Zitat des Momentes


Denn gleichwie der Leib einer ist und doch viele Glieder hat, alle Glieder des einen Leibes aber, obwohl es viele sind, als Leib eins sind, so auch der Christus. Denn auch der Leib ist nicht ein Glied., sondern viele.
1. Korinther 12,12.14 - Schlachter 2000


GOTT ist ein GOTT der
Farben und Formen, der
kreativen Ideen und
überraschenden
Handlungsweisen. Welch
eine Vielfalt hat er in
seine Schöpfung und auch
in seine Gemeinde
hineingelegt! Eine
Vielfalt von Menschen
und Charakteren,
Lebenskonzepten und
Erfahrungen, von Gaben und Herausforderungen, Glaubenserkenntnissen und Arten, diese zu leben. Macht uns diese Unterschiedlichkeit und Mannigfaltigkeit nicht reich? Oder macht sie uns doch mehr Angst? Ich jedenfalls bin begeistert, staune, bin GOTT für so viel Einfallsreichtum unendlich dankbar. Vielfalt regt zum Nachdenken an - Gleichförmigkeit lähmt das Bedürfnis nach eigenem Forschen und Überlegen. Vielfalt nötigt dazu, Fragen zu stellen - Gleichförmigkeit kann Wachstum und Reife verhindern.

Bereits in der Urgemeinde gab es eine erstaunliche Unterschiedlichkeit von Menschen und Meinungen.

Da war der impulsive Petrus und der eher vorsichtige, aber gründliche Thomas; die ungestümen Brüder Jakobus und Johannes; da waren Juden und Griechen, die schon vor ihrer Kultur her eine völlig andere Art zu denken hatten. Jesus brauchte und gebrauchte sie alle. Sicher, er hat sie “geschliffen”, verändert und geheiligt, nicht aber ihrer Eigenarten und Persönlichkeiten. Er hat sie auch nicht ihrer individuellen Glaubensäußerungen beraubt. Wenn wir erleben, wie sinnvoll und gottgewollt Vielfalt ist, werden wir um so eher entdecken, welch einen Reichtum Gemeinde bedeutet, in der Farbe, Kreativität und individuelle Andersartigkeit gepflegt werden - ein breites Fundament für die unterschiedlichsten Menschen mit ihren unterschiedlichsten persönlichen Geschichten, die alle durch ihren Glauben an Jesus Christus miteinander verbunden sind und ein gemeinsames Ziel verfolgen.

von Hartwig Lüpke, Oktober 2006 - Zitat aus: Andachtsbuch 2006, Saatkorn-Verlag, Abt. Advent-Verlag, Lüneburg


“Bleibt in mir, und ich in euch. Gleichwie der Rebe kann keine Frucht bringen von ihm selber, er bleibe denn am Weinstock, also auch ihr nicht, ihr bleibet denn in mir ... denn ohne mich könnt ihr nichts tun.” (Johannes 15,4.5)

Um ein heiliges, GOTT wohlgefälliges Leben zu führen, seid ihr ebenso abhängig von Christus, wie ein Zweig, der wachsen und Frucht bringen soll, vom Stamme. Von ihm getrennt besitzt ihr kein Leben, habt keine Kraft, den Versuchungen zu widerstehen, oder in der Gnade und Heiligkeit zu wachsen. So ihr in ihm bleibet, werdet ihr ge-
deihen, und wenn euer Leben aus dem seinigen hervorgeht, werdet ihr nicht verdorren oder unfruchtbar bleiben. Ihr werdet einem Baume gleich sein, der am Bache gepflanzt ist. (‘Der Weg zu Christus’ von Ellen G. White, S. 92)

David sagt:
“Ich habe den HERRN allezeit vor Augen, denn er ist mir zur Rechten, so werde ich fest bleiben.”
(Psalm 16,8)


Fragst du: ‘Wie kann ich in Christus bleiben?’ - Auf gleicher Weise, wie du ihn zuerst angenommen hast.
“Wie ihr nun angenommen habt den HERRN Jesus Christus, so wandelt in ihm.” (Kolosser 2,6)
“Der Gerechte aber wird des Glaubens leben.” (Hebräer 10,38)


Ihr übergabt euch GOTT, um gänzlich sein eigen zu sein, um ihm zu dienen und zu gehorchen, ihr mahnt Christus als euren Heiland an. Ihr konntet euch nicht selbst von euren Sünden reinigen, konntet euch nicht neue Herzen schaffen, aber durch eure Hingabe an GOTT hattet ihr das feste Vertrauen, dass er dies alles um Christi willen für euch tun würde.
Durch den  G l a u b e n wurdet ihr Christi Eigentum, und durch den G l a u b en müsst ihr in ihm
wachsen - durch Geben und Nehmen. Ihr müsst alles geben, eure Herzen, euren Willen, eure Dienste, euer eigenes Ich, um alle seine Gebote zu erfüllen; ihr müsst alles n e h m e n  - Christus als die Fülle alles Segens, damit er in euren Herzen bleibe, damit er eure Stärke, eure Gerechtigkeit und euer ewiger Helfer sei, damit er euch Kraft zum Gehorsam gebe.
(‘Der Weg zu Christus’ von Ellen G. White, S. 93)

Sprecht mit dem Apostel Paulus: “Ich lebe aber; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich in dem Glauben des Sohnes GOTTES, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dargegeben.” (Galater 2,20)
 


So seid ihr nun nicht mehr Fremdlinge und Gäste ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der Heiligen und GOTTES Hausgenossen.                                           Matthäus 12,35b.36 - Schlachter 2000


  
     Schon Jahre vor dem
     Zweiten Weltkrieg
     standen sich die
     beiden Mächte
     Amerika und Italien
     gegenüber, und es
     wurde immer
     schwieriger, die
     Staatsbürgerschaft
     zwischen beiden
     Ländern zu wechseln.


So verbot eine von der italienischen Regierung von Benito Mussolini kurz vor Kriegsbeginn veröffentlichte Verordnung den Italienern, in die USA auszuwandern.

Zwei Männer einer italienischen Stadt hatten jedoch in Amerika gelebt und wollten dorthin zurückkehren. Der eine war ein reicher Bankier. Als junger Mann war er nach Amerika ausgewandert und hatte Karriere gemacht. Aber um die  amerikanische Staatsbürgerschaft hatte er sich nie gekümmert. Alle seine Bemühungen beim amerikanischen Konsulat, in die USA zurückkehren zu dürfen, waren zwecklos, weil er kein Amerikaner war.

Der andere war ein einfacher Bauer. Nur wenige Jahre hatte er in Amerika gelebt. Aber er war Amerikaner geworden, und als er seine Papiere vorzeigte, durfte er aus Italien ausreisen.

In der für uns unsichtbaren Welt gibt es auch zwei Mächte: das Reich GOTTES und das Reich Satan. Die meisten wissen gar nicht, dass ein Reich GOTTES existiert. Darum soll die Botschaft von diesem Reich in der ganzen Welt verkündigt werden (Matthäus 24,14).

Wer sich für die “Staatsbürgerschaft” im Reich GOTTES entscheidet, erlebt, dass Satan ihn nicht “ausreisen” lassen will. Ohne Christus sind wir in diesem Kampf gegen Satan machtlos. Doch wie erlangt man das Bürgerrecht für das Reich GOTTES? Dieses Bürgerrecht erhalten wir, weil Christus zwischen GOTT und den Menschen Frieden gemacht hat, und alle, die fern von GOTT lebten, zum Vater kommen dürfen. Wenn wir uns dem König aller Könige übergeben, geschieht in uns ein Regierungswechsel. Unser Herz wird ein Teil des Reiches GOTTES, und Christus regiert in uns. Dann gilt für uns das Wort Jesu: “Das Reich GOTTES ist mitten unter euch.” (Lukas 17,21) “So seid ihr nun nicht mehr Fremdlinge und Gäste ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der Heiligen und GOTTES Hausgenossen.” (Epheser 2,19)

von Kurt Selchow, Oktober 2006 - Zitat aus: Andachtsbuch 2006, Saatkorn-Verlag, Abt. Advent-Verlag, Lüneburg



Wenn du deinen Fuß von
der Entheiligung des
Sabbats zurückhältst, daß
du deine Geschäfte nicht
treibst an meinem heiligen
Tag, sondern den Sabbat
eine Wonne und den
heiligen Tag des HERRN
verehrungswürdig nennst
und ihn dadurch ehrst, daß
du nicht deine Gänge an
ihm abmachst, nicht deine Geschäfte treibst und
leeres Geschwätz führst:
dann wirst du deine Lust am HERRN haben, und ich will dich auf den Höhen der Erde einherfahren lassen und will dir das Erbe deines Vaters Jakob zu genießen geben; denn der Mund des HERRN hat es zugesagt.

                                                                                                         Jesaja 58,13.14 - Hermann Menge


Und Jesus sprach zu ihm (dem Gesetzesgelehrten): “Du sollst den HERRN, deinen GOTT, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken.” Das ist das erste und größte Gebot. Matthäus 22,37.38 - Schlachter 2000

”Ich fühlte mich, obgleich ich als untadeliger Mönch lebte, vor GOTT als ein von Gewissensqualen verfolgter Sünder, und da ich nicht darauf vertrauen konnte, dass GOTT durch meine Buße versöhnt sei, liebte ich nicht, sondern hasste vielmehr den gerechten, die Sünden bestrafenden GOTT.” So beschrieb Dr. Martin Luther sein Verhältnis zu GOTT, bevor er verstehen lernte, was mit “Gerechtigkeit durch den Glauben” gemeint ist, von der Paulus im Römerbrief schreibt. “... nämlich die Gerechtigkeit GOTTES durch den Glauben an Jesus Christus, die zu allen und auf alle (kommt), die glauben.” (Römer 3,22)  Luther schrieb rückblickend: “Nun fühlte ich mich geradezu wie neu geboren und glaubte durch weit geöffnete Tore in das Paradies eingetreten zu sein.” In seiner Begeisterung über diese Entdeckung fügte er das Wort “allein” ein, obwohl es im griechischen Text nicht steht. Er wollte dem Bibelleser deutlich machen: Nicht durch Werke wirst du vor GOTT gerecht, allein der Glaube ist dazu in der Lage. Gerechtigkeit ist ein unverdientes Geschenk GOTTES. Luther weiter: “Und je heftiger ich bisher das Wort ’Gerechtigkeit GOTTES’ gehasst hatte, mit um so süßerer Liebe hob ich nun das gleiche Wort über andere empor, und so hat mir jene Stelle bei Paulus in der Tat die Pforten des Himmels erschlossen.”



     Für manche Gläubige
     besteht dieses Problem
     auch heute noch.
     GOTTES Wort sagt:
     “Du sollst GOTT
     lieben!” Für uns ist
     Liebe eine Sache des
     Gefühls und hängt oft
     von Äußerlichkeiten
     ab. Nun aber wird uns
     Liebe “befohlen”. Kann
    


und darf man die befehlen? Was für eine Liebe wird das sein? - Lieben wir GOTT? Ich denke, dass wir damit manchmal Schwierigkeiten haben. Da stehen die Forderungen GOTTES, die wir nicht erfüllen können. Wir denken, dass GOTTES Liebe zu uns von unserem Gehorsam abhängt. Und so quälen wir uns wie Luther mit “unerfüllbaren” Forderungen ab.

Jesus sagte einmal zu seinen Jüngern, die ihn baten, ihnen den “Vater” zu zeigen: “Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen.” (Johannes 14,9)  Wenn wir Jesu barmherziges Handeln mit den Menschen betrachten, können wir erkennen, wie GOTT ist. Er ist die Liebe. Er liebt ohne Vorbedingungen. Wir dürfen unser Unvermögen zu lieben nicht mit der vollkommenen Liebe GOTTES vergleichen. Wenn wir GOTTES Liebe verstanden haben, ist das “Du sollst lieben ...” kein Befehl, sondern ein Bedürfnis.

von Günter Lentzsch, Oktober 2006 - Zitat aus: Andachtsbuch 2006, Saatkorn-Verlag, Abt. Advent-Verlag, Lüneburg

 


Ihr Lieben, glaubet nicht einem jeglichen Geist, sondern prüfet die Geister, ob sie von GOTT sind.
Denn es sind viele falsche Propheten in die Welt ausgegangen.

Daran sollt ihr den Geist GOTTES erkennen: Ein jeglicher Geist, der bekennt,
daß Jesus Christus in das Fleisch gekommen ist, der ist von GOTT.

Und ein jeglicher Geist, der da nicht bekennt, daß Jesus Christus in das Fleisch gekommen ist,
der ist nicht von GOTT. Und das ist der Geist des Antichrists,
von welchem ihr gehört habt, daß er kommen werde und ist jetzt schon in der Welt.

1. Johannes 4,1-3
 


Denn das Wort GOTTES ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und es dringt durch, bis es scheidet sowohl Seele als auch Geist; sowohl Mark als auch Bein, und es ist ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens.                                  Hebräer 4,12 - Schlachter 2000

Die eindrucksvolle Szene hat schon Generation gestandener Protestanten begeistert: Hier das einsame “Mönchlein” aus Wittenberg, da Karl V., Kaiser des Heiligen Römischen Deutscher Nation, seinerzeit der mächtigste Herrscher des Abendlandes und nicht nur in diesem Fall Herr über Leben und Tod. Doch weder der versammelte Prunk eines Weltreiches noch die Drohung der ultimativen Verurteilung vermochten ihn zu schrecken, den Dr. Martin Luther, denn: “Hier stehe ich. Ich kann nicht anders. GOTT helfe mir.” Ganz so heroisch ist es in Wahrheit nicht gewesen, damals in Worms. Auch er hat gelitten und gekämpft, gezögert und gezweifelt. Erst ganz zum Schluss kam der Bekennermut, und dieser kam nicht aus eigner Kraft. Aber das Fundament des Wort Gottes war so stark, dass es den Mann aus Wittenberg ein ganzes Leben lang trug.

“Hier stehe ich!” Auf dieser Basis hob er (nicht nur) die theologische Welt aus den Angeln, entdeckte das Evangelium ganz neu und eröffnete dadurch Millionen von Menschen neue Lebens- und Glaubenshorizonte. Und GOTTES Wort wurde vielen so wertvoll, dass sie bereit waren, für dieses Buch wirklich alles zu geben.

“Hier stehe ich!” Ich weiß nicht, ob das alles wiederholbar wäre. Aber Glaubenstreue und Standfestigkeit sind bis heute nicht aus der Mode gekommen, auch wenn es manchmal so scheint. Und Menschen, die GOTTES Wort hoch halten, sind heute gefragter denn je - Menschen wir Martin Luther, die wissen, wo sie stehen, und gerade deshalb Flexibilität nicht fürchten.

Er kannte die Wahrheit - und liebte den Disput. Er klammerte sich an Christus - und verstand, gut zu leben. Er brauchte die Stille im “Kämmerlein” - aber er kannte auch die Themen, die in der Welt “dran” waren und scheute sich nicht, den Menschen “aufs Maul zu schauen”, wenn es dem Evangelium nützlich war.

Wir können nicht alle wie Martin Luther sein. Aber lernen könnten wir von ihm, wenn es darum geht, ganz bewusst und konkret mit GOTTES Wort zu leben. Wer nämlich auf dem Fundament dieses lebendigen und kräftigen Wortes steht, kann unverkrampft leben und glauben, mitten in der Welt, weil er weiß, wer und was ihn letztlich hält und trägt. Und das allein ist es, was wirklich zählt!

von Friedhelm Klingeberg, Oktober 2006 - Zitat aus: Andachtsbuch 2006, Saatkorn-Verlag, Abt. Advent-Verlag, Lüneburg

 


Bewusste Sabbatheiligung

Unser himmlischer Vater möchte, daß die Menschen ihn durch das Befolgen des Sabbatgebots im Gedächtnis bewahren. Er möchte, daß der Sabbat uns auf ihn als den wahren und lebendigen GOTT hinweist und wir dadurch, daß wir Ihn erkennen, Leben und Frieden haben. – 6T, 349 (1900)

Die ganze Woche hindurch sollen wir den Sabbat im Auge behalten und Vorbereitungen treffen, ihn dem Gebot entsprechend zu halten. Wir sollen den Sabbat nicht nur halten, weil es angeordnet ist. Wir sollen seinen geistlichen Bezug zu allen Bereichen des Lebens erkennen ...
Wenn der Sabbat auf diese Weise im Gedächtnis behalten wird, kann das Vergängliche nicht unser geistliches Leben behindern. Keine der Pflichten, die zu den sechs Werktagen gehören, werden dann auf den Sabbat gelegt.
– 6T, 353.354 (1900)

Die Lebensbedürfnisse müssen beachtet, die Kranken versorgt und die Bedürftigen unterstützt werden. Wer es am Sabbat unterlässt, Leidenden zu helfen, wird nicht als unschuldig gelten können. Der Sabbat wurde für den Menschen geschaffen. Werke der Barmherzigkeit stehen in voller Übereinstimmung mit seiner Bestimmung. GOTT will nicht, dass seine Geschöpfe auch nur eine Stunde lang von Schmerzen geplagt werden, die am Sabbat oder einem anderen Tag gelindert werden können.
– DA, 207/LJ, 192 (1898)

Zitat aus: “Christus kommt bald” von Ellen G. White, S. 57

 


Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn von meinem Vater gegeben! Aus diesem Anlass zogen sich viele seiner Jünger zurück und gingen nicht mehr mit ihm. Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr nicht auch weggehen?
Johannes 6,65-67 - Schlachter 2000

Jesus hat seinen Zuhörern eine Predigt über das Brot des Lebens gehalten. Unmissverständlich hat er ihnen klar gemacht, dass er das Brot des Lebens ist und keiner an ihm vorbeikommt. Im Bericht heißt es: “Das ist eine harte Rede! Wer kann sie
hören?” (V. 60)  In Vers 66 werden die Folgen dieser Rede geschildert: “Aus diesem Anlass zogen sich viele Jünger zurück und gingen nicht mehr mit ihm.”

Die Zeit bloßen Hörens war vorbei, die Stunde der Entscheidung gekommen. Die Mehrheit entschied sich gegen Jesus und ging ihrer Wege. Übrig blieb das kleine Häuflein der Getreuen - kaum mehr als die zwölf Jünger. Denen wandte sich Jesus zu und fragte: “Wollt ihr etwa auch weggehen?” Wenn Jesus Menschen so anspricht, dann ist das keine rhetorische Frage. Er erwartet eine konkrete Antwort, aber ohne die Jünger von vornherein auf ein “Nein” festzulegen. Die Entscheidung liegt ganz bei ihnen; sie hätten auch gehen können wie die anderen.

Ich stelle mir vor, ich höre solche eine Rede - in der Gemeinde oder in der Familie - und erlebe, wie sich die Leute zurückziehen, weil ihnen die Sache zu heiß wird oder sie die Konsequenzen nicht auf sich nehmen wollen. Und unerwartet fühle ich mich selbst vor Entscheidungen gestellt, denen ich lieber ausweichen möchte. Plötzlich gilt die Frage “Willst du auch weggehen?” mir. Wenn Jesus so fragt, muss ich Farbe bekennen, denn mit Ausflüchten gibt er sich nicht zufrieden. Was werde ich also sagen? Etwa: “HERR lass mir noch etwas Zeit.” Oder: “Solch eine wichtige Entscheidung kann ich nicht allein treffen.”

Petrus, Sprecher für den Jüngerkreis, antwortet spontan: “HERR, zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Christus bist, der Sohn des lebendigen GOTTES!” (V. 68.69) Irgendwann stellt sich für jeden von uns die Frage: “Soll ich bleiben oder gehen?” Wohl uns, wenn wir aufrichtigen Herzens sagen können: HERR, ich bleibe bei dir! Wohin sollte ich denn gehen?

von Reinhold Schwalm, November 2006 - Zitat aus: Andachtsbuch 2006, Saatkorn-Verlag, Abt. Advent-Verlag, Lüneburg

 


”Wenn dann jemand zu euch sagt: ‘Seht, hier ist Christus’ oder: ‘dort”, so glaubt es nicht; denn es werden
falsche Christusse und falsche Propheten auftreten und große Zeichen und Wunder verrichten, um
womöglich auch die Auserwählten irrezuführen. Seht, ich habe es euch vorhergesagt. Wenn sie also zu
euch sagen: ‘Seht, er ist in der Wüste’, so geht nicht hinaus; und sagen sie: ‘Seht, er ist den Gemächern
(dieses oder jenes Hauses)’, so glaubt es nicht. Denn wie der Blitz von Osten ausgeht und bis zum
Westen leuchtet, so wird es auch mit der Wiederkunft des Menschensohnes sein. Denn wo das Ass
ist, da sammeln sich die Geier” (Hiob 39,30).

Matthäus 24,23-28 (Hermann Menge)

“Sogleich aber nach jener Zeit der Drangsal wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein
verlieren (Jesaja 13,10); die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels in
Erschütterung geraten (Jesaja 34,4). Und dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel
erscheinen, und werden alle Völker der Erde wehklagen und den Menschensohn auf den Wolken
des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit kommen sehen (Sacharja 12,10-12;
Daniel 7,13.14) Und er wird seine Engel unter lauten Posaunenschall aussenden, und sie werden
seine Auserwählten von allen vier Windrichtungen her, von einem Himmelsende bis zum andern,
versammeln (Sacharja 2,6).

Matthäus 24,29-31 (Hermann Menge)
 


Die Botschaft des Evangeliums

GOTT gewährte uns Menschen das Vorrecht, Teilhaber seiner göttlichen Natur zu werden, und verlangt dafür, dass wir Segnungen über unsere Mitmenschen verbreiten. Dies ist die höchste Ehre, die größte Freude, die GOTT den Menschen geben konnte. Die, welche Teilnehmer am  Erlösungswerke, am Werke der Liebe sind, werden ihrem Schöpfer am nächsten gebracht.





GOTT hätte die Botschaft des Evangeliums, sein ganzes Liebeswerk den Engeln des Himmels zur Ausführung übergeben können; er hätte andere Mittel ins Werk setzen können, um sein Vorhaben auszuführen. In seiner unendlichen, unaussprechlichen Liebe jedoch wollte er uns mit Christus und mit den Engeln zu seinen Mitarbeitern machen, damit wir teilhaftig werden möchten des Segens, der Freude und der geistlichen Erhebung, welche sich aus diesem selbstlosen Werke ergießen.

Wir werden Christus durch Teilnahme an seinen Leiden nahe gebracht. Jede Selbstaufopferung für andere stärkt den Geist des Wohlwollens im Herzen des Wohltäters, bringt ihn in immer engere Gemeinschaft mit dem Erlöser der Welt, welcher, “ob er wohl reich ist, ward er doch arm um euretwillen, auf dass ihr durch seine Armut reich würdet.” (2. Kor. 8,9).
Wenn du an die Arbeit gehst, wie ein Jünger Christi es tun soll, um Seelen für ihn zu gewinnen, dann wirst du die Notwendigkeit einer tieferen Erfahrung und größeren Erkenntnis in göttlichen Dingen einsehen, und es wird dich hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit.

Zitat aus: “Der Weg zu Christo” von Ellen G. White, S. 107 f


Alle die, welche das Leben in Christus zu bewahren suchen, und ohne selbst etwas zu wirken, ruhig die Segnungen, welche aus der Gnade in Christus kommen, annehmen, suchen einfach nach Speise, um zu leben, ohne zu arbeiten. Sowohl in der geistlichen,  wie in der irdischen Welt führt dieses Nichtstun Entkräftigung und endlich gänzlichen Verfall herbei. Ein Mensch, der sich weigern würde, seine Gliedmaßen zu bewegen, würde bald alle Kraft zum Gebrauch derselben verlieren. So wird auch ein Christ, welcher sich weigert, seine ihm von GOTT verliehenen Geisteskräfte auszuüben, nicht nur nicht wachsen in der Gnade Christi, sondern er wird auch die noch in ihm wohnende Kraft verlieren.
Die Kirche Christi ist von GOTT dazu bestimmt, der verlorenen Menschheit Erlösung und Rettung zu bringen. Ihre Mission ist es, die frohe Botschaft des Evangeliums aller Welt zu bringen, und auf allen Christen ruht die heilige Pflicht, dies zu tun. Jeder soll, je nach seinem Geschick und seiner Begabung, den Befehl des Heilandes zu erfüllen suchen. Die uns offenbar gewordene Liebe Christi macht uns zu Schuldnern gegen alle, die von solcher Liebe noch nichts wissen. GOTT hat uns Licht gegeben, nicht nur für uns, sondern damit seine Strahlen auf alle Menschen fallen.

Zitat aus: “Der Weg zu Christo” von Ellen G. White, S. 109 f

 




















Die Erkenntnis GOTTES

Gar mancherlei Wege hat GOTT, um sich uns erkenntlich zu machen und uns in enge Gemeinschaft mit sich zu bringen.
Die Stimme der Natur ergeht unaufhörlich an unsere Sinne, das geöffnete Herz wird empfänglich für die Liebe und Herrlichkeit GOTTES, wie sich sich durch seiner Hände Werke offenbaren.

Ein lauschendes Ohr vermag die Stimme GOTTES in der Natur zu vernehmen und zu verstehen. Die grünen Felder, die stattlichen Bäume, die Knospen und Blüten, die dahinziehenden Wolken, der fallende Regen, der murmelnde Bach, die Majestät und Herrlichkeit des Himmels sprechen zu unseren Herzen und laden uns zur näheren Bekanntschaft mit dem Schöpfer aller dieser Dinge ein.

Unser Heiland flocht in seine herrlichen, himmlischen Lehrens stets Gleichnisse aus der Natur. Die Bäume, die Vöglein, die Blumen in den Tälern, die Berge, der See und das prächtig geschmückte Himmelsfirmament, sowie alle Umgebungen und Vorkommnisse in unserem täglichen Leben, stehen in engster Verbindung mit dem Worte der Wahrheit, damit seine Lehren uns oft nahe gebracht werden, selbst unter den Müh- und Drangsalen des menschlichen Lebens.

GOTT will, dass seine Kinder auch seine Werke zu schätzen wissen, dass sie sich an der einfachen, stillen Pracht ergötzen, mit welcher er unsere irdische Heimat geschmückt hat. Er liebt selbst das Schöne, aber vor allem liebt er die Schönheit und Reinheit des Charakters. Er möchte, dass wir Reinheit und Demut, die stille Zierde der Blumenwelt, pflegen.

Wollten wir nur lauschen, dann würden uns GOTTES Schöpfungswerke köstliche Lehren des Vertrauens und des Gehorsams geben. Von den Sternen, die in ihrem unendlichen Laufe durch das Weltall seit Jahrtausenden ihren vorgezeichneten Bahn folgen, bis zum kleinsten Sonnenstäubchen, gehorchen alle dem Willen des Schöpfers. GOTT sorgt für alles und erhält alles, was er geschaffen hat. Er hält in seinen Händen die zahllosen Welten des Weltalls, und sorgt auch zu gleicher Zeit für die Bedürfnisse des kleinen Sperlings, welcher furchtlos und sorglos sein einfaches Liedlein singt. Wenn der Mensch an seine Tagesarbeit geht, wenn er sich zum Gebet anschickt, wenn er sich zur Ruhe begibt und wenn er am Morgen erwacht, wenn der reiche Mann in seinem Palaste schwelgt und prasst, oder wenn der Arme seine Kinder zur ärmlichen Mahlzeit ruft - über jedem Einzelnen wacht die Fürsorge des himmlischen Vaters. Keine Träne fällt, die GOTT nicht kennt, kein fröhliches Lächeln gibt es, das er nicht bemerkt.

Zitat aus: “Der Weg zu Christo” von Ellen G. White, S. 114-116







Und ich habe noch andere Schafe, die nicht aus dieser Schafhürde sind; auch diese muss ich führen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und eine Hirte sein.
                                                                                             Johannes 10,16 - Schlachter 2000

Sie hatten niemals die Absicht, eine neue Glaubensgemeinschaft zu gründen. Im Gegenteil: Mitten in ihren angestammten Kirchen wollten sie die faszinierende Neuentdeckung der Aktualität des prophetischen Wortes und die frohe Botschaft vom baldigen Kommen Jesu zum Leuchten bringen und so zu einer umfassenden geistlichen Neubelebung beitragen.

Ihre diesbezüglichen Hoffnungen wurden bitter enttäuscht, doch die Trennung fiel schwer. Diesen Schritt taten sie erst, als man sie vor die harte Alternative stellte, entweder zu schweigen oder zu gehen. Sie konnten nicht schweigen - doch letztlich war es GOTT selbst, der ihnen durch sein Wort und seinen Geist den Weg zu neuen Ufern wies. Und die Gründung der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten war ganz allein seine Idee ...

Ellen G. White, Joseph Bates und all die anderen “Pioniere” der Adventgemeinde haben diese Zeit und die damit verbundenen Erfahrungen niemals vergessen. Sie prägten ihr Leben, ihr Glauben und nicht zuletzt ihren persönlichen Umgang mit ihren Mitchristen aus anderen Gemeinschaften.

Ellen G. White schrieb: “Unsere Prediger müssen versuchen, den Predigern anderer Gemeinschaften nahe zu kommen. Betet für diese Männer, für die Christus Fürsprache einlegt, und betet mit ihnen. Eine feierliche Verantwortung ruht auf ihnen. Als Botschafter Christi sollten wir eine tiefe und ernste Anteilnahme an diesen Hirten der Herde bekunden.” (Schatzkammer II, S. 348)

Nein, ich unterschlage nicht die andere Seite der Medaille, denn auch da ist Ellen G. White eindeutig: “GOTT besitzt auf Erden eine Gemeinde, die sein auserwähltes Volk ist und seine Gebote hält ...” (ebd., S. 327.328)  Aber wenn es um die Identität der Adventgemeinde geht (und von keiner anderen ist hier die Rede), dann gehören Selbstbewusstsein und Demut unbedingt immer zusammen. Für Arroganz war da noch niemals Platz. Dazu besteht auch absolut kein Anlass, denn Christus ist für alle Menschen gestorben. Deshalb haben wir - du und ich - allen Grund auch heute für unsere Mitchristen in anderen Gemeinschaften zu beten.

von Friedhelm Klingeberg, November 2006 - Zitat aus: Andachtsbuch 2006, Saatkorn-Verlag, Abt. Advent-Verlag, Lüneburg

 

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