freundliche, junge Dirne und eine liebe Braut warst, da du mir folgtest in der Wüste, in dem Lande, da man nichts sät,

Jer 2,3   da Israel JAHWEH’s eigen war und seine erste Frucht. Wer sie fressen wollte, mußte Schuld haben, und Unglück mußte über ihn kommen, spricht JAHWEH.

Jer 2,4   Hört JAHWEH Wort, ihr vom Hause Jakob und alle Geschlechter vom Hause Israel.

Jer 2,5   So spricht JAHWEH: Was haben doch eure Väter Unrechtes an mir gefunden, daß sie von mir wichen und hingen an den unnützen Götzen, da sie doch nichts erlangten?
Micha 6,3-6

Jer 2,6   und dachten nie einmal: Wo ist JAHWEH, der uns aus Ägyptenland führte und leitete uns in der Wüste, im wilden, ungebahnten Lande, im dürren und finstern Lande, in dem Lande, da niemand wandelte noch ein Mensch
wohnte?

Jer 2,7   Und ich brachte euch in ein gutes Land, daß ihr äßet seine Früchte und Güter. Und da ihr hineinkamt, verunreinigtet ihr mein Land und machtet mir mein Erbe zum Greuel.

Jer 2,8   Die Priester gedachten nicht: Wo ist JAHWEH? und die das Gesetz treiben, achteten mein nicht, und die Hirten führten die Leute von mir, und die Propheten weissagten durch den Herrn (übersetzt: Baal, babylonischen Sonnengott) und hingen an den unnützen Götzen.

Jer 2,9   Darum muß ich noch immer mit euch und mit euren Kindeskindern hadern, spricht JAHWEH.

Jer 2,10   Gehet hin in die Inseln Chittim und schauet, und sendet nach Kedar und merket mit Fleiß und schauet, ob's daselbst so zugeht!

Jer 2,11   Ob die Heiden ihre Götter ändern, wiewohl sie doch nicht Götter sind! Und mein Volk hat doch seine Herrlichkeit verändert um einen unnützen Götzen.
Röm 1,23

Jer 2,12   Sollte sich doch der Himmel davor entsetzen, erschrecken und sehr erbeben, spricht JAHWEH.

Jer 2,13 VOR 1866 = Denn mein Volk TUT EINE ZWIEFACHE SÜNDE: MICH, DIE LEBENDIGE QUELLE, VERLASSEN SIE UND MACHEN IHNEN (= SICH) HIER UND DA AUSGEHAUENEN BRUNNEN, DIE DOCH LÖCHERIG SIND UND KEIN WASSER GEBEN.
Kap 17,13; Ps 36,10

Jer 2,14   Ist denn Israel ein Knecht oder Leibeigen, daß er jedermanns Raub sein muß?

Jer 2,15   Denn Löwen brüllen über ihn und schreien und verwüsten sein Land, und seine Städte werden verbrannt, daß niemand darin wohnt.

Jer 2,16   Dazu zerschlagen die von Noph und Thachpanhes dir den Kopf.
Kap 44,1

Jer 2,17   Solches machst du dir selbst, weil du JAHWEH, deinen Gott, verläßt, so oft er dich den rechten Weg leiten will.
Hos 13,9

Jer 2,18   Was hilft's dir, daß du nach Ägypten ziehst und willst vom Wasser Sihor trinken? Und was hilft's dir, daß du nach Assyrien ziehst und willst vom Wasser des Euphrat trinken?

Jer 2,19   Es ist deiner Bosheit Schuld, daß du so gestäupt wirst, und deines Ungehorsams, daß du so gestraft wirst. Also mußt du innewerden und erfahren, was es für Jammer und Herzeleid bringt, JAHWEH, deinen Gott, verlassen und ihn nicht fürchten, spricht Gott JAHWEH Zebaoth.

Israels Götzendienst

Jer 2,20   Denn du hast immerdar dein Joch zerbrochen und deine Bande zerrissen und gesagt: Ich will nicht unterworfen sein! sondern auf allen hohen Hügeln und unter allen grünen Bäumen liefst du den Götzen nach.
Kap 3,6; Jes 57,5; Hes 6,13

Jer 2,21   Ich aber hatte dich gepflanzt zu einem süßen Weinstock, einen ganz rechtschaffenen Samen. Wie bist du mir denn geraten zu einem bitteren, wilden Weinstock?
Jes 5,1-4

Jer 2,22   Und wenn du dich gleich mit Lauge wüschest und nähmest viel Seife dazu, so gleißt doch deine Untugend desto mehr vor mir, spricht Gott JAHWEH .

Jer 2,23   Wie darfst du denn sagen: Ich bin nicht unrein, ich hänge nicht an den Herren (übersetzt: Baalim, babylonische Sonnengötter)? Siehe an, wie du es treibst im Tal, und bedenke, wie du es ausgerichtet hast.

Jer 2,24   Du läufst umher wie eine Kamelstute in der Brunst, und wie ein Wild in der Wüste pflegt, wenn es vor großer Brunst lechzt und läuft, daß es niemand aufhalten kann. Wer's wissen will, darf nicht weit laufen; am Feiertage sieht man es wohl.

Jer 2,25   Schone doch deiner Füße, daß sie nicht bloß, und deines Halses das er nicht durstig werde. Aber du sprichst: Da wird nichts draus; ich muß mit den Fremden buhlen und ihnen nachlaufen.

Jer 2,26   Wie ein Dieb zu Schanden wird, wenn er ergriffen wird, also wird das Haus Israel zu Schanden werden samt ihren Königen, Fürsten, Priestern und Propheten,

Jer 2,27   die zum Holz sagen: Du bist mein Vater, und zum Stein: Du hast mich gezeugt. Denn sie kehren mir den Rücken zu und nicht das Angesicht. Aber wenn die Not hergeht, sprechen sie: Auf, und hilf uns!

Jer 2,28   Wo sind aber dann deine Götter, die du dir gemacht hast? Heiße sie aufstehen; laß sehen, ob sie dir helfen können in deiner Not! Denn so manche Stadt, so manchen Gott hast du, Juda.
Richt 10,14; Kap 11,13

Jer 2,29   Was wollt ihr noch recht haben wider mich? Ihr seid alle von mir abgefallen, spricht JAHWEH.

Jer 2,30   Alle Schläge sind verloren an euren Kindern; sie lassen sich doch nicht ziehen. Denn euer Schwert frißt eure Propheten wie ein wütiger Löwe.
Jes 1,5

Jer 2,31   Du böse Art, merke auf JAHWEH’s Wort! Bin ich denn für Israel eine Wüste oder ödes Land? Warum spricht denn mein Volk: Wir sind die Herren und müssen dir nicht nachlaufen?

Jer 2,32   Vergißt doch eine Jungfrau ihres Schmuckes nicht, noch eine Braut ihres Schleiers; aber mein Volk vergißt mein ewiglich.

Jer 2,33   Was beschönst du viel dein Tun, daß ich dir gnädig sein soll? Unter solchem Schein treibst du je mehr und mehr Bosheit.

Jer 2,34   Überdas findet man Blut der armen und unschuldigen Seelen bei dir an allen Orten, und das ist nicht heimlich, sondern offenbar an diesen Orten.

Jer 35   Doch sprichst du: Ich bin unschuldig; er wende seinen Zorn von mir. Siehe, ich will mit dir rechten, daß du sprichst: Ich habe nicht gesündigt.
Jes 43,26

Jer 2,36   Wie weichst du doch so gern und läufst jetzt dahin, jetzt hierher! Aber du wirst an Ägypten zu Schanden werden, wie du an Assyrien zu Schanden geworden bist.

Jer 2,37   Denn du mußt von dort auch wegziehen und deine Hände über dem Haupt zusammenschlagen; denn der Herr wird deine Hoffnung trügen lassen, und nichts wird dir bei ihnen gelingen.

Kapitel 3

Jer 3,1  Und er spricht: Wenn sich ein Mann von seinem Weibe scheidet, und sie zieht von ihm und nimmt einen andern Mann, darf er sie auch wieder annehmen? Ist's nicht also, daß das Land verunreinigt würde? Du aber hast mit vielen Buhlen gehurt; doch komm wieder zu mir; spricht JAHWEH.
5. Mose 24,1-4

Jer 3,2   Hebe deine Augen auf zu den Höhen und siehe, wie du allenthalben Hurerei treibst. An den Straßen sitzest du und lauerst auf sie wie ein Araber in der Wüste und verunreinigst das Land mit deiner Hurerei und Bosheit.

Jer 3,3   Darum muß auch der Frühregen ausbleiben und kein Spätregen kommen. Du hast eine Hurenstirn, du willst dich nicht mehr schämen

Jer 3,4   und schreist gleichwohl zu mir: "Lieber Vater, du Freund / du Vertrauter (Meister) meiner Jugend!

Jer 3,5   willst du denn ewiglich zürnen und nicht vom Grimm lassen?" Siehe, so redest du, und tust Böses und lässest dir nicht steuern.

Jer 3,6   Und JAHWEH sprach zu mir zu der Zeit des Königs Josia: Hast du auch gesehen, was Israel, die Abtrünnige tat? Sie ging hin auf alle hohen Berge und unter alle grünen Bäume und trieb daselbst Hurerei.
Kap 2,20

Jer 3,7   Und ich sprach, da sie solches alles getan hatte: Bekehre dich zu mir. Aber sie bekehrte sich nicht. Und obwohl ihre Schwester Juda, die Verstockte, gesehen hat,

Jer 3,8   wie ich der Abtrünnigen Israel Ehebruch gestraft und sie verlassen und ihr einen Scheidebrief gegeben habe: dennoch fürchtet sich ihre Schwester, die verstockte Juda, nicht, sondern geht hin und treibt auch Hurerei.
2. Kön 17,18.19; Hes 23,2-11

Jer 3,9   Und von dem Geschrei ihrer Hurerei ist das Land verunreinigt; denn sie treibt Ehebruch mit Stein und Holz.

Jer 3,10   Und in diesem allem bekehrt sich die verstockte Juda, ihre Schwester, nicht zu mir von ganzem Herzen, sondern heuchelt also, spricht JAHWEH.

Verheißung göttlicher Gnade

Jer 3,11   Und JAHWEH sprach zu mir: Die abtrünnige Israel ist fromm gegen die verstockte Juda.

Jer 3,12 VOR 1866 = Gehe hin und predige (rufe) gegen Mitternacht (Norden) so und sprich: KEHRE WIEDER (ZURÜCK), DU ABTRÜNNIGES ISRAEL, SPRICHT JAHWEH, SO WILL ICH MEIN ANTLITZ NICHT GEGEN EUCH VERSTELLEN. DENN ICH BIN BARMHERZIG, SPRICHT JAHWEH, UND ICH WILL NICHT EWIGLICH ZÜRNEN.
Ps 103,8.9

Jer 3,13 VOR 1866 = ALLEIN(E) ERKENNE DEINE MISSETAT, DASS DU WIDER JAHWEH, DEINEN GOTT, GESÜNDIGT HAST und bist hin- und hergelaufen zu den fremden Göttern unter allen grünen Bäumen, und ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht, spricht JAHWEH.

Jer 3,14   Bekehret euch nun ihr abtrünnigen Kinder, spricht JAHWEH; denn ich will euch mir vertrauen und will euch holen, einen aus einer Stadt und zwei aus einem Geschlecht, und will euch bringen gen Zion
Hos 2,21; Jes 6,13

Jer 3,15   und will euch Hirten geben nach meinem Herzen, die euch weiden sollen mit Lehre und Weisheit.
Kap 23,4

Jer 3,16   Und es soll geschehen, wenn ihr gewachsen seid und euer viel geworden sind im Lande, so soll man, spricht JAHWEH, zur selben Zeit nicht mehr sagen von der Bundeslade JAHWEH’s, auch ihrer nicht mehr gedenken noch davon predigen noch nach ihr fragen, und sie wird nicht wieder gemacht werden;

Jer 3,17   sondern zur selben Zeit wird man Jerusalem heißen "JAHWEH’s Thron", und es werden sich dahin sammeln alle Heiden um des Namens JAHWEH’s willen zu Jerusalem und werden nicht mehr wandeln nach den Gedanken ihres bösen Herzens.
Jes 2,2-4; 65,2

Jer 3,18   Zu der Zeit wird das Haus Juda gehen zum Hause Israel, und sie werden miteinander kommen von Mitternacht in das Land, das ich euren Vätern zum Erbe gegeben habe.
Jes 11,11-13

Jer 3,19   Und ich sagte dir zu: Wie will ich dir so viel Kinder geben und das liebe Land, das allerschönste Erbe unter den Völkern! Und ich sagte dir zu: Du wirst alsdann mich nennen "Lieber Vater!" und nicht von mir weichen.
V. 4

Jer 3,20   Aber das Haus Israel achtete mich nicht, gleichwie ein Weib ihren Buhlen nicht mehr achtet, spricht JAHWEH.

Jer 3,21   Darum hört man ein klägliches Heulen und Weinen der Kinder Israel auf den Höhen, dafür daß sie übel getan und JAHWEH’s, ihres Gottes, vergessen haben.

Jer 3,22   So kehret nun wieder, ihr abtrünnigen Kinder, so will ich euch heilen von eurem Ungehorsam. Siehe wir kommen zu dir; denn du bist JAHWEH, unser Gott.
Hos 6,1

Jer 3,23   Wahrlich, es ist eitel Betrug mit Hügeln und mit allen Bergen. Wahrlich, es hat Israel keine Hilfe denn an JAHWEH, unserem Gott.

Jer 3,24   Und die Schande hat gefressen unsrer Väter Arbeit von unsrer Jugend auf samt ihren Schafen, Rindern, Söhnen und Töchtern.

Jer 3,25   Denn worauf wir uns verließen, das ist uns jetzt eitel Schande, und wessen wir uns trösteten, des müssen wir uns jetzt schämen. Denn wir sündigten damit wider JAHWEH, unsern Gott, beide, wir und unsre Väter, von unsrer Jugend auf, auch bis auf diesen heutigen Tag, und gehorchten nicht der Stimme JAHWEH’s, unseres Gottes.

Kapitel 4

Jer 4,1  Willst du dich, Israel, bekehren, spricht JAHWEH, so bekehre dich zu mir. Und so du deine Greuel wegtust von meinem Angesicht, so sollst du nicht vertrieben werden.

Jer 4,2   Alsdann wirst du ohne Heuchelei recht und heilig schwören: So wahr JAHWEH lebt! und die Heiden werden in ihm gesegnet werden und sich sein rühmen.
Kap 12,16; Jes 65,16

Jer 4,3   Denn so spricht JAHWEH zu denen in Juda und zu Jerusalem: Pflügt ein Neues und säet nicht unter die Hecken.
Hos 10,12

Jer 4,4   Beschneidet euch JAHWEH und tut weg die Vorhaut eures Herzens, ihr Männer in Juda und ihr Leute zu Jerusalem, auf daß nicht mein Grimm ausfahre wie Feuer und brenne, daß niemand löschen könne, um eurer Bosheit willen.
Kap 9,25; 5. Mose 10,16

Das nahende Gottesgericht

Jer 4,5   Verkündiget in Juda und schreiet laut zu Jerusalem und sprecht: "Blaset die Drommete im Lande!" Ruft mit voller Stimme und sprecht: "Sammelt euch und laßt uns in die festen Städte ziehen!"

Jer 4,6   Werft zu Zion ein Panier auf; flieht und säumt nicht! Denn ich bringe ein Unglück herzu von Mitternacht und einen großen Jammer.
Kap 1,14

Jer 4,7   Es fährt daher der Löwe aus seiner Hecke, und der Verstörer der Heiden zieht einher aus seinem Ort, daß er dein Land verwüste und deine Städte ausbrenne, daß niemand darin wohne.

Jer 4,8   Darum ziehet Säcke an, klaget und heulet; denn der grimmige Zorn JAHWEH’s will sich nicht wenden von uns.

Jer 4,9   Zu der Zeit, spricht JAHWEH, wird dem König und den Fürsten das Herz entfallen; die Priester werden bestürzt und die Propheten erschrocken sein.

Jer 4,10   Ich aber sprach: Ach JAHWEH, mein Gott! du hast's diesem Volk und Jerusalem weit fehlgehen lassen, da sie sagten: "Es wird Friede mit euch sein", so doch das Schwert bis an die Seele reicht.
Kap 6,14

Jer 4,11   Zu derselben Zeit wird man diesem Volk und Jerusalem sagen: "Es kommt ein dürrer Wind über das Gebirge her aus der Wüste, des Weges zu der Tochter meines Volks, nicht zum Worfeln noch zu Schwingen."

Jer 4,12   Ja, ein Wind kommt, der ihnen zu stark sein wird; da will ich denn auch mit ihnen rechten.

Jer 4,13   Siehe, er fährt daher wie Wolken, und seine Wagen sind wie Sturmwind, seine Rosse sind schneller denn
Adler. Weh uns! wir müssen verstört werden."

Jer 4,14   So wasche nun, Jerusalem, dein Herz von der Bosheit, auf daß dir geholfen werde. Wie lange wollen bei dir bleiben deine leidigen Gedanken?
Jes 1,16

Jer 4,15   Denn es kommt ein Geschrei von Dan her und eine böse Botschaft vom Gebirge Ephraim.

Jer 4,16   Saget an den Heiden, verkündiget in Jerusalem, daß Hüter kommen aus fernen Landen und werden schreien wider die Städte Juda's.

Jer 4,17   Sie werden sich um sie her lagern wie die Hüter auf dem Felde; denn sie haben mich erzürnt, spricht JAHWEH.
Kap 1,15; 6,3

Jer 4,18   Das hast du zum Lohn für dein Wesen und dein Tun. Dann wird dein Herz fühlen, wie deine Bosheit so groß
ist.

Trauer des Propheten

Jer 4,19   Wie ist mir so herzlich weh! Mein Herz pocht mir im Leibe, und habe keine Ruhe; denn meine Seele hört der Posaunen Hall und eine Feldschlacht
Jes 16,9

Jer 4,20   und einen Mordschrei über den andern; denn das ganze Land wird verheert, plötzlich werden meine Hütten und meine Gezelte verstört.

Jer 4,21   Wie lange soll ich doch das Panier sehen und der Posaune Hall hören?

Jer 4,22   Aber mein Volk ist toll, und sie glauben mir nicht; töricht sind sie und achten's nicht. Weise sind sie genug, Übles zu tun; aber wohltun wollen sie nicht lernen.

Jer 4,23   Ich schaute das Land an, siehe, das war wüst und öde, und den Himmel, und er war finster.

Jer 4,24   Ich sah die Berge an, und siehe, die bebten, und alle Hügel zitterten.

Jer 4,25   Ich sah, und siehe, da war kein Mensch, und alle Vögel unter dem Himmel waren weggeflogen.

Jer 4,26   Ich sah, und siehe, das Gefilde war eine Wüste; und alle Städte darin waren zerbrochen vor JAHWEH und vor seinem grimmigen Zorn.

Jer 4,27   Denn so spricht JAHWEH: Das ganze Land soll wüst werden, und ich will's doch nicht gar aus machen.
Kap 5,10.18

Jer 4,28   Darum wird das Land betrübt und der Himmel droben traurig sein; denn ich habe es geredet, ich habe es beschlossen, und es soll mich nicht reuen, will auch nicht davon ablassen.

Jer 4,29   Aus allen Städten werden sie vor dem Geschrei der Reiter und Schützen fliehen und in die dicken Wälder laufen und in die Felsen kriechen; alle Städte werden verlassen stehen, daß niemand darin wohnt.

Jer 4,30   Was willst du alsdann tun, du Verstörte? Wenn du dich schon mit Purpur kleiden und mit goldenen Kleinoden schmücken und dein Angesicht schminken würdest, so schmückst du dich doch vergeblich; die Buhlen werden dich verachten, sie werden dir nach dem Leben trachten.

Jer 4,31   Denn ich höre ein Geschrei als einer Gebärerin, eine Angst als einer, die in den ersten Kindesnöten ist, ein Geschrei der Tochter Zion, die da klagt und die Hände auswirft: "Ach, wehe mir! Ich muß fast vergehen vor den
Würgern."

Kapitel 5

Dem sündigen Volk kann nicht mehr vergeben werden

Jer 5,1  Gehet durch die Gassen zu Jerusalem und schauet und erfahret und suchet auf ihrer Straße, ob ihr jemand findet, der recht tue und nach dem Glauben frage, so will ich dir gnädig sein.

Jer 5,2   Und wenn sie schon sprechen: "Bei dem lebendigen Gott!", so schwören sie doch falsch.

Jer 5,3   JAHWEH, deine Augen sehen nach dem Glauben. Du schlägst sie, aber sie fühlen's nicht; du machst es schier aus mit ihnen, aber sie bessern sich nicht. Sie haben ein härter Angesicht denn ein Fels und wollen sich nicht bekehren.
Kap 2,30; Jes 48,4

Jer 5,4   Ich dachte aber: Wohlan, der arme Haufe ist unverständig, weiß nichts um JAHWEH’s Weg und um ihres Gottes Recht.

Jer 5,5   Ich will zu den Gewaltigen gehen und mit ihnen reden; die werden um JAHWEH’s Weg und ihres Gottes Recht wissen. Aber sie allesamt hatten das Joch zerbrochen und die Seile zerrissen.
Kap 2,20

Jer 5,6   Darum wird sie auch der Löwe, der aus dem Walde kommt, zerreißen, und der Wolf aus der Wüste wird sie verderben, und der Parder wird um ihre Städte lauern; alle, die daselbst herausgehen, wird er fressen. Denn ihrer Sünden sind zuviel, und sie bleiben verstockt in ihrem Ungehorsam.
3. Mose 26,22

Jer 5,7   Wie soll ich dir denn gnädig sein, weil mich meine Kinder verlassen und schwören bei dem, der nicht Gott ist? und nun ich ihnen vollauf gegeben habe, treiben sie Ehebruch und laufen ins Hurenhaus.

Jer 5,8   Ein jeglicher wiehert nach seines Nächsten Weib wie die vollen, müßigen Hengste.

Jer 5,9   Und ich sollte sie um solches nicht heimsuchen? spricht JAHWEH, und meine Seele sollte sich nicht rächen an solchem Volk, wie dies ist?
V. 29

Jer 5,10   Stürmet ihre Mauern und werfet sie um, und macht's nicht gar aus! Führet ihre Reben weg, denn sie sind nicht JAHWEH’s;
Kap 4,27

Jer 5,11   sondern sie verachten mich, beide, das Haus Israel und das Haus Juda, spricht JAHWEH.

Jer 5,12   Sie verleugnen JAHWEH und sprechen: "Das ist er nicht, und so übel wird es uns nicht gehen; Schwert und Hunger werden wir nicht sehen.

Jer 5,13   Ja, die Propheten sind Schwätzer und haben auch Gottes Wort nicht; es gehe über sie selbst also!"

Jer 5,14   Darum spricht Gott, JAHWEH Zebaoth: Weil ihr solche Rede treibt, siehe, so will ich meine Worte in deinem Munde zu Feuer machen, und dies Volk zu Holz, und es soll sie verzehren.

Jer 5,15   Siehe, ich will über euch vom Hause Israel, spricht JAHWEH, ein Volk von ferne bringen, ein mächtiges Volk, dessen Sprache du nicht verstehst, und kannst nicht vernehmen, was sie reden.
Kap 6,22

Jer 5,16   Seine Köcher sind offene Gräber; es sind eitel Helden.

Jer 5,17   Sie werden deine Ernte und dein Brot verzehren; sie werde deine Söhne und Töchter fressen; sie werden deine Schafe und Rinder verschlingen; sie werden deine Weinstöcke und Feigenbäume verzehren; deine festen Städte, darauf du dich verläßt, werden sie mit dem Schwert verderben.

Jer 5,18   Doch will ich's, spricht JAHWEH, zur selben Zeit mit euch nicht gar aus machen.

Jer 5,19   Und ob sie würden sagen: "Warum tut uns JAHWEH, unser Gott, solches alles?", sollst du ihnen antworten: Wie ihr mich verlaßt und den fremden Göttern dient in eurem eigenen Lande, also sollt ihr auch Fremden dienen in einem Lande, das nicht euer ist.

Wider Unverstand und Unrecht

Jer 5,20   Solches sollt ihr verkündigen im Hause Jakob und predigen in Juda und sprechen:

Jer 5,21   Höret zu, ihr tolles Volk, das keinen Verstand hat, die da Augen haben, und sehen nicht, Ohren haben, und hören nicht!
Jes 6,9.10

Jer 5,22   Wollt ihr mich nicht fürchten? spricht JAHWEH, und vor mir nicht erschrecken, der ich dem Meer den Sand zum Ufer setzte, darin es allezeit bleiben muß, darüber es nicht gehen darf? Und ob's schon wallet, so vermag's doch nichts; und ob seine Wellen schon toben, so dürfen sie doch nicht darüberfahren.
Hiob 38,8-11

Jer 5,23   Aber dies Volk hat ein abtrünniges, ungehorsames Herz; sie bleiben abtrünnig und gehen immerfort weg

Jer 5,24   und sprechen nicht einmal in ihrem Herzen: Laßt uns doch JAHWEH, unsern Gott, fürchten, der uns Frühregen und Spätregen zu rechter Zeit gibt und uns die Ernte treulich und jährlich behütet.
Apg 14,17

Jer 5,25   Aber eure Missetaten hindern solches, und eure Sünden wenden das Gute von euch.
Jes 59,2

Jer 5,26   Denn man findet unter meinem Volk Gottlose, die den Leuten nachstellen und Fallen zurichten, sie zu fangen, wie die Vogler tun.

Jer 5,27   Und ihre Häuser sind voller Tücke, wie ein Vogelbauer voller Lockvögel ist. Daher werden sie gewaltig und reich, fett und glatt.

Jer 5,28   Sie gehen mit bösen Stücken um; sie halten kein Recht, der Waisen Sache fördern sie nicht, daß auch sie Glück hätten, und helfen den Armen nicht zum Recht.
2. Mose 22,21; Jes 1,23

Jer 5,29   Sollte ich denn solches nicht heimsuchen, spricht JAHWEH, und meine Seele sollte sich nicht rächen an solchem Volk, wie dies ist?
V. 9

Jer 5,30   Es steht greulich und schrecklich im Lande.

Jer 5,31   Die Propheten weissagen falsch, und die Priester herrschen in ihrem Amt, und mein Volk hat's gern also. Wie will es euch zuletzt darob gehen?

Kapitel 6

Das wohlverdiente Gericht.

Jer 6,1  Fliehet, ihr Kinder Benjamin, aus Jerusalem und blaset die Drommete auf der Warte Thekoa und werft auf ein Panier über der Warte Beth-Cherem! denn es geht daher ein Unglück von Mitternacht und ein großer Jammer.
Kap 4,6

Jer 6,2   Die Tochter Zion ist wie eine schöne und lustige Aue.

Jer 6,3   Aber es werden die Hirten über sie kommen mit ihren Herden, die werden Gezelte rings um sie her aufschlagen und weiden ein jeglicher an seinem Ort und sprechen:
Kap 4,17

Jer 6,4   "Rüstet euch zum Krieg wider sie! Wohlauf, laßt uns hinaufziehen, weil es noch hoch Tag ist! Ei, es will Abend werden, und die Schatten werden groß!

Jer 6,5   Wohlan, so laßt uns auf sein, und sollten wir bei Nacht hinaufziehen und ihre Paläste verderben!"

Jer 6,6   Denn also spricht JAHWEH Zebaoth: Fällt die Bäume und werft einen Wall auf wider Jerusalem; denn sie ist eine Stadt, die heimgesucht werden soll. Ist doch eitel Unrecht darin.
Kap 5,1

Jer 6,7   Denn gleichwie ein Born sein Wasser quillt, also quillt auch ihre Bosheit. Ihr Frevel und Gewalt schreit über sie, und ihr Morden und Schlagen treiben sie täglich vor mir.

Jer 6,8 VOR 1866 = BESSERE DICH, JERUSALEM, EHE SICH MEIN HERZ VON DIR WENDET UND ICH DICH ZUM WÜSTEN LANDE MACHE, DARINNEN NIEMAND WOHNE!

Jer 6,9   So spricht JAHWEH Zebaoth: Was übriggeblieben ist von Israel, das muß nachgelesen werden wie am Weinstock. Der Weinleser wird eins nach dem andern in die Butten werfen.

Jer 6,10   Ach, mit wem soll ich doch reden und zeugen? Daß doch jemand hören wollte! Aber ihre Ohren sind unbeschnitten; sie können's nicht hören. Siehe, sie halten JAHWEH’s Wort für einen Spott und wollen es nicht.

Jer 6,11   Darum bin ich von JAHWEH’s Drohen so voll, daß ich's nicht lassen kann. Schütte es aus über die Kinder auf der Gasse und über die Mannschaft im Rat miteinander; denn es sollen beide, Mann und Weib, Alte und der
Wohlbetagte, gefangen werden.

Jer 6,12   Ihre Häuser sollen den Fremden zuteil werden samt den Äckern und Weibern; denn ich will meine Hand ausstrecken, spricht JAHWEH, über des Landes Einwohner.

Jer 6,13   Denn sie geizen allesamt, klein und groß; und beide, Propheten und Priester, gehen allesamt mit Lügen um
Kap 8,10-12

Jer 6,14   und trösten mein Volk in seinem Unglück, daß sie es gering achten sollen, und sagen: "Friede! Friede!", und ist doch nicht Friede.
Hes 13,10.16; 1. Thess 5,3

Jer 6,15   Darum werden sie mit Schanden bestehen, daß sie solche Greuel treiben; wiewohl sie wollen ungeschändet sein und wollen sich nicht schämen. Darum müssen sie fallen auf einen Haufen; und wenn ich sie heimsuchen werde, sollen sie stürzen, spricht JAHWEH.

Jer 6,16   So spricht JAHWEH: Tretet auf die Wege und schauet und fraget nach den vorigen Wegen, welches der gute Weg sei, und wandelt darin, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele! Aber sie sprechen: Wir wollen's nicht tun!
Matth 11,29; Kap 44,16

Jer 6,17   Ich habe Wächter über dich gesetzt: Merket auf die Stimme der Drommete! Aber sie sprechen: Wir wollen's nicht tun!
Jes 52,8; Hes 3,17

Jer 6,18   Darum so höret, ihr Heiden, und merket samt euren Leuten!

Jer 6,19   Du, Erde, höre zu! Siehe, ich will ein Unglück über dies Volk bringen, darum daß sie auf meine Worte nicht achten und mein Gesetz verwerfen.
5. Mose 32,1; Jes 1,2

Jer 6,20   Was frage ich nach Weihrauch aus Reicharabien und nach den guten Zimtrinden, die aus fernen Landen kommen? Eure Brandopfer sind mir nicht angenehm, und eure Opfer gefallen mir nicht.
Jes 1,11

Jer 6,21   Darum spricht JAHWEH also: Siehe, ich will diesem Volk einen Anstoß in den Weg stellen, daran sich die Väter und Kinder miteinander stoßen und ein Nachbar mit dem andern umkommen sollen.

Jer 6,22   So spricht JAHWEH: Siehe, es wird ein Volk kommen von Mitternacht, und ein großes Volk wird sich erregen vom Ende der Erde,
Kap 5,15; 5. Mose 28,49

Jer 6,23   die Bogen und Lanze führen. Es ist grausam und ohne Barmherzigkeit; sie brausen daher wie ein ungestümes Meer und reiten auf Rossen, gerüstet wie Kriegsleute, wider dich, du Tochter Zion.
Kap 50,42

Jer 6,24   Wenn wir von ihnen hören werden, so werden uns die Fäuste entsinken; es wird uns angst und weh werden wie einer Gebärerin.

Jer 6,25   Es gehe ja niemand hinaus auf den Acker, niemand gehe über Feld; denn es ist allenthalben unsicher vor dem Schwert des Feindes.

Jer 6,26   O Tochter meines Volks, zieh Säcke an und lege dich in Asche; trage Leid wie um einen einzigen Sohn und klage wie die, so hoch betrübt sind! denn der Verderber kommt über uns plötzlich.
Amos 8,10

Jer 6,27   Ich habe dich zum Schmelzer gesetzt unter mein Volk, das so hart ist, daß du ihr Wesen erfahren und prüfen sollst.

Jer 6,28   Sie sind allzumal Abtrünnige und wandeln verräterisch, sind Erz und Eisen; alle sind sie verderbt.
Hes 22,18

Jer 6,29   Der Blasebalg ist verbrannt, das Blei verschwindet; das Schmelzen ist umsonst, denn das Böse ist nicht davon geschieden.

Jer 6,30   Darum heißen sie auch ein verworfenes Silber; denn JAHWEH hat sie verworfen.
Jes 1,22

Kapitel 7

Die Tempelrede.

Jer 7,1  Dies ist das Wort, welches geschah zu Jeremia von JAHWEH, und sprach:

Jer 7,2   Tritt ins Tor im Hause JAHWEH’s und predige daselbst dies Wort und sprich: Höret JAHWEH’s Wort, ihr alle von Juda, die ihr zu diesen Toren eingehet, JAHWEH anzubeten!

Jer 7,3 VOR 1866 = So spricht JAHWEH Zebaoth, der Gott Israels: BESSERT EUER LEBEN UND WESEN, SO WILL ICH BEI EUCH WOHNEN AN DIESEM ORT.
Kap 26,13; Jes 1,16

Jer 7,4   Verlaßt euch nicht auf die Lügen, wenn sie sagen: Hier ist JAHWEH’s Tempel, hier ist JAHWEH’s Tempel, hier ist JAHWEH’s Tempel!

Jer 7,5   sondern bessert euer Leben und Wesen, daß ihr recht tut einer gegen den andern

Jer 7,6   und den Fremdlingen, Waisen und Witwen keine Gewalt tut und nicht unschuldiges Blut vergießt an diesem Ort, und folgt nicht nach andern Göttern zu eurem eigenen Schaden:
2. Mose 22,20.21

Jer 7,7   so will ich immer und ewiglich bei euch wohnen an diesem Ort, in dem Lande, das ich euren Vätern gegeben habe.

Jer 7,8   Aber nun verlasset ihr euch auf Lügen, die nichts nütze sind.

Jer 7,9   Daneben seid ihr Diebe, Mörder, Ehebrecher und Meineidige und räuchert dem Herrn (übersetzt: Baal, babylonischen Sonnengott) und folgt fremden Göttern nach, die ihr nicht kennt.

Jer 7,10   Darnach kommt ihr dann und tretet vor mich in diesem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, und sprecht: Es hat keine Not mit uns, weil wir solche Greuel tun.
Kap 4,10

Jer 7,11   Haltet ihr denn dies Haus, das nach meinem Namen genannt ist, für eine Mördergrube? Siehe, ich sehe es
wohl, spricht JAHWEH.
Matth 21,13

Jer 7,12   Gehet hin an meinen Ort zu Silo, da vormals mein Name gewohnt hat, und schauet, was ich daselbst getan habe um der Bosheit willen meines Volkes Israel.
Joh 18,1; 1. Sam 4,12; Ps 78,60

Jer 7,13   Weil ihr denn alle solche Stücke treibt, spricht JAHWEH, und ich stets euch predigen lasse, und ihr wollt nicht hören, ich rufe euch, und ihr wollt nicht antworten:
Spr 1,24; Jes 65,12

Jer 7,14   so will ich dem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, darauf ihr euch verlaßt, und den Ort, den ich euren Vätern gegeben habe, eben tun, wie ich zu Silo getan habe,
Kap 26,6

Jer 7,15   und will euch von meinem Angesicht wegwerfen, wie ich weggeworfen habe alle eure Brüder, den ganzen Samen Ephraims.
2. Kön 17,18.20.23

Jer 7,16   Und du sollst für dies Volk nicht bitten und sollst für sie keine Klage noch Gebet vorbringen, auch nicht sie vertreten vor mir; denn ich will dich nicht hören.
Kap 11,14; 14,11

Jer 7,17   Denn siehst du nicht, was sie tun in den Städten Juda's und auf den Gassen zu Jerusalem?

Jer 7,18   Die Kinder lesen Holz, so zünden die Väter das Feuer an, und die Weiber kneten den Teig, daß sie der Himmelskönigin (= Muttergottheit Magna Mater = heidnische Kulte, Sonnengottheit) Kuchen backen, und geben Trankopfer den fremden Göttern, daß sie mir Verdruß tun.
Kap 44,17

Jer 7,19   Aber sie sollen nicht mir damit, spricht JAHWEH, sondern sich selbst Verdruß tun und müssen zu Schanden werden.

Jer 7,20   Darum spricht JAHWEH, mein Gott: Siehe, mein Zorn und mein Grimm ist ausgeschüttet über diesen Ort, über Menschen und Vieh, über Bäume auf dem Felde und über die Früchte des Landes; und der soll brennen, daß niemand löschen kann.

Jer 7,21   So spricht JAHWEH Zebaoth, der Gott Israels: Tut eure Brandopfer und anderen Opfer zuhauf und esset Fleisch.
Ps 50,8-15

Jer 7,22   Denn ich habe euren Vätern des Tages, da ich sie aus Ägyptenland führte, weder gesagt noch geboten von Brandopfer und anderen Opfern;
Micha 6,6-8; 1. Sam 15,22

Jer 7,23   sondern dies gebot ich ihnen und sprach: Gehorchet meinem Wort, so will ich euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein; und wandelt auf allen Wegen, die ich euch gebiete, auf daß es euch wohl gehe.
2. Mose 19,5

Jer 7,24   Aber sie wollen nicht hören noch ihre Ohren zuneigen, sondern wandelten nach ihrem eigenen Rat und nach ihres bösen Herzens Gedünken und gingen hinter sich und nicht vor sich.
Kap 11,8; Jes 65,2

Jer 7,25   Ja, von dem Tage an, da ich eure Väter aus Ägyptenland geführt habe, bis auf diesen Tag habe ich stets zu euch gesandt alle meine Knechte, die Propheten.

Jer 7,26   Aber sie wollen mich nicht hören noch ihre Ohren neigen, sondern waren halsstarrig und machten's ärger denn ihre Väter.
Kap 16,12

Jer 7,27   Und wenn du ihnen dies alles schon sagst, so werden sie dich doch nicht hören; rufst du ihnen, so werden sie dir nicht antworten.

Jer 7,28   Darum sprich zu ihnen: Dies ist das Volk, das JAHWEH, seinen Gott, nicht hören noch sich bessern will. Der Glaube ist untergegangen und ausgerottet von ihrem Munde.
Kap 5,1

Jer 7,29   Schneide deine Haare ab und wirf sie von dir und wehklage auf den Höhen; denn JAHWEH hat dies Geschlecht, über das er zornig ist, verworfen und verstoßen.

Jer 7,30   Denn die Kinder Juda tun übel vor meinen Augen, spricht JAHWEH. Sie setzen ihre Greuel in das Haus, das nach meinem Namen genannt ist, daß sie es verunreinigen,
Kap 32,34

Jer 7,31   und bauen die Altäre des Thopheth im Tal Ben-Hinnom, daß sie ihre Söhne und Töchter verbrennen, was ich nie geboten noch in den Sinn genommen habe.
2. Kön 23,10; 3. Mose 18,21

Jer 7,32   Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht JAHWEH, daß man's nicht mehr heißen soll Thopheth und das Tal Ben-Hinnom, sondern Würgetal; und man wird im Thopheth müssen begraben, weil sonst kein Raum mehr sein wird.
Kap 19,6

Jer 7,33   Und die Leichname dieses Volkes sollen den Vögeln des Himmels und den Tieren auf Erden zur Speise werden, davon sie niemand scheuchen wird.
Kap 19,7; 9,21

Jer 7,34 VOR 1866 = UND WILL IN DEN STÄDTEN JUDAS UND AUF DEN GASSEN ZU JERUSALEM WEGNEHMEN DAS GESCHREI DER FREUDE UND WONNE UND DIE STIMME DES BRÄUTIGAMS UND ER BRAUT, DENN DAS LAND SOLL WÜSTE SEIN.
Kap 16,9

Kapitel 8

Jer 8,1  Zu derselben Zeit, spricht JAHWEH, wird man die Gebeine der Könige Juda's, die Gebeine ihrer Fürsten, die Gebeine der Priester, die Gebeine der Propheten, die Gebeine der Bürger zu Jerusalem aus ihren Gräbern werfen;

Jer 8,2   und wird sie hinstreuen unter Sonne, Mond und alles Heer des Himmels, welche sie geliebt und denen sie gedient haben, denen sie nachgefolgt sind und die sie gesucht und angebetet haben. Sie sollen nicht wieder aufgelesen und begraben werden, sondern Kot auf der Erde sein.
5. Mose 4,19; Kap 14,16

Jer 8,3   Und alle übrigen von diesem bösen Volk, an welchen Ort sie sein werden, dahin ich sie verstoßen habe, werden lieber tot als lebendig sein wollen, spricht JAHWEH Zebaoth.

Jer 8,4   Darum sprich zu ihnen: So spricht JAHWEH: Wo ist jemand, so er fällt, der nicht gerne wieder aufstünde? Wo ist jemand, so er irregeht, der nicht gerne wieder zurechtkäme?

Jer 8,5   Dennoch will dies Volk zu Jerusalem irregehen für und für. Sie halten so hart an dem falschen Gottesdienst, daß sie sich nicht wollen abwenden lassen.

Jer 8,6   Ich sehe und höre, daß sie nichts Rechtes reden. Keiner ist, dem seine Bosheit Leid wäre und der spräche: Was mache ich doch! Sie laufen alle ihren Lauf wie ein grimmiger Hengst im Streit.

Jer 8,7 VOR 1866 = EIN STORCH UNTER DEM HIMMEL WEISS SEINE ZEIT; EINE TURTELTAUBE, KRANICH ODER SCHWALBE MERKEN IHRE ZEIT, WENN SIE WIEDERKOMMEN SOLLEN; ABER MEIN VOLK WILL DAS RECHT JAHWEH’S NICHT WISSEN.
Jes 1,13

Jer 8,8   Wie mögt ihr doch sagen: "Wir wissen, was recht ist, und haben die heilige Schrift vor uns"? Ist's doch eitel Lüge, was die Schriftgelehrten setzen.

Jer 8,9   Darum müssen solche Lehrer zu Schanden, erschreckt und gefangen werden; denn was können sie Gutes lehren, weil sie JAHWEH’s Wort verwerfen?

Jer 8,10   Darum will ich ihre Weiber den Fremden geben und ihre Äcker denen, die sie verjagen werden. Denn sie geizen allesamt, beide, klein und groß; und beide, Priester und Propheten, gehen mit Lügen um
Kap 6,13-15; Jes 56,11

Jer 8,11   und trösten mein Volk in ihrem Unglück, daß sie es gering achten sollen, und sagen: "Friede! Friede!", und ist doch nicht Friede.

Jer 8,12   Darum werden sie mit Schanden bestehen, daß sie solche Greuel treiben; wiewohl sie wollen ungeschändet sein und wollen sich nicht schämen. Darum müssen sie fallen auf einen Haufen; und wenn ich sie heimsuchen werde, sollen sie stürzen, spricht JAHWEH.

Jer 8,13   Ich will sie also ablesen, spricht JAHWEH, daß keine Trauben am Weinstock und keine Feigen am Feigenbaum bleiben, ja auch die Blätter wegfallen sollen; und was ich ihnen gegeben habe, das soll ihnen genommen werden.

Jer 8,14   Wo werden wir dann wohnen? Ja, sammelt euch dann und laßt uns in die festen Städte ziehen, daß wir daselbst umkommen. Denn JAHWEH, unser Gott, wird uns umkommen lassen und tränken mit einem bitteren Trunk, daß wir so gesündigt haben wider JAHWEH.
Kap 9,14

Jer 8,15   Wir hofften, es sollte Friede werden, so kommt nichts Gutes; wir hofften, wir sollten heil werden, aber siehe, so ist mehr Schaden da.
Kap 14,19

Jer 8,16   Man hört ihre Rosse schnauben von Dan her; vom Wiehern ihrer Gäule erbebt das ganze Land. Und sie fahren daher und werden das Land auffressen mit allem, was darin ist, die Städte samt allen, die darin wohnen.

Jer 8,17   Denn siehe, ich will Schlangen und Basilisken unter euch senden, die nicht zu beschwören sind; die sollen euch stechen, spricht JAHWEH.
Pred 10,11

Das Leid der Propheten

Jer 8,18   Was mag mich in meinem Jammer erquicken? Mein Herz ist krank.
Kap 4,19

Jer 8,19   Siehe, die Tochter meines Volks wird schreien aus fernem Lande her: "Will denn er JAHWEH nicht mehr Gott sein zu Zion, oder soll sie keinen König mehr haben?" Ja, warum haben sie mich so erzürnt durch ihre Bilder und fremde, unnütze Gottesdienste?

Jer 8,20   "Die Ernte ist vergangen, der Sommer ist dahin, und uns ist keine Hilfe gekommen."

Jer 8,21   Mich jammert herzlich, daß mein Volk so verderbt ist; ich gräme mich und gehabe mich übel.

Jer 8,22 VOR 1866 = IST DENN KEINE SALBE IN GILEAD? ODER IST KEIN ARZT DA? WARUM IST DENN DIE TOCHTER MEINES VOLKES NICHT GEHEILT?
Kap 46,11

Jer. 8,23 VOR 1866 (Jer. 9,1) = ACH, DASS ICH WASSER GENUG HÄTTE IN MEINEM HAUPTE UND MEINE AUGEN TRÄNENQUELLEN WÄREN, DASS ICH TAG UND NACHT BEWEINEN MÖCHTE DIE ERSCHLAGENEN IN MEINEM VOLK!
Kap 13,17; Klagel 1,16

weiter: JEREMIA Kapitel 9 bis 18
 













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