Seit 1888 STA neues Verständnis?


Haben die Siebenten-Tags-Adventisten (STA) seit 1888 ein neues und
anderes Verständnis über die Gottheit?

 

Im Anhang zur ersten Ausgabe von »Christus unsere Gerechtigkeit« schreibt Gottes Prophetin:
“Wir haben weit mehr von innen als von außen zu befürchten.”
(Ellen White, »Ausgewählte Botschaften«, Bd. I, S. 123/124)

“Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit.” (Hebräer 13,8)
“Ich bin‘s, JAHWEH, der Erste und bei den Letzten noch derselbe.”
(Jesaja 41,4b)
“Ich, JAHWEH, wandle mich nicht; aber... ihr seid von eurer Väter Zeit immerdar abgewichen.” (Maleachi 3,6a und 7a)

Doch Professor G. R. Knight behauptet in seinem Buch mit dem treffenden deutschen Titel: »Es war nicht immer so« auf Seite 109:
“Vielmehr verlangte auch das 1888 entstandene neue Verständnis des Erlösungsplanes nach einem anderen Verständnis der Gottheit.”
(G. Knight, »Es war nicht immer so«, S. 109)

Es folgen weitere Auszüge aus demselben Buch.
[unsere Anmerkungen und Fragen dazu in Kursivschrift].

Bevor wir Ellen Whites Beitrag zu adventistischen Ansichten über die Gottheit untersuchen, soll noch erwähnt werden, dass sie vor den 90er Jahren - im Gegensatz zu ihrem Mann und zu den meisten anderen führenden Persönlichkeiten des frühen Adventismus - keine eindeutig antitrinitarischen oder semi-arianischen Erklärungen abgegeben hat. Sie hat den leitenden Brüdern allerdings auch nicht öffentlich widersprochen.”

Standen die Ansichten der Prophetin Gottes über die Gottheit tatsächlich im Gegensatz zu den Ansichten ihres Mannes und der Pioniere der Adventbewegung? Oder könnte es sein, dass Ellen White ihrem Mann und den Adventpionieren nicht widersprach, weil sie mit ihnen vollkommen übereinstimmte?
Aus hunderten Zeugnisse geht hervor, dass Ellen White stets widersprach, wenn Irrtümer verkündet wurden, die nicht mit dem Wort Gottes übereinstimmten. (z. B. widersprach sie den Brüdern Chapman, Kellogg, Prescott, Waggoner, Conradi usw.)

Ihre Äußerungen zu diesem Thema waren so vage, dass sie so oder so interpretiert werden konnten. Der Wechsel, der sich nun vollzog, verlangte nicht die Umkehrung ihrer Gedanken, sondern sollte das Verständnis der Gottheit klären und vertiefen.”

Ob Ellen Whites “Äußerungen so vage waren” und sich nach dem Tod ihres Ehemannes ein Wechsel vollzog, kann man leicht überprüfen. Lässt sich Ellen Whites Verständnis über die Gottheit tatsächlich unterschiedlich interpretieren?
Gleichzeitig wird durch diese Zitate die Frage geklärt, ob das adventistische Denken über die Dreieinigkeit in den Jahren von 1888 bis 1950 durch Ellen White vollkommen verändert wurde.

Dennoch war es Ellen White, die das adventistische Denken über die Dreieinigkeit in den Jahren zwischen 1888 und 1950 vollkommen veränderte (Editor: indem ihre Bücher verändert wurden).”

1898, als sich Ellen White in Australien aufhielt, wurde in Amerika das Buch »Desire of Ages« veröffentlicht. Im Jahr 1915 starb Ellen White.
Als Prof. Froom im Jahr 1946 das Buch »Evangelism« veröffentlichte, war sie schon seit mehr als 30 Jahren tot!

Wir erinnern uns:
Während ihres Australienaufenthalts von 1891 bis 1900 ließ Ellen White ihre Bücher »Der Weg zu Christo« (1892) und »Gedanken vom Berg der Seligpreisungen« (1896) bei Revell, Moody‘s Schwager [einem Nicht-STA] drucken, weil sie den Verantwortlichen [STA!] nicht traute!
Aber genau in dieser Zeit wurde im Jahr 1898 in Amerika das Buch »Desire of Ages« (deutscher Titel: »Das Leben Jesu«) im adventistischen Verlag Pacific Press gedruckt.


Ein Jahr später, im Jahr 1899, schrieb Ellen White in einem Brief an Bruder Haskell:
“Lasst jene in Amerika, welche die Stimme der Generalkonferenz für die Stimme Gottes halten, mit Gott eins werden, bevor sie ihre Meinung äußern.” (Zeugnis an Ältesten S.N. Haskell, 16.11.1899, s.a. MR 13 S. 219)

“Sie gebrauchte zwar nie den Ausdruck “Dreieinigkeit”. aber sie sagte: ‚Das himmlische Trio besteht aus drei lebenden Personen ... dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist.” (Ev. 615) 1901 schrieb sie über “die drei himmlischen Würdenträger – Gott, Christus und der Heilige Geist” (Ev. 616). Wiederholt nannte sie den Heiligen Geist die “Dritte Person der Gottheit” (e. g. Ev. 617; DA 691) ... Von Jesus sagte sie, dass er nicht nur ”Gott gleich”, sondern auch der “in sich selbst existierende Sohn Gottes (ist), der von Ewigkeit her besteht” (Ev. 615; vgl. DA 469f). (Editor: trinitarische Ausrichtung von Froom dazu gedichtet.)

Ihre für die meisten Adventisten der 90er Jahre überraschendste und nicht unwidersprochene Aussage war aber wohl ein Satz in ihrem Buch über das Leben Jesu, in dem es heißt: “In Christus ist Leben. ursprünglich, nicht entlehnt. nicht abgeleitet.” (DA – Desire of Ages, 530)
Die Wucht dieses Satzes traf viele unvorbereitet.”
Ellen White bestand auch darauf, dass der Heilige Geist eine Person ist, und zwar eine ”göttliche Person, in gleicher Weise, wie Gott eine Person ist” (Ev. 616.617). Für sie war der Heilige Geist die ”Dritte Person der Gottheit”. (DA, 671).” (Editor: trinitarische Ausrichtung vom Autor dazu gedichtet.)

Es fällt auf, dass George Knight als Quellennachweis für Ellen Whites angebliche Äußerungen stets nur zwei Bücher anführt: »Evangelism« und »Desire ofAges«.

Mit ihren Aussagen über die Dreieinigkeit, die uneingeschränkte Göttlichkeit Christi und die Person des Heiligen Geistes wies Ellen White dem Adventismus den Weg in eine neue Richtung. Im Laufe der Zeit fühlten sich immer mehr Adventisten ermutigt, in der Bibel nach der Wahrheit über diese Fragen zu suchen.”

Auch wir fühlten uns ermutigt, nach der Wahrheit zu suchen. Wir möchten prüfen, ob Ellen White dem Adventismus den Weg in eine neue Richtung wies.
Glaubte die Dienerin Gottes, dass der Sohn Gottes ebenso wahrer Gott ist wie sein Vater?
Bestand Ellen White darauf dass der Heilige Geist eine Person, eine göttliche Person ist?
Hat irgendein STA jemals in der Heiligen Schrift tatsächlich eine dritte göttliche Person, den “Gott Heiliger Geist” gefunden?

“Aber wie wir im nächsten Kapitel sehen werden, zog sich dieses Suchen über mehrere Jahrzehnte hin. Glaubensüberzeugungen mit langer Tradition starben in der adventistischen Theologie von je her sehr langsam. Sie sind auch heute noch nicht tot. Am Beginn des 21. Jahrhunderts sieht sich der Adventismus mit der Wiederbelebung antitrinitarischer Ideen in den eigenen Reihen konfrontiert. Ausgangspunkt dieser Denkrichtung ist die ganz und gar unadventistische Grundhaltung. dass die älteste Tradition der Gemeinschaft immer die beste ist.” (G. Knight, »Es war nicht immer so«, S. 109-111, Auszüge)

Über die ältesten Traditionen der Kirche wussten die Adventpioniere sehr wohl Bescheid — denn dadurch hatten sie erkannt, dass viele Traditionen der mittelalterlichen Kirche nicht mit der Heiligen Schrift übereinstimmten.
Den Adventpionieren war bekannt, dass im Jahr 325 auf dem Konzil zu Nicäa unter dem Vorsitz des Kaisers Konstantin beschlossen wurde, dass Gottes Sohn ebenso ewig wahrer Gott wäre, wie der Vater.
Im Gegensatz dazu bezeugen Jesu eigene Worte:
“Das ist aber das ewige Leben, dass sie DICH, DER DU ALLEIN WAHRER GOTT BIST, und den du gesandt hast, Jesum Christum / Jahschua den Messias, erkennen.” Joh.17,3

Ebenfalls unter dem Vorsitz eines Kaisers haben die Bischöfe auf dem Konzil zu Konstantinopel beschlossen, dass der Heilige Geist Gott sei. Unter dem Einfluss der Kirchenväter Athanasius und Augustin wurde die Trinitätslehre in die christliche Kirche eingeführt. Aber nicht nur in die Kirche, sondern auch in die Heilige Schrift.
Als die frühe Kirche den biblischen Glauben immer mehr verließ, schreckte sie auch nicht davor zurück, das Wort Gottes nach ihren Vorstellungen zu “korrigieren”.
In der Bibel vom katholischen Herder-Verlag aus dem Jahr 1965 gab man in der Anmerkung betr. Matthäus 28,20 zu:
“Die trinitarische Taufformel hat sich in der frühen Kirche aus der einfachen Formel ”auf den Namen Jesu” entwickelt.”

(»Die Bibel«, Herder- Verlag, 1965, Seite 37)

Die frühe Kirche “entwickelte” also den Taufbefehl Jesu, um damit den “Beweis” zu schaffen, dass sich die “Dreieinigkeit” biblisch “belegen” lässt und dass sie eine Lehre Jesu sei. Mit Zusätzen zum Wort Gottes wollte die katholische Kirche die Triniätslehre biblisch “untermauern”.
Doch Gott wacht über seinem Wort.

Im Jahr 1920 veröffentlichte Ludwig Albrecht seine Übersetzung des Neuen Testamentes. Wortgetreu übersetzte er im 1. Kapitel des Johannesevangeliums die Verse 1 und 2:
“Im Anfang (aller Dinge) war bereits das Wort; das Wort war eng vereint mit Gott, ja göttliches Wesen hatte das Wort. Dies war im Anfang eng vereint mit Gott.” (Joh. 1,1.2)

Auch in seiner Anmerkung zu 1. .Joh. 5,
7.8 beweist Ludwig Albrecht Sachkenntnis.
Bei seinen Nachforschungen hatte er festgestellt, dass das so genannte “Comma Johanneum” als nachträglicher Zusatz in den 1. Johannesbrief eingefügt worden war und in welchem Zeitraum dies geschah. Er erklärt:

“Vers 7 und 8 lauten in der gewöhnlichen Lesart: ”Denn drei legen Zeugnis ab (im Himmel: der Vater, das Wort und der Heilige Geist, und diese drei sind eins. Und drei legen Zeugnis ab auf Erden): der Geist, das Wasser und das Blut” usw. Aber die eingeklammerten Worte finden sich bei keinem der alten Kirchenväter, die vom dritten bis zum fünften Jahrhundert die Lehre von der Dreieinigkeit behandelt haben: sie stehen auch VOR dem 15. Jahrhundert in KEINER griechischen Handschrift. Erst gegen 400 n. Chr. tauchen die Worte auf, und zwar in der abendländischen Kirche. Diese hat dann die Worte im Mittelalter in die lateinische Vulgata und von da auch in den griechischen Text eingeführt. Die Worte fehlen ferner in allen alten Übersetzungen sogar in den Handschrlften der Vulgata vor dem zehnten Jahrhundert.” (Ludwig Albrecht, »Das Neue Testament«, Anmerkung zu 1.Joh.5, 7+8)

Die Adventpioniere hatten diesem unechten Text in 1. Joh. 5,7.8 nicht einfach blindlings vertraut, denn sie hatten erkannt, dass er nirgendwo in der Bibel bestätigt wird. Sie wussten, dass das “Comma Johanneum” eine Fälschung war. Besonders die Antwort von J. N. Loughborough aus dem Jahr 1861 zeigt, dass die Adventpioniere bestens mit der Bibel vertraut waren und den Kontext verstanden hatten. Zu dieser Zeit wurden auch andere Christen auf diesen unechten Text in 1. Joh 5,7.8 aufmerksam, denn gegen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts war das “Comma Johanneum” offiziell als Fälschung erkannt und demzufolge aus den meisten Bibelübersetzungen entfernt worden. (wie z.B. der Anmerkung in der Lutherbibel im Jahr 1900 zu entnehmen ist) Der Apostel Johannes wurde inspiriert, im letzten Satz seines ersten Briefes zu warnen:
“Kindlein, hütet euch vor den Abgöttern! Amen.” Joh. 5,21 (Luther 1912)

Die Adventpioniere kannten nur einen Gott, den Vater und einen Herrn Jesus Christus. (1. Kor.8,6)

Im Jahr 1907 hatte Ellen White bemerkt, dass die Adventgemeinde seit einiger Zeit heimlich unterwandert wurde. Sie schrieb:
“Es hat sich eine fremde Sache in unseren Gemeinden eingeschlichen.”
(»Zeugnisse für Prediger«, Seite 412)

Aber das Adventvolk blieb vertrauensselig. Nur wenige STA bemerkten, dass sie getäuscht und betrogen wurden.
Im Jahr 1897 — ein Jahr bevor man »Desire of Ages« veröffentlichte — schrieb Ellen White über Satans Rebellion gegen den Allerhöchsten und seinen Sohn Jesus Christus das gleiche wie in früheren Jahren (siehe: Erfahrung und Gesichte, G.K., P.P.):
“Es gibt eine gewaltige Rebellion im irdischen Universum. Gibt es nicht einen großen Anführer dieser Rebellion? Ist Satan nicht die treibende Kraft bei jeder Art von Empörung, zumal er sie selbst angestiftet hat?
Ist er nicht der erste große Abtrünnige von Gott? Es herrscht eine Rebellion.
Luzifer wurde untreu, lehnte sich auf und macht Krieg gegen die göttliche Regierung. Christus ist beauftragt, die Rebellion niederzuschlagen.
Diese Welt wird zu seinem Kampfgebiet. ... Die Erlösung einer Welt steht auf dem Spiel.
Er [Christus] widerstand dem Erzbetrüger. Zugunsten des Menschen musste er als Mensch überwinden,
und der Mensch muß ebenfalls mit den Worten ”Es steht geschrieben” den Sieg erringen ...

Am letzten großen Tag wird jedem nach seinen Werken vergolten werden. Dann wird das endgültige und ewige Urteil über den Teufel und seine Anhänger gesprochen werden, über alle, die unter seiner Herrschaft gelebt und sich ihm gleichgestellt haben. Werden wir das Recht haben, einen Grund für seine Empörung anzugeben? Was kann Satan antworten, wenn der Weltenrichter fragt: Warum hast du das getan? Bedenken wir: Jede Zunge wird verstummen. Jeder Mund. der so bereitwillig Schlechtes gesprochen hat, der so schnell Anklagen oder Gegenbeschuldigungen und Lügen hervorbringen konnte, wird dann schweigen. Die ganze Welt der Empörung steht sprachlos vor Gott ...
”Du warst ohne Tadel in deinem Tun ... bis sich deine Missetat gefunden hat.” ”Und weil sich dein Herz erhebt, daß du so schön bist und hast dich deine Klugheit lassen betrügen in deiner Pracht.” All dies waren Gaben Gottes. Gott traf keine Schuld, indem er den schirmenden Cherub schön, edel und gut geschaffen hatte. ”Denn du bist inwendig voll Frevels geworden vor deiner großen Hantierung und hast dich versündigt ... Denn du hast dein Heiligtum verderbt mit deiner großen Missetat und unrechtem Handeln.”
Nach den gleichen Grundsätzen, wie Satan im Himmel wirkte, ist er auch durch menschliche Werkzeuge in dieser Welt tätig. Durch diese verderblichen Grundsätze sind alle irdischen Reiche und Kirchen zunehmend demoralisiert worden. Durch die Anwendung dieser Grundsätze hat Satan von Anfang an die ganze Welt betrogen und verdorben und wird dies bis zum Ende tun. Nach der gleichen Methode. mit der er damals im Himmel begann. ist er ständig am Werk. Er mobilisiert die ganze Welt mit seiner Gewalttätigkeit, mit der er die Welt zu Noahs Zeit verdarb.” (Ellen White, Brief 156, 1897)

Ellen White warnte das Adventvolk vor den Verführungen Luzifers und vor einer allgemeinen Bewegung, die wir erleben werden:
“Ich rate unserem Volk. sich mit dem 28. Kapitel des Buches Hesekiel zu befassen. Die Darstellung, die hier gemacht wird und sich zunächst auf Luzifer. den gefallenen Engel, bezieht, hat außerdem noch eine tiefere Bedeutung. Hier wird nicht nur ein einzelnes Wesen beschrieben, sondern EINE ALLGEMEINE BEWEGUNG, DIE WIR ERLEBEN WERDEN.
Ein sorgfältiges Studium dieses Kapitels wird diejenigen, die nach der Wahrheit suchen, veranlassen, in dem Licht zu wandeln, das der Herr seinem Volk gegeben hat, auf daß sie nicht durch die Täuschungen der letzten Zeit betrogen werden.”
(»Special Testimonies«, Serie B, Nr. 17,S. 30)

Nur ungefähr 50 Jahre lang wurde die biblische Botschaft in der Adventbewegung unverfälscht verkündigt, obwohl Ellen White im Jahr 1888 warnte:
“Du solltest keine Lehre nur deswegen annehmen, weil ein anderer sie als wahr erklärt. Du solltest sie nicht glauben, weil Bruder A oder Bruder B oder Bruder X oder Bruder Z sagt, dass sie wahr sei, sondern, weil Gottes Stimme es in seinem lebendigen Wort der Weissagung verkündet hat.”
(EGW, MS 15, 1888, zitiert aus Olson, 310)

Doch die meisten STA vertrauen ihren Lehrern und Pastoren blindlings — damals genauso wie heute.
Im gleichen Jahr, 1888, fand in Minneapolis eine der bedeutsamsten Generalkonferenzen in der Geschichte der STA statt.
Dr. E. J. Waggoner hielt mehrere Vorträge, in denen er die Botschaft “Christus unsere Gerechtigkeit” verkündete.
Es ist allgemein bekannt, dass es während dieser Versammlung große Kontroversen gab.
Ellen White befürwortete diese Botschaft. Sie erklärte, dass Jesus wiedergekommen wäre, wenn das Adventvolk diese Botschaft angenommen hätte. Doch das Adventvolk, das seinen Herrn knapp 50 Jahre zuvor noch sehnsüchtig erwartete, war nicht bereit, diese Botschaft anzunehmen. Ellen White erklärte auch schriftlich, was die Botschaft von 1888 bedeutet:
“Einige fragten brieflich bei mir an, ob die Botschaft der Rechtfertigung durch den Glauben die dreifache Engelsbotschaft sei.
Ich antwortete: ‚Es ist die dreifache Engelsbotschaft im eigentlichen Sinne.’”
(Ellen White, Review and Herald, 1.4.1890.)

... Rechtfertigung durch den Glauben, so heißt es, sei ”die dreifache Engelsbotschaft im eigentlichen Sinne”.
Das will besagen, sie ist die eigentliche, wirkliche, tatsächliche dreifache Engelsbotschaft. Das aber wiederum bedeutet:
die Botschaft von der Rechtfertigung durch den Glauben und die dreifache Engelsbotschaft sind dasselbe in Zweck, Wirkungsausmaß und Ergebnis ...

  1. Die große Botschaft in Offenbarung 14, die wir die dreifache Engelsbotschaft nennen, wird bezeichnet als ein "ewiges Evangelium". (Offb. 14,6)
  2. Die Botschaft kündigt an: "Die Zeit seines Gerichts ist gekommen."
  3. Sie ermahnt alle, die Gott in seinem großen Gericht gegenübertreten werden, um sich nach seinem gerechten Gesetz richten zu lassen:
    "Fürchtet Gott und gebet ihm die Ehre . . . und betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde."
    (Vers 7)
  4. Das Resultat, die Frucht dieser Warn- und Mahnbotschaft ist die Entstehung eines Volkes, von dem es heißt: "Hier ist Geduld der Heiligen; hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesum." (Vers 12) (»Christus unsere Gerechtigkeit«, S. 43/44, Adventverlag)

So, wie das Volk Israel einst kurz vor dem Einzug in das verheißene Land im letzten Moment zögerte und sein Vertrauen in die Führung Gottes aufgab, zögerte das Adventvolk im Jahr 1888, der Gerechtigkeit Christi in der Botschaft der drei Engel ganz zu vertrauen.
Dr. Waggoners Vorträge wurden stenographisch aufgezeichnet. Einige von ihnen überarbeitete er und gab im Jahr 1890 sein Buch »Christus und seine Gerechtigkeit« heraus.
Im Vorwort der gleichnamigen Broschüre, die von der adventistischen, so genannten “Wright-Bewegung” herausgegeben wurde, heißt es:
“Im Jahre 1888 hielt E.J. Waggoner auf der General-Konferenz der STA in Minneapolis, USA, eine Vortragsreihe in englischer Sprache, die durch Jessie F. Moser-Waggoner stenographisch festgehalten wurde.
Einen Teil dieser Serie gab E.J. Waggoner, nachdem er sie selbst für den Druck überarbeitet hatte, 1890 durch “Pacific Press”, Oakland, USA, und 1892 durch “Echo Publishing Company”, North Fitzroy, Australien, als Buch heraus. Die Übersetzung »Christus und seine Gerechtigkeit« wird hiermit dem deutschen Leser vorgestellt.


E.G. White sagte über diese Darlegungen von 1888: ‚In seiner großen Gnade sandte der Herr seinem Volk eine höchst kostbare Botschaft durch die Prediger Waggoner und Jones.‘ Testimonies to Ministers, 91”

(E.J. Waggoner, »Christus und seine Gerechtigkeit«, aus dem Vorwort der Broschüre)

Durch einen Brief Ellen Whites, den sie im Jahr 1888 schrieb, wird deutlich, dass sie bemerkt hatte, dass einige Auslegungen Dr. E. J. Waggoners jedoch nicht ganz mit dem Wort Gottes in Übereinstimmung waren. Sie schreibt:
“Einige Auslegungen der Schrift, die von Dr. E.J. Waggoner dargelegt wurden, betrachte ich nicht als korrekt.
Doch ich glaube, dass er in seinen Ansichten vollkommen aufrichtig ist und ich würde seine Gefühle respektieren und ihn wie einen christlichen Ehrenmann behandeln.” (EGW, MS 15, 1888, ”A Call to a Deeper Study of the Word”, Minneapolis, 1.11.1888, vgl. Olson, 1888-1901 — 13 crisis years, 304; Arthur L. White, Ellen G. White: The Lonely Years 1876-1891)

Als E. J. Waggoner seine Vorträge, die er während der Generalkonferenz gehalten hatte, überarbeitete und im Jahr 1890 veröffentlichte, tadelte ihn Ellen White. Er vertrat einige Ideen, die von der Botin Gottes als Irrtum bezeichnet worden sind:
“Ich glaube ohne einen Zweifel, dass Gott den Brüdern Jones und Waggoner eine kostbare Wahrheit zur rechten Zeit gegeben hat.
Halte ich sie deshalb für unfehlbar? Bringe ich denn damit zum Ausdruck, dass sie weder eine Aussage treffen, oder Ideen haben können, die man nicht in Frage stellen kann oder die nicht auch ein Irrtum sein können? Sage ich das so? Nein, ich sage überhaupt nichts dergleichen.”
(Ellen G. White, MS 57, 7. Feb, 1890)

Daraus geht hervor, dass einige Schriftauslegungen Dr. Waggoners bereits im Jahr 1888 nicht korrekt waren, obwohl noch heute einige Adventisten behaupten, sie seien unfehlbar, weil auch E. J. Waggoner — genauso wie Ellen White — den Geist der Weissagung besessen hätte.
Dr. Waggoners Auslegungen scheinen zwar biblisch begründet zu sein, doch stimmen etliche Aussagen in seiner Broschüre (z.B. auf den Seiten 12 und 13 in deutsch) nicht mit dem Wort Gottes überein, wie aus folgendem Zitat ersichtlich wird. E. J. Waggoner schreibt:
Christus selbst lehrte auf die nachdrücklichste Weise, daß er Gott ist. Als der reiche Jüngling zu ihm kam, ... sagte Jesus, bevor er eine direkte
Antwort gab: »Was heißest du mich gut? Niemand ist gut als allein Gott.« Mark. 10,17.18. Was wollte Jesus mit diesen Worten sagen? ... Christus kann nicht sich selbst verleugnen; deshalb konnte er nicht sagen: »Ich bin nicht gut.« Er ist und war absolut gut, die vollkommene Güte. Da niemand gut ist, außer Gott. Christus aber gut ist, folgt hieraus, daß Christus Gott ist. Das war die Wahrheit, die er dem reichen Jüngling nahelegen wollte.”
(E.J. Waggoner, »Christus und seine Gerechtigkeit«, Seite 12/13)

Ist das wirklich die Wahrheit, die Christus selbst lehrte? Denn Gottes Sohn selbst sagt:
“Dies aber ist das ewige Leben, daß sie
dich der du allein wahrer Gott bist und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen”.
(Joh 17,3)
Jesus Christus hat niemals gesagt, dass er Gott sei. Er bezeichnete sich selbst immer als Gottes Sohn — aber niemals als Gott.
Und sein Vater bestätigte:
“Das ist mein lieber Sohn; den sollt ihr hören.” (Markus 9,7)


In den nachfolgenden Jahren entwickelte E.J. Waggoner weitere Lehren, die zwar viele Geschwister beeindruckten, aber er entfernte sich immer weiter von der biblischen Wahrheit.

“Schwerwiegender war allerdings Waggoners Denken über die Frage, was es bedeutet vom Heiligen Geist erfüllt zu sein oder was es bedeutet, dass der Heilige Geist in uns wohnt.... Lehren die mit dem Geist zu tun hatten, wie beispielsweise ... pantheistische Vorstellungen vom innewohnenden Gott.
Auch für Prescott, Jones und Waggoner stellten diese Ideen eine individuell unterschiedlich gefärbte Versuchung dar. Prescott und Jones sympathisierten mit einer Theologie, die den Heiligen Geist im Sinne der Heiligungsbewegungen und des Pfingstlertums interpretierte, während Waggoner zum Pantheismus neigte. Bis zur Generalkonferenz 1897 waren Waggoners pantheistische Ideen schon ziemlich ausgeprägt. ...
Anfang des 20. Jahrhunderts ... entwickelten Waggoner und H.J. Kellog ihre pantheistischen Lehren.” (Auszug)
(G.Knight, »Es war nicht immer so«, S. 107-109)

“Nur wenige können sich vorstellen, welche Folgen es hat, wenn sich jemand mit den Fälschungen befaßt, für die jetzt einige eintreten. Der Herr aber hat den Vorhang beseitigt und mir gezeigt, worauf das hinauslaufen wird. Wenn man den spiritualistischen Theorien in Bezug auf die Persönlichkeit Gottes bis zu ihrer letzten Konsequenz folgt, so wird die ganze christliche Heilswahrheit untergraben.” (Ellen White, »Ausgewählte Botschaften», Bd. I, S. 205)

In einem Gesicht zeigte Gott Ellen White:
“Die Wahrheit, die himmlischen Ursprungs ist, halten sie für überflüssig. Sie rauben dem Volk Gottes die vergangene Erfahrung und setzen an diese Stelle eine falsche Wissenschaft.
Während der Nacht wurde mir in einem Gesicht deutlich gezeigt, daß jemand diese Ansichten als die großen Wahrheiten ansah, die in dieser Zeit verbreitet werden sollten.
Mir wurde eine Plattform gezeigt, die von solidem Bauholz gestützt wurde -- das waren die Wahrheiten des Wortes Gottes. Jemand. der eine hohe Stellung im ärztlichen Bereich hatte, beeinflußte diesen Mann. Dieser Mann sollte das Bauholz entfernen, das die Plattform trug. Dann hörte ich eine Stimme:
”Wo sind die Wächter. die auf den Mauern Zions stehen sollten? Schlafen sie? Dieses Fundament wurde von dem Baumeister geschaffen. Es wird Sturm und Wetter überstehen. Wird man diesem Mann erlauben, Lehren zu verbreiten, die die vergangene Erfahrung des Volkes  Gottes  nicht anerkennen? Es ist an der Zeit, entschiedene Schritte zu unternehmen.”

   Der Feind der Seelen hat versucht, die Voraussetzung zu schaffen, daß eine große Reformation unter den Siebenten-Tags-Adventisten stattfinden sollte. Diese Reformation sollte darin bestehen, daß die Lehren, die als die Säulen unseres Glaubens angesehen werden, aufgegeben werden sollten. Im Zusammenhang damit sollte ein Prozeß der Reorganisation zustande kommen.” (Ellen White, »Ausg. Botschaften«, Bd.I, S. 205/206)

Wer war dieser Mann, der von Dr. med. J.H. Kellogg beeinflusst wurde, “das Bauholz zu entfernen, das die Plattform trug”?
Der Herr warnte seine Dienerin Ellen White vor den irreführenden Vorstellungen, die Dr. J.H. Kellogg, Dr. E.J. Waggoner und Prof. W.W. Prescott vertraten.
Sie bezeichnete deren Ansichten als Alpha einer ganzen Reihe von Irreführungen.

Als sich Ellen White im Jahr 1903 im Sanitarium Elmshaven aufhielt, schrieb sie:
“Der Herr warnte mich vor den Ansichten, die damals von den Brüdern Prescott und Waggoner während der Generalkonferenz im Jahre 1901 vertreten wurden. Diese Ansichten haben sich wie in Mehl eingebrachter Sauerteig erwiesen.
Viele Herzen haben sie angenommen.
Die Ideen Einiger, bezüglich einer großen Erfahrung. welche sie als Heiligung* betrachten, sind das Alpha einer ganzen Reihe von Irreführungen gewesen. Aufgrund einiger überzogener Äußerungen, wie sie durch Bruder E. J. Waggoner auf der Generalkonferenz häufig zum Audruck kamen, wurde ich angewiesen meine Stimme zu erheben, um ihrem Einfluss entgegenzuwirken.”
(EGW‘ Letter 269, 1903. (Written from ”Elmshaven,” Sanitari um, California, December 14, 1903(10MR 87.3]

*Anmerkung: Gottes Prophetin schreibt selbst darüber, was biblische Heiligung ist.
Zwei ihrer Broschüren, »Glaube und Werke« und »Das geheiligte Leben« sind in deutsch erhältlich.

Andererseits meint George Knight:
Ellen White schätzte es, dass Waggoner und Jones die Göttlichkeit Jesu betonten (vgl. TM, 92). Was Jones 1899 schrieb, war schon fast eine trinitarische Aussage. “Gott ist unteilbar. Jesus Christus ist unteilbar. Der Heilige Geist ist unteilbar. Und diese drei sind eins: Sie stimmen vollkommen miteinander überein, es gibt nichts Trennendes zwischen ihnen.” (RH, 10. Januar 1899, 24) (»Es war nicht immer so«, S. 109/110)

Dr. E.J. Waggoner hielt sich scheinbar trotz aller Warnungen durch den Geist der Weissagung für unfehlbar und stellte bald eine Gefahr für Andere dar. Ellen White schrieb an W. Prescott und warnte ihn vor dem angeblich “kostbaren Licht”, wie es Dr. Waggoner bezeichnete:

“Mir wurde die Gefahr gezeigt, in der du während deiner Verbindung zu Dr. E. J. Waggoner standest. Voller Begeisterung über das, was ihr als kostbares geistliches Licht angesehen habt. seid ihr beide im Jahre 1891 zur Generalkonferenz gekommen. Ihr wart sehr begierig darauf, mir dieses Licht darzulegen. aber mir wurde gezeigt, dass vieles von dem, was euch ein kostbares Licht zu sein schien, in Wahrheit gefährliche und irreführende Fabeln waren, und dass ich mich auf keine Gespräche mit euch einlassen durfte, über die Dinge, die eure Gedanken und Herzen erfüllten.
Die Theorien, die von Ellet Waggoner gehalten wurden, waren ähnlichen Charakters, wie die fanatischen Bewegungen, denen wir damals nach dem Verstreichen der Zeit von 1844 mancherorts begegnet waren und zurechtgewiesen hatten. Dr. Waggoner entfernte sich damals vom Glauben an die Lehre
wegen seiner Meinung, die er in Bezug auf Geistesverwandtschaften [bzw. Seelenverwandtschaften] vertrat.
Sehr oft bist du den Schlingen des Feindes entronnen, doch du bist nicht außer Gefahr Fehler zu begehen. Manchmal gestattest du es deinem Verstand, sich nur auf ein bestimmtes Gedankenfeld zu konzentrieren, und du befindest dich in Gefahr aus einem Maulwurfshügel ein Gebirge zu machen. Bruder Prescott, du hast bei deiner Tätigkeit im geistlichen Amt eine gravierende Schwäche. Es ist die Neigung. von der klar festgelegten Wahrheit abzuweichen und einigen Kleinigkeiten eine übertriebene Aufmerksamkeit zu schenken, die anscheinend stundenlanger Beweisführungen bedürfen, um bewiesen werden zu können, wo sie in Wirklichkeit gar nicht behandelt werden brauchten.” (Ellen White, »10MR« 358-359)

Gott beauftragte seine Dienerin, die Brüder Waggoner und Prescott davor zu warnen, von der klar festgelegten Wahrheit abzuweichen. Prof. Prescott neigte dazu, stundenlang zu debattieren, um eigene Vorstellungen zu beweisen, die überhaupt nicht behandelt werden brauchten. Die Brüder Waggoner und Prescott waren der Meinung, dass sie kostbares neues Licht gefunden hätten; in Wirklichkeit waren ihre Ansichten der Beginn einer ganzen Reihe von gefährlichen Irreführungen.
Die angebliche “große Erfahrung”, die beide als “Heiligung” bezeichneten, breitete sich aus wie Sauerteig in Mehl. Viele Geschwister waren von den irreführenden Fabeln beeindruckt und nahmen die gefährlichen Lehren an.
Gottes Dienerin wurde vom Herrn angewiesen, dem Einfluss, der durch die Äußerungen Dr. Waggoners entstand, entgegenzuwirken. Die Prophetin Gottes wurde von Gott selbst angewiesen, ihre Stimme zu erheben, weil deutlich wurde, dass Dr. Waggoner im Jahr 1901 zur Generalkonferenz nicht an der klar festgelegten Wahrheit der Heiligen Schrift festhielt.
Doch E. J. Waggoner war scheinbar der Meinung, dass seine Ansichten keiner Korrektur bedürften. Er gab seinen eigenen Ideen den Vorzug und wich damit immer mehr von der klar festgelegten Wahrheit ab.
Letztendlich wurden ihm seine “Seelenverwandtschaften” zum Verhängnis.
Infolgedessen verließ Dr. E. J. Waggoner schließlich den Glauben an die klar festgelegte Wahrheit, die nur im Wort Gottes zu finden ist.
Deshalb wird uns in Heb. 13,7
empfohlen, auf das Ende unserer Lehrer zu achten.
“Gedenkt an eure Lehrer, die euch das Wort Gottes gesagt haben; ihr Ende schaut an und folgt ihrem Glauben nach.”
Und im Vers 9 wird gewarnt:
“Lasset euch nicht mit mancherlei und fremden Lehren umtreiben.”
Bereits der Prophet Jeremia warnte das Volk Gottes:
“So spricht JAHWEH: Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verläßt und hält Fleisch für seinen Arm und mit seinem Herzen vom Herrn weicht!
Gesegnet aber ist der Mann, der sich auf JAHWEH verläßt, und JAHWEH seine Zuversicht ist!”
(Jer. 17, 5 u. 7)
Viele hervorragende Persönlichkeiten der Adventgemeinde wichen nach einiger Zeit von der klar festgelegten Wahrheit ab, weil sie hochmütig wurden und die Zurechtweisungen ablehnten, die Gott durch seine Botin übermitteln ließ.
Anfangs waren sie sehr eifrige Arbeiter für den Herrn. Später gingen sie — trotz vieler Warnungen der Dienerin Gottes — leider ihre eigenen Wege.
Jeder Abfall vollzieht sich schleichend und fast unbemerkt. Außenstehende können kaum beurteilen, wenn ein Mensch im Herzen von der Wahrheit des Wortes Gottes abweicht. Herausragende adventistische Persönlichkeiten wie Dr. E. J. Waggoner, Prof. W.W. Prescott, A. T. Jones, Dr. J. H. Kellogg, L. R. Conradi und andere wurden von Ellen White oft ermahnt und gewarnt — leider erfolglos.
Sie verhärteten ihr Herz immer mehr und ließen sich nicht vom Geist der Weissagung warnen; unbeirrt folgten sie ihren eigenen Vorstellungen und gingen zuletzt ihre eigenen Wege.
Doch damals wie heute schauen die meisten Christen zuerst auf Menschen.
Blindlings vertrauen sie Lehrern, Doktoren, Professoren und Theologen. Selbst wenn diese Lehrer in ihrer Verkündigung von der klar festgelegten Wahrheit abweichen, gibt es immer wieder Gläubige, die ihnen bedenkenlos nachfolgen.

Ellen White warnte in ihrem 1888 veröffentlichten Buch »Der große Kampf zwischen Licht und Finsternis« (Der große Kampf / Der grosse Konflikt) in Kapitel 37 klar und eindeutig vor dem Einfluss falscher Lehrer. Sie nennt aber auch die einzige Möglichkeit, wie wir falsche und echte Lehren unterscheiden können:
“Ja. nach dem Gesetz und Zeugnis!  Werden sie das nicht sagen, so werden sie die Morgenröte (d. h. das Licht der Wahrheit) nicht haben.”
Jesaja 8, 20. Dem Volke Gottes wird die Heilige Schrift als Schutz gegen den Einfluss falscher Lehrer und gegen die trügerische Macht der Geister der Finsternis vor Augen gestellt.
Satan wendet jede mögliche List an. die Menschen zu hindern, sich Kenntnisse aus der Bibel anzueignen; denn deren deutliche Aussagen enthüllen seine Täuschungen.

Bei jeder Wiederbelebung des Werkes Gottes wird der Fürst des Bösen zu größerer Tätigkeit angespornt; nun bietet er seine äußersten Anstrengungen auf, zu einem letzten Kampf gegen Christus und seine Nachfolger. Die letzte große Verblendung wird sich bald vor uns entfalten. Der Antichrist wird seine Wunderwerke vor unseren Augen vollziehen.
So genau wird das Nachgebildete dem Wahren gleichkommen, dass es unmöglich sein wird, zwischen ihnen zu unterscheiden, außer durch die Heilige Schrift.
Durch ihr Zeugnis muss jede Behauptung und jedes Wunder geprüft werden ...
Ein Jeder wird vor die prüfende Frage gestellt: Soll ich Gott mehr gehorchen als den Menschen? Die entscheidende Stunde ist sehr nahe. Stehen unsere Füße auf dem Felsen des unveränderlichen Wortes Gottes?
Aber Gott will ein Volk auf Erden haben, das die Heilige Schrift, und nur diese allein, beibehält als Richtschnur aller Lehre und als Grundlage aller Reformen.
Die Meinungen gelehrter Männer, die Ergebnisse der Wissenschaft, die Glaubenssätze und Beschlüsse von Kirchenversammlungen, zahlreich und uneins wie die Kirchen, die sie vertreten, die Stimme der Mehrheit, weder das eine allein noch sie alle zusammen können als Beweis für oder gegen irgendeinen religiösen Glaubenspunkt betrachtet werden.
Ehe wir irgendeine Lehre oder Vorschrift annehmen, sollten wir ein deutliches “So spricht der Herr” als Beweis dafür verlangen. Satan ist ständig bemüht, die Aufmerksamkeit auf Menschen, statt auf Gott zu richten.
Er verleitet das Volk, Bischöfe, Geistliche und Theologieprofessoren als Führer zu betrachten, statt die Heilige Schrift selbst zu erforschen, um ihre Pflicht zu erfahren.
Wenn er dann den Verstand dieser geistlichen Führer beherrscht, kann er die Menge nach seinem Willen beeinflussen ...
Sie werden gelehrt, ihre Lehrsätze anzunehmen, wie die Kirche sie auslegt; und es gibt Tausende, die es nicht wagen, irgend etwas anzunehmen, das ihrem Glaubensbekenntnis oder den bestehenden Lehrsätzen der Kirche entgegengesetzt ist, sei es auch noch so deutlich in der Schrift offenbart. Obgleich die Bibel viele Warnungen vor falschen Lehrern enthält, überlassen doch viele auf diese Weise die Bewahrung ihrer Seele der Geistlichkeit.
Es gibt heute Tausende von so genannten Christen, die keinen anderen Grund für ihren Glauben angeben können, als dass sie von ihren religiösen Führern so unterrichtet wurden.
Sie lassen die Lehren des Heilandes beinahe gänzlich unbeachtet und setzen unbedingtes Vertrauen in die Worte der Prediger.
Sind diese aber unfehlbar?
Wie können wir unsere Seelen ihrer Führung anvertrauen, es sei denn, dass wir aus Gottes Wort wissen, dass sie Träger des Lichtes sind?
Mangelnder moralischer Mut den von der Welt eingeschlagenen Weg zu verlassen, verleitet viele, den Fußtapfen gelehrter Männer  zu folgen; und durch ihre Abneigung, selbst zu forschen, werden sie hoffnungslos in den Ketten des Irrtums festgehalten.”

(Ellen White, »Der große Kampf zwischen Licht und Finsternis«, Kap. 37)

Einen “Gott Heiliger Geist” sucht man in der Bibel vergebens.
In der Heiligen Schrift ist kein deutliches “So spricht der Herr” als Beweis dafür zu finden, dass sich Gottes Sohn als Gott bezeichnet.
Doch kaum jemand prüft, was Gott in seinem Wort durch seine Propheten deutlich niederschreiben ließ.

Prüfet aber alles, und das Gute behaltet.” (1.Thess. 5,21)

“... sie nahmen das Wort bereitwillig auf und forschten täglich in der Schrift, ob sich‘s so verhielte.” (Apg 17,11)
 

aus: „Informations-Broschüre – Die Entwicklung der Trinitätslehre in der Kirchengeschichte und in der Adventgemeinde“ von 'Christen in der letzten Zeit'


 

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